Betty Paessler - Leben mit Borderline - Sag mir mal wie's richtig geht

G: Okay. Schon viel, was ein Borderliner durchstehen muss und das sein Leben lang.

G: Wir haben gestern miteinander geschrieben und ich habe sie gefragt, ob sie eventuell Lust hat, etwas mit mir zu unternehmen. Bsp. malen tut sie sehr gerne oder laufen. Ihre Antwort weiß ich noch nicht. Soll ich da nachfragen oder sein lassen, ob es heute Abend von ihrer Seite aus klappt?

I: Du drängelst sie zu sehr. Du musst ihr mehr Spielraum lassen. So würde auch ich mich zurückziehen. Gib ihr und dir mehr Zeit.

G: Okay, so war mein Gedanke auch, ihr nicht mehr zu schreiben, ob das mit heute Abend klappt. Wollte deine Meinung auch hören.

I: Das finde ich so sehr gut. Guck mal, was ich dir jetzt sage, soll dir nicht weh tun, doch ich möchte, dass du etwas verstehst: für dich ist sie derzeit dein Lebensmittelpunkt, um den sich alles dreht. Deine Gedanken und Gefühle. Für sie bist du ein Teil einer unfassbar großen Ansammlung von Gefühlen. Ich weiß nicht, ob du als 'gesunder' Mensch das versuchen kannst nachzuvollziehen, aber das Glücklichsein ist nur ein klitzekleiner Teil, über den ein Borderliner nachzudenken in der Lage ist. Für uns ist jeder Tag eine Herausforderung mit so vielen Facetten, von denen du nicht einmal ahnst, dass man damit überhaupt leben kann. Ein Gefühlswirrwarr, das nur sehr schwer unter Kontrolle zu halten ist. Ich kann dir nur immer wieder sagen: dränge sie nicht so. Wenn sie bereit ist mit dir zu schreiben, dann wird sie dir das sagen. Umso mehr du sie bedrängst, desto weiter wird sie sich zurückziehen.

G: Okay, ich schreibe weniger, so alle 2-3 Tage mal ein Hallo wie geht’s. Aber ich warte bis Sonntag, ob was von ihr kommt. Ich weiß, dass jeder Tag ein harter Kampf ist vom Aufstehen bis zum Schlafen gehen.

Fortsetzung folgt...

Die reinste Form des Wahnsinns ist es,

alles beim Alten zu lassen

und gleichzeitig zu hoffen,

dass sich etwas ändert .

(Albert Einstein)

Oftmals nehmen wir unseren Körper nur dann bewusst war, wenn wir schmerzen haben. Für mich war durchaus erstaunlich zu lesen, dass die Forschung nachgewiesen hat, dass Heilungsprozesse durch Achtsamkeit beschleunigt werden können.

Denn der Körper kann durch eine Form der Achtsamkeit mit Energie versorgt werden. Darum sollten wir unserem Körper täglich mehr Beachtung schenken. Unterstützt werden wir dabei durch folgende Übung:

Sorge dafür, dass deine Wirbelsäule aufrecht ist. Egal ob du liegst, sitzt oder stehst.

Konzentriere dich für 1-2 Minuten auf ein Körperteil – ganz gleich welches. Wie fühlt es sich an? Bewege dieses Körperteil in verschiedene Richtungen. Wie fühlt es sich an? Welche Muskeln arbeiten für die Bewegung dieses Körperteils?

Konzentriere dich auf deine Körperhaltung. Wie ist sie? Welche Muskeln spannst du gerade an? Und welche Muskeln sind entspannt?

Nun scanne mental deinen Körper von Kopf bis Fuß und gehe dabei in alle Körperteile. Das heißt: Beim Kopf fängst du am Haaransatz an, gehst zur Stirn, zu den Augenbrauen, den Wangenknochen, der Nase, den Ohren, deinen Lippen bis hin zum Hals – mach so fortlaufend weiter, bis du an den Zehenspitzen angekommen bist.

Es lohnt sich in jedem Fall, den Fokus auf den eigenen Körper und das Wohlbefinden jeden Tag wieder neu auszurichten.

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