Conrad H. von Sengbusch - Schiffselektriker – Werft, Schiffe, Seeleute, Funkbuden – Jahrgang 1936

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Schiffselektriker – Werft, Schiffe, Seeleute, Funkbuden – Jahrgang 1936: краткое содержание, описание и аннотация

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Der 1936 in Riga geborene Autor Conrad von Sengbusch entstammt einer alten baltischen Reeder-Familie. Nach Umsiedlung, Krieg, Flucht und wechselndem Leben im geteilten Deutschland mit Schulbesuch in Geesthacht an der Elbe, Zeulenroda in Thüringen und Cuxhaven prägten ihn der Neuaufbau im kriegszerstörten Deutschland mit der Notwendigkeit zu Anpassung, hartnäckigem Fleiß und Improvisation in seiner Lehrzeit als Starkstrom-Schiffselektriker auf der Mützelfeldwerft in Cuxhaven. Seinen Wunsch, selbst einmal zur See zu fahren, konnte er nicht verwirklichen. Aber auf der Werft bekam er einen tiefen Einblick in die Lebenswelt der Seeleute. Als Funkamateur fesselte ihn lebenslang die historische Marine-Funktechnik. Sein erlerntes Handwerk und sein Hobby führten ihn nach einem Studium der Elektro- und Nachrichtentechnik in Kiel mit Abschluss als Dipl.-Ingenieur auch zu seinem späteren Beruf als Gruppenleiter für Außenübertragungen und Reportagen beim NDR-Fernsehen.

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Wir erreichten Tann im strömenden Regen. Kalte Windböen und Regenschauer peitschten übers Land, dazu eine schnell hereinbrechende Finsternis, wie ich sie noch nicht erlebt hatte. Ich keuchte jetzt schon unter der Last meines 40 Pfund schweren grauen Luftwaffenrucksacks voller Fischdosen, die die sandige, rosarote Masse aus zerriebenem Muschelfleisch, genannt Fischpasta, enthielten. Die Dosen hatte ich wohl nicht richtig gepackt, denn sie drückten gewaltig im Kreuz. Mein Mantel, den mir die Wirtschafterin aus einer hellgrauen dünnen Wehrmachtsdecke genäht hatte, war schon voll Wasser gesogen und hing schwer an mir. Die ererbten pluderigen, verschossenen und jetzt hellvioletten Trainingshosen waren unten schon ganz nass und legten sich wie kalte Prießnitz-Wickel um die Waden.

Jemand wies uns den Weg zum Sammelplatz am Waldrand. Nach und nach fanden sich weitere, schwer bepackte West-Ost-Grenzgänger ein. Wir waren die einzigen Kinder. Nun erahnte ich zum ersten Mal die Statur unseres „Führers“. Groß, stattlich und wortkarg habe ich ihn in Erinnerung. In seiner Feldjacke mit Kapuze konnte ich sein Gesicht nicht klar erkennen, doch war die Stimme vertrauenserweckend. Er gab der Gruppe Verhaltensregeln für den Notfall, wie sicher ein paar Jahre zuvor seinem Trupp: Nicht rauchen, nicht sprechen, ruhiges Verhalten, Orientierung am Vordermann, Gänsemarsch.

Los ging es. Die Nacht wurde stockdunkel, so dass man wirklich nicht die Hand vor den Augen sah, und doch wusste der Anführer, wo der Pfad nach Osten führte. Mein Platz in der Aufstellung war gleich hinter dem „Führer“ und meine einzige Orientierung war eine nasse, kalte Lederschlaufe an dessen prallgefülltem Rucksack. Die Militärrucksäcke hatten damals Lederschlaufen für Dinge wie das Kochgeschirr, das damals aber nicht mehr benötigt wurde. Und an diesen Zipfel der Sicherheit klammerte ich mich. Keinesfalls wollte ich den Anschluss verlieren, denn an mir orientierten sich ja auch die anderen. Stundenlang und ohne Rast ging es unerbittlich voran. Kein trockener Fetzen war mehr am Leib, und allein die Bewegung hielt warm. In der Ferne bellten Hunde, drangen unverständliche Rufe an unser Ohr. War etwa eine andere Gruppe entdeckt worden? Meine Gedanken waren erfüllt von Bangen und Hoffnung, und mein Körper am Rande der physischen Erschöpfung.

Es dämmerte bereits der Morgen, ich hatte mich vom Vordermann etwas gelöst, strauchelte und fiel in eine Wildschweinsuhle. Der schwere Rucksack knallte mir ins malträtierte Kreuz. Verdreckt und klitschnass rappelte ich mich hoch, niemand nahm davon Notiz, denn jeder war sich selbst der Nächste. Weiter ging es, immer weiter. Fahl begann der Morgen, der von dräuenden, schweren, dahin ziehenden Regenwolken verhangen war. Gegen das Morgenlicht gewahrten wir sich scharf abzeichnende Konturen von ein paar Panzern. Ein neuer Schreck durchfuhr mich. Waren wir in ein russisches Biwak geraten? Der „Führer“ hatte die Situation längst erfasst und kannte sie offenbar: Wortlos deutete er auf einen etwas abseits stehenden Tank, und wir erkannten ein geborstenes Geschützrohr. Hier im Niemandsland stand der Rest einer Kampfgruppe der ehemals „Großdeutschen Wehrmacht“, an den sich die allgegenwärtigen Schrotthändler offenbar noch nicht herangetraut hatten.

So wortlos, wie die Tour begann, so endete sie auch, als die ersten Häuser von Kaltennordheim in Sicht kamen. Kleine Grüppchen sonderten sich nach und nach ab und verschwanden grußlos hinter der nächsten Gartenhecke. Auch der „Führer“ ging seines Weges. So standen wir plötzlich alleine im Dorf, das gerade erwachte. Einzelne Straßenlaternen beleuchteten gespenstisch die noch leeren Dorfstraßen, und unsere nächste Sorge war, möglichst nicht von einer Streife der KVP (Kasernierte Volkspolizei) aufgegriffen zu werden. Es galt also, möglichst ungesehen zum Bahnhof zu kommen. Natürlich durften wir niemanden nach dem Weg zum Bahnhof fragen, mussten aber auf jeden Fall mit dem ersten Frühzug den Ort in Richtung Eisenach verlassen. Für diesen Fall hatten meine Eltern vorgesorgt. So waren wir schon „Weltbürger“ im Kleinen. Meine Mutter hatte uns in der DDR nicht abgemeldet, so dass wir noch die Kennkarte hatten. Zusätzlich waren wir mit meinem Vater schon 1947 nach Lübeck-Pöppendorf gefahren, um uns registrieren zu lassen. Anderenfalls hätte es keine Zuzugsgenehmigung nach Schleswig-Holstein und keine Lebensmittelkarten gegeben. So hatten wir auch als Westbürger eine Legimitation. Pässe waren aber auch in der DDR lebenswichtig, sonst bekam man an den Grenzbahnhöfen keine Fahrkarten.

Wir fanden schließlich den Bahnhof, indem wir den typischen Rangier-, Anfahr- und Anlege-Geräuschen der Dampflok nachgingen. Der Morgenzug war schon bereitgestellt. Er bestand aus einer alten Dampf-Tenderlok und alten preußischen Abteilwagen, die ich aus der Kriegszeit nur als 3.-Klasse-Wagen in Erinnerung habe. Das war die Bauart mit den harten Holzbänken, Gasbeleuchtung, gestricktem Gepäcknetz, in dem notfalls auch Kinder schlafen konnten, Fenstern mit Lederriemen, die nach dem Krieg aber oft abgeschnitten und zu Schuhsohlen verarbeitet wurden und weiter dadurch gekennzeichnet, dass jedes Abteil eine Tür und wohl jedes dritte oder vierte einen Abort hatte. Als wir erschöpft, durchnässt und fröstelnd auf den harten Holzbänken Platz genommen hatten, setzte sich der Zug ächzend und quietschend in Bewegung. Das Schlimmste schien überstanden zu sein. In der Tat sollte die Fahrt aber schon an der nächsten Station, es könnte Fischbach gewesen sein, abrupt enden.

Ungewöhnlich lange warteten wir hier und glaubten an eine Betriebsstörung, bis wir laute Kommandorufe, das Murmeln der Reisenden und vereinzelt Schreie hörten. „Vopos“ hatten den Zug umstellt und suchten nun systematisch Abteil für Abteil nach Grenzgängern ab. Natürlich versuchte meine Mutter alles, um uns nicht als Grenzgänger, sondern als schlichte Reisende darzustellen. Sie wies uns als DDR-Bürger aus und appellierte an das Gewissen der Volkspolizisten, allein, es half nicht. Grinsend deutete ein Vopo auf meine neuen, ursprünglich chromgelben Lederschnürstiefel, die, wie mein Mantel, völlig verdreckt waren und uns verraten hatten. Schnell wurde auch unser Gepäck gefunden und durchsucht. Die „Westwaren“ entlarvten uns endgültig. Wir mussten den Zug verlassen und trafen auf dem Bahnsteig auf weitere, etwa dreißig Personen, die die Situation je nach Temperament gelassen, stoisch, neugierig, verzweifelt oder verängstigt ertrugen. Ab ging die Tour, diesmal ins Ungewisse. Wir vornweg, wie das bei Gefangenen so üblich ist und etwa zehn Vopos, mit der Maschinenpistole im Anschlag, hinterher. Zum ersten Mal im Leben erlebte ich das Gefühl, wehrlos, gefangen und ausgeliefert zu sein. Meiner Mutter gelang es noch, sich unterwegs unserer Westpässe zu entledigen, wohl in der Hoffnung, uns doch noch als DDR-Bürger freizubekommen.

Burg Katzenstein Unser Weg führte eine baumbestandene Landstraße entlang - фото 10

„Burg“ Katzenstein

Unser Weg führte eine baumbestandene Landstraße entlang, dann bergauf, und über einen Feldweg zur „Burg“ Katzenstein. Die „Burg“, wie ich sie nenne, war aus meiner Sicht ein festungsähnliches Gebäude mit mächtigem Natursteinmauerwerk, das bis zum ersten Stock reichte.

In solchen Trutzburgen waren im „Großdeutschen Reich“ Bannführerschulen, Napolas oder ähnliche Institutionen untergebracht, und ich bin sicher, dass auch dieses Gebäude einst eine solche Vergangenheit hatte. Der Zeitgeist schwebte noch über dem Gemäuer.

Die Einlieferung war kurz und schmerzlos. Keine Registratur, keine Fragen, man ließ sich Zeit. Unser Gepäck wurde abgenommen und sichergestellt. Wir wurden nun in den Keller verbracht. Lange, hallende Gänge nahmen uns auf. Hinter vielen mächtigen eisenbeschlagenen Holztüren, die mit tellergroßen runden Vorhängeschlössern und schweren eisernen Riegeln gesichert waren, vernahmen wir das Gemurmel von Menschen. Eine dieser Türen wurde nun aufgeschlossen, und wir blickten auf eine dicht an dicht stehende Menschenmasse, die von uns kaum Notiz nahm und uns den Rücken zukehrte. Einige der Unglücklichen drehten sich dann doch um. Sie musterten uns misstrauisch und scheinbar uninteressiert. Wer war schon Freund, wer Feind und wer vielleicht ein Spitzel? Hier galt es, nicht zu viel von sich preiszugeben und wenig zu sagen, um nur nicht aufzufallen. Die Luft war zum Schneiden: Die Ausdünstungen ungewaschener Menschen, der Geruch nach Schweiß, Kot, Urin, Erbrochenem, Mensis und die Gase, die Menschen nach dem Verzehr von Hülsenfrüchten, Kohl oder Schwarzbrot abgaben, vermischten sich zu einem unbeschreiblichen Gestank.

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