Thomas Müller - Der Vorleser der Alten Dame

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Der alleinerziehende Vater Thomas Müller schlägt sich nach gescheitertem Germanistikstudium mit seinen zwei Töchtern durch Leben, bis er eines Tages einen Job als Vorleser der Alten Dame ergattert, und sich für ihn eine unbekannte, nie vorstellbare Welt der Supermächtigen und Sagenhaftreichen erschließt.

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Den ziemlich kräftigen Schnabel, der an der Basis gelb und an der Spitze schwarz war, konnte ich wie die gelben Beine und die schwarzen Krallen deutlich erkennen. Meine Fernsicht ließ nichts zu wünschen übrig. Was sehr erfreulich war. Von unten wirkte der Rote Milan recht kontrastreich, sehr viele weiße, schwarze und braunrote Schattierungen wechselten sich ab.

Gestern nach der Arbeit habe ich noch mal am Kiosk angehalten, um Yusuf zu seinem Geburtstag zu gratulieren.

Vor Jahren hatte er mir sein Geburtsdatum verraten. Ich las laut in einer der Zeitschriften über eine Fußballlegende, an den Namen kann ich mich nicht mehr erinnern, überhaupt habe ich Probleme mit Namen, der in Kürze einen runden Geburtstag feierte, und er sagte: „Da ich auch geboren.“

Er freut sich immer wie ein kleines Kind, wenn ich ihm gratulierte: „Du gedacht an Yusuf, vielen, vielen Dank.“

Und jedes Mal muss ich mit ihm ein Bier trinken. Nur werden es dann drei oder vier Büchsen, immer. Diesmal auch, wenngleich ich beträchtlichen Widerstand leistete. Daher ließ ich den Wagen stehen und fuhr mit der S-Bahn zum Elternabend, obwohl ich mich schon darauf gefreut hatte, im Wagen vorzufahren.

Den Restnachmittag verbrachte ich damit, im Internet zu forschen, wie ich meine Fahne los wurde, dabei vergaß ich nach der Ankunft des zweiten Milans zu schauen. Auf die Idee, den Alkoholgeruch durch geruchsintensive Nahrungsmittel zu überdecken, wie Zwiebeln oder Knoblauch, verzichtete ich. Starken Kaffee zu trinken, erschien mir unproblematisch. Ich trank dann fünf oder sechs Tassen, und der Lehrerin fiel meine Alkoholfahne nach meiner Einschätzung nicht auf, was mir sehr wichtig war, sonst hätte sie bestimmt gedacht: >Armes Kind, jetzt ist dein Vater auch noch dem Suff verfallen.<

Ein wenig Hoffnung wollte ich der Lehrerin schon lassen. Die Überdosis Kaffee forderte natürlich ihren Tribut, nicht nur, dass ich bis drei Uhr wach lag, sondern in Verbindung mit dem Bier auch andauernd, zur Toilette musste. Normal wäre das kein Problem gewesen, aber bei dem Elternabend schon, der musste dann immer unterbrochen werden, weil ich, wie immer, als einziger kam. Der Lehrerin log ich vor, dass ich jetzt einer Arbeit nachgehe, die es nicht erlauben würde oder bei der es nur schwer möglich wäre, eine Toilette aufzusuchen. Was richtig war, als ich noch bei einem Paketdienst arbeitete. Sie interessierte sich nicht wirklich dafür und fragte auch nicht nach. Ich glaubte sowieso, dass sie im Insgeheimen bitter enttäuscht war, dass ich immer kam. Einen Elternrat konnten wir nie wählen und wenn ich daheim bliebe, könnte sie nach fünf Minuten gehen. So reden wir ein wenig über die Schule und die Kleine, wobei mir immer auffiel, dass sie versuchte eine große Distanz zu wahren. Sie würde sich schon etwas Sorgen machen, nicht darüber, dass sie den Abschluss nicht bekommen würde. Den würden alle bekommen. Was mich doch sehr wunderte, da jedes Jahr ein paar Schüler wiederholten. Sie drückte es vorsichtig aus: „Einige Schüler wären zu anstrengend, um nicht versetzt zu werden. Außerdem wäre bei denen sowieso Hopfen und Malz verloren.“

Ich dachte nur: >Es heißt doch: Wer aufgibt, hat verloren. Hier heißt es wohl: Wer aufgegeben wird, ist verloren.<

Die Kleine hätte den Wunsch geäußert, Tierpflegerin zu werden, genauer gesagt Pferdewirtin, weil sie seit Jahren schon Pferde pflegen würde und auch unglaublich gut mit Tieren umgehen könnte, und das würde ihr halt Sorgen machen. Ich ließ sie wissen, diesen Wunsch hätte sie schon seit Jahren, wo denn das Problem sei. Jugendliche von dieser Schule bekämen keine Lehrstelle. „Ganz ehrlich, mit dem Stempel der Schule auf dem Zeugnis, sind sie abgestempelt.“ Nur dann wenn sie Beziehungen hätten, sie ein Verwandter einstellte, vielleicht noch bei der Müllabfuhr, aber sonst. Ich sollte meine Tochter darauf vorbereiten, damit die Enttäuschung nicht so groß würde.

Dann wollte ich am letzten Elternabend auch mal ehrlich sein: „Ich denke, Sie erfüllen hier keinen Lehrauftrag, sondern verwalten die Schüler solange, bis sie in die Sozialhilfe übergehen.“

„Genau so ist es. Besser hätte man es nicht beschreiben können“, antwortete sie mit einer Selbstverständlichkeit, die mir Angst machte, und ich war froh, dass der Albtraum Schule bald vorbei war. Kurz danach verabschiedeten wir uns. Sie wünschte mir viel Glück für meine Kleine und auch für mich, was ich erwiderte und sie ein wenig verwunderte oder verunsicherte.

Die Kohletabletten hätte ich besser aus dem Leib gelassen, oder zumindest die Dosierung anders wählen sollen. Es wäre besser gewesen, die Lehrerin hätte mich für einen Alkoholiker gehalten. Am nächsten Tag konnte ich noch, danach fünf Tage nicht mehr, der vierte und fünfte Tag waren wirklich schlimm, und als es dann klappte, hatte ich das Gefühl, es würde mich zerreißen.

Rex war schon im Büro und saß auf den Hinterbeinen, direkt vor meinem Stuhl. Er schien auf mich zu warten, wie meine beiden Mädchen, früher im Bett, wenn ihre Mutter sie fertig gemacht hatte und sie darauf warteten, dass ich ihnen eine Gutenachtgeschichte vorlas.

Er war nicht aufgeregt, sondern gutgelaunt und sein Schwanz ging hin und her. Als die Alte Dame hineingeschoben wurde, begrüßte sie mich mit den Worten: „Morgen, Herr Müller, sehr schön Sie zu sehen, ich hoffe Sie sind bester Laune. Rex konnte es überhaupt nicht abwarten, dass sie erscheinen. Er hat heute mal nicht verschlafen. Gestern war er sehr beleidigt, als Sie aufhörten. Ich hab ihm aber erklärt, dass Sie heute weiterlesen werden und wie ich sehe, hat er Ihnen verziehen.“

„Da bin aber froh, dass es dir so gut gefällt, wenn Sie nichts dagegen haben, können wir sofort anfangen.“

„Aber sicher doch, beginnen Sie, mir gefällt es auch und entschuldigen Sie nochmals meine Entgleisung gestern, aber ich kann es nun mal nicht leiden, wenn Talente durch Inkompetenz verschwendet werden.“

Ich erzählte ihr von meinem gestrigen Erlebnis beim Elternabend.

„Über die menschliche Tragödie, die dahinter steckt, denke ich, brauchen wir uns nicht zu unterhalten, da Sie ein gebildeter Mensch sind. Aber betrachten wir die wirtschaftliche Unvernunft des Staates einmal. Ein Schüler, der nach Abschluss nicht ins Berufsleben integriert wird, erhält bei einer angenommen Lebenserwartung von fünfundsiebzig Jahren sechzig Jahre lang Unterstützung vom Staat. Nehmen wir an fünfhundert Euro im Monat, das sind Herr Müller?“

>Kleinhirn an Großhirn wo ist der Taschenrechner?<

„Ach Herr Müller, 360.000 Euro. Wenn alles gut geht. Sitzt er ein, kostet das circa einhundertfünfzig Euro pro Tag. Aber was viel schlimmer ist, Leute die auf Hilfen vom Staat angewiesen sind, geben diesen Status häufig an die nächste Generation weiter und diese an ihre Kinder und so weiter, was rein wirtschaftlich betrachtet einen viel größeren Schaden verursacht als die ursprünglichen 360.000 Euro.

Jetzt stellen Sie sich vor, dieses Geld würden sie einsetzen, um den Schüler in das Berufsleben zu integrieren. Der zahlt zum guten Schluss noch mit den Steuern die angefallen Kosten zurück. Folgekosten durch die nächste Generation entstehen nicht, wenn er seinen sozialen Status weitergibt. Ein Heimplatz kostet 4.500 Euro im Monat. Eine bessere Investition gibt es nicht. Aber… Vielleicht verstehen Sie mich jetzt, wenn ich im Zusammenhang von Politikern und Beamten immer von Dilettanten und Idioten spreche.“

„Ich denke, wir werden es nicht ändern können. Ich verstehe Sie sehr gut. Wir werden uns damit abfinden müssen. Mir geht es genauso wie Ihnen.“

„Werden wir… Lesen sie bitte, Lesen sie“, forderte sie mich mit gesenktem Kopf und resignierender Stimme auf, dabei legte sie die gesunde Hand in die gelähmte.

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