David Pawn - Das Eidolon

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Das Eidolon ein silberner, buchgroßer Gegenstand übt eine unheimliche Macht in einem kleinen, beschaulichen Ort im Erzgebirge aus. Plötzlich kommt es Monat für Monat zu grausigen Ereignissen und überraschenden Todesfällen. Ein Parfümvertreter aus Hessen wird in diesen Strudel des Schreckens hineingezogen, als er sich in ein Mädchen aus dem Ort verliebt. Was ist das Eidolon, woher kommt seine Macht und wird am Ende des Jahres wieder Ruhe einkehren in St. Michael? Wenn Sie dies alles erfahren wollen, müssen Sie schon lesen, was dieses Buch Monat für Monat an Schrecken vor Ihnen ausbreitet. Ein Kalender nicht für zartbesaitete Gemüter.

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Februar

Der schneereiche Januar ist von einem frostig kalten Februar abgelöst worden. Das Thermometer zeigt selten Werte über zehn Grad Minus an, in den Nächten sind zwanzig Grad Frost seit einer Woche keine Seltenheit mehr. Der Michaelisbach ist vollständig von einer dicken Eisdecke bedeckt, die täglich viele Kinder zum Schlittschuhlaufen anlockt. Sogar einige der Erwachsenen wagen sich auf das Eis. Der Schnee, der im Januar überreichlich gefallen war, ist zu einer harten Kruste zusammengefroren. An den Straßenrändern türmen sich skurrile Eisberge, die eine leicht schmutziggraue Farbe angenommen haben.

Die Erde ist auf zehn Zentimeter Tiefe hart gefroren. Wer jetzt eine Grube ausheben muss, vielleicht um ein geplatztes Wasserrohr in seinem Garten zu erreichen, hat Schwerstarbeit zu verrichten.

Unumgänglich ist diese harte Tätigkeit auch für Eberhardt Göttig. Er ist von der Gemeinde zur Pflege der Anlagen in St. Michael bestellt und in dieser Eigenschaft übt er gleichzeitig das Amt eines Totengräbers aus. Herr Göttig geht dieser Arbeit schon mehr als fünfzehn Jahre nach. Er hat in manchem kalten Winter dafür gesorgt, dass der eine oder andere liebe Verstorbene seine wohlverdiente letzte Ruhe unter der harten Erde erhielt. Der Winter, so philosophierte Herr Göttig manchmal im Kreise seiner Skatbrüder, ist die Jahreszeit der Toten. Wenn rings die Natur im weißen Leichentuch des Schnees ruht, zieht es auch den Menschen hin zu seinem Ende. Wir sehen aus den Fenstern unserer Häuser die karge, aller Buntheit beraubte Landschaft, sehen grau-braune, endlos scheinende Felder, Bäume, die mit dunklen Klauenfingern verzweifelt in die kalte Winterluft greifen, wir sehen den kleinen Tod der Natur und denken an unseren eigenen. Und wenn wir den Tod rufen, dann erscheint er uns auch. So sah es der fünfzigjährige Eberhardt Göttig, und er erzählte es allen die es hören wollten gern wieder und wieder.

Herr Göttig stand in einer schwarzen Wattejacke auf dem Friedhof von St. Michael. Er stützte seine schwieligen Hände auf den Spaten, mit dem er gerade den härtesten Teil der Arbeit an dem frischen Grab zu seinen Füßen beendet hatte. Natürlich war der eigentliche Aushub bereits am Tag zuvor mit dem neuen Kleinbagger verrichtet worden, aber für den Feinschliff brauchte es noch Handarbeit.

Seine dunkelbraunen Augen blickten an der Kirche vorbei hinunter auf die Hauptstraße von St. Michael. Ein Lieferwagen mit dem Aufkleber einer bekannten Discount-Kette rumpelte vorüber. Er war vermutlich unterwegs nach Neustadt, um seine Waren loszuwerden.

Herr Göttig folgte dem Lieferwagen mit den Augen, bis dieser in Höhe des Erbgasthofs um die große Kurve der Hauptstraße bog und damit aus dem Blickfeld verschwand. Vor dem Erbgasthof stand ein dunkelblauer OPEL-Calibra. Er hatte eine Frankfurter Nummer, Frankfurt/Main versteht sich. Im kalten Licht der Februarsonne glänzte sein Lack verführerisch, er lockte vom ersten Tag seines Auftauchens Schaulustige an. Er war kein besonderer Wagen, kein Gefährt, für das man einen oder mehrere Jahresgehälter hinblättern musste, aber er passte nicht zum Erbgasthof. Das war es.

Der Wagen passte genau so wenig zum Erbgasthof wie sein Besitzer zu St. Michael. Eberhardt Göttig spuckte in die frisch ausgehobene Grube. Dieser Macho, dieser Wessi. Herrn Göttig fiel einfach kein besseres Wort ein, um ihn zu beschreiben. Er hatte ihn zum ersten Mal vor acht Tagen gesehen, als er sich mit seinen Freunden zum allwöchentlichen Skatabend traf. Sie hatten zu fünft am Stammtisch gesessen, da kam dieser junge Schnösel in einem Anzug zur Tür herein, wie ihn Eberhardt Göttig allenfalls zur Hochzeit seines Sohnes Erwin tragen würde, wenn dieser Dummkopf je eine Frau fand. Der Typ aus Frankfurt hatte an einem Tisch am Fenster Platz genommen. Er hatte sich nicht hingesetzt, nein, er hatte wahrlich Platz genommen. Vielleicht hatte er erwartet, die Stammtischgesellschaft würde ihm ein Begrüßungskonzert geben. Dieser neue Gast saß dort, als hätte er einen Besenstiel im Kreuz. Er bestellte mit der Grazie einer Ballerina und aß, als wäre er im Ritz, nicht im Erbgasthof. Was wollte so ein Typ in St. Michael?

Herr Göttig schüttelte ratlos den Kopf und setzte seine Arbeit an der Grube fort. Es war das Grab für Dietmar Neubert. Göttig hatte ihn gut gekannt. Sie waren ein Jahrgang. Aber gemocht hatte man den Dietmar in der Schule schon nicht, als der noch in der Bank gesessen hatte. Dietmar war ein Streber gewesen. Einer von denen, die von dem vielen Wissen, das sie haben, keinem auch nur eine Unze abgeben möchten. Wenn es ein Wort gab, das Dietmar Neubert als Schüler perfekt beherrschte, so war es ICH. Ich, ich, immer nur ich.

Später, nach dem Krieg, war Herr Neubert dann selbst Lehrer geworden. Er war mit fünfundzwanzig in die Partei eingetreten und hatte damit seinen weiteren Aufstieg begründet. Erst war er Stellvertreter, dann selbst Direktor der Allgemeinbildenden Oberschule von St. Michael, die im Jahre 1975 unter seiner Leitung den Namen „Juri Gagarin“ erhielt, ein Name, von dem sich die Schule 1990 wieder trennte. Allerdings hatte man sich noch nicht von Herrn Neubert getrennt, der die allgegenwärtige Partei im Herbst 1989 rechtzeitig verlassen hatte, um geläutert in das neue Zeitalter zu schreiten.

Es gab in St. Michael einige Leute, die nicht besonders gut auf Herrn Neubert zu sprechen waren. Besser gesagt, es gab wahrscheinlich kaum einen im ganzen Ort, der diesen Lehrer wirklich gemocht hatte. Am wenigsten mochten ihn die, die von ihm unterrichtet worden waren. Eigentlich hatte der gewandte Herr Neubert sich immer als Lehrer einer neuen, von Liebe zum Nächsten gekennzeichneten Zeit gegeben, doch in Wahrheit wäre er eher ein guter Lehrer der preußischen Offiziersschule zur Zeit des Alten Fritz gewesen. Hätte es in seiner Macht gestanden, so wäre an der Allgemeinbildenden Oberschule „Juri Gagarin“ von St. Michael die Prügelstrafe eingeführt worden. Die Schüler fürchteten ihn. Er reagierte mit wahren Tobsuchtsausbrüchen, wenn einer der Schüler einmal seine Hausaufgaben vergessen hatte. Wurde innerhalb kurzer Zeit auf eine seiner Fragen mehrmals falsch geantwortet, ließ er den Unterricht im Stehen weiterführen oder er verteilte Tadel wegen Schlafens im Unterricht an den Nächsten, der falsch antwortete.

Oder an einen seiner Lieblinge. Er hatte in jeder Klasse, die er unterrichtete, einen oder zwei besondere Lieblinge, die er mehr oder weniger drangsalierte. Er stellte ihnen Fangfragen, ließ sie zu Themen sprechen, die er noch gar nicht oder vor ewigen Zeiten behandelt hatte. Sie waren stets die Ersten, wenn es darum ging, in Russisch einen auswendig gelernten Text vorzutragen und immer die Letzten, wenn er Noten vergab. Wenn viele, viele Schüler Herrn Neubert nicht mochten, keiner ihn so gut leiden konnte, dass er ihm einen Spitznamen gegeben hatte (vielleicht traute sich auch keiner), diese wenigen Schüler, die Herr Neubert selbst seine Lieblinge nannte, mussten ihn wahrhaft hassen.

Nun war Herr Neubert tot, und Eberhardt Göttig grub an einem eisigen Februartag, einem Tag an dem Vögel erstarrt von den Bäumen fielen, ein Grab für seinen ehemaligen Klassenkameraden. Es fiel Herrn Göttig bei dieser Tätigkeit nicht ein, darüber nachzudenken, warum Herr Neubert am Morgen des 2. Februar mit seinem Wagen von der Straße abkam. Es war ein kalter, klarer Morgen gewesen. Gewiss war die Straße nach Neustadt noch glatt. Aber was wollte der alte Lehrer an diesem Morgen in Neustadt? Es gab in St. Michael nur eine Person, die dies zu sagen vermocht hätte, doch die würde ganz sicher schweigen.

In der Nacht vor Dietmar Neuberts Tod, der Nacht vor dem Februarneumond, war ein letzter feiner Flockenwirbel vom Himmel gefallen. Die Kälte des gerade erst angebrochenen Februars kündigte sich bereits an. Der Frost streckte seine bläulichen Klauenfinger nach der Natur aus, hatte aber nur einen kleinen Zipfel greifen können. Noch leuchtete der weiße Neuschnee in der Dunkelheit der langsam vergehenden Nacht. Es war fünf Uhr in der Frühe. St. Michael lag, bis auf wenige Ausnahmen noch im Schlaf. Vor dem Haus der Neuberts stand der nagelneue TOYOTA-Camry, den Herr Neubert erst im Dezember des vergangenen Jahres gekauft hatte. Es war ein schöner Anblick. Der weiße Schnee bildete eine feine Decke auf der feuerroten Lackoberfläche des Wagens. Dunkel hoben sich die Reifen vor dem Hintergrund ab. Das Chrom der Radkappen und Stoßstangen blitzte wie poliertes Tafelsilber. Schneewittchen auf vier Rädern stand vor Neuberts Haus. Ein Kauz flog in sein Nest zurück und stieß einen seiner durchdringenden Rufe aus, als er über die Felder flog. Als sich die Wolken am Himmel ein wenig lichteten, zeigten sich einige langsam verblassende Sterne. Es war ein kalter, aber auch ein schöner Morgen. Ein Morgen so richtig geschaffen für einen Ausflug in den Winterwald des Erzgebirges. Die Tür des Neubertschen Hauses öffnete sich. Herr Neubert trat heraus und blinzelte schläfrig. Er war ungekämmt und unrasiert, aber in einen seiner guten Sonntagsanzüge gekleidet. Man hätte annehmen können, er habe die Morgentoilette in der Hektik eines eiligen Aufbruchs einfach vergessen. Aber so ein unverzeihlicher Fehler wäre dem Lehrer bestimmt niemals unterlaufen. Außerdem sah es nicht so aus, als hätte er es tatsächlich eilig. Mit dem schleppenden Gang eines viel älteren Mannes begab er sich zu seinem neuen Wagen. Dabei murmelte er unverständliche Sätze vor sich hin. Nur einmal hätte ein aufmerksamer Zuhörer das Wort „Auszeichnung“ aufschnappen können.

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