Christian U. Märschel - Kiez, Koks & Kaiserschnitt

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Eine Aufarbeitung der Erlebnisse von 6 Jahren im Hamburger Rotlichtmilieu
Eine Autobiografie eines braven Jungen aus gutem Hause, der auszog, das Abenteuer zu suchen und bedingt durch eine Millionen-Erbschaft alle schlechten und auch manche guten Erfahrungen machte, die der Abteilungsleiter Frank aus der Bankfiliale nie erleben wird.
Ein Porträt des Hamburger Kiez´ und den Leuten die dort leben und arbeiten

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„Ach, ich habe schlecht geschlafen heute nacht!“

„Warum?“

„Hach ja, ich muss so viel nachdenken.“

„Worüber denn?“

„Ach so allgemein. Es ist ja alles nicht so einfach im Moment. Du machst es mir ja auch nicht gerade leicht! Du solltest schon mehr auf deine Mutter hören, ich

meine es ja nur gut mit dir. Du machst mir viele Sorgen!“

Meine Mutter musste zuletzt oft ins Krankenhaus, Krebs war früher nicht rechtzeitig zu erkennen, und so hatte meine Mutter Lymphdrüsenkrebs und Brustkrebs.

„Die Ärzte sagen, das kommt auch oft durch viel Ärger und Aufregung.“

Ich weiss nicht ob es richtig ist, in einem Kind solche Schuldgefühle zu erwecken.

In einem Fernsehbericht hörte ich einmal von einem Buch von Joseph Kirschner „Manipulieren – aber richtig“. Ich glaube nicht, dass ich damals, im Alter von

vierzehn oder fünfzehn Jahren schon wusste, dass meine Mutter mich fortwährend manipulierte oder zumndest wusste ich nicht, dass dieses Wort das richtige war

um das, was sie mit mir tat, zu beschreiben. Jedenfalls kaufte ich mir dieses Buch schon Tage später.

Meine Mutter fand das Buch in meinem Zimmer, als ich in der Schule war, las es auszugsweise und sie bezog es natürlich auf sich – ich wolle sie manipulieren und mir aus diesem Buch die Anleitung hierfür holen.

Kauf dir das Buch einmal, es ist sehr interessant, aber es geht in keinem Falle darum, wie man seine manipulierende Mutter manipuliert.

Ich konnte mir danach endlose Monologe anhören, was denn aus mir geworden sei, und warum ich so zu meiner eigenen Mutter wäre. Bis zu ihrem Tode konnte

ich mir in –nach ihrer Ansicht hierzu geeigneten Situationen- anhören, wie schlecht dieses Buch für mich gewesen wäre und wie es mein – und damit auch ihr- Leben verändert hätte – zum Nachteil natürlich.

Nun hatte sie die Quelle allen Übels gefunden – das Buch hatte einen immer bleibenden Keil zwischen uns getrieben. Dies hielt sie mir sogar auf dem Totenbett noch einmal vor.

Ich erinnere mich an einen Tag, an dem sie mir mal wieder richtig zugesetzt hatte.

Was ich mit dieser Aktion bezweckte, weiss ich heute nicht mehr so genau, auch nicht, was der Anlass für den Streit eigentlich gewesen war. Ich konnte nicht mehr.

Immer gegen meine Mtter ankämpfen zu müssen, nichts, was ich tat war gut oder richtig, ständig diese unterschwelligen Bemerkungen, dieses „vom eigenen Sohn

enttäuscht zu sein“, diese gespielte (oder auch tatsächliche) Niedergeschlagenheit „...ach sich hab es ja so schwer mit dir, ich komme gar nicht mehr gegen sich an,

du liebst deine Mutter nicht...“ schürte den Hass und Jähzorn in mir.

Als Paradebeispiel eines Traumsohnes wurde mir immer Hans-Jürjens (rheinischer Dialekt) , der Sohn einer befreundeten Nachbarin, vorgehalten. Nicht offiziell, nein, ganz subliem, ganz unterschwellig! Der war drei Jahre älter als ich, in meinen Augen und auch rückblickend auf die Zeit damals ein grosssprecherisches Mama-Söhnchen, das immer tat, was die Eltern sagten und vor allem was die Oma sagte. Was meiner Mutter nie auffiel war wohl, das hier Hans-Jürjens die ganze Familie manipulierte, besonders zuvor erwähnte Oma, die mit reichlich Geld ausgestattet war, dass sie dem lieben Hans-Jürjens in rauhen Mengen zukommen liess, so dass der sich alles kaufen konnte, was er wollte.

„Siehst du“, sagte meine Mutter oft, „der Hans-Jürjens hat so viele neue Sachen, der versteht sich gut mit seiner Familie und bekommt viele schöne Sachen.“

Ja, der ach so liebe Hans-Jürjens war auch drei Jahre älter als ich kleiner Rotzbengel und hatte schon begriffen, wie das mit dem manipulieren ging!

An einem Tage, von dem ich nicht mehr weiss als die Erinnerung an diese Situaton, rannte ich wutschnaubend in den Keller, dorthin, wo das Werkzeug meines

verstorbenen Vaters aufbewahrt war und holte eine Axt, wie meine Mutter später sagte, es war vielmehr ein Beil glaube ich, hervor, rannte mit diesem in der Hand die Treppe wieder herauf und stellte es demonstrativ in mein Zimmer vor mein Bett. Ich weiss nicht mehr ob es meine Mutter dort gesehen hatte oder bereits, als ich damit die Kellertrepe wieder herauf gekommen war. Sie musste sich wohl sehr daruber erschrocken haben.

Nach dem Tod meiner Mutter habe ich noch oft an diese Situation gedacht und darüber nachgedacht, was ich damals mit dem Beil wollte. Heute wie früher schon

weiss ich, dass ich sie damit nicht angreifen, geschweige denn töten wollte, auch wenn es sich für meine Mutter so dargestelt haben könnte. Heute erst weiss ich,

dass ich damals nur diesen Menschen in ihr töten wollte, den ich so verabscheute, den Menschen, der mich zu seinem Ebenbild, einer Kopie seiner selbst machen

wollte, und alles daran setzte, dies durchzusetzen, mit aller Macht und mit aller Kraft, die sie dafür nur aufbringen konnte. Mir kam es oft vor, als wenn es ihr Lebensinhalt war, mich so zu machen, wie sie mich wollte.

Heute verstehe ich auch ein wenig, dass sie dies wahrscheinlich tat, weil sie einsam war. Weil ihr Mann gestorben war, der einzige Vertraute, Nahestehende, Freund, Kamerad, den sie hatte – ausser ihrem Sohn, dem sie diesen Platz nun zuweisen wollte.

Aber ein Kind ist ein eigenständiger Mensch, oder zumindest entwickelt es sich zu so einem. Je mehr Macht man über ein Kind ausübt, desto mehr beschleunigt man den Vorgang, dass es sich von einem abwendet und in die völlig konträre Richtung entwickelt.

Aber das hat meine Mutter damals wohl nicht gewusst.

Ich schreibe ihr auch heute noch die Schuld daran zu, dass ich misstrauisch jedem gegenüber bin, den ich kennenlerne und der nett zu mir ist.

Das ich bindungsunfähig bin.

Dass ich Frauen, die sich um mich und meine Problemen kümmern wollen, wie damals zum Beispiel Silvie und später noch einige andere – Frauen, die also gut für

mich gewesen wären- verstosse und mit Füssen trete.

Die Sache mit dem Beil hatte damals kein besonders erwähnenswertes Ende.

Irgendwann habe ich es wieder in den Keller an seinen Platz gebracht, wohl hat es ein paar Tage lang in meinem Zimmer gestanden, bis meine Wut verraucht war und ich wohl auch ein schlechtes Gewissen bekommen hatte.

Meine Mutter hat lange Zeit nicht mit mir gesprochen, aber wir haben auch nie wieder über diese Situation gesprochen. Ich hätte auch nicht darüber sprechen wollen.Nicht aus Verlegenheit oder Scham oder Reue, sondern weil ich einfach nicht über Gefühlsausbrüche reden kann und will, schon gar nicht mit einer Mutter, die jede Aussage auch gegen mich verwenden könnte. Trotzdem kam die Sache mit dem Beil später noch ein einziges Mal auf den Tisch.

Kleine Triumphe

Irgendwann hatte ich mir zum Derrick-Outfit statt der doch recht liederlich aussehenden Bundeswehr-Kampftasche in natoolivgrün, die total angesagt war (ebenfalls mit markigen Sprüchen aus dem Edding-Stift verziert), einen geschäftleitungstauglichen Kunststoff-Aktenkoffer als Schultasche zugelegt.

Nach der nächsten Pause lag derselbe –ausgekippt- unter meiner Schulbank!

Schweine!

Lasst mich in Ruhe.

Ich bin so wie ich bin.

Ich will auch gar nicht wie ihr sein.

Als ich an dem selben Tag nach Hause kam, habe ich brav zu Mittag gegessen mit Mama, und danach wie ein geölter Blitz in den Bastelkeller, den mein Vater

schon von meinem Opa und ich dann von meinem Vater übernommen hatte. Am nächsten Morgen auf dem Weg zur Schule hatte der Koffer ein Schloss und –

eine Alarmanlage!! Selbst gebaut!

Die erste Stunde an diesem Morgen war Physik bei Frau Lohmann, einer kleinen, drahtigen und energischen Frau mt kurzen, rötlichen Haaren und

Sommersprossen um die Nase. Ich erinnere mich, als sei es gestern gewesen, ich war in der kleinen Pause noch mit irgendeinem Schuldienst beschäftigt und

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