CFS-Kranke leiden nicht nur an und unter ihrer Krankheit, sondern auch unter den – durch die Krankheit verursachten oder in deren Folge(wirkung) auftretenden – neuro-mentalen (kognitiven/geistigen), psychischen (seelischen), psycho-sozialen, privaten und auch materiellen und sozialen Folgen!
An dieser Stelle eine sehr ernst gemeinte Warnung:
Während CFS ...
… von der sogen. Schulmedizin leider immer noch weitgehend unbeachtet als eigenständige Krankheit ist, hat sich das „Burnout-Syndrom“ (BOS) als mittlerweile anerkannte Krankheit nach dem ICD im Krankheitsranking fast schon zu einer Art ‚Generalerkrankung’ entwickelt (bzw. ist in meinen Augen vielmals dazu aufgepusht worden!) mit rasant steigenden Erkrankungszahlen und darunter besonders viele VIP’s …
… kann das CFS/CFIDS/ME dies alles ‚nicht bieten’! Aufgrund der relativ geringen bekannten Krankheitsfälle (dazu noch ohne VIP’s) ist das Interesse für und an dieser Krankheit (von Medizinern bis zu Medien) leider nach wie vor (sehr) gering!
... d.h.: CFS wird von der Schulmedizin noch (weit) überwiegend als ernst zu nehmende und reale Krankheit ignoriert bzw. verkannt, mehrheitlich mindestens aber nicht adäquat eingeschätzt – dies die eine Seite der Medaille –; gleichzeitig stürzen völlig falsche Heilsversprechungen von unseriösen Behandlerinnen und Behandlern mit dubiosen Behandlungs-Methoden und ebenso dubiosen (Heil-)Mitteln – dies die zweite Seite derselben Medaille – die ohnehin schon von der langen Leidensgeschichte arg ramponierten Kranken in einen unentrinnbaren Teufelskreis von immer neuen Enttäuschungen und immer größeren gesundheitlichen (organischen wie kognitiven wie psychischen) Schäden und zuletzt massiven und vielfach irreparablen Dauerschäden!
Fakt ist unstrittig:
CFS/CFIDS/ME ist – eine den gesamten Menschen in allen seinen Ebenen unterschiedlich tangierende – „langwierige und höchst komplexe Krankheit, eine Multi-System-Erkrankung “!
CFS gibt es nicht erst seit heute, sondern – wenn auch unter vielfältigen Bezeichnungen – schon seit langen Zeiten. Nach wie vor wird CFS vielmals gleichgesetzt mit so unterschiedlichen wie verschiedenen Symptomen/Krankheitsbildern wie u.a.:
CBS / Chronic Brain Syndrome („Chron. Gehirn-Syndrom”)
Manager-Syndrom
Allgemeiner physischer und psychischer Abbauprozess
Allgemeiner physischer und psychischer Ausnahmezustand
Physo-Psycho-Neurovegetative Dysregulation
Physo-Psychische Belastungsreaktion
Psychogene körperliche Funktionsstörung
Unklarer Physo-Psychischer Ausnahmezustand
Physo-Psycho-Nervöse Erschöpfung
Psychoreaktive Störung
Psychoreaktives Syndrom
Affektive Störung
Angst- bzw. Anpassungsstörung
Psychosomatische Depression
Psychosomatischer Symptomenkomplex
Psychovegetative Dysregulation
Erschöpfungsdepression
Funktionelle psychovegetative Beschwerden
Psychosomatische Funktionsstörungen
und insbesondere auch mit
Burn-Out-Syndrom [BOS]
Fatigue-Syndrome ganz generell und allgemein
u.v.a.m. …
Fakt aber ist:
Alles für und beim CFS nicht oder nur bedingt zutreffend!
Wie bei anderen Erkrankungen mit ausgeprägter Erschöpfung, Leistungsminderung und Müdigkeit – z.B. Burn-Out-Syndrom (BOS) und Fatigue-Syndromen (z.B. bei Krebserkrankungen/Leukämien, Multipler Sklerose, Amyotropher Lateralsklerose, progredienter Niereninsuffizienz, Lungen-Tuberkulose usw.) – so schwanken die Angaben bzgl. von CFS-Krankheitsfällen beträchtlich: zwischen 1,5 Mio und 350.000.
Hier wird zumeist alles in einen Topf geworfen und das heißt:
Nicht jeder Fall, der als CFS/CFIDS/ME geführt wird, ist definitiv eine CFS-Erkrankung!
Aber:
Bei vielen Fällen, die nicht als CFS erkannt & behandelt werden, handelt es sich definitiv um eine CFS-Erkrankung!
In vielen medizinischen Standardwerken ist auch heute noch immer hinsichtlich des CFS eine „weiße Stelle“ zu finden. In der 268. Auflage des „Klinischen Wörterbuch – Pschyrembel“ – dem medizinischen Nachschlagewerk schlechthin – findet sich ganz vage formuliert:
... „z.T. endemisch auftretendes, umstrittenes Krankheitsbild mit über Monate bestehender körperlicher und geistiger Leistungsschwäche und überhöhtem Schlafbedürfnis, u.U. Kopf- und Muskelschmerzen, Schwindel und Parästhesien; als mögliche Ursachen werden u.a. Virusinfektionen, psychische Veränderungen (larvierte Depressionen oder Angstneurosen) sowie Mangelernährung diskutiert“...
Das war’s dann auch schon!
Fakt:
Weit gefehlt!
Schon wieder und hauptsächlich die leidige „ Psycho-Ecke “!
Es ist also allerhöchste Zeit, mit diesen vagen und schwammigen Formulieren aufzuhören und gesicherte Fakten – soweit diese heute vorliegen und die ‚Faktenlage‘ ist weißgott auch 2020 noch recht dünn – auch – hier ist den naturheilkundlichen Therapeuten mit deren wichtigen Hinweisen, Erkenntnissen und Untersuchungs-Ergebnissen sehr zu danken – sachliche Information für Betroffene, aber auch alle an der eigenen Gesundheit Interessierte und nicht zuletzt auch für die Therapeuten, Ärzte und Psychotherapeuten wie Heilpraktiker, niederzuschreiben.
Ganz zu Anfang sprach man in der Medizin-Welt von einer „Myalgischen Enzephalomyelitis“ , dann von einem „Chronic Fatigue Syndrome“ . So ist denn dann auch zum aus meiner Sicht einmal irreführenden und zweitens der Krankheit nicht entsprechenden Namen „Chron. Müdigkeits-Syndrom“ gekommen.
Es hat eine sehr lange Zeit gebraucht, bis endlich der chronischen physischen wie psychischen – und auch mentalen/kognitiven – nicht beherrschbaren Erschöpfung Rechnung getragen wurde:
„Chronisches Erschöpfungs-Syndrom“.
Fakt ist:
Beim CFS/CFIDS/ME handelt es sich in keinem Falle um eine auf ein Organ bzw. ein Organsystem begrenzte Erkrankung, sondern definitiv um eine „Multi-System-Erkrankung“ und zudem um eine chronische.
Wie ist es zur Manifestation dieser ‚chronischen Multi-System-Erkrankung gekommen?“
Bei der Myalgischen Enzephalomyelitis/Chronic Fatigue Syndrome (ME/CFS/CFIDS) – in Deutschland „Chronisches Erschöpfungs-Syndrom genannt – handelt es sich um eine komplexe und schwere Multi-System-Erkrankung auf neurologischer, psychischer, mental-kognitiver, endokriner und immunologischer Ebene mit zusätzlichen Auswirkungen auf den Bewegungsapparat sowie den Verdauungs-Trakt.
Chronisches Erschöpfungs-Syndrom [leider heute noch immer hierzulande überwiegend gebräuchlich „Chronisches Müdigkeits-Syndrom“ ] ist der derzeit gültige Fachbegriff für ein seit Langem schon bekanntes Krankheitsbild mit zahlreichen und wechselnden körperlichen und seelisch-geistigen Symptomen bzw. Befindlichkeits-Störungen bis zu langanhaltenden (Dauer-)Beschwerden, respektive Defiziten und Ausfällen.
Die heute international gebräuchliche Abkürzung „CFS“ steht für die englische Bezeichnung
„C hronicF atigueS yndrome“ / CFS.
Ich selbst gebrauche zumeist (mir scheint diese Nomenklatur zutreffender, weil auch das wichtige Immunsystem mit erfasst und berücksichtigt ist! Und das Immunsystem ist in jedem Falle und zumeist massiv in Mitleidenschaft gezogen!) die Bezeichnung
„CFIDS“
„C hronicF atigue andI mmuneD ysfunctionS yndrome“.
Weitgehend ungebräuchlich ist im deutschsprachigen Raum die Bezeichnung
„ME“= Myalgische Encephalopathie.
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