Gabriele Beyerlein - Es war in Berlin

Здесь есть возможность читать онлайн «Gabriele Beyerlein - Es war in Berlin» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Es war in Berlin: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Es war in Berlin»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

"Wir zwei, wir leben nicht das gleiche Leben."
Die Arbeiterin Clara Bloos, die ums Überleben kämpft, und die reiche Baronesse Margarethe von Zug – unterschiedlicher könnten die beiden kaum sein, und doch sind ihre Schicksale miteinander verbunden, lieben sie doch denselben Mann.
Band 3 der mehrfach preisgekrönten Berlin-Trilogie. Die Geschichte zweier junger Frauen aus dem Deutschen Kaiserreich vor dem Hintergrund der sozialistischen und der bürgerlichen Frauenbewegung um 1900.

Es war in Berlin — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Es war in Berlin», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Blumenfräulein. Das war ein Kompliment, oder? Franzens Eltern hatten früher in einer Gärtnerei im Westen Berlins gearbeitet, als Kind hatte er mit ihnen in der Gärtnerei gewohnt und Gärtner werden wollen. Aber dann hatte die Gärtnerei geschlossen, weil das Grundstück zu Bauland geworden war. So war Franz in eine Spinnerei gegangen und hatte sich zum Maschinenführer hochgearbeitet, er hatte es erzählt, als Olga ihn gefragt hatte. Olga unterhielt sich mit jedem, der ihr gefiel, da kannte die nichts.

Olga hatte ihren Platz auf der rechten Seite von Franz, an der anderen Hälfte der Spinnmaschine. Und natürlich trug sie ihr Hemd am Halsausschnitt wieder offen und so weit, dass es ihr über die Schulter glitt und wer weiß was sehen ließ.

Links außen war der Faden gerissen. Rasch tat Clara ihre Pflicht. Als sie kurz wieder zu Franz sah, hantierte er mit der Ölkanne. Musste nicht rechts ein Garnkörper auf der Spindel höher geschoben werden, um die richtige Aufwicklung zu erhalten – dort dicht neben Franz? Sie eilte hinüber. Da trat ihr nackter Fuß auf einen öligen Fleck, sie rutschte aus, schrie auf, ruderte wild mit den Händen in der Luft, kam den Zahnrädern der nächsten Maschine bedenklich nahe, dann fiel sie und schlitterte an Franz vorbei so weit über den glitschigen Boden, dass sie Olga zwischen die Beine segelte. »So pass doch auf!«, schrie diese auf, kämpfte vergebens um ihr Gleichgewicht und stürzte schließlich über Clara.

Einen Augenblick lagen sie beide benommen am Boden. Clara schloss die Augen. Trotz des Schrecks und des dumpfen Schmerzes durch den Aufprall genoss sie beinahe den Moment des Liegens. Endlich eine unverhoffte Pause.

»Na, die holde Weiblichkeit mir zu Füßen, das lass ich mir gefallen!«, rief Franz mit breitem Lachen.

»Das könnte dir so passen!«, entgegnete Olga, streckte ihm die Zunge heraus und rappelte sich auf die Knie. »Hilf mir lieber beim Aufstehen!«

Franz hielt Olga mit fettem Grinsen die Hand hin, um ihr aufzuhelfen. Olga nahm die Hand, aber einen endlosen Augenblick verharrte sie vor ihm auf den Knien, viel weiter vorgebeugt als nötig. Sein Blick blieb in ihrem Ausschnitt hängen. Und an seinem Gesicht sah man, dass dieser Blick tief reichte, wahrscheinlich bis zum Bauchnabel. Oder doch eher weiter oben hängen blieb. Dann endlich zog Franz Olga hoch und gab ihr einen derben Klaps auf den Hintern. Olga kreischte auf. Aber die Hand, die auf ihrem Hinterteil liegen geblieben war und sich dort unverkennbar wohlfühlte, schüttelte Olga nicht ab.

Rasch sah Clara weg und stand auf. Mit einem kurzen Blick zum Aufseher hin, der auf die Szene aufmerksam geworden war und bereits näher kam, eilte sie an ihren Platz zurück.

»Da hab ich wohl Öl verschüttet«, meinte Franz. »Ich mach's auch wieder gut an den gefallenen Mädchen. Heut Abend auf dem Heimweg spendier ich euch in der Bierhalle eine erstklassige Berliner Weiße!«

Eine Berliner Weiße von Franz. Eben noch hätte sie sich nichts Besseres vorstellen können. Aber nicht mit dieser Olga gemeinsam, so, wie die sich aufführte! »Wie du dir das vorstellst«, rief sie abwehrend. »Daheim warten sie auf mich.«

Franz machte nicht den Eindruck, als täte ihm die Abfuhr leid. Er hatte nur noch Augen für Olga. Was die sagte, konnte Clara nicht verstehen. Aber dass es eine Zustimmung war, das sah sie.

»Und wenn du meinetwegen noch mal fällst, dann hab ich nichts dagegen, du weißt schon, wie ich's meine«, rief Franz Olga zu und lachte anzüglich.

»Bevor ich deinetwegen fallen würde, müsste es bei dir erst mal ordentlich stehen«, gab die zurück.

Clara wandte sich ab. Sie hatte genug.

Zornig beugte sie sich über die Spindeln. Fünf Fäden waren gerissen, aber nicht alle hingen mehr lose herab, dort, dort und dort hatten sie sich mit den Nachbarfäden verbunden. Doppelfäden waren es nun, die von den einen Spindeln aufgewickelt wurden, während die anderen sich leer drehten. Wenn der Aufseher das merkte – eine Katastrophe! Garnkörper mit Doppelfäden waren Ausschussware, dafür würde sie Lohnabzug bekommen. Hastig riss sie die Doppelfäden durch, versuchte sie wieder an den beiden richtigen Spindeln anzulegen, nur schnell, schnell, damit es nicht auffiel! Doch da drüben bildeten sich Schlingen, wie sollte sie das verhindern, sie konnte nicht überall zugleich sein. Die ein, zwei Minuten, die sie durch den Sturz verloren hatte, ließen sich nicht einholen, pflanzten sich als Fehler fort.

Dann stand der Aufseher neben ihr. Mit einem Blick erfasste er die Situation. »Doppelfäden!«, blaffte er sie an. »Und dann auch noch einfach drüberspulen, als wäre nichts! Das ist der Gipfel! Ist dir überhaupt klar, was du hier produzierst? Die Weberei reklamiert dann, dass wir schlechtes Kammgarn liefern, und der Ruf unserer Spinnerei ist ruiniert. Ein Viertel Abzug!«

Ein Viertel Tageslohn Abzug! Zweidreiviertel Stunden umsonst geschwitzt, umsonst sich geschunden

Clara presste die Zähne zusammen. Nur ja nichts sagen. Wenn sie sich jetzt rechtfertigte, dass sie nichts dafür könne, weil sie ausgerutscht sei, dann bekam sie wegen Aufsässigkeit noch einen Abzug dazu.

Früher, beim alten Fabrikherrn, war es anders gewesen, da hatte ein menschlicherer Ton geherrscht. Da hätte sie nicht versucht, einen Fehler zu vertuschen, weil die Aufseher auch mal ein Auge zugedrückt hätten, wenn man an einer Panne wirklich nicht schuld war. Aber seit der Sohn die Firma übernommen und neue Aufseher eingestellt hatte, hagelte es nur so Abzüge und Strafen.

Sie konnte sich das Lamento ihrer Mutter schon vorstellen, wenn die von dem Abzug erfuhr. Acht Mark verdiente Clara in einer Woche, wenn sie keine Strafen zahlen musste, und auf jeden Pfennig kam es an – und die Versicherungen gingen auch noch runter. Die Mutter glaubte, sie könne jede Woche acht Mark verdienen, und wenn es weniger wäre, dann wäre es Claras Schuld. Aber was wusste ihre Mutter schon davon, wie es in einer Fabrik zuging, die hatte nie in einer gearbeitet! Sie würde der Mutter nichts davon sagen, vorerst.

Am nächsten Samstag allerdings, wenn sie den Lohn ausbezahlt bekam, würde es sich nicht verheimlichen lassen.

Und das alles wegen Franz. Franz, der so verwegen aussah, wenn er die Mütze aus der Stirn schob. Aber der Olga in den Ausschnitt starrte und ihr auf den Hintern klatschte und so anzüglich daherredete und sich von der anmachen ließ, dass man sich schämte.

Freilich, Sprüche machten alle Männer in der Fabrik, und die meisten Mädchen und Frauen lachten darüber. Sie fand es nicht wirklich zum Lachen. Von daheim war sie so was jedenfalls nicht gewöhnt.

Gefallene Mädchen! So nannten die besseren Leute Mädchen, die sich mit einem Mann eingelassen hatten, und rümpften die Nasen. Gefallene Mädchen! Was bildete der sich überhaupt ein! Für Olga mochte das ja stimmen, für die mit Sicherheit. Aber sie selbst jedenfalls, sie war kein gefallenes Mädchen, sie hatte noch keinen an sich rangelassen und sie wollte es auch gar nicht und erst recht nicht diesen Franz oder einen anderen Rohling aus der Fabrik.

Aber wo sollte sie einen kennenlernen, wenn nicht in der Fabrik? Ihre Eltern erlaubten ja nicht, dass sie samstagabends zum Tanzen ging wie alle anderen Mädchen. Weil sie vom Dorf waren aus Schlesien, von wo sie erst vor ein paar Jahren hergezogen waren. Und weil sie es mit der Kirche hielten und weil der Pfarrer predigte, dass es Sünde sei vor der Ehe. Es. Dabei wollte sie das sowieso nicht, nur ein bisschen Tanzen und ein bisschen Vergnügen – das konnte doch nicht zu viel vom Leben erwartet sein! Aber der Vater würde sie ja am liebsten einsperren, obwohl sie doch längst siebzehn war. Und vormachen konnte man ihm nichts. Der arbeitete selbst in einer Spinnerei und wusste, wie die Reden in der Fabrik waren, und kannte genug solche wie Franz und Olga.

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Es war in Berlin»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Es war in Berlin» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Отзывы о книге «Es war in Berlin»

Обсуждение, отзывы о книге «Es war in Berlin» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x