Machen Sie einen Versuch:
Richten Sie sich auf.
Pusten Sie langsam alle Luft aus Ihren Lungen heraus.
Lassen Sie Schultern, Unterkiefer und Lippen dabei entspannt.
Ihre innere Zwischenrippenmuskultur ist nun angespannt und Ihr Zwerchfell ist entspannt. Die Anspannung können Sie zu beiden Seiten Ihrer Wirbelsäule im mittleren Rückenbereich wahrnehmen.
Legen Sie Ihre Zungenspitze hinter die oberen Schneidezähne locker an den Gaumen.
Entspannen Sie nun alle Muskeln wieder und lassen Sie die Luft durch Ihren Mund wieder einströmen. (Wir atmen durch den Mund, weil wir während des Singens einfach keine Zeit haben, den Mund zu schließen, durch die Nase einzuatmen und den Mund wieder zu öffnen, um mit dem Singen erneut beginnen zu können. Beim Sprechen verfahren wir nicht anders.)
Lassen sie auch Ihre Bauchmuskulatur dabei entspannt. Das ist sehr wichtig! Ein angespannter Bauch kann die vom Zwerchfell verdrängten Organe nicht optimal aufnehmen und es kommt beim Einatmen zu Verspannungen in der Zwischenrippen- und Halsmuskulatur.
Ihre äußere Zwischenrippenmuskultur ist nun angespannt und Ihr Zwerchfell hat sich zusammengezogen und abgesenkt. Diese Anspannung können Sie im gesamten oberen Rückenbereich wahrnehmen.
Entspannen Sie alle Muskeln wieder und pusten Sie die Luft sanft und langsam wieder aus. Das darf ruhig zu hören sein.
Es ist wichtig, dass Sie sanft und langsam auspusten, damit Ihnen während der Übung nicht schwindelig wird!
Wie hat es sich angefühlt?
Konnten Sie zulassen, dass Ihr Körper von allein einatmet?
Hat Ihr Brustkorb sich geweitet und am Ende des Atemzuges ein wenig angehoben?
Konnten Sie Schultern, Unterkiefer und Lippen dabei entspannt lassen?
Konnten Sie Ihren Bauch entspannt lassen?
Gut gemacht!
Hat es noch nicht so gut geklappt?
Haben Sie ein unangenehmes Spannungsgefühl im Brustkorb verspürt?
Haben Sie eine Enge im Hals empfunden?
Hat sich Ihr Bauch eher angespannt angefühlt?
Macht nichts. Finden wir heraus, woran es gelegen haben kann:
Versuchen Sie es noch einmal:
Achten Sie nun beim Aus- und Einatmen zunächst nur auf die Haltung Ihrer Schultern. Vielleicht haben Sie sie zuerst nach oben oder nach vorn gezogen. Wiederholen Sie die Übung 3x
Im nächsten Schritt achten Sie nur auf einen entspannten Bauch. Wieder 3x.
Kümmern Sie sich nun nur um einen lockeren Unterkiefer und entspannte Lippen. Sie ahnen es schon: 3x.
Finden Sie nun heraus, was Ihnen am Schwersten gefallen ist und trainieren Sie diese „Baustelle“ noch 3x.
Fügen Sie nun schrittweise die Abläufe zusammen. Wenn nicht alles gleichzeitig klappt, reduzieren Sie die Anforderung zunächst auf das, was klappt und wiederholen Sie immer 3x.
Wenn etwas 3x nicht geklappt hat, lassen Sie es gut sein
und gehen Sie zurück zu dem, was gut funktioniert.
Manchmal will es einfach gar nicht klappen. Macht nichts. Versuchen Sie es später noch einmal.
Manchen Menschen fällt es leicht, so entspannt und tief zu atmen. Sollten Sie nicht zu den Glücklichen gehören, üben Sie. Trainieren Sie so, dass Sie die Übung zunächst ausschließlich mit Focus auf eine Baustelle 3x wiederholen. Fügen Sie dann die weiteren Abläufe schrittweise hinzu.
Möglicherweise haben Sie sich über viele Jahre eine Hochatmung angewöhnt. Das bedeutet, es wird fast nur in den oberen Brustkorb eingeatmet. Der Brustkorb kann sich nicht richtig weiten und schiebt sich Richtung Schultern nach oben. Manche Menschen heben die Schultern noch zusätzlich an, weil Sie glauben, so mehr Luft aufnehmen zu können. Durch die zusätzliche Beanspruchung der Muskeln im Schulterbereich und auch am Schlüsselbein kommt es zu Verspannungen im Nacken. Auf Dauer wird auch der Brustkorb unbeweglicher. Das kann zu Engegefühlen, Kurzatmigkeit oder gar Atemnot führen.
Niemand kann erwarten, dass sich Ihr Körper innerhalb eines Tages einfach so umstellt. Ihr Kopf hat schnell verstanden, was zu tun ist. Aber Ihre Muskeln brauchen eine Weile, bis sie begriffen haben, dass sie sich ja gar nicht mehr anstrengen müssen.
Nehmen Sie sich täglich ca. fünf Minuten Zeit.
Beginnen Sie mit einer Entspannungsübung (Lokomotive/Kopfkreisen) und schließen Sie das Atemtraining an.
Trainieren Sie so, dass ein Rhythmus entsteht. Auspusten, entspannen, einatmen (lassen), entspannen, auspusten...
Sie brauchen nur beim ersten Mal wirklich alle Luft aus Ihrer Lunge zu pusten. Wenn Sie beim zweiten Zyklus wieder auspusten, pusten Sie bitte nur so lange, wie es sich im Brustkorb und im Hals angenehm anfühlt. Sie werden bald heraushaben, wie viel Luft Sie loswerden müssen. Mit der Zeit wird Ihnen die Bauchatmung wieder zu Ihrer ersten Natur werden.
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