Gerhard Ebert - Wie der Fünfzehnjährige den Krieg überlebte und einer Hoffnung erlag

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Uwes zunächst platonischen, dann erotischen und schließlich sexuellen Erlebnisse sind verknüpft mit den politischen Vorgängen im Nachkriegs-Deutschland, sowohl was die Spaltung des Landes betrifft als auch das Verständnis von Demokratie. Was er erlebt, geschieht aus heutiger Sicht geradezu in einem exotischen Land, zumindest in wahrhaft extraordinären Zeiten.

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Am Abend dieses endlich fälligen Abschlussballs reifte in Uwe eine Idee, die ihn selbst überraschte. Gerade hatte er wieder einmal mit Christel getanzt, die natürlich gekommen war und keinen Tanz ausließ. Er hatte gespürt, wie ihn ihre körperliche Nähe anregte, war berauscht, dass sie sich nicht sträubte, wenn er sie leicht an sich zog. Dann hatte er wieder an seinem Tisch Platz genommen, wo Sigrid saß und sie länger als üblich angeschaut. Warum, fragte er sich, ging von diesem Mädchen nicht solch Zauber aus, der ihm bei Christel die Sinne verwirrte?

Und urplötzlich wurde ihm bewusst, dass er die ganze Zeit eigentlich ein riesengroßer Dussel gewesen war. Warum zum Teufel hatte er diese kleine dralle Sigrid, wenn er sie brav zu Hause ablieferte, vor der Haustür nicht wenigstens ordentlich abgeknutscht? Er wusste es nicht. Und er konnte es sich nicht erklären. Warum hatte er die Küsserei nicht wenigstens mal ausprobiert? Verdammt, verdammt, was war er doch für ein elender Dummkopf! Als er wieder mit Sigrid tanzte und spürte, dass sie seiner drängenden Nähe nicht auswich, sondern nur kurz verblüfft zu ihm hochblickte, gar schmunzelte und seinen leichten Druck erwiderte, beschloss er, Sigrid heute Nacht beim endgültigen Abschied zu küssen. Und dies, obwohl er sich fest vorgenommen hatte: Nach dem Abschlussball trennen sich ihre Wege. Dabei musste es bleiben.

Endlich also am Tage des Abschlusses des Tanzstunden-Kurses begab er sich mit Sigrid zum letzten Mal auf dem Heimweg. Ihm schien, als schmiege sie sich enger an ihn als sonst auf dieser Tour. Es war kühle Witterung gewesen, und sie trugen Mäntel, was eine Annäherung nicht unbedingt förderte. Ihre Unterhaltung war wie bislang stets beiläufig, drehte sich um nebensächliche Dinge, diesen oder jenen Lehrer, Ärger im Elternhaus. Wie man eben so dahin schwätzt, um nicht über das zu sprechen, was nahe gelegen hätte. Nämlich die Frage, ob aus ihrer Tanzstunden-Liaison eine auch fernerhin gehegte Verbindung werden könne. Uwe vermutete, Sigrid hegte solche Absicht, daher vermied er das Thema konsequent.

Schließlich waren sie vor der Haustür angelangt. Sie schloss nicht gleich auf, was schon mal aufschlussreich war. Er musste achten, dass der Abschied nicht endlos und peinlich werden würde. Er fasste sich ein Herz.

„Ja, Sigrid, so ist das nun“, hauchte er. „Es war schön mit dir, ich danke dir für alles, aber unsere Wege trennen sich!“

„Ja?“ sagte sie gefasst.

„Tut mir leid“, beteuerte er, „aber du kriegst noch einen Kuss!“

Noch bevor sie überrascht reagieren konnte, beugte er sich über sie - so ungeschickt, dass ihm der Hut vom Kopf flog - und presste ihr einen gefühllosen Kuss auf den Mund.

„Tschüss!“ sagte er noch, hob seinen Hut auf und trollte sich. Es war ein elender, ein feiger Abgang, den Sigrid nicht verdient hatte, obwohl sie – und das wurde ihm auf diesem mitternächtlichen Nachhause-Weg noch einmal bewusst – in den vergangenen Wochen nicht das geringste getan hatte, ihn erotisch in Gang zu bringen. Aber wahrscheinlich war Sigrid hierin ebenso unerfahren wie er.

Seine Empfindungen fuhren Karussell. Da hatte er mit seinen knapp achtzehn Jahren nun endlich eine Frau zu küssen versucht und hatte kläglich versagt. Nicht einmal ihren Mund hatte er in der Aufregung richtig gefunden, hatte seine Lippen irgendwo auf den Mundwinkel gedrückt, der in der Erinnerung überdies krampfhaft zusammengedrückt schien. Noch als er schließlich weit nach Mitternacht wach in seinem Bett lag, fand er keine Ruhe, kreisten seine Gedanken um den fehlgeschlagenen Versuch und der aufkommenden Gewissheit, dass es für lange Zeit der letzte Kuss gewesen sein würde.

14. Die Solotänzerin

Für Uwe begann eine Zeit fürchterlicher Einsamkeit. Er hatte keinerlei Kontakt zu auch nur irgendeinem Mädchen, was hieß, er war elendig allein. Abend für Abend lag er lange wach in seinem Bett und dachte über sein Dasein nach. Hatte er noch eben feierlich beschlossen, sich fortan ganz und gar auf die Schule zu konzentrieren und „Frauen“ erst einmal „Frauen“ sein zu lassen, kreisten seine Gedanken schon Sekunden später um die für ihn existentielle Frage, warum ihm die Natur eine derart elementare Sehnsucht nach dem anderen Geschlecht eingepflanzt hatte, aber zugleich solch demütigendes Unvermögen, an eine Frau heran zu kommen.

Diese Anneliese, der er per anonymem Brief seine brennende Liebe gestanden hatte, und die übrigens nicht mit Freund Günter liiert war, denn der hatte eine andere Freundin - diese Anneliese jedenfalls hatte er zwar noch im Visier, aber die Neigung war abgeklungen. Letztlich wohl deshalb, weil Uwe seinen Gefühlen nicht mehr traute, weil irgendwie kein Drang mehr in ihm war, ihr nahe zu kommen. Das Feuer, spürte er, das ihn noch vor kurzem ruhelos durch die Straßen getrieben hatte, war erloschen. Gar kein Impuls mehr, unbedingt ihre Bekanntschaft zu suchen.

Das war schon recht eigenartig gewesen. Einige Zeit, nachdem er den anonymen Brief geschrieben hatte, war Fräulein Anneliese doch tatsächlich eines Tages oben an der Sidonienstraße um die Ecke gebogen und wiegenden Schrittes auf der Georgenstraße näher gekommen. Er hatte sie zufällig vom Fenster aus gesehen. Aber ihr Erscheinen hatte ihn überraschenderweise gar nicht mehr aufgewühlt. Er ließ den Fall Anneliese sozusagen ganz kühl und in gebührender Entfernung an sich vorbeilaufen.

Offenbar war die erste große Liebe seines Lebens verrauscht und dahin! Jedenfalls, das empfand er deutlich, war in ihm keinerlei emotionaler Impuls, auf die Straße zu eilen und diese vor wenigen Wochen so Angehimmelte anzusprechen. Was unmittelbar vorm Elternhaus im Angesicht der Nachbarn ja tatsächlich ein gewisser Kraftakt gewesen wäre. So lief sie denn vorbei, die Anneliese, und Uwe verharrte hinter der Gardine im ersten Stock seines Elternhauses sorgfältig abgeduckt, um nicht von ihr gesehen zu werden.

Als sie um die Ecke gebogen war, gestand sich Uwe prompt den eigentlichen Grund seines Zögerns: Er hatte inzwischen eine andere Schöne im Kopf! Nämlich Jutta Göppel, die ab dieser Spielzeit neue Solotänzerin vom Kreistheater. Die war zwar unerreichbarer als alle anderen Mädchen zuvor, aber was sollte er machen? Seine Empfindungen ließen sich nicht kommandieren. Die junge Künstlerin hatte eine faszinierend blendende Figur, ebenmäßig und kraftvoll vom Scheitel bis zur Sohle. In fast jeder Operetten-Vorstellung konnte er sie aus aller Nähe bewundern, oft gewissermaßen unmittelbar, da sie meist ziemlich freizügig gekleidet aufzutreten hatte. Im Programmheft fand sich sogar ein Foto von der neuen Flamme. Das war unbezahlbar. Er konnte mit ihrem Foto ins Bett gehen, sie stundenlang anstarren und sich beliebig ausmalen, wie phantastisch Liebe mit ihr sein könnte.

Das Problem: Seine Vorstellungen von Liebe waren noch konfuser als all seine platonische Hingabe an diese oder jene Schöne. Beunruhigend war, dass solche Regungen stets sozusagen über ihn kamen. Er konnte das nicht steuern. Es gab in seinem seelischen Innersten ganz offenbar eine seltsame Macht, die ihn angesichts bestimmter Eigenheiten eine Frau so begehrlich machte, dass er in aufwallende Unruhe geriet, sobald er sie sich nur vorstellte, und die ihn in geradezu kopflos machende Erregung trieb, wenn er sie leibhaft lebendig vor sich sah.

Im Theater in den diversen Operetten-Vorstellungen hatte er durchaus schon ein Auge für diese oder jene halbnackte Tänzerin gehabt, aber jetzt bei dieser Jutta war das so, dass er seine Entscheidungen gar nicht mehr mit dem Verstand regeln konnte. Als ihm in den Sinn kam, ihr irgendein Geschenk zu machen, um bei ihr überhaupt erst einmal aufzufallen, ließ ihn dieser Gedanke nicht ruhen, bis er - nach schon verzweifeltem Fußmarsch die Geschäftsstraße auf und ab - von seiner kargen Barschaft eine schmucke Schachtel erstand, enthaltend Kamm und Bürste für eine Dame. Dies schien ihm ein durchaus passendes Präsent.

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