Diese Koliken können nur wenikge Minuten anhalten, aber auch mehr als 1-2 Stunden!
Übrigens:
Schmerzen/Koliken sind Indiz dafür, dass sich ein Nierenstein aus seiner bisherigen ruhigen Position gelöst hat und auf seiner „Wanderung“ irgendwo „steckengeblieben“ ist.
Leit-Sympton Nr. 2 Übelkeit-Brechreiz-Erbrechen
Weitere potentielle Symptome
1. Kreislauf-Probleme
[Blutdruckabfall bis hin zu Kreislauf-Kollaps, Kaltschweißigkeit]
2. Pollakissurie (häufiges Wasserlassen kleiner/kleinster Harnmengen)
mit nicht zu unterdrückendem Harndrang
3. Gefahr reflektorischer Damrverschluss (Ileus)
4. oft Haematurie (Blut im Urin) (aufgrund Schleimhautverletzungen durch
scharfkantige Steine)
5. motorische Unruhe
Kommt es zusätzlich zu einer Harnwegs-Infektion, dann außerdem:
6. Fieber, Schüttelfrost, Schmerzen beim Wasserlassen
Immer dann, wenn ein Nierenstein vom Zeitpunkt seiner „Loslösung aus der bisherigen Verankerung“ und es auf seinem Weg in der Niere selbst in die ableitenden harnwege zu einem neuerlichen „Stau“ durch ein Festsetzen – in der Niere im Nierenbecken und der obersten (proximalen) Hernleiterenge (Ausgang Nierenbecken in die Harnleitermündung) –, dann kann durch dieses Passage-Hindernis der Urin nicht mehr abfließen; es kommt zum „Harnstau“.
Harnstau in der Niere bedeutet, dass sich der gebildete Urin in der Niere sammelt und mit und in diesem die aus dem Blut in der Niere heraus-gefilterten Giftstoffe (Toxine). Bleibt das Abflusshindernis über eine längere Zeit bestehen, dann schädigen diese Toxine das Nierengewebe.
Und bei längerem bestehen solcher Passagehindernisse in der Niere kommt es zu Nierenfunktions-Störungen .
Eine weitere Gefahr bei einem länger bestehenden Harnstau in der Niere – und generell in den ableitenden Harnwegen – besteht darin, dass sich Bakterien (z.B. Escherichia Coli) leicht regelrecht ‚einnisten‘ können und so zu Entzündungen/Infektionen in der Niere kommt/ kommen kann.
Die Kombination aus Harnstau und Infektion begünstigt das Übertreten von Bakterien aus den Harnwegen und dem z.B. Nierenbecken in den Blutkreislauf.
In der schwerwiegendsten Folge kann es dadurch zu einer Urosepsis respektive einer Nephrosepsis („Nieren-Vergiftung“) kommen, also einer Blutvergiftungdurch Bakterien, die vom Urogenitaltrakt (Nieren-Harn- und Geschlechtstrakt) in die Blutbahn gelangt sind. In vielen Fällen kommt es dann – auch nach Behebung des Nierenstein-Problems – wegen eines erhöhten Blut-Titers dieser Bakterien immer wieder zu Infekten im Urogenitalsystem.
In vielen Fällen gibt bereits die Anamnesedes Kranken mehr als erste Hinweise auf Nierensteine.
In/durch der/die ärztlichen Untersuchungerhärtet sich zumeist die
Erkrankung.
Gesichert wird die Diagnose letztlich durch eine sich anschließende Labor-Untersuchungund durch Bildgebende Verfahren.
Anmerkung:
Mit diesen Untersuchungen gilt es außerdem, die Erkrankung an Nierensteinen abzugrenzen gegenüber sonstigen Erkrankungen, die z.B. eine Harnstauung oder Schmerzen hervorrufen können, so u.a. Entzündung der Niere durch Bakterien und Viren (Glomerulo- oder Pyelonephritis, Nephritis) oder ein Nieren-Tumor.
Ich gehe (und dies empfehle ich) in 2 Schritten vor:
A. Obligate Basis-Diagnostik
1. Labor
a. Blut
- Großes Differential-Blutbild
- BSG/BKS (Blutsenkung)
- CRP (Chrom-Reaktives Protein = Entzündungs-Marker)
b. Urin
- Urin-pH und spezif. Gewicht
- Urin-Sediment
- Urin-Status
Anmerkung:
Finden sich im Urin-Status „pathogene Keime“, dann sollte unbedingt anschließend
eine Urin-Kultur („Uri-Kult“) angelegt werden mit einem „Antibiogramm“.
TIPP:
Bei Verdacht auf Nieren-Konkrement/Nierenstein sollte beim Urinieren zur Gewinnung des Urin für die Diuagnostik der Harn durch ein Sieb gefiltert werden, um so evtl. im Harn vorhandene Konkremente für die spätere „Stein-/ Konkrement-Diagnostik“ sichern zu können!
2. Doppler-Duplex-Sonographie, farb-codiert, Abdomen
Speziell des gesamten Urogenital-Trakts
B. Weiterführende fakultative Diagnostik
1. Röntgen
[Nieren – Harnleiter – Blase]
2. Ausscheidungs-Urographie
[von Nieren und ableitenden Harnwegen mit Kontrastmittel]
!Vorsicht!
Gggfls. vorher auf „Konntrastmittel-Allergie“ prüfen und ebenso auf eine vorliegende Nierenfunktionsstörung
Um diese Untersuchungen umgehen zu können, empfiehlt sich
3. Spiral-Computer-Tomographie (Spiral-CT)
[von Nieren und dem Urogenital-System – dazu wird kein Kontratmittel benötigt]
4. Zystoskopie
[endoskopische Spiegelung der Harnblase]
5. Labor-Diagnostik
a. Blut
- Serum-Elektrolyte (Natrium, Kalium, Calcium, Phosphor/anorgan. Phosphat
- Nieren-Retentionswerte (Kreatinin, Harnstoff, Harnstoff-Stickstoff (Harnstoff-N), Harnsäure, Glomeruläre Filtrations-Rate/GFR – Screening auf Nieren-Carcinom mittels Tumor-Marker – Nieren-Belastung mit/durch Schwermetallen (insbes. Cadmium, Blei, Quecksilber)
b. 24-Std.-Sammelurin
mit u.a. Elektrolyte im Urin (Natrium, Kalium, Calcium, Phosphor/anorgan. Phosphat), Kreatinin, Albumin
6. Konkrement-/Stein-Untersuchung
[Eine Untersuchung der Ablagerungen im Labor kann Aufschluss über die genaue Ursache der Stein-/Konkrementbildung geben. Dann lassen sich die Nierensteine gezielt behandeln, beziehungsweise man kann der Entstehung weiterer Steine gezielt vorbeugen]
Nierenstein-Behandlung bedeuted immer „zweigleisig“ zu verfahren und vorzugehen:
Einmal die „Akut-Therapie“ und dann die „Sekundär-Prävention“ .
I. Akut-Therapie bei Nierenstein
Hier stehen wiederum 2 Behandlungs-Wege offen, in Abhängigkeit von der Größe und der Lage des Steins in der Niere und von der Intensität der durch den Stein verursachten Beschwerden: einmal eine „konservative bzw. indirekte“ Therapie – respektive ein Versuch, die Beschwerden zu beherrschen – und dann eine „aktive bzw. direkte“.
A. Konservative bzw. indirekte Therapie
Die Behandlungsmaßnahmen zielen darauf, den Nierenstein auf natürlichem Weg zum Ausscheiden zu bringen. Sie umfassen insbesondere:
1. Eigenmaßnahmen des Patienten
a. Reichlich Flüssigkeitsaufnahme
[etwa 3 L/Tag – kein koffeinhaltiger Kaffee und Schwarztee, keine zucker-haltigen Limonaden, keine Colagetränke. – Hinweis: Flüssigkeitsmenge unter Berücksichtigung sonstiger bestehender Krankheiten mit einer Beschränkung der Flüssigkeitszufuhr (u.a. Herzinsuffizienz)]
b. Wärme-Anwendungen
[z.B. Heizkissen, warme bis kurzdauernde heiße Sitzbäder]
c. Viel körperliche Bewegung
[Treppen rauf-und-runter, 2 Stufen auf einmal nehmen, Kniebeugen, Laufen/ Joggen und Tanzen]
d. Auf Ernährung achten
[wenig, besser keine purin-haltige Lebensmittel (z.B. Spinat/Mangold, Makrelen, Heringe, Innereien) essen – generell Fleish-Konsum deutlich einschränken – Salz-Konsum einschränken – viel Frischgemüse/Obst/Salate essen – auf ausreichende Zufuhr an Calcium aus Nahrung achten (z.B. Milch und Milchprodukte]
Der nachfolgende Punkt ist bereits gedacht zur Vorbeugung weiterer Nierensteine
e. Übergewicht kontinuierlich abbauen
[d.h. ca. 10-12% der aktuellen Körpergewichts/Jahr reduzieren!, aber keine Crash-Diäten!]
2. Arzneiliche Therapie
[d.h. Maßnahmen zur Behandlung der Schmerzen/Koliken]
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