Wenn sich alle Religionen auf dieser Welt auf diese Basis einigen könnten, dann wäre schon ein großer Schritt in eine Richtung gemacht, die den Glaubenskriegen zumindest zum Teil den Wind aus den Segeln nehmen würde. Und wenn wir dann nicht „Mein Gott ist besser als Dein Gott!“ oder „Genau nach diesem Wort in dieser Schrift musst Du leben!“ sagen würden, sondern uns auf „Ja, Du hast Recht, es gibt einen Allmächtigen, nur ich nenne ihn anders!“ einigen könnten, dann würde die Welt ganz anders aussehen. Wenn wir uns jetzt auch noch die Frage stellen „Was bleibt als Grundessenz übrig, wenn man aus allen heiligen Schriften die Gemeinsamkeiten herausnimmt?“, dann wäre das wohl die (Nächsten-)Liebe.
Wir haben also jetzt einmal eine gemeinsame Grundlage gefunden, mit der wir in weiterer Folge arbeiten können.
Es gibt ein höheres Etwas, das allwissend, allmächtig und allgegenwärtig ist.
Die Basis für den Glaubenszugang dieses Buches ist die vollinhaltliche Übereinstimmung mit Albert Einsteins Zugang zum Glauben. Er bezeichnete sich als „zu tiefst gläubigen Ungläubigen“. Auch wenn sein Verständnis zu dieser Aussage ein wenig anders gewesen sein möge, geht es um das 100%ige Gefühl hinter dieser Aussage. Das ist der Glaube an diese höhere Präsenz mit Leib und Seele, aber auch die Weigerung, sich Gedankengut aufzwingen zu lassen, das von völlig unterschiedlich und fragwürdig interpretierten Schriften gepredigt wird, zu wenig Erklärung für Alltägliches liefert und vor allem nicht so empfunden wird. Es geht also wieder darum, sich frei von Beschränkungen zu machen und im Sinne eines sinnvollen Großen und Ganzen zu denken.
Dieses Buch soll DICHdazu einladen, DICHentsprechend zu öffnen und diese Gedankenreise mitzumachen.
Und es beginnt damit, dass besagter höherer Präsenz ein neuer Name geben wird, damit wir die vorgefassten Vorstellungen, die mit den religiösen Bezeichnungen verbunden sind, von uns abstreifen.
Wir nennen dieses höhere Etwas ab jetzt AZON. Das soll einerseits die Allgegenwart des Anfangs und des Endes, des Alphas und des Omegas (bzw. im lateinischen Alphabet das A bis Z) symbolisieren und gleichzeitig durch die durchaus bewusst gewählte phonetische Nähe zu Ozon auch die unsichtbare, uns umgebene Präsenz repräsentieren, und dadurch außerdem eine mehr oder weniger bildliche Vorstellung verhindern. Denn wer ein konkretes Bild von etwas vor Augen hat, wird Schwierigkeiten haben, sich bei der Entwicklung neuen Gedankengutes davon zu trennen.
Gemäß den zuvor beschriebenen Eigenschaften muss AZON also eine (für uns) unsichtbare intelligente Energieform sein, für die die Zeit nicht zu gelten scheint, und es macht erst jetzt Sinn, sich in diese 3 Eigenschaft noch tiefer hinein zu denken.
Wir nennen das höhere Etwas ab jetzt AZON.
Wenn AZON allmächtigist, dann muss es (ja, wir verwenden für AZON das neutrale sächliche Geschlecht) über unermessliche und unerschöpfliche Energie verfügen, die es als allwissendes (dazu kommen wir später) Wesen beliebig einsetzen kann. Und wenn dem so ist, und gemäß Energieerhaltungssatz (den nehmen wir als wissenschaftlichen Anker einmal mit) tatsächlich keine Energie verloren gehen kann, dann muss AZON also gleichzeitig in allem stecken, was Energie ist oder aus Energie besteht. Damit müssen wir zu der Erkenntnis kommen, dass AZON alle Energie des Universums und darüber hinaus in sich vereint und gleichzeitig ist.
Versuchen wir das vielleicht einmal vereinfacht so darzustellen, dass uns, wie die unsichtbare Luft, auch eine unsichtbare Energie umgibt. Damit lässt sich vielleicht auch erklären, warum aurasichtige Menschen davon berichten, dass laufend herumschwirrende kleine Lichtkügelchen in unseren Energiekörper eindringen und von diesem aufgenommen werden. Damit ließe sich auch erklären, dass die sogenannten Freie-Energie-Maschinen durchaus funktionieren könnten, weil sie für uns (noch) unsichtbare Energiequellen anzapfen.
Aber noch viel spannender wird diese Erkenntnis im nächsten Kapitel, wenn es um die Materie geht.
Wenn AZON auch noch allgegenwärtigist, dann bedeutet das, dass es für AZON wohl keine Zeit zu geben scheint. Wie soll das aber funktionieren, wenn für uns die Zeit gilt und AZON trotzdem alles mitbekommt?
Diese Frage erforderte eine längere Beschäftigung und lieferte am Ende zwei gleichzeitig geltende Sachverhalte, die diese Frage erklären können.
Zum einen funktioniert das nur, wenn sich AZON mit unendlicher Geschwindigkeit bewegt. Das lässt sich vielleicht besser mit physikalischen Prinzipien erklären. Und zwar, wenn man berücksichtigt, dass AZON Energie ist und jede Energie auch eine Schwingung oder Frequenz hat. Aus dem Physikunterricht haben wir gelernt, dass man jede Schwingungsfrequenz wie folgt darstellen kann.

Betrachtet man die Darstellung dieser Sinuskurve, wie sie am Oszilloskop für jede Frequenz auch angezeigt werden kann, dann hat eine höhere Frequenz ganz einfach mehr Ausschläge pro Zeiteinheit (t) und die Schwingungsdauer T wird kleiner bzw. kürzer.
Das würde dann vergleichsweise so aussehen, wobei die blaue Linie die ursprüngliche und unveränderte Kurve darstellt und die rote die höhere Frequenz anzeigt.

Je höher die Frequenz wird und je schneller somit die Schwingung ist, umso mehr verringert sich die Schwingungsdauer T.

Wenn sich aber vergleichsweise nur die Intensität (also in unserem Fall die Energie) erhöht, dann äußert sich das in einem stärkeren Ausschlag nach oben und unten, also in einer Vergrößerung der Amplitude A.

Und wenn sich dann sowohl die Energie als auch die Schwingungsfrequenz erhöhen, dann sieht die ursprüngliche Schwingung (wieder in blau) im Vergleich dazu ziemlich lächerlich aus.

Und jetzt wird es ein wenig abstrakt, denn wenn jetzt AZON allgegenwärtig ist - und somit unendlich schnell - dann wäre die Schwingungsdauer Null (T=0) und wenn AZON auch noch allmächtig ist und über unendliche Energie verfügt, dann wäre die Amplitude unendlich (A=∞).
Gemäß der oben beschriebenen Darstellung bliebe also nur noch eine senkrechte unendlich lange bzw. hohe Linie übrig, die AZON beschreiben würde. Und da es die Zeitausdehnung dann nicht gibt bzw. alles, was für uns Zeit braucht, für AZON gleichzeitig passiert, kann AZON auch allgegenwärtig sein. Aus Einsteins Relativitätstheorie wissen wir, dass die Zeit immer langsamer vergeht, umso schneller man sich bewegt. Viele Menschen kennen das Beispiel mit Zwillingen, von denen einer ins Weltall geschickt wird und der andere auf der Erde bleibt. Der ins Weltall geschickte Zwilling altert im Vergleich zu dem auf der Erde verbleibende wesentlich langsamer, sofern er sich mit hoher Geschwindigkeit bewegt. Das bedeutet also, wenn man sich wie AZON mit unendlicher Geschwindigkeit bewegt, steht die Zeit still bzw. vergeht nicht. Alles wird also als jetzt wahrgenommen.
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