Friedrich Gerstäcker - Buntes Treiben
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2.
Ein Häuptlings-Gericht auf Tahiti.
Patoi verließ nun allerdings den Strand von Papetee und war bald in dem Schatten der Orangen- und Brodfruchtbäume verschwunden, aber desto mehr drängte jetzt das neugierige Insulaner-Volk um die fremde Frau her, und vorzüglich die Mädchen hatten bald einen festen Kreis um sie gebildet und schienen entschlossen, der Sache, um welche es sich hier handle, auf den Grund zu kommen.
Das junge schöne Weib zeigte aber nicht die geringste Lust, sich hier in einen Straßenklatsch einzulassen; das Herz war der Armen auch wohl zu schwer. Mit sichtbarer Mühe hatte sie die Thränen zurückgezwungen, die ihr in die Augen steigen wollten, und sie sagte ernst, aber nicht unfreundlich:
„Was wollt Ihr von mir? was soll ich Euch sagen? - er hat mich aus dem Hause meiner Eltern fortgelockt und den heiligen Schwur gebrochen, der uns für ewige Zeiten binden sollte. Ich bin auch nicht die einzige Verrathene hier," setzte sie düster hinzu. „Die Fremden haben Sünde und Verbrechen in dies Land getragen, daß sie sich ausbreiteten, wie die Guiaven am Strand, und ihre Wurzeln frech in jede Heimath schlugen. Es ist das jetzt eine Gewohnheit geworden, was sonst die Rache der Götter und die Strafe der Häuptlinge auf sie niedergezogen hätte. Doch laßt mich! ich will sehen, ob noch Recht und Gerechtigkeit unter diesen Palmen herrscht, oder ob die neue Lehre mit der neuen Sünde Hand in Hand geht. /82/ Ich verlange nichts als mein Recht, und das muß mir werden. Wo wohnt der Häuptling?"
,,Komm, Wahine!" sagte einer der jungen Burschen, der sich zu ihr durcharbeitete - „ich will Dich zu ihm führen. Aber wie heißt Du und wo kommst Du her? Du bist fremd hier."
„Ich heiße Maita und stamme von Eimeo 2- aber die Palmen meines Vaters liegen drüben gegen Sonnenuntergang."
„Und hast Du keine Freunde auf Tahiti?"
„Keinen, als den, der jetzt mein schlimmster Feind geworden," sagte das junge Weib düster. - „Nie im Leben habe ich vorher mein Heimathland gekreuzt, oder mein Canoe aus den Riffen hinausgelenkt - bis der Falsche kam, der mich hinweglockte - aber fort! Wo ist das Haus des Häuptlings? Laßt mich mit ihm sprechen."
„So komm," sagte der junge Bursche wieder und ergriff ihre Hand, die sie ihm überließ, und während ihr die Uebrigen den Weg frei ließen, dann aber sich ihr anschlossen und ihr folgten, bogen sie ebenfalls rechts ein in die eigentliche indianische Stadt, um dort die Hütte des „Richters" aufzusuchen, denn die Fremde gedachte nicht die Hülfe der weißen Feranis anzurufen, um den Schuldigen zu strafen. Gegen ihre eigenen Gesetze hatte er gesündigt, und der eigene Häuptling des Districts oder der Insel sollte deshalb auch entscheiden.
Diesen fanden sie allerdings nicht daheim - die Mitonares hatten eine Versammlung, der er, da er den Eingeborenen selber das Evangelium predigte, beiwohnen mußte. Es war auch eine gefährliche Zeit für die „Kirche", denn die englischen Missionäre sahen plötzlich ihren ganzen Einfluß untergraben und bedroht, und während früher viele der von ihnen „bekehrten" Heiden zum Katholicismus übertraten, fielen sogar andere wieder in ihr altes Heidenthum zurück und gaben dadurch den anderen ein entsetzliches Beispiel. Und nicht einmal einschreiten konnten sie gegen diese Sünder, denn die brauchten sich nur unter den Schutz des französischen Gouver-/83/nements zu stellen, um vollkommen sicher zu sein, daß die protestantischen Missionäre keine Hand an sie legen durften.
Die heutige Conferenz galt dem Gegenstand, wie es möglich sei, einen andern Zustand herbei zu führen, und ob es nicht gerathen wäre, unverweilt Einen aus ihrer Mitte nach England zu senden, um von dort wirksame - das heißt bewaffnete Hülfe gegen die Uebergriffe der Franzosen zu erbitten, die ja schon im ganzen Land die Herren spielten.
Das arme und fremde junge Weib wurde aber nichtsdestoweniger von der Gattin des „Mitonare Mahova", wie der würdige Geistliche uud Friedensrichter hieß, auf das Freundlichste aufgenommen. Die Gastfreundschaft dieser Inseln kennt keine Grenzen, und selbst die ärmsten Eingeborenen theilen willig das Letzte mit dem Fremden, wenn er ihre Hütte betritt.
Maita bekam Speise und Trank - eine milchgefüllte Cocosnuß wurde ihr gebracht, gebackene Brodfrucht und kleine saftig gebratene Fische. - Auch eine weiche, zartgeflochtene Matte breitete die alte gute Frau für sie aus, auf der sie ruhen konnte von ihrem langen Marsch, nnd dann erst mußte sie erzählen, was sie hierher geführt. Freilich machte die alte Indianerin, die Frau des Mitonare, große Augen, als sie erfuhr, daß ihr junger Gast noch zu denen gehöre, die ihre „Irrthümer" nicht abgeschworen und an ihren früheren Götzen hingen, und sie fürchtete deshalb fast die Rückkehr ihres Gatten, der in solchen Dingen entsetzlich streng war. Aber ihrer Gastfreundschaft konnte das keinen Abbruch thun: die Fremde - ob Heidin oder Christin - mußte erst ausruhen und Trank und Speise zu sich nehmen, und alles Andere fand sich dann nachher, wenn ihr Gatte, der Mitonare, kam - sie war jedenfalls eine bessere Christin als wahrscheinlich der Mitonare selber.
Der fromme Mann kam endlich, und es war ein strenges Examen, das er mit dem armen jungen Weibe anstellte. Er frug sie auch weit weniger nach dem, was sie hergeführt, nach dem Leid, was ihr angethan, sondern mehr, viel mehr nach der Veranlassung, daß noch Eingeborene auf der Nachbarinsel, auf welcher die frommen weißen Männer schon so lange gewirkt, dem bösen heidnischen Glauben anhängen könnten, /84/ und ob sie denn gar nicht die einstigen Strafen des Himmels fürchteten.
Maita wich den Fragen aus. Nicht deshalb war sie hergekommen, um über die alte Lehre zu streiten, der treu anhängend ihre Eltern und Voreltern gestorben waren; nur ihr Recht wollte sie au einem Abtrünnigen verfolgen, der den Eid gebrochen, und kein Vergehen war von den Göttern mit strengeren Strafen belegt worden, als gerade dieses. Dem Friedensrichter blieb denn auch, da sie hartnäckig auf ihrem Verlangen bestand, eine öffentliche Gerichtssitzung zusammen zu berufen, nichts Anderes übrig, als ihr zu willfahren. Er durfte es - wie er recht gut wußte - nicht zurückweisen, ohne sich selber in Mißcredit zu setzen, und seine Boten eilten deshalb bald nachher durch ganz Papetee, um diejenigen der Eingeborenen, die berechtigt waren, in einem solchen Rath zu sitzen, dazu einzuladen. Auch der Verklagte, dessen Namen und jetzige Familie die gute Frau des Mitonare schon lange vor dem indeß zahlreich eingetroffenen Besuch herausbekommen, wurde vorgefordert, um sich gegen die Anschuldigung der Fremden zu vertheidigen, und die Familie von dessen Frau eilte natürlich ebenfalls herbei.
Alúa's Eltern waren reich und angesehen in Papetee. Ein großer Cocospalmenhain gehörte ihnen, ebenso eine neu angelegte Zuckerplantage; ihr Vater besaß sogar einen kleinen Kutter, auf welchem er mit den zu windwärts gelegenen Inseln Handel trieb und dort Cocosnußöl und beech la mar 3eintauschte, während er ihnen von den Missionären oder landenden Walfischfängern eingetauschte europäische Stoffe und Schmuck oder Eisenwaaren - ja man sagte: auch heimlich spirituöse Getränke brachte. Es verstand sich von selbst, daß den Nachbarn eine solche Klage nicht gleichgültig sein konnte, die sich gegen eine der angesehensten Familien des Orts richtete und schon durch ihre Öffentlichkeit den bösen Zungen der Insel Gelegenheit gab, üble Nachreden über sie durch das Land zu tragen. Wenn das Gericht sich aber auch nicht umgehen ließ, so hatte die arme Fremde doch, außer in dem Mitgefühl des weiblichen Theils der Bevölkerung - nur auf geringe Unterstützung zu rechnen. Die ganze Sache war dem /85/ aristokratischen Theil der Bevölkerung unangenehm, und je eher und rascher sie deshalb beigelegt wurde, desto besser.
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