Elmar Schwenke - Die Verarschungsgesellschaft

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Der Jahrtausende alte Traum der Mächtigen, zu wissen, was das globale Volk denkt und tut, ist Wirklichkeit geworden – Big Data macht's möglich! Für Geheimdienste und Werbewirtschaft das reinste Schlaraffenland. Dieses Buch macht die Fallstricke sichtbar, die uns in allen Bereichen des Lebens ereilen. Es wirft einen kritischen Blick auf unsere Weltgesellschaft und zeigt, was sich hinter der schillernden Fassade Digitaliens in Wahrheit verbirgt.

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Klar, Prominente sind Aushängeschilder. Offenbar will jeder gern mal so rumpöbeln wie Dieter – darf es aber nicht. Nur Promis dürfen das. Man muss sie sich in der Regel als verwöhnte Gören vorstellen – nur ohne den versöhnlichen Einfluss von Kindergarten, Schule und Pubertät. So darf ein Fußballstar wie Luis Suarez schon mal bissig werden – wie zur WM 2014, als er einen Italiener in die Schulter biss –, was aus Sicht der Uruguayer gar kein Problem darstellte, auch wenn das bereits seine dritte Beißattacke war. Er ist halt ein Star und darf das. Auch andere Prominente legen mitunter ein Sozialverhalten an den Tag, das in der Schule einen Schulverweis nach sich zöge. Aber egal, gerade deswegen werden sie ja geliebt. Vor allem von den Medien, denn dort werden sie als Köder benutzt, um das Publikum anzulocken. Dieses wiederum sorgt dann für die entsprechende Auflage oder Quote und damit für die Werbeeinnahmen in den Verlagen und Sendern. Im Grunde war das schon immer so, nur dass die Verbreitung der neuen Medien zu einer regelrechten Promi-Schwemme geführt hat. Kein Wunder, denn in einer Zeit, in der Geist eher als ungeil gilt, kann jeder von heut auf morgen prominent werden. Hauptsache, er macht eine gute Figur und ist einigermaßen cool. Zehntausende versuchen es mit Bewerbungen bei Castingshows im Fernsehen. Nicht ahnend, dass ihre Chancen schlecht stehen, weil die Teilnehmer lediglich als williges und billiges Sendematerial benutzt werden. Sendungen wie Big Brother , Germany's Next Topmodel oder Deutschland sucht den Superstar produzieren Eintagsfliegen, die krampfhaft versuchen, Stars zu werden. Denn über die Stars wird in den Medien laufend berichtet. Jeder noch so banale Satz, den sie sagen, findet Beachtung. Deshalb lieben die Medien Klatsch und Tratsch und belohnen diejenigen, die ihn liefern, mit noch mehr Aufmerksamkeit. Doch das Ganze ist ein Teufelskreis! Denn wir selber liefern den Grund dafür, dass unsere öffentlichen Debatten zusehends in schlüpfrigen Schlammschlachten ( Promi-Dinner , Let's Dance , Dschungelcamp ) ausarten, wir selber haben das zu verantworten. Der Fernsehzuschauer, Radiohörer, Zeitschriftenleser oder Internetnutzer zahlt den Preis – immer wieder bereitwillig. Täte er es nicht, würde ein riesiger Markt zusammenbrechen. Es gäbe keine Klatschblätter mehr und keine Boulevardsendungen. Das wäre die gleiche Misere, wie wenn es keine Krimis mehr im Fernsehen gäbe. Wie langweilig wäre dann unser gewöhnliches Leben – beim derzeitigen Stand unseres Bewusstseins, wohlgemerkt.

Dabei gäbe es durchaus Alternativen. Unser Leben steckt voll davon und es gibt eine Menge Leute, die beeindruckende Dinge tun. Menschen, die wirklich etwas zu sagen haben, die Aufregendes und Wichtiges getan haben, die aber noch keinem breiteren Publikum bekannt sind. Die Geschichten dieser Menschen und Institutionen zu erzählen, wäre eine lohnende Aufgabe. Und außerdem viel spannender, als ein Medienrummel um die ewig gleichen Bekannten. Medienleute würden jetzt argumentieren, das sei lediglich meine Sicht der Dinge, die Masse interessiere sich für so was nicht. Und das Dumme ist, sie hätten recht. Doch woher kommt dieses unbändige Interesse für Stars und Sternchen – für Klatsch und Tratsch?

Klatsch und Tratsch

Klatsch ist offenbar Ausdruck eines sozialen Drangs. Er ist, wie der Psychoanalytiker Alexander Mitscherlich erklärte, „ein Ventil, das die Menschen in den Fesseln ihrer Gesellschaft auf keinen Fall entbehren können.“ Und er hat etwas Verbindendes. Denn es gibt kaum etwas Schöneres, als sich das Maul über Bekannte, Nachbarn und Kollegen zu zerreißen. Außerdem kommt beim Tratsch über Promis noch etwas hinzu. Ganz gleich, ob man für sie schwärmt, sie hasst oder sich über sie lustig macht, man kann diese Gefühle ohne Konsequenzen ausleben. Zu einer realen Begegnung mit ihnen (Lady Gaga & Co.) wird es kaum kommen. Darum geht es auch gar nicht. Das Interesse der Fans gilt nur der Rolle, die ein Prominenter spielt. Er dient dabei als Projektionsfläche für Fantasien aller Art. Jeder weiß das eigentlich. Er weiß, dass PR-Leute die Facebook-Seite der Stars pflegen, dass sie für sie twittern und die Fan-Post erledigen.

Nach wie vor hoch in der Gunst des Publikums rangieren die Blaublüter. Das hat eine lange Tradition. So warteten am 29. April 2011 Millionen Menschen vor den Fernsehschirmen auf den ersten Kuss von Prinz William gegenüber seiner Angetrauten, der bürgerlichen Kate Middleton. ARD, ZDF, RTL und Sat.1 berichteten rund sechs Stunden über dieses Ereignis. Im Grunde ist der Blaublüter der Prototyp des Prominenten. Doch in Wahrheit ist er ein armer Tropf, denn er kann seine Rolle nicht ablegen und muss nach der Pfeife der Unterhaltungsindustrie tanzen.

Was bei Interviews mit Stars und Sternchen oft für Stuss rauskommt, bleibt fast immer ein Geheimnis. Da stecken Presse und Promis unter einer Decke. Schließlich profitieren beide von der Täuschung des Publikums. Im Grunde ist es wie in der Politik: Der Wähler will die Wahrheit gar nicht wissen, er will belogen werden. Dafür sorgt ein Heer aus Spin-Doktoren, PR-Agenten und Anwälten, alle darauf bedacht, das nichts an die Öffentlichkeit dringt, was ein schlechtes Licht auf den Promi werfen könnte.

Gelegenheiten, den Promidarstellern auf die Schliche zu kommen und ihre Art der Selbstinszenierung kritisch zu reflektieren, gäbe es genug. Doch dazu müssten die Medien ihre eigene Rolle hinterfragen, sie womöglich neu definieren. Dazu ist niemand bereit. Schon gar nicht, wenn dabei Marktanteile wie Kartenhäuser zusammenfallen. Manche Verlage stillen den Hunger auf Klatsch-Stories über Promis dadurch, dass sie Geschichten über sie frei erfinden. Das spart lästige Recherchen, also Zeit und Geld, und ist obendrein äußerst erfolgreich – solange die Fiction Stories im Sinne des Promis sind und er seine Medienanwälte nicht von der Leine lässt. Ganz gleich um welches Thema es geht, je höher der Promi-Faktor, umso besser. Das gilt nicht nur für Boulevardblätter, sondern ebenso fürs öffentlich-rechtliche Fernsehen.

Daher verwundert es nicht, dass eine unaufhörliche Promi-Schwemme, die tagtäglich über unsere Bildschirme flimmert, dazu führt, dass immer mehr Menschen den Drang verspüren, sich öffentlich zu inszenieren. Jeder Nachwuchspolitiker tut es, jeder Kreisligafußballer. Jeder, der heutzutage was auf sich hält, hat schon einen Medienberater, jede neu gegründete Firma engagiert als erstes eine PR-Agentur. Selbst Musiker erstellen, bevor sie anfangen, Musik zu machen, erst mal ein Profil, was überhaupt gefragt ist, was auf dem Markt bereits da ist und ob es Sinn macht, diese oder jene Stilrichtung zu verfolgen. Und selbstverständlich beschäftigen sich Millionen bei Facebook vor allem damit, sich bestmöglich zu verkaufen.

Mehr Schein als Sein

Dieser Trend ist bereits gängige Praxis und ganz gleich, ob wir das nun gut finden oder nicht, er lässt sich nicht aufhalten. In Anbetracht überfüllter Märkte und einer Weltbevölkerung, die bald die 8 Milliarden-Grenze überschreitet, schon gar nicht. Unter diesen Umständen breiten sich narzisstische Persönlichkeitsstörungen aus wie zu anderen Zeiten Epidemien. Auch in der “normalen“ Arbeitswelt sind mehr und mehr Selbstdarsteller gefragt. Leistung allein reicht nicht mehr, es geht vor allem um die Darstellung von Leistung. Jeder, der nach der Devise Mehr Schein als Sein lebt, hat gute Chancen, beachtet zu werden. Wer jedoch andersherum gepolt ist, wird es schwer haben. Im Grunde ist das in allen Lebensbereichen schon so, ob Wissenschaft, Sport, Politik oder Ökonomie, überall regieren die Gesetzmäßigkeiten des Showbusiness. Performance ist alles und alles ist Performance!

Auf diese Weise werden wir immer mehr zu einer narzisstischen Gesellschaft der Selbstverliebten. Dahinter steckt eine Symbolik aus der griechischen Mythologie. Der Jüngling Narziss flieht vor der Nymphe Echo, die – wie ihr Name sagt – sein Echo beziehungsweise sein Spiegelbild ist. Er flieht vor seiner eigenen Lebendigkeit und zieht sich ins reflektierende Bewusstsein zurück, indem er sich im Wasserspiegel betrachtet. Dabei verliebt er sich in sein Spiegelbild. Übertragen auf die heutige Zeit bedeutet das: Man verliebt sich in die eigene Internetseite oder in sein Facebookprofil.

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