Christian Geiss - Vollbracht

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Hat ein Gott, den wir nicht beweisen und dessen Wesen wir nur teilweise erkennen können, trotzdem eine Bedeutung für unser Leben? In einer einzigartigen Kombination aus Erzählung, Gedanken zum Apostolischen Glaubensbekenntnis und der Weltgeschichte begleiten Sie den Antiquitätenhändler Abid bei seinem Studium der Bibel und seiner Suche nach Wahrheit, Erkenntnis und Glauben. Ein Buch für persönliche Fragen, Diskussionen in einer Gruppe und für all diejenigen, die dem christlichen Glauben auf den Grund gehen möchten.

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Gerade jetzt konnte er Hamide nicht sehen und er wusste trotzdem, dass sie ganz in seiner Nähe war. Einen Beweis dafür, dass sich Hamide gerade im Nachbarzimmer aufhielt, hatte er nicht – ebenso wenig wie er die Existenz Gottes beweisen konnte. Allerdings gab es Indizien: Geschirr klapperte, der Vorhang bewegte sich und es war ein leises Pfeifen zu hören. Abid müsste nur in die Küche gehen, und da stünde sie direkt vor ihm.

So ähnlich verhielt es sich aus Abids Sicht mit der Existenz Gottes. Sie war nicht zu beweisen, aber aus seiner Sicht gab es genügend Indizien, die sein Dasein belegten: Die Schöpfung, das Gewissen eines Menschen und seine Sehnsucht nach dem Sinn des Lebens waren für Abid Indizien, dass Gott real war, und dennoch war ihm klar, dass er dies nur im Glauben erleben und begreifen konnte (vgl. Hebräer 11,3; ELB).

Der Globus stand nun still und Abid griff nach seinem Stift. Nein, Gott beweisen könnte er nicht. Aber ebenso wenig konnte belegt werden, dass es ihn nicht gab.

„Hier ist dein Tee.“ Hamide war hinter dem Vorhang hervorgetreten und kam nun mit einer dampfenden Tasse auf ihn zu. „Bist du vorwärtsgekommen?“, fragte sie und reichte ihm den Tee.

Wortlos schaute er sie an. Wie schön seine Tochter doch war. Sie hatte das dunkle Haar und die Augen ihrer Mutter. Ihr Anblick schmerzte ihn jedoch auch. Nie würde er den Tag vergessen, an dem seine Frau sterben musste. Eine Träne rollte über seine Wange und tropfte auf die offene Bibel.

Hamide wusste, was in ihm vorging. Sie kannte diese Stunden, in denen er sich zurückzog oder einsam durch die Felder streifte.

Auf seinen Reisen hatte Abid zwar Gottes Schöpfung gesehen und durfte Gottes Handeln in seinem Leben erfahren, aber er kannte auch den Schatten dieser Erde. Er hatte die Hungernden und Kranken gesehen, diejenigen, die ein Krieg zu Waisen gemacht oder verstümmelt hatte, und er musste immer wieder an den Tod seiner Frau denken. Manche Menschen klammerten sich in ihrem Leid an Gott, andere verwünschten ihn. Abid wusste, dass es beides gab.

„Am Anfang schuf Gott Himmel und Erde.“ Immer und immer wieder murmelte er diese Worte vor sich hin.

Offenbar wollte die Bibel überhaupt keine Antwort darauf geben, wie die Menschen den Gedanken von Gottes ewiger Existenz begreifen können, und die Bibel gab auch keine Antwort auf den Ursprung des Bösen. Es ging in diesem Buch um Gott und seine Geschichte mit den Menschen und dieser Welt.

Noch einmal stieß Abid mit seinen Fingern an den Globus und schaute zu, wie dieser sich um die eigene Achse drehte. „Gott hat die Welt erschaffen, doch wozu?“, fragte er sich und blickte auf die Kontinente, die von Menschen bevölkert und bebaut wurden.

Abid wusste, dass Gott in der Bibel von Beginn an als der dreieinige Gott dargestellt wurde. Er brauchte die Welt nicht als Gegenüber. Doch was konnte dann das Ziel der Schöpfung sein? Alle Lösungsversuche auf diese Frage waren sehr abstrakt, aber die möglichen Antworten würden alle weiteren Gedankengänge beeinflussen.

Der Mensch und die Erde wurden zum Lobpreis Gottes erschaffen. Wie das Sternenmeer und die Heerscharen der Himmel. Alle Schöpfung verherrlichte Gottes Größe und war ein Ausdruck seiner Allmacht und Herrlichkeit. Diese Zeilen notierte sich Abid als eine mögliche Antwort auf diese philosophische Frage (vgl. Epheser 1, 11 – 12).

Abids Blick wanderte über die Verse der Bibel und er saugte die Worte in sich auf. „So schuf Gott den Menschen als sein Abbild, ja, als Gottes Ebenbild; und er schuf sie als Mann und Frau“ (1. Mose 1,27; Hfa). Abids Gelenke knirschten und knackten, als er sich erhob, und er merkte, dass nicht nur seine Haut, sondern ebenfalls seine Knochen älter wurden. Aber auch wenn das Gehen ihm immer schwerer fiel, noch konnte er alle Dinge ohne fremde Hilfe verrichten.

„Wohin willst du denn?“ Hamide stellte sich neben ihren Vater, zog seinen Stuhl zurück und hakte sich bei ihm ein.

„Ich muss mich ein wenig bewegen, das hilft meinem Kopf, klarer zu denken.“ Durch die Jahre der Wanderschaft und Reisen hatte sich der Raum mit allem Möglichen gefüllt und der Platz zum Gehen beschränkte sich nun auf einen schmalen Weg, der durch die Erinnerungen seines Lebens führte. Jeder einzelne Gegenstand erzählte eine Geschichte. Mit jeder Lampe, Vase oder gar dem großen Wandteppich neben dem Fenster verband Abid etwas ganz Besonderes. Dann hielt er auf der Reise durch seine Vergangenheit an. Das, wovor er stand, schien eigentlich nichts Besonderes zu sein. Einem Besucher wäre es zwischen all diesen Kostbarkeiten vielleicht überhaupt nicht aufgefallen. Der matte Rahmen mit dem geraden Rand stach einem nicht direkt ins Auge. Verglichen mit allem anderen machte er einen unscheinbaren Eindruck. Vorsichtig griff Abid nach dem verstaubten Teil auf dem Boden und hob den Spiegel hoch, den er einst von einer Reise nach Indien mitgebracht hatte. „Der Mensch als Ebenbild Gottes und als sein Stellvertreter auf der Erde ,“ wiederholte Abid den letzten Gedanken, den er eben in seiner Bibel gelesen hatte (vgl. Psalm 8).

Oberflächlich betrachtet schien der Mensch doch nicht mehr zu sein als ein Tier. Er wird geboren, wächst auf, altert und stirbt. Andererseits ist er den Tieren weit überlegen. Menschen können selbst Dinge erschaffen und sie besitzen ein Gewissen. Nur der Mensch ist unter den Geschöpfen in der Lage, die Erde zu bebauen und zu bewahren. Wer oder was ist der Mensch? Was macht ihn so einzigartig? , überlegte Abid. Einerseits reine Materie und automatisch ablaufende chemische Prozesse und andererseits auf rätselhafte Art und Weise ein Wesen mit Gewissen, Bewusstsein und Persönlichkeit: ein Ebenbild Gottes.

Als Abids Gesicht auf der Glasfläche erschien, verwandelte sich der einfache Spiegel in den wertvollsten Gegenstand des Raumes.

Ohne weiter sein Spiegelbild zu betrachten, ging Abid zurück zu seinem Schreibpult. Diese Gedanken musste er unbedingt niederschreiben. Kratzend bewegte sich die Schreibfeder über das Papier: Gott hat den Menschen als sein Gegenüber geschaffen. Als jemanden, der etwas gemeinsam hat mit dem Schöpfer selbst. Wir sind keine Maschinen und auch keine Tiere. Wie Gott sind wir Person und können selbst Dinge erschaffen. Ja, viel mehr noch, wir dürfen tätig sein und eigene Entscheidungen treffen.

Abid schaute auf seine Hand und die Bibel, die vor ihm auf dem Schreibpult lag. Vor seinem geistigen Auge konnte er sehen, wie Adam und Eva einst im Garten Eden lebten, hineingestellt in eine Beziehung mit Gott. Sie wussten, wer sie waren und wozu sie lebten. Ihr Leben war auf ihn, den Herrn aller Dinge, ausgerichtet. Es musste wunderbar gewesen sein und unvergleichlich, paradiesisch, denn am Anfang war alles sehr gut.

Wie mochte wohl diese Liebe zwischen Gott und Mensch gewesen sein? Verträumt schaute Abid zu seiner Tochter, die in diesem Moment aus der Küche kam. Er liebte sie und würde alles für sie opfern. Doch gleichzeitig würde er ihr auch die Freiheit lassen, die sie brauchte. Denn Liebe bedeutet keinen Zwang. Liebe bedeutet Freiheit. Sie bedeutet, das Beste für den anderen zu wollen, ohne ihn zu einer Marionette zu machen.

In ihrer Hand balancierte Hamide das Geschirr und steuerte damit auf den Eckschrank neben der Sitzecke zu. Diesen Weg war sie schon so oft gegangen, dass sie ihn sicher auch im Schlaf finden würde. Noch nie hatte sie sich dabei gestoßen oder war aus dem Gleichgewicht gekommen – aber diesmal passierte es. Ihr Fuß verhakte sich in dem Läufer, der auf dem Boden lag, sie stolperte und die Teller glitten ihr aus der Hand. Klirrend und laut brach das Service auseinander und die Scherben verteilten sich über den Fußboden. Was einst so gut ausgesehen hatte, lag nun in Scherben.

Abid schaute traurig auf die zerbrochenen Teller und ging dann zu Hamide und half ihr, die Einzelteile einzusammeln. Stück für Stück legten beide die Überreste zusammen, und als die letzte Scherbe vom Boden aufgelesen war, verstand Abid, was vor langer Zeit geschehen sein musste.

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