[X-chromosomal-rezessiv vererbste Stoffwechselerkrankung aus dem
Rheumatischen Formenkreis]
- Mucoviszidose (Zystische Fibrose)
[genetische Erkrankung mit autosomal-dominantem Erbgang mit Lokalisation in verschiedenen Organen]
- Renale tubuläre Azidose (RTA)
[genetische Erkrankung mit autosomal-rezessivem Erbgang, die zu einem Defekt im Tubulussystem der Niere führt]
- Xanthinurie
[angeborene Stoffwechselstörung mit autosomal-rezessiven Erbgang]
b. Einzelniere
[anlage-bedingt oder nach Nephrektomie einer Niere]
c. Schwangerschaften
[größtes Risiko bei Frauen mit 3 und mehr Schwangerschaften]
c. Berufe
[Ärzte insbes. Operateure]
2. Verhaltens-bedingte Ursachen
a. Ernährung
[Exsikkose/Dehydrierung (Austrockung), mangelnde Flüssigkeits-Aufnahme, Fehl- Ernährung, hohe Zufuhr von tier. Eiweißen, fettreiche (bes. tier.) Ernährung, hohe Zufuhr auf lange Zeit von Oxalsäure-haltigen Lebensmitteln (Mangold, Spinat, Rhabarber, Kakao-Pulver – hohe Aufnahme von Calcium, hohe Aufnahme über lange Zeit von Purin-haltigen Nahrungsmitteln (u.a. Innereien, Hering, Makrele), hoher Kochsalz-Konsum (neben Salz z.B. Konserven, Fertiggerichte), Frucht- Zucker-haltige Getränke – Mangel an Mikronährstoffen (Mineralstoffe & Spuren- Elemente]
b. Genussmittel-Konsum
- Alkohol
(Frau: >20 g/Tag; Mann >30 g/Tag)
- Tabak (Rauchen usw.)
c. Körperliche Aktivität
- Immobilität bzw. Immobilisation
d. Übergewicht/Adipositas
e. Psycho-Soziale Situation
- chronischer Stress/Distress und Stress-Krankheit
3. Krankheits-bedingte Ursachen
a. Anorexia nervosa (Magersucht)
b. benigne (gutartige) Prostata-Vergrößerung
c. Gastro-Intestinale Funktionsstörungen
[chron. Bauchspeicheldrüsen-Entzündung (chron. Pankreatitis), Colitis ulcerosa (chron. Dickdarm-Entzündung/Autoimmunkrankheit), Z.n.Dünndarm-Resektion, M. Crohn (chron. Dickdarmentzündung/Au8toimmunkrankheit), Leberzirrhose, Zöliakie Gluten-Intoleranz)]
d. Harnabfluss-Störung und Harntransport-Störungen
e. chronische/rezidivierende Harnwegs-Infektionen
f. Überfunktion der Neben-/Bei-Schilddrüsen
g. Chronische Darmentzündung(CED)
h. bösartige (maligne) Tumorerkrankungen
[u.a. Prostata-Carcinom, bösartige Erkrankungen der drei Blut-bildenden Systeme = Hämoblastosen, osteolytische Knochen-Tumoren]
i. Stoffwechsel-bedingte Übersäuerung(metabolische Azidose)
j. Tumor-Lyse-Syndrom
[lebensbedrohlich! – bedingt durch Zerfall von Tumoren unter Chemo-Therapie]
Als unabhängige Risiko-Faktoren gelten:
a. erniedrigtes HDL-Cholesterin
b. erhöhtes Serum-Calcium
c. erhöhte Calcium-Ausscheidung im Urin
d. zu hoher Serum-Oxalat-Spiegel
[v.a. zu finden bei Chron.-entzündlichen Darmerkrankungen/CED, Pankreas- Insuffizienz und bes. auch nach OP’s wegen Fettsucht und insbes. bei fortlaufender ‚Fehlernährung‘ mit einem Zuvie an Purin]
e. Hyperurikämie (zu hoher Harnsäure-Blutspiegel)
f. erhöhte Triglycerid-Werte im Blut
g. Medikamente
[lange und vielfältige Antibiotika-Therapie – Laxantien-Missbrauch – Intoxikation mit Vit. D]
i. Operationen
[urologische Eingriffe/OPs]
Fakt:
Die Entstehung von Nieren-Steinen bzw. zuvor von Nieren-Griess/-Konkrementen ist von vielen Faktoren abhängig, die je nach Ausprägung zu verschieden zusammengesetzten Konkrementenführen.
Viele Stoffwechselabläufe sind in diesem Zusammenhang noch ungeklärt.
Nierenstein ist nicht gleich Nierenstein!
Die Nieren-Steine/-Konkremente unterscheiden sich hinsichtlich ihrer Form, ihrer chemischen Zusammensetzung und auch hinsichtlich unterschiedlicher „Mi8schformen“.
1. Einteilung nach der Form
a. Ventil-Steine
b. Hirschgeweih-Steine
c. Korallen-Steine
d. Ausguss-Steine
2. Einteilung nach chemischer Zusammensetzung
a. Calcium-Oxalat-Steine (65% Häufigkeit)
b. Urat-Steine (Harnsäure-Steine, 15% Häufigkeit)
c. Magnesium-Ammonium-Phosphat-Streine (sogen. Stovit-Steine oder Infekt-Steine, 11% Häufigkeit)
d. Calciumphosphat.Steine (ca. 9% Häufigkeit)
e. Cystin-Steine (ca. 1% Häufigkeit)
f. Xanthin-Steine (ca. 1% Häufigkeit)
3. Mischformen
Hinsichtlich Kombination verschiedener Formen und bes. verschiedener chemischer Zusammensetzung
Hier gemeint das Vorkommen von Steinen in der Niere.
In den Nieren können Nieren-Konkremente/-Steine vorkommen in:
1. Nierenbucht (Sinus renalis)
[d.i. ein von Nierenparenchym umschlossener anatomischer Raum, der teilweise mit Bindegewebe und Fettgewebe ausgefüllt ist und der das Nierenbecken umschließt]
2. Nierenbecken (Pelvis renalis)
[d.i. der ‚Auffangraum‘ der Nieren für den aus den Nierenpapillen/Papillengängen (Ductus papillares) tropfenden Harn. Im Verlauf verjüngt sich das Nierenbecken hin zum Harnleiter (Ureter), der Verbindung zwischen Niere und Harnblase (Vesica urinaria)]
3. Nierenkelch(e) (Calix renalis)
[Die Nierenkelche sind ein System aus Hohlräumen im Inneren der Nieren, die den Harnaus den Sammelrohrenbzw. den Ductus papillaresin das Nierenbecken(Pyelon) weiterleiten. Sie sind der erste Abschnitt der ableitenden Harnwege– Die Nierenkelche formen in ihrer Gesamtheit wiederum das Nierenbecken(Pelvis renalis)]
4. Nierenmark (Medulla renalis)
[Als Nierenmark wird der innere Anteil des Nierenparenchymbezeichnet. Es liegt zwischen Nierenrindeund Nierenbeckenund besteht aus 10-12 kegelförmige Gewebestrukturen, den sogen. Nierenpyramiden]
5. Nierenrinde (Cortex renalis)
[Die Nierenrinde ist der zwischen der Nierenkapselund dem Nierenmarkgelegene Teil der Niere. Die Nierenrinde liegt wie ein Mantel zwischen den Basisabschnitten der Nierenpyramidenund der Nierenkapsel]
6. Nierenpyramiden (Columnae renales)
[die Form des Nierenmarks eines jeden Lobus (Nierenlappen) erinnert an einen Kegel oder eine Pyramide, daher auch der Name „Nierenpyramide/Markpyramide“. Die Spitze der Pyramide ragt als ‚Nierenpapille‘ (Papilla renalis) in die Nierenkelche hinein]
Zusammanmerkung:
Neben dem Vorkommen in den Nieren lokalisieren sich Konkremente/Griess/Steine im ableitenden Harnsystem noch an:
a) Kreuzung der Harnleiter (Ureter)
[Auf seinem Weg unterkreuzt er auf dem Musculus psoas major(Großer Ledenmuskel) die Hoden- bzw. Eierstockgefäße (Arterien wie Venen), weiter kaudal (nach unten) in seinem Verlauf überkreuzt er die Arteria iliaca communis(Beckenschlagader) oder Arteria iliaca externa(äußere Beckenarterie) und im kleinen Becken unterkreuzt er kurz vor seinem Eintritt in die Wand der Harnblase den Samenleiteroder die Arteria uterina (Gebärmutter-Arterie)]
b) Harnleiter-Engen
[Die drei Harnleiter/Ureter-Engen finden sich:
1. am Ausgang aus dem Nierenbecken
2. an der Überquerung der Beckenschlagader bzw. äußeren Beckenarterie und
3. am Eintritt des harnleiters in die Harnblase]
„Symptome durch Nierensteine müssen nicht immer und in jedem Fall auftreten!“
Das ist vielmals dann der Fall, wenn dier Nierenstein „ruhig und fest“ an den Prädilektionsstellen in der Niere liegt. –
Nebenbei:
Solche ‚ruhigen Nierensteine‘ werden als Zufallsbefunde entdeckt, wenn z.B. eine Sonographie des Abdomens (Ultraschalluntersuchung des Bauchraums) aus sonstigem Anlass vorgenommen wird.
Leit-Symptom Nr. 1 Schmerzen
Von leichtgradig und nicht ständig bestehend bis hin zu einem subjektiv empfundenen höchstgradigen und schier nicht mehr zu ertragendem Dauerschmerz bzw. anhaltender Kolik; plötzlich einschießend, stechend und auch wellenförmig (ondulierend), welche je nach Lage des Nierensteins in den Rücken, den seitlichen Unter- Bauch, die Leisten oder in die Genital-Region ausstahlen (können).
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