C. Glomeruläre Nieren-Erkrankungen
a. Akutes Nephritisches Syndrom
[akute Glomerulonephritis (AGN) – post-infektiöse Glomerulonephriotis (PIGN)
b. Rapid Progressives Nephritisches Syndrom (RPGN)
c. Idiopathische Renale Hämaturische Syndrome
[IgA-Nephropathie – fokale Glomerulonephritis]
d. Nephrotisches Syndrom (NS)
D. Tubulo-Interstitielle Nieren-Erkrankungen
a. Akute Nicht-infektiöse Tubulo-interstitielle Nephritis
b. Chronische Tubulo-interstitielle Nephritis
E. Nephro-toxische Störungen/Erkrankungen
a. Toxische Nephropathien durch Arzneimittel
[ Bakterien(bes. bei wiederholten Infektionen) wie u.a. Yersinien, Mycobacterium tuberculosis, Leptospiren – Virenwie u.a. Epstein-Barr-Virus (EBV), Zytomegalie-Virus (ZMV), Hanta-Virus, Poliomyelitis-Virus, Humanes Immundefizienz-Virus, Polyoma-Virus – Antibiotikawie u.a. AminoglykosideSulfonamide, Neomycin, Tetracycline usw. – Analgetikawie u.a. Salizylate, Nicht-Steroidale Anti-Rheumatika (NSAR) {Diclofenac, Ibuprofen, Phyenylbutazon …} – Anti-Epileptikawie u.a. Trimethadion, Paramethadion, Carbamazepin – Immunkomplexbildnerwie u.a. Gold-Salze, Penicillamin, Captopril, Levamisol – Lokalanästhetikawie u.a. Benzocain, Prilocain – Mutterkorn-Alkaloide– Drogenwie u.a. Heroin – Schwermetallewie u.a. Quecksilber, Blei, Cadmium, Uran, Arsen, Eisen, Chrom, Vanadium, Wismut, Thallium, Selen – Edelmetallewie Gold – Lösungsmittelwie u.a. Methanol,. Tetrachlorkohlenstoff, diverse Kohlenwasserstoffe … – Wirkstoffe zur Karzinom-Therapiewie u.a. Cyclosporin, Cisplatin, Cyclophosphamid Methotrexat … – Herbizide & Pestizidewie u.a. Dioxin, Zyanid, Organo-Chlor-Verbindungen, Terpene … – Pflanzliche & Tierische Giftewie u.a. Speisepilze, Schlangen- & Spinnen-Gifte, Insektengifte, Aflatoxine u.a. Substanzen mehr]
F. Infektionen der Nieren
a. Akute Bakterielle Pyelonephritis
(akute infektiöse tubulo-interstitielle Nephritis)
b. Chronische Bakterielle Pyelonephritis
(chronische infektiöse tubulo-interstitielle Nephritis)
G. Vasculäre Erkrankungen der Nieren
a. Akute Vasculäre Erkrankungen
1. Maligne Nephro-Angiosklerose
(maligne Nephrosklerose – maligne Hypertension)
2. Nieren-Infarkt
3. Atheroembolische Nierenerkrankung
4. Nierenrinden-Nekrose
5. Nierenvenen-Thrombose
6. Langsam progressive Gefäßerkrankung
(benigne Nephrosklerose)
b. Renovasculäre Hypertension
H. Nierenerkrankungen bei systemischen und metabolischen Syndromen
a. Anomalien der renalen Transportfunktion
1. Renale tubuläre Azidose (RTA)
2. Renale Glucosurie
3. Nephrogener Diabetes insipidus (NDI)
4. Bartter-Syndrom
(kombinierte Störung des Flüssigkeits-, Elektrolyt- & Hormon-Haushalts)
5. Liddle-Syndrom
(Störung des epithelkialen Transports der Niere)
I. Hereditäre und kongenitale Störungen
a. Zystenbildung
1. Polyzystische Nierendegeneration
2. Zysten im Nierenmark
3. Markschwamm-Niere
b. Hereditäre chronische Nephropathien
1. Hereditäre Nephritis (Alport-Syndrom)
2. Turner-Kieser-Syndrom
J. Obstruktive Nierenerkrankungen
a. Hydronephrose (primäre & sekundäre H.)
K. Harnstein-Bildung
a. Nephrokalzinose
b. Harnsäurestein-Bildung in der Niere
c. Zystinstein-Bildung
L. Bösartige (maligne) Nieren-Tumoren
a. Einwanderung maligner Zellen eines Lymphosarkoms oder bei Leukämie in das Nierenparenchym
a. Nieren(zell)-Karzinom (Grawitz-Tumor – früher: Hypernephrom)
b. Wilms-Tumor (Mischtumor aus embryonalem Gewebe – v.a.bei Kindern)
c. Nieren-Sarkom
Fakt ist:
Während Herz und Lunge im Zentrum der Aufmerksamkeit stehen, führt die Niere im medizinischen Alltag und auch im öffentlichen Bewusstsein eher ein Schattendasein.
Die Möglichkeiten der Prävention werden noch zu wenig genutzt und auch bei der Früherkennung von Nierenerkrankungen könnte einiges besser laufen.
Zurück zum Thema:
Sollten nunmehr alle diese Nieren-Erkrankungen – bei etlichen dieser Krankheiten bestehen unterschiedliche „Grund- bzw. Ausgangs-Krankheiten“ wie z.B. bei der Niereninsuffizienz der Diabetes mellitus () – besprochen werden, dann bräuchte es dazu einen umfangreichen Sammelband.
Daher ist es nur allzu verständlich – der werte Leser, ganz gleich, ob interessierter Laie, ob von einer Nierenkrankheit Betroffener oder auch, ob an Ganzheitsmedizin interessierter Mediziner und Heilpraktiker –, wenn und dass ich mich auf einige wenige – leider aber für die Gesundheit gravierende, weil die Gesundheit in toto tangierende – Nieren-Erkrankungen beschränke.
So werden in den folgenden Kapiteln besprochen:
1. Nierensteine
Dazu – obgleich „keine Krankheit im eigentlichen Sinne“, vielmehr eine „Akut-Situation“ aufgrund einer bestehenden Krankheit bzw. deren Folge & Auswirkung –:
2 Harnverhalt
3. Zystennieren (polyzystische Nierenerkrankung)
4. Chronische Bakterielle Pyelonephritis
5. Chronische Niereninsuffizienz (CNI) / Chronisches Nierenversagen
(CNV)
6. Nieren(zell)-Karzinom.
Unter dem Nierenstein-Leiden– Fachname: Nephrolithiasis – ist das Vorkommen von Steinen/Konkrementen in den Nieren zu verstehen.
Die Neprolithiasis zählt zu den Konkrement-/Stein-Vorkommen in den Nieren und den ableitenden Harnwegen – Harnleiter und Harnblase –; den Sammelbegriff für das Vorkommen in den ableitenden Harnwegen nennt man „Urolithiasis“.
Nierensteine treten bei männlichen Erwachsenen 1,5mal so häufig auf wie bei weiblichen.
Die Krankheitshäufigkeitvon Nierensteinen beträgt in Mittel- und West-Europa fünf Prozent. Das Verhältnis von betroffenen Männern zu Frauen liegt bei 7 zu 5.
Am häufigsten tritt die Erkrankung zwischen dem 30. und dem 50. Lebensjahr auf.
In den Industriestaaten leben 20 Prozent der Männer und 7 Prozent der Frauen mit einem erhöhten Steinrisiko. Ist bereits ein Nierenstein aufgetreten, so beträgt das Risiko eines Rezidivs(Wiederauftretens) 60 Prozent.
Die Pathogeneseder Harn- und Nieren-Steinbildung ist noch nicht vollständig geklärt.
Eindeutig ist jedoch, dass es sich um ein multifaktorielles Geschehen handelt.
Man diskutiert zwei Hypothesen
1. Kristallisations-Theorie
Konkrementbildung in einer übersättigten Lösung
2. Kolloid-Theorie
Anlagerung von Harnsalzen an harnpflichtige organische Substanzen
Wahrscheinlich liegt eine Kombination beider Theorien vor.
Unumstritten ist die Tatsache, dass eine übersättigte Lösung vorliegen muss. Dazu kommt, dass in allen Steinarten harnpflichtige organische Substanzen als Gerüst nachzuweisen sind.
Als Ursachensind inzwischen gesichert:
1. Biographische (das Leben des Kranken betreffend)Ursachen
a. Genetische/Hereditäre Ursachen
- Cystinurie
[aufgrund einer genet. bedingten Stoffwechselerkrankung; autosomal-rezessiv vererbt[
- Hereditäre Hyperoxalurie
[angeborene Stoffwechselstörung; autosomalrezessiver Erbgang; kommt meist vor bei Kleinkindern]
- Lesch-Nyhan-Syndrom (Hyperurikämie-Syndrom)
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