Lew Tolstoi - Die Kosaken
Здесь есть возможность читать онлайн «Lew Tolstoi - Die Kosaken» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.
- Название:Die Kosaken
- Автор:
- Жанр:
- Год:неизвестен
- ISBN:нет данных
- Рейтинг книги:3 / 5. Голосов: 1
-
Избранное:Добавить в избранное
- Отзывы:
-
Ваша оценка:
- 60
- 1
- 2
- 3
- 4
- 5
Die Kosaken: краткое содержание, описание и аннотация
Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Die Kosaken»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.
Die Kosaken — читать онлайн ознакомительный отрывок
Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Die Kosaken», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.
Интервал:
Закладка:
Er hörte nicht auf den Rat der Freunde, den Postillon durch ein Trinkgeld zu längerem Warten zu bestimmen, sondern setzte seine Mütze auf und blieb mitten im Zimmer stehen. Sie küßten sich einmal, zweimal, hielten dann inne und küßten sich zum dritten Mal. Der in dem kurzen Pelz trat an den Tisch, trank ein dort stehendes Weinglas leer, ergriff die Hand des kleinen Häßlichen und errötete.
»Nein, ich will es doch aussprechen ... Ich kann und muß gegen dich offen sein, weil ich dich liebe ... Du liebst sie, nicht wahr? Ich habe es stets vermutet ... stimmt's?«
»Ja«, versetzte der Freund und lächelte noch herzlicher.
»Und vielleicht ...«
»Erlauben Sie, ich soll die Lichter auslöschen«, sagte der verschlafene Kellner, der das letzte Gespräch mit angehört hatte und vergeblich zu erraten suchte, weshalb die Herren nur immer ein und dasselbe reden. »Auf wessen Namen soll ich die Rechnung ausstellen – auf den Ihrigen?« fügte er, zu dem Hochgewachsenen gewandt, hinzu: er wußte schon im voraus, an wen er sich zu halten hatte.
»Schreib alles auf meine Rechnung«, sagte der Hochgewachsene.
»Wieviel macht es?«
»Sechsundzwanzig Rubel.«
Der Hochgewachsene sann einen Augenblick nach, sagte jedoch nichts und steckte die Rechnung in die Tasche.
Die beiden andern setzten inzwischen ihr Gespräch fort.
»Leb' wohl, du bist ein prächtiger Junge«, sagte der kleine Häßliche mit dem sanften Blick.
Die Tränen traten beiden in die Augen. Sie gingen auf die Freitreppe hinaus.
»Ach ja«, sagte der Abreisende zu dem Hochgewachsenen, »die Rechnung hier bei Chevalier begleichst du wohl? Du schreibst mir wohl, wieviel es macht?«
»Gut, gut«, sagte der Hochgewachsene, während er seine Handschuhe anzog. »Wie ich dich beneide!« fügte er dann ganz unerwartet hinzu, als sie auf die Treppe hinausgetreten waren.
Der Abreisende nahm in dem Postschlitten Platz, hüllte sich in seinen großen Reisepelz und sagte: »Nun, so komm doch mit!« Und er rückte sogar im Schlitten zur Seite, um dem andern, der ihn zu beneiden vorgab, Platz zu machen; seine Stimme bebte.
Jener, der ihm das Geleit gab, sagte: »Leb' wohl, Mitja, Gott gebe dir ...« Er wünschte eigentlich nur eins: daß er so rasch wie möglich davonfahren möchte, und so ließ er es unausgesprochen, was ihm Gott geben sollte.
Sie schwiegen. Noch einmal wiederholte jemand: »Leb' wohl!« Irgendwer sagte: »Vorwärts!« – und der Postillon trieb die Pferde an.
»Jelisar, den Wagen!« rief einer der beiden Zurückbleibenden.
Die Droschkenführer und der Kutscher der Equipage gerieten in Bewegung, schnalzten mit der Zunge und zogen die Zügel an. Die angefrorene Kutsche kreischte auf dem Schnee.
»Ein lieber Junge, dieser Olenin«, sagte einer von den beiden Zurückbleibenden. »Aber wie kommt er nur auf den Einfall, nach dem Kaukasus zu gehen, noch dazu als Junker? Ich würde mich dafür bedanken. Ißt du morgen im Klub zu Mittag?«
»Ja.«
Sie fuhren in verschiedenen Richtungen davon.
Dem Abreisenden wurde es gehörig warm in dem Pelze. Er setzte sich auf den Boden des Schlittens und knöpfte den Pelz auf. Das zottige Dreigespann zog langsam den Schlitten durch die dunklen Straßen, an Häusern vorüber, die er nie gesehen. Es schien Olenin, als seien diese Straßen nur für Leute, die abreisen, da. Ringsum war es dunkel, still und traurig; seine Seele aber war voll von Erinnerungen, von Liebe und Mitleid, von Tränen, die ihm so wohl taten und ihn fast erstickten ...
2
Ich liebe sie! Von Herzen liebe ich sie! Prächtige Menschen sind es, wirklich famos!« wiederholte er immer wieder und war dem Weinen nahe. Aber was ihn dem Weinen nahebrachte, wer die prächtigen Menschen waren, wen er von Herzen liebte, wußte er selbst nicht zu sagen. Zuweilen richtete er den Blick auf irgendein Haus und wunderte sich, daß es so sonderbar gebaut war; dann wunderte er sich wieder, daß der Postillon und Wanjuscha, die ihm doch so fremd waren, sich so nahe bei ihm befanden und zugleich mit ihm hin und her schwankten, wenn die Seitenpferde die steifgefrorenen Stränge mit heftigem Ruck anzogen. Und wiederum sagte er: »Prächtige Menschen! Ich liebe sie!« – und einmal sagte er sogar: »Wie einen das packt! Ausgezeichnet!« Und er wunderte sich, warum er das nur sagte, und fragte sich selbst: »Bin ich am Ende betrunken?« Er hatte allerdings für seinen Teil zwei Flaschen Wein geleert, aber es war nicht der Wein allein, der diese Wirkung auf ihn ausübte. Er erinnerte sich all der – wie es ihm schien – so herzlichen Freundschaftsworte, die zu ihm vor der Abreise, gleichsam aus dem Stegreif, gesprochen worden waren. Er gedachte der Händedrücke, der Blicke, des Stillschweigens, des Tones, in dem ihm, als er schon im Schlitten saß, der Freund zugerufen hatte: »Leb' wohl, Mitja!« Er gedachte auch seiner eigenen rückhaltlosen Aufrichtigkeit. Und alles das hatte für ihn eine besondere, rührende Bedeutung. Vor seiner Abreise schienen nicht nur Freunde und Verwandte, sondern auch Leute, die ihm sonst gleichgültig oder gar unsympathisch und übelgesinnt waren, sich plötzlich verabredet zu haben, ihn in höherem Maße zu lieben und ihm zu verzeihen, wie vor der Beichte oder vor dem Tode. »Vielleicht kehre ich nicht mehr aus dem Kaukasus heim«, dachte er. Und es schien ihm, als liebe er sie alle, alle, und noch sonst jemanden außer ihnen. Und er tat sich selbst so ungemein leid. Doch nicht die Liebe zu den Freunden war es, die seine Seele so weich stimmte und ihr einen solchen Schwung gab, daß er die unwillkürlich hervorsprudelnden törichten Worte nicht zurückzuhalten vermochte, und auch die Liebe zu einem Weibe war es nicht, denn er hatte noch niemals geliebt. Einzig die Liebe zu sich selbst, eine glühende, hoffnungsvolle, junge Liebe zu allem, was nur Gutes in seiner Seele lag, ließ ihn diese Tränen vergießen, diese unzusammenhängenden Worte stammeln. Daß in seiner Seele wirklich nur Gutes wohnte, davon war er in seinem jetzigen Zustande fest überzeugt.
Olenin war ein junger Mann, der weder einen abgeschlossenen Studiengang durchgemacht hatte, noch eine dienstliche Stellung bekleidete, wenn er auch bei irgendeiner Behörde dem Namen nach mitgezählt wurde. Er hatte die Hälfte seines Vermögens durchgebracht und trotz seiner vierundzwanzig Jahre sich weder für eine bestimmte Karriere entschieden, noch überhaupt irgendeine Tätigkeit entwickelt. Er war das, was man in der Moskauer Gesellschaft einen »angehenden Lebemann« nannte.
Mit achtzehn Jahren war Olenin so unabhängig, wie es nur ein reicher, früh verwaister junger Russe der vierziger Jahre sein konnte. Es gab für ihn weder physische noch moralische Fesseln; er konnte alles tun, an nichts gebrach es ihm, und nichts band ihn. Er kannte weder Familie noch Vaterland, er glaubte an nichts und hatte vor nichts Respekt. Trotz dieser Gleichgültigkeit gegen alles war er jedoch kein griesgrämlicher, gelangweilter, ewig räsonierender Jüngling, sondern ließ sich vielmehr jeden Augenblick durch irgend etwas begeistern. Er war der festen Überzeugung, daß es keine Liebe gebe, und war doch jedesmal wie benommen in Gegenwart eines hübschen jungen Weibes. Er zweifelte keinen Augenblick, daß alle Ehrenstellen und Würden ein Unsinn seien, und fühlte sich doch sehr geschmeichelt, wenn auf dem Balle Fürst Sergjej an ihn herantrat und ihn einiger freundlichen Worte würdigte. Er ließ sich jedoch von seinen Schwärmereien nur so weit fortreißen, als sie ihn nicht banden. Sowie er zu fühlen begann, daß bei einer Sache, für die er Interesse empfand, Arbeit und Kampf, der kleinliche, alltägliche Kampf des Lebens, unvermeidlich waren, war er instinktiv bemüht, sich von ihr loszumachen und seine Aktionsfreiheit wiederzuerlangen. So hatte er es nacheinander mit dem Leben in der großen Welt, dem Staatsdienst, der Musik versucht, der er eine Zeitlang sich ganz zu widmen gedachte, und schließlich auch mit der Liebe zu den Frauen, an die er nicht zu glauben vorgab. Er sann ernstlich darüber nach, worauf er eigentlich diese Kraft der Jugend, die dem Menschen nur einmal im Leben innewohnt, verwenden solle, ob auf die Kunst, oder auf die Wissenschaft, oder auf die Liebe zum Weibe, oder auf irgendeine praktische Tätigkeit. Nicht um die Kraft des Verstandes, des Herzens, der Bildung handelte es sich hier, sondern eben um jenen sich nie wiederholenden Drang, jene dem Menschen nur einmal gegebene Macht, aus sich selbst und der ganzen Welt alles zu machen, was er nur will, und wie er es will. Es gibt Menschen, die von diesem Drang nie etwas verspüren, die gleich beim Eintritt ins praktische Leben sich das erste beste Joch auferlegen lassen und bis ans Ende ihrer Tage es in Ehren tragen. Olenin jedoch fühlte in sich allzu sehr das Walten dieser allmächtigen Gottheit der Jugend, diese Fähigkeit, ganz in einem Wunsche, einem Gedanken aufzugehen, die Fähigkeit, zu wollen und zu handeln, sich kopfüber, ohne zu wissen, warum und wofür, in einen bodenlosen Abgrund zu stürzen. Er trug dieses Bewusstsein in sich, und es machte ihn stolz und, ohne daß er selbst es wußte, zugleich auch glücklich. Er liebte bis jetzt nur sich allein, und er konnte nicht anders, da er von sich selbst nur Gutes erwartete und in dieser Beziehung noch keine Enttäuschung erlebt hatte. Als er jetzt Moskau verließ, befand er sich in jener naiven, glücklichen Stimmung eines jungen Menschen, der seine früheren Irrtümer erkannt hat und sich plötzlich sagt, daß »alles das« nicht das Richtige war, daß alles, was bisher gewesen, ganz vom Zufall abhing und ohne tieferen Sinn war, daß er zwar bisher von einer vernünftigen Lebensordnung nichts hatte wissen wollen, dafür aber jetzt, da er Moskau den Rücken kehrte, ein neues Leben für ihn beginne, in dem die alten Fehler nicht mehr vorkommen sollten, in dem nicht mehr für die Reue, sondern einzig nur für das Glück Raum und Gelegenheit sein würde.
Читать дальшеИнтервал:
Закладка:
Похожие книги на «Die Kosaken»
Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Die Kosaken» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.
Обсуждение, отзывы о книге «Die Kosaken» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.