„Mund auf!“
Ärger blitzte in ihren Augen auf, und für einen Moment befürchtete ich, sie würde es aus Stolz verweigern, dass ich sie fütterte. Doch dann öffneten sich ihre Lippen langsam und ich schob den Löffel in ihren Mund. Nachdem ich ihr ein paar Bissen gefüttert hatte, nahm ich den Becher mit dem Tee und pustete. Ich nahm einen kleinen Schluck um die Temperatur zu testen. Heiß, doch nicht zu heiß. Ich setzte den Becher an ihre Lippen und half ihr beim Trinken. Valentina hielt meinen Blick, und mein Herzschlag beschleunigte sich, während sich ein warmes Gefühl in mir ausbreitete. Valentina war nicht mein erstes Pet. Sie war nicht die erste Frau, die ich fütterte, und doch hatte es sich niemals so intim angefühlt. Ich war von Valentinas großen Augen wie hypnotisiert. Ich hatte das Gefühl, als könne sie mir auf den Grund meiner Seele schauen. Ich fragte mich, was sie dort vorfinden würde.
Valentina
Ich hasste Moreno.Hasste, was er mir angetan hatte. Dass er Basti auf dem Gewissen hatte. Ich hasste, dass er mich fütterte wie einen verdammten Hund. Ich HASSTE ihn – Basta! Doch warum konnte ich meinen Blick nicht von seinen dunklen Augen lösen? Warum schlug mein Herz so unruhig in meiner Brust? Und warum schien jeder Nerv in meinem Leib in seiner Nähe zum Leben zu erwachen? Stockholmsyndrom? – Ja, das musste es sein. Er hatte mich hungern lassen und jetzt fütterte er mich. Mein Unterbewusstsein erkannte, dass mein Überleben von ihm abhing. Logisch – oder?
„Ich denke, das ist genug fürs Erste. Wir wollen deinen Magen nicht zu sehr strapazieren. Zum Abend bekommst du eine weitere Portion.“
Moreno stellte den Teller und Becher zurück auf das Tablett. Ich lehnte mich, soweit ich konnte, in meinen Sessel zurück, um so viel Abstand wie möglich zwischen uns zu schaffen. Doch der Hurensohn war mir noch immer viel zu nah. Seine massiven, in dunkelgraue Anzughosen gekleideten Schenkel befanden sich rechts und links von meinen Beinen. So nah, dass ich hin und wieder spürte, wie der Stoff seiner Hose meine nackten Beine streifte. Mein ganzer Körper prickelte von seiner Nähe. Als er eine Hand ausstreckte, um sie an meine Wange zu legen, zuckte ich zusammen.
„Nicht!“, stieß ich atemlos hervor.
„Sch sch“, sagte er in einem Ton wie jemand, der sich einem wilden, verängstigten Tier näherte.
Ich versuchte, ihm auszuweichen, doch am Ende lag seine Hand an meiner Wange und sein Blick ruhte auf mir. Ich konnte meinen eigenen wilden Puls in meinen Ohren dröhnen hören. Morenos rauer Daumen rieb über meine Lippe. Es war eine zarte Berührung, doch meine Lippen waren spröde und rissig und ich zuckte wimmernd zusammen.
„Ich denke, wir werden ein wenig Lippenbalsam darauf geben, hmmm?“
Ich starrte ihn wortlos an. Seine Sanftheit war nur eine weitere Variante seiner Manipulationstaktik, das war mir bewusst, doch mein dummes Herz saugte jede zärtliche Geste auf wie ein Schwamm.
Er erhob sich und verschwand im Badezimmer. Wenig später kam er mit einer kleinen Tube Lippenbalsam zurück. Erneut setzte er sich mir gegenüber und gab etwas von der Salbe auf seinen Zeigefinger, dann verteilte er die Salbe vorsichtig auf meinen Lippen. Als er fertig war, setzte er sich zurück und betrachtete mich mit einem Lächeln.
„So, das ist besser. Zeit für dich, dich ein wenig auszuruhen.“
Erneut erhob er sich und entfernte sich aus meinem Blickfeld irgendwo hinter mir. Ich hörte ihn rum rumoren, doch ich hatte keine Ahnung, was er tat. Die Gedanken in meinem Kopf schwirrten herum wie ein Schwarm Fliegen. Ich war verwirrt von den Handlungen meines Peinigers. Von seiner hart und zart Taktik. Zudem fühlte ich mich noch immer entsetzlich schwach, auch wenn ich mich nach der einfachen Mahlzeit so gut fühlte wie schon lange nicht mehr. Ich war müde. Doch ich hatte Angst, in Morenos Gegenwart einzuschlafen. Ich wäre eine Närrin, wenn ich ihm vertrauen würde. Er hatte es selbst gesagt: Mein Leben war in seiner Hand. Er entschied über alles, was mich betraf. Auch ob ich lebte oder starb. Ich war noch nicht bereit zu sterben. Dennoch widerstrebte mir der Gedanke, mich zu seinem Haustier degradieren zu lassen, noch immer. Die Tage in meiner Zelle, der Hunger, die Kälte, der Schlafentzug – sie hatten mich noch nicht gebrochen. Wenn Moreno dies bemerkte, würde er mich dann wieder zurück in die Zelle stecken?
Ich wurde aus meinen Gedanken gerissen, als Moreno zurückkam. In seinen Händen hielt er ein – ein verdammtes Halsband! Wut kochte in mir hoch, und ich versuchte, aus dem Sessel an ihm vorbei zu fliehen, doch meine Beine waren noch immer zu schwach und ich taumelte – direkt in die Arme meines Peinigers. Ein frustriertes Schluchzen kam über meine Lippen.
„Sch sch.“
„Lass mich!“
Ich versuchte erfolglos, mich aus seinen Armen zu winden, doch er hielt mich einfach fest, bis mir die Kräfte ausgingen und ich schluchzend gegen ihn sank.
„Sch sch.“
Gott! Ich hasste ihn! Ich hasste, zu was er mich degradiert hatte. Ich war schwach und ein Schatten meiner selbst.
Moreno dirigierte mich, bis ich die Bettkante in meinen Kniekehlen spürte, dann drückte er mich nieder, bis ich auf der weichen Matratze saß. Ich war zu schwach, um mich zu wehren, als er mir das verhasste Halsband umlegte. Es fühlte sich an, als wenn es mir die Luft abschnüren würde, auch wenn ich wusste, dass es nicht zu eng war, um mir Probleme beim Atmen zu verschaffen. Es war alles nur in meinem Kopf. Doch es zu wissen, änderte nichts an der plötzlichen Panik, die ich verspürte. Meine Hände gingen zu dem verhassten Ding und ich versuchte, es zu lösen, während mein Leib von hysterischen Schluchzern geschüttelt wurde.
Moreno setzte sich neben mich und hob mich auf seinen Schoß. Er löste meine Hände von dem Halsband und drückte mich fest an sich. Leise, beruhigende Worte murmelnd, wiegte er mich wie ein kleines Kind. Mein Körper war schwach. Meine Emotionen vollkommen durcheinander. In meinem Kopf herrschte Chaos. Das Einzige, das in diesem Moment Sinn zu machen schien, waren die starken Arme, die mich hielten. Mein verwirrter Verstand ignorierte die Tatsache, dass diese Arme zu demselben Mann gehörten, der mir all dies antat. Ich hatte weder körperlich noch mental die Kraft, mich aus Morenos einlullenden Bann zu ziehen. Ich war so müde. All meine Energie war aufgebraucht, und ich hörte auf zu kämpfen.
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