Ulrike Behringer
Wahrnehmungsverdichtung
Wahrnehmungsverdichtung
Erstveröffentlichung 2017
Verantwortlich für den Inhalt:
Ulrike Freytag-Behringer
Messings Garten 20
45147 Essen
E-Mail: ulrike-behringer@freenet.de
Konvertierung und Cover: Sabine Abels / www.e-book-erstellung.deCoverbild: bruniewska (fotolia.com)
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Vorweg Vorweg So manches Mal quält' ich mich fürchterlich Ich schrieb kein einziges Wort Die Arme schwer, die Beine noch mehr Im Schädel alles verdorrt Ich war weder witzig, noch geistreich, gar spritzig Mir fiel zum Verrecken nix ein Auf Inspiration reimte ich Hohn Und dachte bald, lass es sein Die Selbstzweifel fraßen mir Löcher ins Hirn Und quäkten: Wer will von dir wissen Die Schreibe - kläglich; der Sinn - unerträglich Die Reime - mehr als bescheiden Doch hätt' ich auf diese Dämonen gehört Anstatt auf der Freunde Bestreben Mir Mut zu machen in sprachloser Zeit Ich hätte wohl aufgegeben Danke
Frühlingsanfang Frühlingsanfang Gesäßeskalt und pladdernass Das ist schon nicht mehr lustig Der Himmel grau, die Nase blass So langsam wird es frustig Die Stimmung flach, die Nerven blank Nur trübe Wetterkarten Den Mantel wieder aus dem Schrank Bedrückend wird das Warten Wo bleibt die laue Frühlingsluft Um endlich zu genießen Der ersten Blüten sanfter Duft Die farbenfroh ersprießen Wo bleibt der warme Sonnenstrahl Die Haut mir zu umschmeicheln Der Vögel zwitschernder Choral Die Ohren mir zu streicheln Wo Himmelblau, das bald verheißt Die Muskeln zu entspannen Den Winter auf den Platz verweist Den grausamen Tyrannen Wo klingende Lebendigkeit Des prallen Seins Gebaren In froher Unverfrorenheit Die Seele zu erfahren Wo das Versprechen auf die Zeit Die Nächte zu versüßen Mit wärmender Geselligkeit (Und endlich warmen Füßen) Ich hab' die Nase übervoll Von Heizungsluft und Regen Und bete, dieser Wintertroll Wird sich bald weg bewegen
Frohe Ostern Frohe Ostern Da war mal was, einstmals, davor In längst vergang'ner Zeit Um Liebe ging 's und Lebenslust Um pralle Fruchtbarkeit Es war ein Fest, ein fröhliches Berauschendes und gutes Vorfreudiges, erneuerndes Eines des frischen Mutes In heller Aufregung getanzt Erwartungsfroh und sehnend Wurd' lachend nach dem Ei gesucht Dem Ursprung allen Lebens Die Auferstehung und das Ei Mit etwas gutem Willen Haut der Gedanke vielleicht hin Doch lässt sich nicht verhüllen Lustfeindlichkeit und Tanzverbot Bestimmen nun die Feier Zurechtgebogen, schuldbewusst Sucht man heute die Eier Für jeden, der den Wunsch verspürt Dies Fest auch zu genießen Ganz leichtsinnig und schuldbefreit Das Leben zu begrüßen Dem setzen diese Verse Gern einen Floh ins Ohr Das Leben wurd' geboren Nicht gebaut, einstmals, davor
Das Weib Das Weib Ein Weib, es reimt sich durch die Zeit Da sie der Sprache mächtig Und hätte mal zu sagen was Ihr scheint hier was beträchtlich Sie ärgert sich, weil grad ein Weib Da wird als es bezeichnet Noch immer, so wie als ein Ding Zu Großem nicht geeignet Dabei ist Weib ein schönes Wort Es klingt so wild und weise So lust- und so verheißungsvoll So tönend und so leise So wehend und so elfengleich So ausladend und gebend So wuchtbrummig und kuschelweich So bodenständig schwebend So mitreißend, so mörderisch So rassig, heiß und prächtig So messerscharf draufgängerisch So frei, so unbedächtig So bis zum tiefsten Grunde schau'nd So klar, so unerbittlich So selbstverständlich anspruchsvoll So klug, so undurchsichtig Und tausend Dinge fänd' sie noch Die Weib zum Worte Weibe Und wünscht rechtschreibreformerisch Dass man es anders schreibe
Ich kannte 'ne Transe Ich kannte 'ne Transe Ich kannte 'ne Transe, die machte mich wütend Warum, war mir nicht so recht klar Sie war doch recht freundlich und schön anzusehen Vielleicht etwas unnahbar Das mit der Wut ist so eine Sache Sie packt einen meistens gern dann Wenn einem da etwas bekannt vorkommt Und man das schlecht verknusen kann Da bleibt vielleicht mancher unbehelligt Der routiniert verdrängt Doch das fällt mir schwer und ich fragte mich Was hatte mich so gekränkt Die Antwort ließ auf sich warten Ich spürte nur dann und wann Es zielte genau mit der gleichen Wut Auf mich so mancher Mann Die Jahre zogen ins Land Ich wurde älter und schlauer Wie es mit mir und den Männern so läuft Weiß ich nun viel genauer Ich kannte 'ne Transe, die machte mich wütend Warum, ist inzwischen klar Sie nahm sich feste von beidem das Beste Und ich hatte Wut, weil ich neidisch war
Kneipenimpression Ulrike Behringer
Such' dich süchtig Ulrike Behringer
Fahrlässig Ulrike Behringer
Nichts Ulrike Behringer
Nachbesprechung Ulrike Behringer
Schön wär 's Ulrike Behringer
Der Narzisst Ulrike Behringer
Umbauphase Ulrike Behringer
Soll ich noch einmal tanzen Ulrike Behringer
Geliebtes Feindbild Ulrike Behringer
Kinderlied mit Refrain Ulrike Behringer
Wochenende Ulrike Behringer
Vater Ulrike Behringer
Stutenbissigkeit Ulrike Behringer
Älter Ulrike Behringer
Montag bin ich Bahn gefahren Ulrike Behringer
Krea-Tief eines Singer/Songwriters Ulrike Behringer
Bleibt zu hoffen auf die Zeit Ulrike Behringer
Ein Trump Ulrike Behringer
Der Tanz ist nicht zu Ende Ulrike Behringer
Nachverse Ulrike Behringer
So manches Mal quält' ich mich fürchterlich
Ich schrieb kein einziges Wort
Die Arme schwer, die Beine noch mehr
Im Schädel alles verdorrt
Ich war weder witzig, noch geistreich, gar spritzig
Mir fiel zum Verrecken nix ein
Auf Inspiration reimte ich Hohn
Und dachte bald, lass es sein
Die Selbstzweifel fraßen mir Löcher ins Hirn
Und quäkten: Wer will von dir wissen
Die Schreibe - kläglich; der Sinn - unerträglich
Die Reime - mehr als bescheiden
Doch hätt' ich auf diese Dämonen gehört
Anstatt auf der Freunde Bestreben
Mir Mut zu machen in sprachloser Zeit
Ich hätte wohl aufgegeben
Danke
Gesäßeskalt und pladdernass
Das ist schon nicht mehr lustig
Der Himmel grau, die Nase blass
So langsam wird es frustig
Die Stimmung flach, die Nerven blank
Nur trübe Wetterkarten
Den Mantel wieder aus dem Schrank
Bedrückend wird das Warten
Wo bleibt die laue Frühlingsluft
Um endlich zu genießen
Der ersten Blüten sanfter Duft
Die farbenfroh ersprießen
Wo bleibt der warme Sonnenstrahl
Die Haut mir zu umschmeicheln
Der Vögel zwitschernder Choral
Die Ohren mir zu streicheln
Wo Himmelblau, das bald verheißt
Die Muskeln zu entspannen
Den Winter auf den Platz verweist
Den grausamen Tyrannen
Wo klingende Lebendigkeit
Des prallen Seins Gebaren
In froher Unverfrorenheit
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