Gabriele Beyerlein - Es war in Berlin

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"Wir zwei, wir leben nicht das gleiche Leben."
Die Arbeiterin Clara Bloos, die ums Überleben kämpft, und die reiche Baronesse Margarethe von Zug – unterschiedlicher könnten die beiden kaum sein, und doch sind ihre Schicksale miteinander verbunden, lieben sie doch denselben Mann.
Band 3 der mehrfach preisgekrönten Berlin-Trilogie. Die Geschichte zweier junger Frauen aus dem Deutschen Kaiserreich vor dem Hintergrund der sozialistischen und der bürgerlichen Frauenbewegung um 1900.

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»Anna«, sagte Clara, »ich bring dir eine Dame vom Wohltätigkeitsverein. Wegen der Nähmaschine.«

Anna Brettschneider sprang auf, wischte sich die Hände an der Schürze ab, putzte dann mit der Schürze den Stuhl, auf dem sie eben noch gesessen hatte, trieb die Jungen an, aufzustehen und sich zu verbeugen, knickste vor der fremden Dame und bat sie, sich zu setzen, kam dabei ins Stammeln, verhaspelte sich immer mehr, begann zu husten und rang in heller Aufregung die Hände. Hektische rote Flecken bildeten sich auf ihren eingefallenen Wangen.

Plötzlich ertrug Clara es nicht mehr. Wortlos drängte sie sich an der Dame und deren vor der Tür wartendem Dienstmädchen vorbei, rannte den Flur entlang, stürmte die Treppe hinauf. Im Hof blieb sie nach Atem ringend stehen.

Wie schnell es gehen konnte. Vor gut einem Jahr hatte Anna Brettschneider noch einen Mann gehabt und wie Claras Familie im dritten Hinterhaus gewohnt, sogar im zweiten Stock. Eine blitzblanke Küche und eine wohnliche Stube hatte Anna Brettschneider gehabt, ein Sofa, drei Betten, eine Wiege und zwei Schränke aus Nussbaumholz – und ein schwarzes Sonntagskleid mit Brosche, in dem sie ausgesehen hatte wie eine Bürgerin. Und nun das.

Ihr Mann hatte sie verlassen, war eines Morgens scheinbar zur Arbeit gegangen wie jeden Tag und am Abend nicht wiedergekommen und auch an den folgenden Abenden nicht. Und als Anna Brettschneider nachgeforscht hatte, da hatte sie erfahren, dass er seine Arbeit gekündigt hatte, und keiner wusste, wohin er gegangen war. Vielleicht nach Amerika. Jedenfalls hatte Anna nie wieder von ihm gehört. Und so hatte sie dagestanden mit den vier kleinen Kindern und dem fünften im Bauch, und wohin so was führte, das konnte man sehen. Wie eine Greisin schaute Anna aus, weil sie Tag und Nacht in ihrem Kellerloch saß und Tüten klebte, und war doch noch nicht einmal dreißig.

Am besten, man heiratete gar nicht. Ließ sich überhaupt nicht erst ein mit einem Kerl. Wenn es doch irgendwo einen gäbe, mit dem es anders war! Einen, bei dem das Glück auf sie wartete – die Liebe, die niemals aufhörte, die hielt für immer und ewig. Einen, bei dem sie wüsste, dass sie nicht so endete wie Anna Brettschneider.

»Kurzarbeit?«, regte sich die Mutter auf und ließ den Kaschmirschal sinken, auf dessen Rückseite sie die losen Fäden vernähte. »Aber das geht nicht! Wie soll jetzt das Geld reichen?«

»Was soll ich denn machen?«, erwiderte Clara. »So ist das eben.«

»Und warum kommst du erst jetzt? Mir wächst hier die Arbeit über den Kopf mit den Schals, fünfzig Stück mehr hat mir der Meister letztes Mal aufs Auge gedrückt, und wenn ich das nicht bis Samstag schaffe, dann verliere ich die Arbeit. Und statt mir zu helfen, trödelst du in der Weltgeschichte herum!« Die Stimme der Mutter wurde immer schriller. »Und mit Lisa ist heute auch nichts anzufangen, die kommt überhaupt nicht vom Fleck mit der Näherei!«

»Es ist ja nur, weil die Finger so wehtun, dass ich die Nadel kaum halten kann«, sagte Lisa leise und beugte den blonden Lockenkopf noch tiefer über die Arbeit.

Clara nahm einen Schal und zog eine Nadel aus dem Nadelkissen, setzte sich zur Mutter und der jüngeren Schwester an den Küchentisch und begann den ersten Faden zu vernähen. »Was ist mit deinen Fingern?«

Lisas blaue Augen füllten sich mit Tränen. Wortlos streckte sie Clara die Hände mit den Handflächen nach oben hin. Über die Fingerkuppen zogen sich dunkelrote, dick geschwollene Striemen.

»Wer war das?«, schrie Clara entsetzt auf und gab sogleich selbst die Antwort: »Der Lehrer?«

Lisa nickte und schniefte. »Weil ich meine Hausaufgaben nicht gemacht hatte. Weil ich doch nähen musste bis in die Nacht und heut Morgen schon wieder.« Sie schaute kurz zur Mutter, sofort wieder weg.

Diese erregte sich: »Eine Gemeinheit ist das, so ein roher Mensch! Der Herr Wendler daheim im Dorf, der war ganz anders. Du bist doch auch oft ohne Hausaufgaben in die Schule, Clara. Der hat da mehr Verständnis dafür gehabt. Auch, wenn man die Kinder mal für ein paar Wochen daheim behalten hat zum Arbeiten. Und wenn er geprügelt hat, dann auf den Rücken und nicht auf die Finger oder den Hintern, weil er gewusst hat, dass man die Finger braucht zum Haspeln und Spulen und den Hintern zum Sitzen bei der langen Heimarbeit.«

»Wir sind jetzt aber in Berlin und nicht mehr in Schlesien!«, erwiderte Clara gereizt. Dass die Mutter es nie begriff! »Und in Berlin sind die Lehrer nun einmal scharf und dulden es nicht, dass man ohne Hausaufgaben daherkommt oder vor Müdigkeit in der Bank einschläft! Du lieferst Lisa ans Messer, wenn du sie so lange nähen lässt, dass sie ihre Hausaufgaben nicht machen kann! Und jetzt sitzt sie hier schon wieder und näht, statt ihre Schulsachen zu erledigen! Wie soll sie sich denn da morgen in die Schule trauen! Eine Strafarbeit hat sie doch bestimmt auch auf?« Fragend sah sie ihre Schwester an.

Lisa nickte. »Dreißigmal schreiben: Ich muss meine Hausaufgaben immer sauber und ordentlich erledigen. Und die Aufgaben von gestern nachmachen und die neuen dazu.«

»Dann holst du jetzt dein Heft und schreibst!«, bestimmte Clara. »Sonst ergeht es dir morgen in der Schule schlecht. Nähen tust du heut nicht mehr! Ich mach das, und wenn ich die ganze Nacht sitzen muss!« Herausfordernd und zornig starrte Clara ihre Mutter an.

Diese erwiderte den Blick nicht, sah kopfschüttelnd auf ihre Näherei. »Wozu das gut sein soll, so viel Schule!«, murmelte sie starrsinnig. »Ich bin auch nur drei Jahre gegangen und davon nicht einmal die Hälfte vom Jahr, weil ich ja immer den Bauern auf dem Feld geholfen hab. Lesen hab ich trotzdem gelernt, fürs Gesangbuch reicht's. Und die meisten Lieder kann ich auswendig. Was man mit neun noch nicht kann, lernt man auch mit elf nicht mehr.«

»Wie kannst du das sagen!«, fuhr Clara ihre Mutter an. »Soll es Lisa nicht einmal besser haben als du und als ich? Wenn sie ordentlich lernt in der Schule, kann sie vielleicht einmal Schreibfräulein in einem Kontor werden und muss sich nicht so schinden!«

»Schreibfräulein! Kontor!«, erwiderte die Mutter wegwerfend. »Wo sie doch eh einmal heiratet! Bei deinen Brüdern, da würde sich's lohnen. Aber das Geld reicht sowieso nicht dafür. Nee, Lehre, das ist nichts für unsereins. Das ist nur was für die Besseren. Und jetzt red nicht so viel, näh lieber!«

»Immer die Jungen! Die müssen nie etwas tun! Die behandelst du, als wären es die reinsten Kronprinzen«, regte Clara sich auf. Doch dann verstummte sie und beugte sich über die Näherei. Es hatte ja doch keinen Zweck.

Eine Zeit lang nähten sie schweigend. Lisa schrieb eifrig in ihr Heft. Hin und wieder warf sie Clara einen dankbaren Blick zu. Clara lächelte zurück.

Es war schön, eine Schwester zu haben. Wenigstens eine noch. Anne und Hilde, die beiden anderen Schwestern, die im Alter zwischen ihr und Lisa gelegen hatten, waren vor acht Jahren gestorben, in jenem schrecklichen Winter, in dem die Diphtherie im Dorf gewütet hatte.

Der Schmerz über den Tod dieser beiden Schwestern vor acht Jahren … Nein, nicht daran rühren! Sie hatte ja noch Lisa. Nur noch Lisa. Und die musste ihr bleiben.

»Eine Gemeinheit ist das von dem Lehrer!«, ließ sich die Mutter wieder vernehmen. »Hausaufgaben! Wenn doch die Mitarbeit daheim gebraucht wird! Den Eltern das Recht zu nehmen, über ihre Kinder zu bestimmen!«

Halt den Mund, Mutter, dachte Clara. Halt den Mund oder ich schreie.

Die Tür wurde aufgerissen, die drei kleinen Brüder stürmten herein, die Backen rot gefroren vom Spielen auf der Straße. »Gibt es schon Essen?«, rief Heinz, der Älteste. »Wir haben Hunger«, sekundierte Männe, der Zweite. »Hunger«, echote Kalle, der Jüngste.

»Dann geht erst einmal einkaufen!«, bestimmte Clara und sah die Mutter fragend an: »Was brauchst du? Ich esse heute nicht mit, du weißt ja, ich gehe zu Jenny.« Und dann, einer plötzlichen Eingebung folgend, fügte sie hinzu: »Lisa nehme ich mit und teile mit ihr mein Essen, dann hast du hier zwei Esser weniger.« Lisa strahlte.

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