Katrin Pieper - Wie Opa und ich die Deutsche Einheit feierten

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Wir erfuhren von der neuen Freiheit durch Luises Oma. Die kam hereingestürzt und schrie: «Die Mauer ist auf.»
"Das hätte ich nun gerade von dir nicht erwartet, solche dummen Witze", sagte Papa ziemlich streng.
Aber Luises Oma stellte unseren Fernseher an und da konnten wir es auch sehen.
Oma sagte: «Ihr werdet doch wohl nicht auf solchen Aprilscherz reinfallen, immerhin habe ich Geburtstag und wer weiß, ob ich nächstes Jahr noch lebe.»
"Wir haben immerhin schon November und du bist ganz schön gesund", antwortete Papa ganz leise und schlich zum Fernseher, als wollte er eine Katze fangen. Ein paar Mal schaltete er zwischen den Kanälen hin und her, aber die Bilder zeigten viele aufgeregte Leute, zu Fuß oder in Trabbis, die freudig aufeinander zuliefen und Sektflaschen hoch hielten.
Plötzlich saß ich ganz allein am Tisch und vor dem Fernseher, sogar Oma war weg. Ich ging zu Suse ins Zimmer, die mit Kopfhörern auf dem Bett lag, und machte eines ihrer Ohren frei.
"Die Mauer ist auf und wir sind allein in der Wohnung. Keiner mehr da", sagte ich.
"Du solltest nicht zu früh mit dem Alkohol beginnen", meinte Suse und zog den Kopfhörer wieder übers Ohr.
Ich nahm mir Paul Hase und dachte, wenn die Mauer wirklich auf ist, dann ist sie morgen vielleicht auch noch auf und wenn nicht, hab ich ja auch noch immer Opa im Westen, das hat ja bisher auch reichen müssen.
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"Bulgarien! Hier wollte er nicht mehr leben, begreif das mal. Hier!"

Suse und ich schlichen in unser Zimmer.

"Verstehst du das?", fragte ich sie, "war doch immer alles gut. Er hätte ja auch nach drüben reisen können, so oft wie er wollte, aber wiederkommen, das hätte er doch müssen. Nun ist Oma richtig allein. Eigentlich ist Opa tot."

"Red nicht so einen Mist", erwiderte Suse seelenruhig.

"Hoffentlich schickt er wenigstens jetzt die richtigen Klamotten. Ich brauch Markenjeans und Shirts mit Madonna drauf. Man kann sich in der Schule kaum noch sehen lassen."

Ich setzte mich an meinen Schreibtisch und musste nachdenken. Eigentlich hatten wir jetzt alle ein Problem, jeder auf seine Weise:

Papa ein staatspolitisches, Oma ein menschliches, Mama ein wirtschaftliches und ich ein schulpolitisches und ein menschliches dazu. Nur Suse hatte keines, sie hatte Hoffnungen.

3 Ich hab hin und her überlegt mein schulpolitisches Problem ließ sich nur - фото 5

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Ich hab hin und her überlegt, mein schulpolitisches Problem ließ sich nur mit Oma lösen, erforderte aber zugleich ein Geständnis. Und das hing mit Opa und mir zusammen. Ich musste zu Oma gehen und ihr erklären, dass sie von nun an der Unterzeichner meiner negativ ausfallenden Zensuren sein müsste. Mit den heimlichen Skatrunden hatte ich Opa damals ganz schön weich gemacht. Wir hatten ein Abkommen, einen Deal sozusagen: für eine Skatrunde zwei Unterschriften. Ein faires Angebot, auch wenn der alte Mann ganz schöne Manschetten hatte - vor Papa und vor Oma, die ihm Skat wegen seines hohen Blutdrucks verboten hatte. Opa regte sich immer viehisch über seine Skatbrüder auf und seine Gesichtsfarbe nahm dann ein kräftiges Rot an, was irgendwie einen ungesunden Eindruck machte, meinte Oma.

Ich hatte damit keine Probleme. Opa erblasste schnell und außerdem war er Papas Vater - also biologisch und moralisch war alles vertretbar. Ein Skat-Nachmittag für zwei kurze Krakel, das war nun wirklich nicht zu viel verlangt. Und wie man sah, hielt sich auch der Blutdruck gut, solange Oma nichts vom Skat wusste.

Ich musste mir aber jetzt, und zwar äußerst schnell, etwas einfallen lassen. Mir lief die Zeit weg. Oma spielte nicht Skat, Oma war fürs Lernen, Oma erzählte gern wie hart sie lernen musste, offenbar muss sie schrecklich unbegabt gewesen sein. Man muss außerdem nicht alles lernen, was einem in der Schule so angeboten wird.

Doch das würde am allerwenigsten bei Oma ziehen. Also ich hatte schwer nachzudenken, die nächste Vier oder Fünf war schon im Anrollen. Das war absehbar, und zwar bei Frau Oberländer, im Diktat.

Wenn Frau Oberländer schlechte Laune hatte, ließ sie ein Diktat schreiben.

Das kam aus heiterem Himmel, die schlechte Laune stank drei Meilen gegen Wind - also nicht so direkt zu riechen, eher zu sehen.

Dann hatte sie die Brille irgendwo zwischen den reichlich gewachsenen Haaren, die Absätze knallten durch den Schulflur wie kleine Geschosse und die Stirnfalte reichte von der Stirn bis unters Kinn. Wenn sie alt sein wird, kann sie da garantiert einen Cent hochkant unterbringen. Vielleicht sollte jemand ihr eine kosmetische Behandlung empfehlen. Rechtzeitig. Wenn ich das machen würde, hätte ich ein ganzes Sechserset schon in der Tasche, ohne eine einzige falsche Seite geschrieben zu haben. Frau Oberländer kann mich nicht leiden, obwohl sie immer behauptet, alle Schüler wären ihr gleich lieb, was ja gar nicht sein kann. Wäre ich Frau Oberländer, würde ich nur drei Typen aus meiner Klasse unterrichten, die anderen würde ich komplett nach Hause schicken, weil die keinen Bock haben zu lernen und auch nicht mal zu zuhören. Das würde auch uns allen das Leben erleichtern, wäre natürlich gegen die Schulordnung und wir würden vollends verblöden, sagte Opa immer, dem ich mal davon erzählte. "So bleibt doch vielleicht mal irgendwas an euch hängen", meinte er, "man weiß ja nie, vielleicht fällt dem einen oder anderen auch bei Gelegenheit wieder ein, dass Goethe kein Torwart und auch kein Stürmer war und Faust kein Fallrückzieher ist."

Opa übertreibt immer, eher müsste ich jetzt sagen: übertrieb, denn Opa war ja nun im Westen und meine ganze Hoffnung hieß: Oma. Ich hab mit Carmen darüber gesprochen, die das Problem immer hatte, denn da gab es keine Großeltern, immer nur die direkten Erzeuger. Das war schon manchmal hart.

Carmen sagte:

"Die Wahrheit geht nicht. Jetzt schon mal gar nicht. Da haust du deinen Opa nachträglich in die Pfanne und dich dazu und so wie deine Oma gebaut ist, rennt sie auch noch zu deinem Papa und der hat nun echt andere Sorgen. Einen DDR-Flüchtling zum Vater, der Unterschriften fälscht."

Carmen gehörte zu den drei guten Deutschschülern, sie kann gut zusammenfassen.

Aber Carmen hatte Herz und dachte mit.

"Isst deine Oma gern Kuchen oder Pommes oder Eis?"

"Kannst du dir Oma bei McDonalds oder im Café Klatsch vorstellen?"

"Nicht so direkt - aber mal anders: Du kommst mit zwei Stücken Schokotorte, mannshoch, und sagst ihr, dass du gar nicht mit ansehen kannst, wie sie sich grämt. Dann kochst du Kaffee, deckst den Tisch mit Blümchen und schrubbst dir die Hände, dann trinkt ihr Kaffee. Und zwar allein, vor allem nicht mit Suse."

Carmen sah mich zufrieden an und ich fand das auch machbar, wenn auch meine Finanzen ziemlich mau aussahen.

Es war nicht leicht einen Nachmittag zu finden, an dem ich mit Oma allein war.

Mama hatte sich vorgenommen, Oma jetzt nicht so viel allein zu lassen, bis sie über den Berg sei. Der Berg war sicher Opa, und der war ja eigentlich gar nicht da, was für ein Berg also?

Ich sagte zu Mama:

"Du kannst dir ruhig mal einen Nachmittag freinehmen, ich bleib bei Oma."

Mama sah mich an, als sei mir ein Rüssel gewachsen.

"Pinchen, Oma ist ja kein Kleinkind und ich hab ja jeden Nachmittag frei."

Ich merkte schon, es musste anders lang gehen.

"Na, Kino oder Freundin oder so. Du bist doch immer so unruhig, sagst du, wenn Oma so lange allein ist. Wenn ich da bin, kannst du mal lange machen. Mit Lale ins Kino oder in den Zoo."

Mama drehte nachdenklich Haarsträhnen.

"Nicht sooo schlecht", sagte sie dann, "und ist's dein Ernst?" Ich nickte und dachte an die Schokotorte, die seit gestern unter der Kellertreppe stand. Lange würde sie es dort nicht mehr machen. Der Keller roch nicht besonders gut.

Beinahe hätte Oma alles verdorben, als sie mitbekam, dass Mama ausging, wie Oma das immer nannte.

"Pino bleibt zu deiner Unterhaltung hier."

Mama hatte es plötzlich eilig und Oma verschwand in ihrem Zimmer.

Ich hatte mir das anders vorgestellt, freudiger für alle Beteiligten und voller Dankbarkeit für mich.

Ich holte die Torte hoch und zwei Geranienblüten vom Balkon, deckte den Tisch, kochte Tee (Oma vertrug Kurzem keinen Kaffee mehr, Opas Westkaffee schon gar nicht) und holte Oma aus dem Zimmer, das ihr ja nun allein gehörte.

"Schokotorte?", fragte Oma misstrauisch und wies auf das Stück, das etwas gräulich geworden war.

Ich nickte und schob ihr einen Stuhl unter den Hintern.

"Vom Bäcker", nuschelte ich.

"Von gestern oder vorgestern?"

"Von heute", antwortete ich tapfer und schob mir ein großes Stück in den Mund. Es schmeckte s o , wie die Kellertreppe roch, muffig und irgendwie düster.

Oma nahm ein Spitzchen und ein zweites.

"Ich weiß ja nicht, Pinchen, was die Bäcker heutzutage da alles rein tun, nur damit man es wochenlang verkaufen kann. Aber findest du nicht, dass es ein wenig, sagen wir mal, alt schmeckt?"

Da ich die Torte weitgehend im Mund hatte und versuchte, sie im Stück herunterzuwürgen, konnte ich nicht sogleich antworten und Oma tat etwas, was so ganz und gar nicht in meinen Plan passte: Sie schob die Torte von sich und meinte, dass sie das ihrem Magen nicht zumuten wolle.

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