Gerhard Ebert - Wie der Fünfzehnjährige den Krieg überlebte und einer Hoffnung erlag

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Wie der Fünfzehnjährige den Krieg überlebte und einer Hoffnung erlag: краткое содержание, описание и аннотация

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Uwes zunächst platonischen, dann erotischen und schließlich sexuellen Erlebnisse sind verknüpft mit den politischen Vorgängen im Nachkriegs-Deutschland, sowohl was die Spaltung des Landes betrifft als auch das Verständnis von Demokratie. Was er erlebt, geschieht aus heutiger Sicht geradezu in einem exotischen Land, zumindest in wahrhaft extraordinären Zeiten.

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Jetzt ratterte nebenan die Druckmaschine los. Erna hatte sie in Gang gesetzt, und Uwe linste rüber. Ziemlich aufregend solch ein kleines Monster. Ein Arm griff nach einem Blatt Papier, das als Stapel an besonderer Stelle ruhte, und beförderte es auf eine Druckfläche, über die noch eben eine Farbwalze gehuscht war. Jetzt bewegte sich eine Platte dagegen, drückte also das Papier gegen die soeben eingefärbte Druckform, was ohne Zweifel der eigentliche Druckvorgang war; dann löste sie sich wieder, und schon griff der Arm nach einem neuen Blatt, während das soeben bedruckte Blatt von einem anderen Greifer aufgenommen und gestapelt wurde. Das alles ging recht schnell und offenbar mit Hilfe von Druckluft, denn die Maschine schnaufte und puffte ganz erheblich.

Erna schmunzelte, als sie Uwes Neugier sah, und der wandte sich wieder seinem Winkelhaken zu. Er hatte bisher noch keine Zeile Buchstaben aufgereiht. Glücklicherweise hatten die Lettern zur Orientierung eine Markierung auf einer Seite, so dass man sie stets bereits richtig greifen konnte, um sie nicht etwa kopfüber einzuordnen. Dennoch musste man höllisch aufpassen. Und vorerst kam Uwe kaum voran, weil er ja erst einmal auskundschaften musste, wo die einzelnen Buchstaben im Setzkasten lagen. Aber keine Eile, sein Chef ließ ihn gewähren.

Nach etwa einer Stunde allerdings trat der Chef wieder heran. Uwe hatte es inzwischen auf zwei lange Zeilen gebracht, die er mit dem Daumen mühevoll im Zaume hielt. Jetzt half ihm Herr Berger, den Winkelhaken erst einmal richtig einzustellen, nämlich a priori auf die Breite, die man setzen wollte. Der Chef hatte ihn also zunächst zappeln lassen, und es war eigentlich gar nicht so schwer, die Buchstaben in der Reihe zu halten. Uwe nahm einen neuen Anlauf, und jetzt – wie ihm schien – lief die Sache doch schon irgendwie vertretbar flott.

Schneller als gedacht, war der erste Arbeitstag vorüber. Der Chef hatte noch kurz besichtigt, was Uwe zustande gebracht hatte, ohne sich irgendwie lobend oder kritisch zu äußern. Er würde den Satz am nächsten Tag beenden müssen. Als Uwe auf dem Weg nach Hause nun die Route über die Leipziger Straße nahm, war er gedanklich so mit dem beschäftigt, was da heute an neuen Eindrücken über ihn gekommen war, dass er keinen Sinn hatte für den alltäglichen Trubel in der wie immer belebten kleinstädtischen Geschäftsstraße. Und als er Vater und Mutter am Abend ausführlich berichtet hatte, fiel er müde ins Bett.

Aber er konnte nicht einschlafen. Er war zu aufgeregt. Zu seinem Verdruss eilten seine Gedanken vom Setzkasten, dessen Einteilung er sich vorzustellen und einzuprägen versuchte, immer wieder hin zu dem eigentlichen Problem seines gegenwärtigen Daseins: seiner Sehnsucht nach einer Frau. Uwe war ja nun wirklich in dem Alter, in dem ein normaler junger Mann eine Frau braucht – wenigstens für ein bisschen Zärtlichkeit. Dass Uwe dafür hätte etwas tun müssen, scheiterte praktisch nicht nur an seiner scheuen Zaghaftigkeit, sondern auch an der Tatsache, dass er keinen Pfennig Geld in der Tasche hatte, mit dem er eine Frau hätte ausführen können, geschweige denn eine Dame. Er war zwar nun Schriftsetzerlehrling bei der Firma Max Berger, aber das zunächst ganz und gar ohne Entgelt. Die Druckerei stand eigentlich kurz vor der Schließung; es gab nur ein minimales Kontingent Papier, daher wenig Aufträge und für den Chef kaum Einnahmen.

So froh Uwe also einerseits war, in der Privatbude untergekommen zu sein, womit denn doch das Tor in die Zukunft irgendwie aufgestoßen zu sein schien, so sehr deprimierte ihn andererseits, dass er für sich und diesen Beruf so gut wie keine Perspektive sah. Im Grunde war sein gegenwärtiges Dasein arg deprimierend. Wenn er sich beispielsweise mit einstigen Klassenkameraden traf, die bereits als Neulehrer arbeiteten und schönes Geld verdienten, dann fühlte er sich echt beschissen. Woher sollte er die moralische Kraft nehmen, einem hübschen Mädel zu imponieren? Und so ein Typ war er nicht, der trotz elender persönlicher Lage gegenüber Frauen keck und großtuerisch sein konnte. Bei ihm schlug jede innere Befindlichkeit immer gleich glatt nach außen durch.

Als Uwe am nächsten Tag in der Nikolaistraße ankam, zerstreut und innerlich sozusagen total kaputt, erwartete ihn der Chef mit einer Überraschung. Er hielt einen Arbeitsmantel für ihn bereit, ein dunkelgraues schickes Stück, das ihm haargenau passte. Erna und Dietrich bekundeten mit beifälligem Nicken ihr Einverständnis. Jetzt war er also aufgenommen in die Gilde der Setzer und Drucker.

Die Arbeit, sonnabends gar bis fünfzehn Uhr, forderte von Uwe durchaus Aufmerksamkeit und auch Kraft. Die ersten Tage hatte sein Chef sogar Sorge, ob Uwes Sehvermögen für die Setzerei überhaupt ausreiche. Uwe trug ja Brille. Doch die Bedenken ließen sich zerstreuen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten am Setzkasten, beispielsweise die Buchstaben b und p klar zu unterscheiden, die manchmal leider falsch abgelegt waren, kam Uwe immer besser zu recht.

Eigentlich, fand er heraus, war Schriftsetzer ein prima Beruf. Sobald er nämlich nur ein wenig Routine hatte und der kritische Chef sich nicht in der Nähe aufhielt, also vorn in seinem Büro weilte oder hinten im Papierlager, konnte Uwe am Setzkasten rein mechanisch die Buchstaben aufnehmen und im Winkelhaken aufreihen, mit seinen Gedanken aber währenddessen sonst wohin abschweifen. Das konnte zwar fatal sein, wenn sich nämlich bei solcher Arbeitsweise zu viele Fehler einschlichen, war aber im Grunde eine famose Möglichkeit, zu arbeiten und zugleich zu träumen, sich mit sich selbst zu beschäftigen. Uwe hatte ja immer irgendwelche Probleme, über die er nachdenken musste.

19. Finger von der Politik lassen

Uwe ärgerte sich mittlerweile, in eine Partei eingetreten zu sein. Einer angeblich christlichen! Er jedenfalls fand es nach wie vor gar nicht christlich von dem Adenauer, die Mitglieder seiner Partei im Osten einfach abzuschreiben.

Wahrlich irre, was sich seit Kriegsende in Deutschland so abspielte! In den Westzonen der Amerikaner, Engländer und Franzosen hatten die neuen Mächtigen ihren Staat etabliert und die übrigen Deutschen einfach ausgesperrt. Logisch, dass die Russen aus ihrer Zone nun auch einen Staat machen wollten.

Verdrießlich allerdings, wenn dies wirklich ohne Wahlen passieren würde. Am 4. Oktober notierte Uwe in seinem Tagebuch: „Am Abend gehen merkwürdige Meldungen durch den Äther. Eine Ostzonen-Regierung soll angeblich ohne Wahlen gebildet werden. Gegen 22 Uhr schnappe ich eine kurze Meldung auf, nach der Otto Nuschke gesagt haben soll, dass diese Regierung sich aus allen Parteien zusammensetze. Wahlen sollen nach einem baldmöglichen Termin folgen. Was soll das werden? Volksdemokratie? Diktatur der SED?“

Fragen über Fragen! Und keine Ende! Regelmäßig landete diese oder jene Schlussfolgerung, die Uwe an seinem Setzkasten zwischen großen und kleinen bleiernen Buchstaben gebar, abends im Tagebuch. So schrieb er am 2. November: „Komme zu der Ansicht, dass Politik immer verlogen und schlecht ist und dass es besser ist, die Finger von der Politik zu lassen. Man fühlt so gewiss besser im Leben, man lebt friedlicher, ruhiger und glücklicher.“

Derlei fatale Quintessenz war das Ergebnis aktueller deutscher Politik der Wochen zwischen Oktober und November 1949. Die Mächtigen drüben hatten ihre Regierung, und die Mächtigen hier nun auch.

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