Thomas Müller - Der Vorleser der Alten Dame
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Ich schaute noch immer auf den Hund, der gerade seine Pfote auf die Schnauze legte, als würde er sich schämen.“
„Er wollte Sie nur begrüßen und mal von der Nähe betrachten. Er sieht nicht mehr so gut, er ist schon sehr alt. In Menschenjahren ist er sehr viel älter als ich, umgerechnet wäre er so um die hundertfünfzig Jahre.“
„Dafür hast du dich aber gut gehalten“, sagte ich anerkennend, nach kurzer Pause hängte ich noch, „wirklich“, an, um zu zeigen, dass ich es ernst meinte.
„Ich darf ihn doch duzen?“, sagte ich und dachte >Was ist das denn was Bescheuertes?<, aber es war zu spät, die Frage stand im Raum.
Schnell antwortete sie: „Aus Floskeln macht sich Rex nichts, duzen Sie ihn ruhig.“
Ich hatte nun alles erwartet, nur nicht diese Antwort. Um auf sicheren Boden zurück zu kommen sagte ich: „Staatsangehörigkeit und/oder Wohnsitz braucht man, um wählen zu dürfen.“
„Beinahe hätte ich es geschafft“, sagte sie enttäuscht. „Junger Mann, jetzt weis ich auch, warum Ihre berufliche Karriere so zu wünschen übrig lässt.“
Ich wurde nachdenklich und dachte an meine Frau.
„Wenn der Chef ausweichend auf Ihre Fragen antwortet, dann fragen Sie nie nach, das mögen Chefs nicht, das ist schlecht für Ihre berufliche Zukunft.“
„Ich lese hier vor, es tut mir leid, ich werde keine dummen Fragen mehr stellen. Wenn Sie möchten, kann ich…..“
„Werden Sie nicht. Sie haben es nett gemeint, und ich habe zickig reagiert. Entschuldigung! Ich habe keinen! Das werden Sie nicht verstehen.“
„Sie haben keinen Was?“
„Pass!“
„Sie müssen doch einen Pass haben.“
„Davon haben wir viele.“
„Viele?...“
Rex zum Beispiel hat einen, zwar nur einen Impfpass, aber immerhin.“
Aus der Ecke kommt ein klagendes Jammern.
„Er hasst Spritzen“, fügte sie hinzu.
Ich dachte >Weichei<, behalte es aber lieber für mich, mit den Folgen der Faltencreme im Hinterkopf.
„Wer impft ihn denn?“
„Der Tierarzt, wer sollte ihn sonst impfen“
Der Hund jaulte schon wieder.
>Wer hat soviel Mut oder ist so verzweifelt ihm eine Spritze zu geben?<, fragte ich mich.
„Er hat Angst vor dem Tierarzt?“
Er jaulte wieder.
„Und nicht umgekehrt?“, hackte ich nach.
„Doch…..Deswegen muss ich auch immer anwesend sein, um ihm die Hand zu halten.“
„Dem Tierarzt…?“
Das Jaulen wurde kläglicher, lauter und anhaltender.
„Entschuldigen Sie, die Pfote natürlich. Da muss ich dann alle Termine absagen und mich um ihn kümmern. Den Herren oder die Dame muss ich immer bestechen, und ich kann ihnen soviel Geld geben wie ich will, keiner kommt ein zweites Mal. Nun hören Sie aber auf immer dieses Wort zu sagen, er bekommt Angst und wenn er Angst hat, kann er nicht schlafen, und dann jault er die ganze Nacht, dann können wir alle hier nicht schlafen.“
Ich dachte: >Kein Weichei, sondern ein Angsthase!< behielt aber auch diesen Gedankengang für mich.
„Ich werde versuchen, nie mehr das Wort T…I…E…R…A…R…“
Ein sirenenartiges Gejaule unterbrach mich.
„Rex, ganz ruhig, der böse Mann kommt nicht“, sagte sie beruhigend.
Der Hund verstummte.
„Ich habe Sie gewarnt“, sagte sie mit erhobenem Zeigefinger und strenger Stimme: „Beim nächsten Mal lass ich mich heraus rollen, und Sie können das Thema mit ihm alleine besprechen.“
„Dann kommen wir zum ursprünglichen Thema zurück?“
„Sie lassen ja sowieso nicht locker“, sagte Sie resigniert.
„Also Sie brauchen doch einen Pass, wenn Sie zum Beispiel mit dem Flugzeug flie…“
Ich wurde von dem sirenenartigen Jaulen, das jetzt in den Ohren wehtat, wieder unterbrochen.
„Rex, jetzt ist Ruhe, wir vereisen nicht mehr, du Heusuppe“, sagte sie beruhigend. „Nie mehr“, kam dahinter leise. Der Hund war sofort ruhig.
„Er hat auch…“, ich breitete die Arme aus und bewegte meinen Oberkörper „…Angst“
„Und noch viel mehr als vor ….“
„Ich verstehe.“
Damit der Hund ruhig blieb, begann sie: „Die Firmen haben eigene………, die können wir nutzen. Na, Sie wissen schon“.
Ich nickte mit dem Kopf.
„Da wird man nicht so oft kontrolliert und wenn doch, dann zeig ich einen Pass von den Schwestern. Die haben Pässe.“
„Aber die sehen doch ganz anders aus, mit Verlaub.“
„Wenn jemand wirklich diesen Mut aufbringen würde, hätte mein Leibarzt, der mich stets begleitet, eine Ausrede zur Hand. So was wie: Die alte Dame hat eine schwere Krankheit. Ich kann Sie beruhigen, das ist aber noch nie passiert, und ich bin viel gereist. Glauben Sie mir, diese bürokratischen Dinge werden oftmals sehr überschätzt. Ich habe auch keinen Pass, weil ich keine Staatsangehörigkeit habe.“
„Ach so…“, sagte ich beeindruckt.
„Wieso sollte ich, dann müsste ich auch Steuern zahlen und wer möchte das schon?“
„Da kann ich Sie gut verstehen, wer zahlt schon gerne Steuern?“
„Ich bezahle natürlich Steuern, bzw. meine Unternehmen haben die Verpflichtung dazu. Gut ehrlicherweise muss ich hinzufügen, wir versuchen diese Unannehmlichkeit auch zu minimieren, indem wir die einzelnen Steueroptimierungsvarianten sorgfältig auswählen, die uns von konkurrierenden, wohlgesinnten Firmenbesteuerungspolitik betreibenden Ländern, mit Verantwortung gegenüber der Gewinnmaximierung angeboten werden.“
„Das ist aber schön formuliert.“
„Nun unterbrechen sie mich nicht, ich bin noch nicht fertig.“
Mir wurde schlagartig klar… aber er rührte sich nicht. Wieder mal Schwein gehabt, wie in letzter Zeit so häufig.
„Damit habe ich wohl auch Ihre anfängliche Frage beantwortet. Ich gehe natürlich nicht wählen. Aber ich wähle natürlich, die Politik die gemacht wird, und die damit verbundenen Idioten und Dilettanten, die wohl oder übel dazu nötig sind, um unsere Interessen umzusetzen.
„Und das ist einfach so machbar, ich dachte wir leben in einer Demokratie.“
„Entschuldigung, aber Politik funktionierte schon immer so. Das ist doch demokratisch, die Reichen bestimmen wer regiert und in der Diktatur ist es so, der Diktator bestimmt wer reich ist. Darin liegt der Unterschied“ antwortet sie verständnislos.
„Und ich dachte, dass Volk…“
„Was für ein blasphemischer Unsinn, wie kommen sie darauf!“, fuhr sie mir in die Parade.
„Die Reichen, bestimmen also was läuft.“
„Riiichtiiig, alles andere wäre verantwortungslos“, sagte sie mit tiefer Stimme.
„Das haben Sie aber gut drauf.“
„Dafür hab ich auch lange geübt… nicht war Rex?“
Aus der Ecke kam ein Schnaufen.
„Er mag den Typ, besonders sein geschmackloses Hemd gefällt ihm. Und wenn Sie meinen, dass Sie wählen gehen, haben Sie sich schwer getäuscht.“
„Das sehe ich ein, ich darf mir bestenfalls aussuchen, von wem ich beschissen werde.“
„Riiichtiiig, jetzt haben Sie es verstanden, weil die Politik, höchsten für zehn Prozent der Bevölkerung gemacht wird“, sagte sie gnädig.
„Sie meinen Wirtschaftspolitik?“
„Politik ist immer Wirtschaftspolitik. Immer geht’s ums liebe Geld. Und sollte es einmal nicht darum gehen, interessiert es uns Bonzen auch nicht wirklich. Hab ich damit Ihre Fragen ausreichend beantwortet?“
„Ja, vollkommen“, und ich besann mich auf mein eigentliches Dasein. „Aber eine Frage hab ich noch.“
„Und die wäre?“, wirkte sie genervt.
„Soll ich anfangen zu lesen?“, fragte ich mit einem Zwinkern.
Sie fing an zu lächeln: „Ich bitte darum.“
„Gestern sind wir bis zum dritten Akt gekommen. Die Multimilliardärin Claire Zachanassian kam in die von ihr wirtschaftlich ruinierte Stadt Güllen, um sich nach mehr als fünfundvierzig Jahren an ihrer Jugendliebe Krämer Alfred Ill, der sie geschwängert hatte, aber verleugnete, zu rächen. Sie hat den Bürgern der Stadt Wohlstand versprochen, wenn Gerechtigkeit hergestellt würde, dafür müsste Alfred Ill sterben und im Gegenzug würde sie der Stadt und seinen Bürgern eine Milliarde schenken. Nach anfänglicher Ablehnung und Empörung erfuhren wir, die Bürger fingen an zu konsumieren, lebten über ihre Verhältnisse, was sie in eine Abhängigkeit brachte und sie hoffen, spekulieren ließ, dass Ill stirbt. Nein, sogar sterben muss,“ fasste ich kurz zusammen und begann: „Petersche Scheune….“
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