Arno von Rosen - Xzentrische Weltzeit Geschichten

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Die Menschen kennen drei Richtungen – vor und zurück, links und rechts, oben und unten. Über die vierte Achse hat Einstein seine Relativitätstheorie verfasst, aber die Physik geht mittlerweile von bis zu 26 Dimensionen aus. Die Superstringtheorie soll jetzt die Quantentheorie mit Einsteins Erkenntnissen vereinen. Nichts davon ist endgültig bewiesen. Aber wenn die Zeit als vierte Dimension doch nicht die Letzte ist, was bedeutet dies dann für uns?
Ich versuche herauszufinden, ob Quantenschaum geeignet ist, unsere bekannte Welt zu verlassen. Selbst das Licht war einst sehr viel schneller als wir es heute messen können, und das vor Milliarden von Jahren. Diese besonderen Kurzgeschichten erzählen Varianten, die wir uns heute noch nicht vorstellen können, aber was bedeutet das schon, denn die Menschheit existiert erst seit einem Wimpernschlag im Universum, und niemand weiß was morgen geschieht. Alles scheint möglich zu sein, auf den Zeitschienen unserer Galaxis.

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Arno von Rosen

Xzentrische Weltzeit Geschichten

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Inhaltsverzeichnis Titel Arno von Rosen Xzentrische Weltzeit Geschichten - фото 1

Inhaltsverzeichnis

Titel Arno von Rosen Xzentrische Weltzeit Geschichten Dieses eBook wurde erstellt bei

Danksagung Danksagung Danke an Dörthe Bender und Nicole Jurosek , die mich zu zwei der exzentrischen Geschichten in diesem Buch inspiriert haben. Ihr seid klasse. Ich bedanke mich herzlich bei Holger Langmaier , der es nie müde wird meine Cover-Ideen solange zu ändern bis sie gut sind.

Prolog Prolog „ Zeit“ Wir tragen Uhren, stellen uns Wecker und messen Sekunden, aber der Zeit ist das völlig egal. Wir blicken in die Zukunft und machen Pläne, dabei zeigt uns die Zeit nur die Vergangenheit an. Die Zeit ist kein loyaler Freund, sondern eine Illusion, denn wenn wir sie benötigen, ist sie bereits abgelaufen. Arno von Rosen

1. Inspektion

2. Die Höhle

3. Staubfee Deluxe

4. Ein Becher Kaffee

5. Träume

6. Der ewige Berg

7. Die zweite Eva

8. Bauteile des Himmels

9. Rendezvous

10. Fundsache

Über den Autor

Impressum

Danksagung

Danke an Dörthe Benderund Nicole Jurosek, die mich zu zwei der exzentrischen Geschichten in diesem Buch inspiriert haben. Ihr seid klasse.

Ich bedanke mich herzlich bei Holger Langmaier, der es nie müde wird meine Cover-Ideen solange zu ändern bis sie gut sind.

Prolog

Zeit“

Wir tragen Uhren, stellen uns Wecker und messen Sekunden, aber der Zeit ist das völlig egal.

Wir blicken in die Zukunft und machen Pläne, dabei zeigt uns die Zeit nur die Vergangenheit an.

Die Zeit ist kein loyaler Freund, sondern eine Illusion, denn wenn wir sie benötigen, ist sie bereits abgelaufen.

Arno von Rosen

1. Inspektion

Bidmila 5 lag auf dem Rücken. Seit fast einem Parsec hatte er die Augen offen, und fühlte sich dennoch müde wie ein Stein, wobei er ständig darüber sinnierte, wie müde ein Felsbrocken wohl sein konnte. All diese Gedanken brachten jedoch nicht den ersehnten Schlaf, und so starrte er unentwegt die Decke an.

Das Schiff hatte ihn ordnungsgemäß geweckt, und seinen Körper mit den notwendigen Stoffen versehen, um seine Funktionen wieder zum Leben zu erwecken. Er war froh, dass die Routine des Erwachens, und die anschließenden Aufgaben, seinen Tagesablauf bestimmen würden.

Er dachte an die Zeiten, in denen sein alter Partner zuerst aufgestanden war, um ihn zu beleben, da der Computer immer nur den Leitenden weckte, nie die anderen Crewmitglieder. Bidmila hätte sich fragen können, was passierte, wenn er nicht erweckbar war, aber es gehörte nicht zu seinen Aufgaben, sich um die Crew zu kümmern.

Meistens hatte Eidmila 2 schon vor seiner Aufwachinitialisierung den richtigen Orbit gewählt, und ihm damit einen fantastischen Blick auf eine neue Welt ermöglicht. Jetzt würde er, für den Rest seiner Arbeitszeit, diesen Job ausführen müssen. Es war schwer sich an das Neue zu gewöhnen. Gerne wäre er zusammen mit seinem Partner in den Ruhestand gegangen, aber die Vorschriften verboten parallele Austritte aus der Inspektionsflotte.

Das Schiff richtete seinen Schlafplatz auf, und eine letzte Infusion brachte ihn vollends auf die Beine. Er rieb sich mit den knotigen Fingern über sein Gesicht, und strich sich das zottelige Haar aus den Augen. Warum konnte das Wachstum der Haare nicht ebenso unterdrückt werden, wie das der übrigen Zellen? Bei ihrer nächsten Standardbesprechung würde er das zur Sprache bringen. Es vergeudete nur unnötige Energie, und war mit der Zeit lästig geworden.

Bidmila zog den Bioanzug aus, und stellte sich in die kleine Kabine, die sich in einer Ecke seines Raumes befand. Er drückte auf ein graues Feld, und die Tür schloss sich. Heute gönnte er sich mehr als zwei Liter Wasser, und er ließ sich die Frisur raspelkurz schneiden. Nach ein paar Minuten entschlüpfte er dem Multitrimmer, und erhielt aus einem Fach den passenden Anzug für seinen Außeneinsatz. Er stieg in den kleinen Transportwagen, der vor seiner Tür wartete, und ließ sich zur Kommandozentrale fahren. Für einen kurzen Augeblick betrachtete er die Aussicht durch das Fenster, bevor er den exakten Kurs in den Navigator eintippte. Es gab soviel zu tun, aber ihr Aufenthalt betrug nur fünf Rotationen, bevor sie wieder starten würden.

Emotionen wie Stress, Trauer, oder Wut, empfand er nicht, aber sein alter Partner hatte ihm einen Hang zum Grübeln nachgesagt. Das war natürlich Unsinn, aber ein willkommenes Thema, um bei den Mahlzeiten die Aufnahmephase von Vitaminen und Mineralien unterhaltsamer zu gestalten.

Nach getaner Arbeit stieg er in den Gleiter, und wurde zum Quartier seines Lehrlings gefahren. Wie immer betrat er die Kabine, und wie immer schlief Nidmila 23 noch. Wann würde das System ihn endlich rechtzeitig aufwecken? Er hatte doch die entsprechenden Schritte eingeleitet. Als er gerade die Bioinitiatoren erneut starten wollte, schlug Nidmila die Augen auf.

„Reingelegt!“, rief ihm der Jugendliche entgegen. „Da guckste Bidi, oder? Ich bin schon seit sieben Rotationen wach.“

Nidmila 23 schwang seine Beine von der Liege, stand auf, ohne das ihn sein Bett aufgerichtet hätte, und grinste. Nidmila grinste? Der Chefastronom sah sich das Verhalten seines Untergebenen an, und spürte ein heißes Grummeln in der Magengegend, konnte diese Abweichung seiner Funktion aber nicht einordnen. Es war Zeit, den neuen Inspekteur auf ein paar Tatschen hinzuweisen, um weitere … Zwischenfälle zu vermeiden.

„Mein Rang ist „Zweiter Inspekteur der Milchstraße letzte Außenbahn Nummer 5“, und Sie sind „Neuer Inspekteur der Milchstraße letzte Außenbahn Nummer 23“. Meinetwegen auch Bidmila ohne Graduierungszahl, aber gewiss nicht Bidi. Ich verstehe auch den Sinn in der vorgetäuschten Schlafphase nicht. Warum haben Sie das gemacht? Geht es Ihnen biologisch nicht gut? Ihre Vitalzeichen haben keine Abweichungen angezeigt. Wir sollten einen Scan vornehmen, um …“

„Vergiss es Bidi“, fiel ihm der Gerügte ins Wort, „es war ein“, er dachte einen Moment über den richtigen Terminus nach, „Spaß! Verstehen Sie, was ein Spaß ist?“

Der zukünftige Inspekteur erhielt keine sichtbare Reaktion.

„Man nennt es auch, Witz, Humor, Lacher. Noch nie davon gehört?“

„Nein. Woher haben Sie diese Begriffe? Aus unserer Datenbank? Mir war ein Defizit unserer Kommunikation nicht bewusst.“

Während Bidmila noch über mögliche Lösungen der Unterhaltung nachdachte, schlüpfte der Neuling in seinen Anzug, und verließ seinen Ruheraum. Er setzte sich in den Wagen, und blickte nach hinten.

„Kommen Sie schon Bidi, wir haben eine Menge zu erledigen, und ich habe noch nicht mal gefrühstückt.“

Der Chefinspekteur besah sich die Wohnkabine, und drehte sich zu seinem Lehrling um.

„Sie haben noch nicht alle Hygienebedingungen erfüllt. Außerdem sind Ihre Haare zu lang, dass könnte zu Verschmutzungen führen, wenn wir im Außenbereich unterwegs sind.“

Nidmila blickte wieder nach vorne, und verdrehte dabei die Augen. Er war ja wirklich noch nicht so alt, aber ein wenig mehr Schwung seines Ausbilders hätte er sich schon gewünscht. Beim gemeinsamen Frühstück würde er versuchen das Missverständnis aufzuklären, aber jetzt hatte er einen knurrenden Magen.

„Hab schon geduscht, mit allem drum und dran. Wir können nach der Mahlzeit sofort loslegen.“

Bidmila stieg in den Gleiter ein, der sie sofort zur Messe brachte, wo der Versorgungsautomat bereits alle wichtigen Nährstoffe zusammengestellt hatte.

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