Thomas Müller - Der Vorleser der Alten Dame
Здесь есть возможность читать онлайн «Thomas Müller - Der Vorleser der Alten Dame» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.
- Название:Der Vorleser der Alten Dame
- Автор:
- Жанр:
- Год:неизвестен
- ISBN:нет данных
- Рейтинг книги:5 / 5. Голосов: 1
-
Избранное:Добавить в избранное
- Отзывы:
-
Ваша оценка:
- 100
- 1
- 2
- 3
- 4
- 5
Der Vorleser der Alten Dame: краткое содержание, описание и аннотация
Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Der Vorleser der Alten Dame»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.
Der Vorleser der Alten Dame — читать онлайн ознакомительный отрывок
Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Der Vorleser der Alten Dame», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.
Интервал:
Закладка:
„In welcher Schule, denn das?“
„In der Schule Ihrer Kleinen.“
Ich erinnerte mich nun, vor zwei oder drei Jahren wurde wirklich versucht, in der Schule meiner Kleinen durch autogenes Training, das Aggressionspotential der Schüler zu mindern, was zur Folge hatte: Die Lehrer wurden ausgelacht und am zweiten Tag erschien niemand mehr.
„Woher wissen Sie das denn?“
„Diese autogenen Kurse oder dieses Joga finden doch heute überall statt und wofür sollen sie schon gut sein? Um mit seiner Umwelt fertig zu werden. Was lesen Sie mir denn als nächstes vor?“, versuchte sie abzulenken.
„Haben Sie es auch schon einmal versucht?“
„Gott behüte, ich gehöre zu den Leuten, die dem Boom Nahrung schenken.“
„So schlimm sind Sie?“
„Machen Sie sich keine Sorgen, der Tiger hat seine Zähne verloren, ich bin altersmilde geworden, aber Sie hätten mich vor zehn Jahren erleben sollen oder am besten vor dreißig.“
„Da war ich noch in der Grundschule.“
„Sie haben noch viel Leben vor sich, nutzen Sie Ihre Zeit“, sagte sie sehr nachdenklich, mit zarter Stimme.
„Ich werde mich bemühen.“
„Das müssen Sie mir versprechen“, dabei hob sie drohend den Zeigefinger der funktionierenden Hand.
„Ich verspreche es Ihnen, wenn es mir möglich ist. Ich nehme es mir oft selbst vor, aber dann muss ich irgendeinen Job annehmen, der mir überhaupt nicht gefällt, und ich denke, schon wieder geht Lebenszeit verloren.“
„Ich hoffe, Sie denken von Ihrer neuen Arbeitsstelle nicht genauso…“
„Nein“, unterbrach ich sie schnell, „der Job hier gehört zu den besten, den ich je hatte… Eigentlich ist es mit Abstand der Beste, den ich je hatte und wohl auch je haben werde.“
„Sind Sie mal nicht so pessimistisch, aber Sie verdienen doch überhaupt nicht soviel?“
„Sie haben keine Ahnung. Zwanzig Euro die Stunde, das würde auf einen normalen Monat mit einhundert sechzig Stunden, dreitausend zweihundert Euro bringen. Für mich ein Vermögen. Wir müssen ungefähr mir der Hälfte auskommen, manchmal auch weniger. Wir haben Glück mit unserem Haus, die Belastungen sind wirklich zu ertragen.“
„Aber Sie bekommen das Geld doch schwarz. Sie müssten doch Rücklagen bilden. Sie sind nicht sozialversichert, zahlen in keine Rentenkasse, soviel ist es doch dann nicht, oder?“
„Den Luxus kann ich mir nicht leisten. Ich hab schon für viel, viel weniger gearbeitet. Für sechs Euro fünfzig war das Geringste und das war auch schwarz und wirklich sehr üble Arbeit, Industrierohre reinigen.“
„Aber davon kann man doch nicht leben?“
„Eigentlich nicht, aber es muss gehen. Du musst dir dann schon etwas einfallen lassen, alles was aufgeschoben werden kann, wie Kleidung kaufen, wird aufgeschoben, aber auf Dauer geht es nicht. Der Job hier hat mich gerettet, wenn ich ehrlich bin. Ich hoffe Sie nutzen das nicht aus.“
„Ich bedanke mich für Ihre Aufrichtigkeit. Diesbezüglich brauchen Sie keine Angst zu haben, ich hab ja genug.“
„Na…ja, das sind meistens die Schlimmsten, wenn ich so ehrlich sein darf. Mir hat man schon einen Kaffee angeboten und die zehn Minuten anschließend abgezogen.“
„Da brauchen Sie bei mir keine Angst zu haben, ich erstelle Ihnen auch keine Rechnung, über Ihren Verzehr: „Jöne und jöne könne“, gibt es diesen Spruch nicht bei Ihnen im Raum?“
„Das ist richtig“, bestätigte ich überrascht. Ihre Aussprache war perfekt.
„Da fällt mir ein, ich habe Sie überhaupt nicht gefragt, wann ich Sie bezahlen soll.“
„Samstag wäre nicht schlecht.“
„Also wöchentlich“, wurde sie förmlich.
„Ja, das wäre gut.“
„Brauchen sie einen Vorschuss?“
Obwohl wir es dringend nötig gehabt hätten und auf der letzten Rille lebten, wollte ich mir diese Blöße nicht geben, daher lehnte ich dankend ab.
„Vielleicht könnten Sie mir in der nächsten Woche auch nachmittags vorlesen.“
„Oh, das wäre sehr schön.“
„Können Sie dann überhaupt?“
„Für zwanzig Euro die Stunde mit Sicherheit.“
„Sehr schön, dann kommen Sie doch auch am Samstagmorgen.“
„Eigentlich…“, nach kurzem Nachdenken, „geht auch klar. Normalerweise frühstücke ich mit meinen Kindern…aber… könnte ich eine Stunde später anfangen?“
„Aber nur dann, wenn Sie Ihre Töchter mitbringen. Ich möchte sie unbedingt kennen lernen.“
„Ich weiß nicht?“
„Ich bin nur von alten Leuten umgeben, meine Tochter ist auch nicht mehr die Jüngste. Ich würde gerne nochmals junge Leute kennen lernen. Mich ein wenig unterhalten. Ein wenig von der heutigen Denkweise und Sprachkultur der jungen Leute erfahren. Sie können sich nicht vorstellen, welche Freude Sie mir damit machen würden.“
„Ich weiß nicht?“, fing ich wieder an, „es ist hier meine Arbeitsstelle“, und sah in die Ecke, wo Rex lag.
„Sie haben Angst um Ihre Töchter, wegen Rex, aber er wird ihnen nichts tun, dafür garantiere ich mit meinem… Bei meinem Alter und Zustand eine schlechte Sicherheit… Wir lassen Rex entscheiden“, sagte sie zuversichtlich.
„Rex… der kann doch nicht…“
„Wir versuchen es. Wenn er bellt oder knurrt heißt es: Nein. Wenn er mit dem Schwanz wedelt oder mit den Ohren wackelt: Ja. Sind Sie damit einverstanden?“
In der Hoffnung, Gewissheit und Neugier, ein Tier könnte so komplexe Sachverhalte nicht verstehen, willigte ich ein.
„Also Rex!“, forderte sie Rex auf.
>Absurd, ein Tier so anzusprechen<, dazu fiel mir mehr nicht ein.
In dem Augenblick wurde Rex auch schon lebendig und ließ Ohren und Schwanz rotieren.
„Sehr schön, ich sehe Ihre Töchter am Samstag“, legte sie fest, und um einem Widerspruch keinen Raum zu lassen, beendete Sie das Thema professionell, indem sie schnell ein anderes ansprach und ihren Status als Chef nutzte: „Und was lesen Sie mir morgen vor?“
>Zurückrudern geht nicht mehr. Die Kleine kommt mit, die fragt jeden Tag mehrmals, wann sie mit darf. Aber die Große, lebt doch mehr in Ihrer eigenen Welt und wird schwer zu bewegen sein. Schauen wir mal.< prognostizierte ich.
„Was Sie möchten, Sie sind der Boss!“
„Ich wünsche mir etwas Neues, Aktuelles, ein Buch das nicht älter als zehn Jahre ist, anspruchsvoll, wenn möglich interessant und ein wenig lustig…“
„…Kritisch, liebenswert, also die eierlegende Wollmilchsau.“ fuhr ich weiter fort.
„Genau das möchte ich, Sie sollten Hellseher werden.“
„Da lassen sie mich überlegen“, und nach kurzer Zeit sagte ich: „Da fällt mir nur „Tschick“ ein.“
„Tschick“, räusperte sie, „was ist das?“
„Ein Roman von Wolfgang Herrndorf, mit Ende vierzig hat er sich erschossen, er hatte einen Gehirntumor. Sein Roman handelt von zwei Jugendlichen, vierzehn Jahre alt, der eine kommt aus einem wohlhabenden, aber zerrütteten Elternhaus, der andere aus einem Assi-Viertel. Beide haben gemeinsam, dass sich niemand um sie kümmert, weder in der Schule, noch im Elternhaus, sie sind Außenseiter. Die beiden beschließen in den Sommerferien ein Auto zu klauen, fahren damit durchs Land und bestehen viele kleinere und größere Abenteuer. Der Roman ist gesellschaftskritisch, einfach in der Sprache, rührend, teilweise erschreckend und Liebe spielt auch eine Rolle. Das Buch ist vielfach mit Preisen ausgezeichnet und in mehr als fünfzehn Sprachen übersetzt worden. Das besondere ist, er schreibt aus der Perspektive des vierzehnjährigen Protagonisten und die Sprache, die er wählt, passt sich dem Jugendjargon an.
„Den lesen wir. Ich liebe Ich-Perspektiven, die lassen einen in die Geschichte tief versinken.“ und Rex wackelte mit Schwanz und Ohren.
5. Gib mir einen Kuss zum Abschied
Интервал:
Закладка:
Похожие книги на «Der Vorleser der Alten Dame»
Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Der Vorleser der Alten Dame» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.
Обсуждение, отзывы о книге «Der Vorleser der Alten Dame» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.