Thomas Müller - Der Vorleser der Alten Dame

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Der Vorleser der Alten Dame: краткое содержание, описание и аннотация

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Der alleinerziehende Vater Thomas Müller schlägt sich nach gescheitertem Germanistikstudium mit seinen zwei Töchtern durch Leben, bis er eines Tages einen Job als Vorleser der Alten Dame ergattert, und sich für ihn eine unbekannte, nie vorstellbare Welt der Supermächtigen und Sagenhaftreichen erschließt.

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Das Buch schlug ich mit den letzten Worten zu: „…Damit wir das Glück glücklich genießen.“

Die Alte Dame nach kurzer Zeit: „Sind wir fertig?“.

„Ja, sind wir“, antwortete ich selbstzufrieden.

„Das war sehr gut. Sie haben nicht einen Fehler gemacht. Sie brauchten nicht einen Satz zu wiederholen oder blieben hängen an irgendeinem Fremdwort. Das ist außergewöhnlich. Ich hätte das nie gekonnt, und dabei haben Sie eine so angenehme Stimme, die eine bemerkenswerte Ruhe ausstrahlt. Ich muss mich bei Ihnen vielmals bedanken. Sie haben einer alten Frau eine unwahrscheinliche Freude bereitet und Rex auch. Nicht wahr Rex?“, rief sie in seine Ecke. Rex wackelte zweimal mit dem Ohr, aber der Schwanz blieb ruhig. Ich deutete das als ein begeisterungsloses: „War Okay! Wird beim nächsten Mal hoffentlich spannender.“

„Und, wird es weiter gehen?“

„Aber sicher werden Sie weiterlesen, ich werde mir doch nicht die letzten Freuden meines Lebens nehmen lassen. Sehen Sie sich bis auf mein Lebensende als angestellt an, auch wenn ich Ihnen nicht versprechen kann, dass dieses noch lange aus sich warten lässt. Dafür erhöhe ich aber Ihre Gage auf zwanzig Euro die Stunde. Sind Sie damit einverstanden?“

„Oh, das ist aber sehr großzügig von Ihnen“, antwortete ich voller Glück. >Mit den paar Kröten vom Arbeitsamt, meinem vierhundert Euro Job im Supermarkt und den Gartenarbeiten in der Nachbarschaft könnte ich auf über zweieinhalbtausend Euro kommen, was für ein Vermögen<, träumte ich.

„Papperlapapp“, sagte sie kurz und bündig, „Sie haben es sich redlich verdient.“

„Alle haben den so beliebten, anerkannten Mitbürger verraten, selbst der Pfarrer und seine Frau. Der Bürgermeister bringt ihm sogar ein Gewehr und rät ihm, sich zum Wohle der Stadt selbst zu richten. Der Arzt testiert nach dem Mord einen Herzschlag. Claire bekommt ihren Ill als Trophäe gereicht, die sie mitnimmt, wie ein erlegtes Wild, dafür bekommt der Bürgermeister den Scheck über eine Milliarde“, sagte ich um nochmals das Gelesene anzusprechen.

„So sind die Menschen“, wird die Alte Dame nachdenklich und kaut wieder an ihrem Daumen. „Ich habe sie nicht anders kennengelernt, mit der Selbstherrlichkeit und der Verlogenheit der bürgerlichen Moral kann alles rechtfertigt werden. Selbst der Mord an Menschen. Die Argumentation, es müsse Gerechtigkeit hergestellt werden, wurde nur als Selbstlüge vorgeschoben, um sich morgens im Spiegel noch ertragen zu können. In Wirklichkeit ging es nur um den Wohlstand, den Konsum, den eigenen Vorteil.“

„Ob es wirklich möglich ist, eine Gesellschaft zu kaufen und sie bis zum Äußersten zu treiben, indem sie einen Menschen tötet? Was meine Sie?“, fragte ich.

„Aber sicher doch! Bestes Beispiel ist unser Adolf, das Perverseste, was die Menschheit wohl je hervorgebracht hat. Er hat sie mit Arbeitsplätzen auf Staatskosten gekauft, Autobahnen hat er gebaut. Jeder wusste Bescheid, wenn er Bescheid wissen wollte, jeder. Die Meisten wollten aber nicht. Man hat weggeschaut, weggehört, weggelesen, weggeredet…

Aber 120 Millionen Menschen sind im Zweiten Weltkrieg ums Leben gekommen, durch diese Drecksau.“ Jetzt kam sie in Fahrt. „Wissen Sie, was das bedeutet?“

„Ja…“

„Nicht, Ja!“ wurde sie laut: „Ein normales Buch hat ungefähr einhunderttausend Worte. Würden Sie nur die Vor- und Zunamen der Toten in Bücher schreiben. Na, wie viele Bücher sind das?“

Ich dachte, >ich bin zum Vorlesen hier und jetzt rechnen, so ein Scheiß! Außerdem weiß Sie doch, ich wollte Germanist werden. Das ist gemein!<

Als ich mit dem Rechnen beginnen wollte, beantwortete sie die Frage schon selbst, voller Wut: „2400… stellen Sie sich das mal vor.“

Rex legte sich die Pfote aufs Ohr.

„Bewundernswert“, sagte ich paralysiert. >Ob sie das auswendig gelernt hat<, ging mir durch den Kopf.

„Was?“, brüllte sie, „Sie finden das bewundernswert? 120 finden Sie bewundernswert? Sind Sie auch so ein vertrottelter Nazi?“

„Nein, nein, Entschuldigung, ich meinte Ihre Rechenleistung. Der Weltkrieg der zweite und der erste und alle anderen sind furchtbare Verbrechen.“, versuchte ich mich zu retten.

„Ach so!“, beruhigte sie sich ein wenig, „Taschenrechnergeneration, hab ich eine Menge Geld mit verdient, aber sonst…“. Jetzt sah ich erst, wie sehr ihre Hand zitterte. Sie war vollkommen außer sich und fing an auf dem Fingernagel des linken Daumens zu kauen. „Einhunderttausend durch zwei, passt zwanzigmal in eine Million und das mal einhundertzwanzig wird man wohl noch in fünf Sekunden rechnen können, Oder?“

„Oh, ich bestimmt nicht. Fünf Sekunden braucht mein Gehirn bis es den Taschenrechner im Kopf gefunden hat“, sagte ich und hoffte auf Verständnis. Dann fügte ich noch hinzu: „Ich wollte Germanist werden.“

„Eure Generation hätte es zu Adolfs Zeiten geben sollen“, und ihre Wut schien sich in Heiterkeit umzuwandeln.

„Wieso?“ fragte ich naiv und konnte mir die Antwort schon denken.

„Selbst Adolf, bei seiner ganzen Verblendung, wäre nicht so bescheuert gewesen, mit einer Generation wie der euren einen Krieg anzufangen, geschweige einen Weltkrieg“, knallte sie mir ruhiger werdend an den Kopf

>Ist das beleidigend oder ein Lob? Ich will darüber überhaupt nicht nachdenken< und beschloss nicht zu antworten. >Sie zahlt mir jetzt schon zwanzig Euro schwarz, da halte ich besser die Schnauze, auch ich bin käuflich<, ging mir durch den Kopf. Zum Abschluss des Themas wollte ich noch etwas Schlaues sagen: „Gott sei Dank, sind die Zeiten vorbei!“

„Was?“, brüllte sie aufs Neue“, und Rex legte seine Pfote, die er zwischenzeitlich heruntergenommen hatte, erneut auf sein Ohr. „Was sind Sie denn für ein degenerierter Depp? Schauen Sie nach Afrika, nach Asien, Syrien, China, Mao mindestens fünfzig Millionen, Stalin… Die Liste ist unendlich lang. Ist einer dieser Messias verschwunden, kommt ein anderer Anführer an seiner Stelle empor. Der Macht selbst Willen, des Geldes, der Religion oder einfach nur der Rache wegen, werden Menschen zu tausenden vernichtet, und die Machthaber tun dieses in der Regel nicht selbst, sondern ihre Helfer und Helfershelfer erledigen das. Es ist überhaupt nichts vorbei, nur weil bei Ihnen vor der Haustüre nicht gemordet wird. Haben Sie das verstanden?“

„Ja“, sagte ich kleinlaut, „Ich muss mich entschuldigen“, sagte ich ernst und meinte es auch so. „Meine Urgroßmutter mahnte mich und meinen Vater immer mit der Aufforderung: „Bät üsch, Bät üsch, dat niemols weder ne Kresch kütt. Ich han zwei metjemarcht. Ich sach üsch, Bät üsch, dat üsch dat niemols passiert.“ Ich hoffte, damit würde sie milde gestimmt.

(„Bettet, bettet, dass niemals wieder Krieg kommt. Ich habe zwei mitgemacht. Ich sage Euch, bettet Euch, dass Euch das niemals passiert.“)

„Weise Frau“, sagte sie mit sinkendem Tonfall. „Ich liebe diesen Dialekt, er ist rau, gleichzeitig strömt er eine gewisse Wärme aus. Sie können auch nicht verleugnen, wo her Sie kommen.“

„Sie ist nur sechs Jahre zur Schule gegangen“, wurde ich nachdenklich, wie es mir immer passiert, wenn ich an sie denke.

„Daran können sie sehen, Schulbildung wird maßlos überbewertet.“

„Sie war die Älteste“, redete ich weiter, „und musste zuhause bleiben, um auf die Geschwister aufzupassen. Sie konnte nicht immer in die Schule gehen, damit ihre Mutter bei den Bauern für ein paar Kartoffeln arbeiten konnte. Als Kind hat sie furchtbaren Hunger gelitten. Ihre jüngere Schwester ist an Schwindsucht gestorben, sie hat an ihrem Bett gesessen, als sie starb und ihr Bruder ist aus dem Krieg nicht zurückgekommen.“

„Und heute lernen die Kinder in der Schule Entspannungsübungen, damit sie ihre Lehrer ertragen können. Was für eine Zeit! Hoffentlich kommt der Sensenmann mich bald holen.“, hartnäckig blieb sie beim Thema Schule und ließ eine Vertiefung des Kriegsthemas nicht zu.

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