„Hör auf zu zappeln, wenn du nicht willst, dass ich dir deine hübsche Haut abziehe!“, knurrte er und ich erstarrte.
Er begann, mein Hochzeitskleid mit dem Messer von meinem Leib zu schneiden. Geschockt und verängstigt lag ich da und ließ es geschehen. Mein Mut hatte mich für den Moment verlassen. Ich machte ein paar halbherzige Versuche, meine Blöße zu verdecken, doch er schlug meine Hände grob beiseite und knurrte mich warnend an. Als ich nur noch in Unterwäsche und zerfetzten Nylons vor ihm lag, ließ er seinen Blick über meinen Körper gleiten. Mein Herz raste wie wild und mein Magen zog sich schmerzlich zusammen. Der unverhohlene Hunger in Morenos Augen machte mir Angst, gleichzeitig erfasste mich jedoch eine kribbelnde Spannung, die mich schwerer atmen ließ. Für einen irrwitzigen Moment stellte ich mir vor, wie es sich anfühlen würde, von Mateo Moreno geliebt zu werden.
Krieg dich in den Griff! Der Mann macht keine Liebe – er vergewaltigt und foltert!
Ein Schrei kam über meine Lippen, als Moreno mit dem Messer meinen BH aufschnitt.
„NEIN!“, schrie ich und versuchte, ihn daran zu hindern, das gleiche mit meinem Slip anzustellen, doch ich hatte keine Chance gegen ihn. Er riss den ruinierten Slip von meinem Leib, ebenso die letzten Reste der Nylons. Jetzt war ich vollkommen nackt und den Blicken und Avancen meines Peinigers hilflos ausgeliefert. Doch entgegen meiner Erwartung, verging sich Moreno nicht an mir. Stattdessen erhob er sich und warf mir noch einen letzten kalten Blick zu, ehe er meine Zelle verließ. Ich brach in Schluchzen aus, als die Tür sich hinter ihm schloss und das rote Licht signalisierte, dass die Tür wieder elektronisch verriegelt war.
Die nächsten Tagewaren die Hölle. Ein Mal am Tag bekam ich Wasser und eine Scheibe Brot. Über Stunden wurde ich mit den Schreien in der Dunkelheit gefoltert. Dann wurde kalte Luft in den Raum geblasen und ohne Kleidung und Decke fror ich jämmerlich. Ich fühlte mich schmutzig und so müde, dass ich im Stehen einschlafen könnte. Doch wenn immer ich zu schlafen versuchte, ertönte plötzlich laute Heavy Metal Musik in meiner Zelle. Ich war am Ende. Ich hatte keine Ahnung, wie lange ich noch durchhalten konnte. Soweit war ich noch nicht gebrochen. Wenn immer ich spürte, dass die Kamera auf mich gerichtet war, zeigte ich den Stinkefinger. Oder ich brüllte Obszönitäten. Doch Moreno war seit seinem ersten Besuch nicht wieder aufgetaucht. Ein Mal am Tag kamen zwei Wachen. Einer brachte meine karge Mahlzeit, der anderen tauschte meinen Toiletteneimer aus.
Ich ließ meinen Blick zu der Kamera gleiten. Beobachtete der Hurensohn mich gerade? Die Kamera hatte sich eine Weile nicht mehr bewegt, obwohl ich in der kleinen Zelle auf und ab gegangen war, um mich warm zu halten. Zwar wurde im Moment keine kalte Luft in den Raum geblasen, doch auch so war es ohne Kleidung nicht gerade warm in dem kargen Raum. Irgendwann wollten meine schwachen Beine mich nicht mehr tragen, und so ließ ich mich erschöpft auf der Matratze nieder.
Mein Magen grummelte. Eine Scheibe Brot und Wasser mochten mich am Leben erhalten, doch den Hunger stillte es nicht. Ich wollte heulen vor Hoffnungslosigkeit, doch ich würde Moreno nicht die Genugtuung geben, mich weinen zu sehen. Also hielt ich die Tränen zurück und konzentrierte mich stattdessen auf meinen Hass für den Bastard. Ich malte mir in allen Einzelheiten aus, was ich dem Mistkerl antun wollte, wenn ich ihn in meine Hände bekommen würde. Die sadistischen Tagträume hielten mich zumindest davon ab, zu tief in die Hoffnungslosigkeit zu versinken. Ich ließ meinen hasserfüllten Blick erneut zu der Kamera gleiten.
„Amüsierst du dich gut, du feiger Bastard? Geht dir einer ab, wenn du Frauen folterst, häh? Du widerliches Stück Scheiße! Ich hoffe du verreckst, und schmorst in der Hölle, wo du hingehörst du sadistisches Schwein!“
Die Kamera bewegte sich leicht und ich verspürte Genugtuung darüber, dass der Mistkerl mich gehört haben musste. Ein Teil von mir hatte Angst, was der Bastard mir antun würde, wenn ich ihn so reizte. Doch hier zu sitzen und zu warten, wie lange es dauerte, bis ich brach, war auch keine Alternative.
„Komm nur, du Mistkerl“, flüsterte ich leise. Zu leise für die Kamera. „Irgendwann werden die Karten sich wenden und dann Gnade dir Gott!“
Kapitel 2
Mateo
Valentina war umso vieles stärker, als ich gedacht hätte. Fünf Tage isoliert in ihrer Zelle, doch sie war nicht gebrochen. Noch immer zeigte sie mir hin und wieder den Stinkefinger in die Kamera. Mein Respekt für sie wuchs. Doch auch etwas anderes wuchs. Etwas, was ich im Keim ersticken sollte, wenn ich nur gewusst hätte wie. Mein Verlangen nach ihr war ein Biest, das ich nicht kontrollieren konnte. Die Dinge, die ich mit ihr anstellen wollte. Vielleicht sollte ich dem Biest nachgeben. Vielleicht konnte dieses Biest sie brechen.
Ich stand von meinem Sessel auf und kehrte den Monitoren den Rücken. Ich verließ den Überwachungsraum und machte mich auf den Weg in den Keller. Eine kribbelnde Erregung hatte mich erfasst. Vielleicht sollte ich meine Taktik ändern. Ich könnte die Prinzessin zu meinem Pet machen. Videos an ihre Familie senden, wie sie für mich auf dem Boden kroch. Ja, die Vorstellung, sie vor mir kriechen zu sehen, war etwas, was meinen Hunger schürte. Es würde ein wenig Zeit brauchen, wenn ich sie dazu bringen wollte, sich mir zu unterwerfen, denn was ich im Sinne hatte, war wahre Unterwerfung. Keine durch Gewalt erzwungene. Nein, sie würde ihren Platz zu meinen Füßen selbst wählen, wenn ich mit ihr fertig war. Meinem Schwanz gefiel die Idee. Ich war so hart, dass es unangenehm war zu laufen.
Vor Valentinas Zellentür blieb ich stehen. Ich wartete einen Moment, bis ich mich gesammelt hatte. Ich musste mich unter Kontrolle haben. Sie durfte nicht spüren, wie sehr sie meine eiserne Kontrolle ins Wanken brachte. Nachdem ich sicher war, dass ich die Sache cool und überlegen angehen konnte, drückte ich meinen Daumen auf das Kontrollpad und die Tür öffnete sich. Valentina sprang von der Matratze auf, wo sie gesessen hatte. Sie trat ein paar Schritte zurück, mich aus wachsamen Augen musternd, ihr Körper angespannt und zum Sprung bereit. Ich grinste sie träge an, als ich die Arme vor der Brust verschränkte.
„Hallo Prinzessin. Hast du mich vermisst?“
„Fahr zur Hölle!“, gab sie kämpferisch zurück.
Mein Grinsen wurde breiter. Oh, wie ich ihren Kampfgeist liebte. Es machte es so viel interessanter, sie zu brechen. Und es versprach eine Leidenschaft, die ich der verwöhnten Prinzessin nicht zugetraut hatte. Doch in den paar Tagen, die ich sie in meiner Gewalt hatte, hatte sie meine ursprüngliche Einschätzung gründlich über den Haufen geworfen.
„Die Hölle macht mir keine Angst, mein kleines Wildkätzchen. Wozu auch? Ich bin so viel schlimmer als der Teufel. Du wirst sicher genügend Geschichten über mich gehört haben. Sie sind alle wahr.“
Ich sah die Angst in ihren Augen aufblitzen, doch sie reckte mutig das Kinn und verschränkte ebenfalls die Arme vor der Brust. Kein Mann hatte jemals zu mir aufgemuckt und erst recht keine Frau. Valentina mochte klein und zierlich sein wie ein Kätzchen, doch in ihr steckte die Seele einer Löwin. Meine Leona.
„Ich habe keine Angst vor dir!“
Ich trat langsam näher, die Furcht in ihren Augen in mich auf saugend. Doch so sehr sie sich auch vor mir fürchten mochte, sie wich nicht zurück. Als ich vor ihr stand, umfasste ich ihr Kinn und sah ihr direkt in die Augen.
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