Das Gebot der Stunde heißt daher:
So früh als nur möglich diagnostizieren und therapieren!
Dies auch unter dem Aspekt, Aus-, Ein- und Folgewirkungen des BOS auf den gesamten Organismus des Kranken so weit und so gut als nur möglich zu verhindern (mindest aber zu minimieren) und soziale Verwerfungen zu kompensieren und nicht zuletzt auch, um Belastungen für die Solidargemeinschaft zu verringern.
Und auch immer wieder mit ‚Rückschlägen‘ rechnen und diese tolerieren und insbesondere den Mut und die Motivation zur Wiedergenesung nie zu verlieren.
Daher:
Kampf dem Burn-Out!
Patient wie Therapeut.
Es lohnt!
Lassen Sie mich im Umkehrschluss zuerst damit beginnen, einmal aufzulisten, was Burnout nicht ist und mit welchen Diagnosen diese Krankheit – fälschlicherweise, wie man heute weiß! Respektive wissen sollte & könnte – „verwechselt“ bzw. „gleichgesetzt“ wurde.
Die Palette ist breitgefächert, der Leidensbogen weit gespannt. Leider wird BOS vielmals noch immer gleichgesetzt mit so unterschiedlichen wie verschiedenen Symptomen bzw. Krankheitsbildern wie u.a.: Chronic Brain Syndrom (CBS), Manager-Krankheit, allgemeiner psychischer und physischer Abbauprozess/ Ausnahmezustand, Physo-Psycho-Neurovegetative Dysregulation, psychogene körperliche Funktionsstörung, unklarer psycho-physischer Ausnahmezustand, Physo-psycho-nervöse Erschöpfung, Psychoreaktive Störung, Psychoreaktives Syndrom, Affektive Störung, Angst- und Anpassungsstörung, psycho-physische Belastungsstörung, Psychosomatische Depression, Psychosomatischer Symptomenkomplex, Psychovegetative Dysregulation, Erschöpfungsdepression, Funktionelle psychovegetative Beschwerden, chronisches Erschöpfungs- und Müdigkeitssyndrom, Chronic Fatigue Syndrom …
Fakt und unstrittig (zumindest seit einiger Zeit):
„Aus jeder (Krankheits-)Schublade etwas zutreffend, insgesamt aber nicht dem Wesen der Krankheit „Burnout“ entsprechend!
Was aber ist unter „Burnout“ oder „Burn-Out-Syndrom“ zu verstehen?
Was verbirgt sich hinter dem Krankheitsbegriff?
Ein Burnout-Syndrom ( engl.burn out: „ausbrennen“) stellt einen „Endzustand“ ausgesprochener emotionalerErschöpfung i.S.v. „seelischer völliger Entgleisung“ mit „geistiger Leere“ mit reduzierter bis fehlender „physischer Leistungsfähigkeit“ bis hin zum totalen Zusammenbruch des gesamten Menschen in allen seinen Ebenen (Seele-Geist-Körper) dar.
Burnout steht somit für den Endzustand – den Super-GAU – einer zunächst unbemerkt und schleichend beginnenden und sich dann immer schnelleren und gravierenderen Schadens-Entwicklung, die zuletzt nicht mehr steuerbar und auch nicht mehr vom Betroffenen beherrschbar ist.
Aus einer anfangs von idealistischer Begeisterung und allerhöchster Motivation mit übergroßem Arbeitseinsatz kippt die „Entwicklungs-Linie“ des BOS ganz allmählich – zumeist bedingt durch frustrierende Erlebnisse, mangelnde Akzeptanz und fehlende Anerkennung der Leistungen über zunächst Hyperaktionismus („Workaholic“, „Multitasking-Mensch“) und Desillusionierung und weiter zu Depression und Apathie oder auch zur Aggressivität (auch sich selbst gegenüber!) und einer erhöhten Suchtgefahr und schlussendlich auch zur Suizid-Gefährdung und sogar zum Suizid – zu einer sich immer enger zu ziehenden Krankheits-Spirale, die dann unweigerlich führt zum totalen, den gesamten Menschen an den Rand seiner gesamten Existenz (im realen wie im übertragenen Sinne) bringenden Teufelskreis, bis er vor den Trümmern seiner Gesundheit, seiner Lebensqualität steht, wenn sein „Lebensfeuer vor dem Erlöschen“ steht!
Insgesamt:
Ein schleichender Prozess über zwölf (!) Segmente (Stadien/ Phasen) des Teufelskreises bzw. der Leidensspirale namens
„Burnout“.
Das ist nach heutigem medizinischen Kenntnis- und Wissensstand unter BOS zu verstehen.
Zuletzt noch:
Ein BOS liegt dann immer vor, wenn die psychische wie neuro-mentale (kognitive) Erschöpfung und Leistungsminderung bzw. die entsprechenden Defizite unvermindert und durchgängig über mehr als sechs Monate angehalten haben!
Zusammengefasst:
Mit großer Sicherheit liegt ein Burnout-Syndrom vor, wenn: …
… als Hauptkriterium „Abgeschlagenheit, Mattigkeit und Leistungsschwäche“ mit einer Minderung der bisherigen/ üblichen Aktivität um mindestens 50% und einem ununterbrochenem Fortbestehen der Symptomatologie seit mindestens 6 Monaten vorliegen!
Nicht aber handelt es sich beim Burn-Out um eine wie auch immer geartete „Mode-Krankheit“!
Immer und in jedem Krankheitsfalle von BOS handelt es sich um eine den Menschen in seiner Ganzheit (= untrennbaren Gesamtheit & Einheit) von „Seele-Geist-Körper“ einschneidend in Schieflage und ausgeprägte gesundheitliche Krisen bringende langwierige Erkrankung.
In letzter Schadenskonsequenz – dem Super-GAU! – heißt das dann für den/die Betroffene/-n:
Burn-Out-Syndrom
=
Depression, Schlafstörungen,
Verhaltensstörungen, Erschöpfung:
„Infarkt der Seele“
+
Neuro-mentale, kognitive Leere:
„Geistiges Ausgebranntsein“
+
Körperlicher Zusammenbruch:
„körperlicher Knock-out“
Und somit final:
Lebensfeuer
vor dem Erlöschen
=
ausgebranntes und vollkommen leeres „ICH“
Als sichtbares ‚Erkennungszeichen’, dass der Träger der Schleife an Burnout leidet, ist schon seit etlichen Jahren der „Pink Ribbon“ der Internationalen Burnout-Vereinigung/ des Internationalen Burnout-Zentrum eingeführt.
Leitspruch:
„ Think Pink!“
Burnout: Daten und Fakten
Lassen Sie mich beginnen mit einem Auszug aus einem aus meiner persönlichen Sicht sehr beachtenswerten Artikel des renommierten Magazins „FOCUS“.
FOCUS stellte die Frage:
„Brennt die Gesellschaft des 21. Jahrhunderts aus?“
Und gab auch gleich selbst eine Antwort:
… „Es scheint so, auch wenn man die wachsende Zahl von Prominenten betrachtet, die tatsächlich oder angeblich zu Burn-Out-Opfern wurden - von u.a. dem US-Starrapper Eminem über den renommierten Fußballtrainer Ottmar Hitzfeld, dem als Jahrhunderttalent gefeierten Bundesliga-Fußballstar Sebastian Deissler, dem langjährigen Fußballtorwart des FC Bayern München und der Nationalmannschaft Oliver Kahn, dem bekannten TV-Koch Tim Mälzer, dem Kurzzeit-SPD-Parteichef Matthias Platzeck, der renommierten Kommunikationswissenschaftlerin Prof. Miriam Meckel, dem Skisprungstar Sven Hannawald, der Radrennfahrerin Hanka Kupfernagel, dem spanischen Sternekoch und Begründer der Molekularküche Ferran Adrià bis hin zu einigen bekannten und renommierten Künstlern von TV, Film und Bühne, so die (zum Zeitpunkt der Erkrankung 26jährige) Innendesignerin und Schriftstellerin Eva Lohmann, dem Bücherautor Frank Schätzing, dem männlichen Teil des Duos Rosenstolz Peter Plate … - und im Sommer 2009 - der deutschen Rapperin „Lady Bitch Ray“ (vulgo: Reyhan Sahin) - und dann im Sommer 2011 - dem Bundesliga-Fußballtorwart Marcus Miller und im Spätsommer/Frühherbst 2011 der renommierte Bundesliga-Fußballtrainer Ralph Rangnick und gleichzeitig der 21-jährige brasilianische Bundesligafußballer Breno Vinicius Rodrigues Borges, genannt Breno … [diese Reihe lässt sich schier endlos lange fortsetzen … fast täglich werden in den Medien „neue VIP-Betroffene“ genannt]!“
War es bis vor wenigen Jahren ausschließlich ganzheitlich-biologisch tätigen Therapeuten vorbehalten, Burn-Out-Patienten zu behandeln (und auch eine den Beschwerden entsprechende und gerecht werdende Diagnose zu stellen, wenn auch nicht explizit unter dem Namen „BOS“!), so findet dieses Krankheitsbild zunehmend immer stärkeren Eingang auch in der Schulmedizin.
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