Gerhard Ebert - Wie der Fünfzehnjährige den Krieg überlebte und einer Hoffnung erlag

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Uwes zunächst platonischen, dann erotischen und schließlich sexuellen Erlebnisse sind verknüpft mit den politischen Vorgängen im Nachkriegs-Deutschland, sowohl was die Spaltung des Landes betrifft als auch das Verständnis von Demokratie. Was er erlebt, geschieht aus heutiger Sicht geradezu in einem exotischen Land, zumindest in wahrhaft extraordinären Zeiten.

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Uwe überlegte einen Moment zu lange, und schon kam alles anders als gedacht und erhofft. Fast war er schon neben seiner Angebeteten gewesen, nur wenige Schritte hinter ihr, als sie plötzlich von der gegenüberliegenden Straßenseite angerufen wurde.

"Anneliese!" rief ein ihm unbekanntes Mädchen fröhlich, wedelte mit den Armen und eilte auch schon über die Straße.

Aha! "Anneliese!" konstatierte Uwe. Die Gerufene blieb abrupt stehen, er konnte gerade noch ausweichen. Beinahe wäre er mit ihr zusammengestoßen. Schon ärgerte er sich mächtig, dass er diese Gelegenheit nicht genutzt hatte. Günstiger hätte sich ein erster Kontakt nicht ergeben können, sozusagen emotionsgeladen durch einen Aufprall. Schließlich war nicht er, sondern sie plötzlich stehen geblieben. Aber anstatt sich tief bei ihr einzuprägen, indem er kräftig, aber ungewollt auf sie aufbrummte, war er elegant vorbeigehuscht, wahrscheinlich sogar so unauffällig, dass sie das gar nicht mitgekriegt hatte.

Missmutig lief Uwe weiter und blickte verstohlen zum Objekt seiner Begierde zurück. Anneliese, so hieß sie also, setzte inzwischen ihren Bummel mit der Freundin fort. Sie jetzt noch anzusprechen, wenn sie nicht mehr allein war, schien ihm völlig aussichtslos. Er würde sich wahrscheinlich nur lächerlich machen. Immerhin, kleiner Trost: Er kannte jetzt ihren Vornamen.

Schon trieb ihn mächtige Neugier aus Stadtmitte hinaus in die Straße und zu der Haustür, wo im Flur an den Briefkästen Namen prangten. Erregt und ziemlich abgehetzt trat er ein. Aber noch kam er nicht dazu, in aller Ruhe die Namen zu studieren. Ein aufdringlicher Hausbewohner, der just die Treppe herunterkam, erkundigte sich hilfreich, aber im Grunde misstrauisch nach seinem Begehr.

"Danke, danke", sagte Uwe und ergriff erst einmal die Flucht. Ungeduldig lief er die Straße auf und ab, immer in Sorge, diese Anneliese könnte inzwischen auftauchen. Obwohl, warum eigentlich in Sorge? Jetzt, da er ihren Namen kannte, könnte er, wenn sie allein käme, vielleicht mit ein bisschen mehr Aussicht auf Erfolg den Kontakt suchen. Doch sie kam nicht. Nein, sie kam nicht.

Also ging Uwe wieder ins Haus. Diesmal störte ihn niemand. Tatsächlich, er hatte schon fast alle Namen gelesen, dann sah er, was er beim ersten Mal übersehen hatte: An einem Briefkasten stand schlicht "Anneliese", und zwar klein und unscheinbar auf einem Zettel unter dem Schild "August Krause". Das konnte eigentlich nur heißen, dass diese Anneliese noch bei ihren Eltern wohnte und sich offenbar durchgesetzt hatte, auf ihren Namen eigene Post zu empfangen.

Prompt gebar Uwe eine neue Idee, die sofort so mächtig wurde, dass er sogleich an ihre Ausführung ging. Er eilte nach Hause in seine Kammer, wo er auf ein weißes Blatt Papier in Druckbuchstaben schrieb: "Kein Feuer, keine Kohle kann brennen so heiß, wie heimliche Liebe, von der niemand weiß." Und schon hatte er auch noch "Uwe" darunter gesetzt. Aber diese Leidenschaft hielt er nicht durch. Denn überhaupt: Was war das für eine "heimliche Liebe", die sich zu erkennen gab? Sozusagen eine "unheimliche" Liebe! Nein, das ging nicht. Also nahm er ein neues Blatt und setzte nur den Vers hin. Dann stopfte er seinen geliehenen poetischen Aufschrei in ein Kuvert, verschloss das Ding, schrieb "Anneliese Krause" darauf und eilte auch schon wieder los.

Als der Brief endlich in den leeren Blechkasten plumpste, schien es ihm, als sei sein Herz mit hineingefallen. Plötzlich war ihm klar, dass er soeben eine durch und durch hirnrissige Aktion abgezogen hatte. Aber ihm war merkwürdig leichter. Offenbar war das, was er soeben unsinnig angestellt hatte, das Äußerste, was er im Werben um eine Frau zurzeit zustande brachte.

11. Gründung einer Partei

Schlimmes Einerlei des Daseins! Uwe empfand sich als so ausgeliefert! Alles geschah mit ihm. Wie dagegen angehen? Konnte man das überhaupt? Leider war er offenbar von Natur scheu und vorsichtig. Er versuchte stets, mit höflicher Zurückhaltung Eindruck zu machen und damit Erfolg zu erzielen. Aber höchstwahrscheinlich war das weltfremd. Denn die Welt, schwante ihm, war viel grausamer eingerichtet, als zu wünschen war.

Im Moment, das wusste er ziemlich genau, gab es für ihn nur eine Devise: Konzentration auf die Schule! Die Schule war sozusagen das Nadelöhr, durch das er erst einmal hindurch musste. Und er durfte sich nicht ablenken, gar ablenken lassen; schon gar nicht immerzu an ein einziges Mädchen denken, obendrein an eins, das für ihn ganz offenbar unerreichbar war.

Trostlos eigentlich das alles! Obwohl, so ganz und gar vielleicht doch nicht. Immerhin war Uwe gelungen, sich eine kleine Abwechslung zu verschaffen. Er war auf die Idee gekommen, für die sogenannte Kreisseite der Provinzzeitung kleine Artikel zu schreiben. Auf der alten Büroschreibmaschine, die ihm seine Tante Else geschenkt hatte, machte er Belanglosigkeiten des Alltags zu Nachrichten. Der zuständige Redakteur, ein junger ehrgeiziger Mann, der im Krieg ein Bein verloren hatte und nun an seiner Karriere baute, war froh, einen offenbar ebenfalls ehrgeizigen jungen Burschen gefunden zu haben, der ihm ein wenig zuarbeitete, ja sich sogar erkühnte, hin und wieder über das neue Stadttheater und dessen Ensemble zu schreiben, zum Beispiel wer da neu engagiert war oder wer die Stadt verließ. Einigen Ärger freilich hatte ein Interview eingebracht, das er mit dem Chef des städtischen Elektrizitätswerkes gemacht und in dem er von einer Sperrzeit auch mittags geschrieben hatte, obwohl im Gespräch nur von abends und vormittags die Rede gewesen war. Uwe konnte sich den Lapsus nicht erklären, und es hatte sowohl in der Redaktion als auch im E-Werk zornige und aufgeregte Anrufe gegeben.

Die gelegentliche journalistische Aktivität hatte Uwe selbstbewusster gemacht und dazu geführt, dass er auch an eine Berliner Jugend-Zeitung Leserbriefe schrieb, und zwar an die Zeitschrift „Start“. Das war ein Blatt, das, wie schon der Name sagte, der jungen Generation den Start ins Leben, insbesondere in die sich wandelnde Gesellschaft erleichtern wollte. Uwe bewegte damals sehr, was die Menschen tun könnten, um neue verheerende Kriege zu verhindern. Dabei gab es einen Punkt, der ihn besonders berührte.

Wieso hatte sein Cousin Gottfried in den Krieg und prompt in den Tod ziehen müssen? Gut, er war zwei Jahre älter als Uwe gewesen, insofern also sozusagen an der Reihe. Aber war das wirklich nur eine Frage des Alters? Schließlich hätte es auch Uwe treffen können, nämlich eine Bombe, selbst in der Heimat. Hatte Gott seine Hand im Spiel? Hatte der den Cousin ausgewählt und ihn, den Jüngeren, laufen lassen? Für Kriege waren doch wohl Menschen verantwortlich. Wahrscheinlich wirklich insbesondere die Rüstungsfabrikanten, beispielsweise auch die deutschen, wie jetzt überall behauptet wurde.

Offenbar hatte Uwe in seinem Leserbrief so anregend „philosophiert“, dass ein junger Mann reagierte. Lothar B., wohnhaft in der "Heimat" in Berlin-Zehlendorf, fand Uwes Gedanken sogar so bedenkenswert, dass er ihn einlud, ihn doch einmal zu besuchen. Bei ihm, Lothar, träfen sich regelmäßig junge Leute, um über Lebensprobleme dieser Welt zu debattieren, und da würden sie sich gern einmal anhören, was Uwe so denke.

Solch unvermuteter Zuspruch von unbekannter, ferner Seite ehrte Uwe natürlich sehr. Abgesehen davon, dass ein Besuch in Berlin ohnehin sehr reizvoll zu werden versprach. Allerdings waren die Zeiten für solch abenteuerliche Unternehmung noch immer nicht die günstigsten. Die Züge, erzählte man sich, waren meist überfüllt, und das von verhungerten, abgerissenen Leuten, die es im Krieg sonst wohin verschlagen hatte und die nun versuchten, wieder in ihre Heimat zu gelangen.

Überdies hatten die Glauchauer lange genug unmittelbar erlebt, wie die Grenzlinie zwischen dem Teil Deutschlands, der von den Amerikanern, und dem, der von den Russen besetzt worden war, zum unüberwindbaren Hindernis werden konnte. Wochenlang war die Zwickauer Mulde, die durch Glauchau fließt, eine total geschlossene Grenze gewesen. Uwes Onkel Max, der westseits wohnte, also bei den Amerikanern, war einfach nicht zu erreichen. Wobei sich Uwe zugab, dass er nie wirklich versucht hatte, den Onkel zu besuchen. Die Sache war ihm einfach zu gefährlich gewesen. Was hätte werden sollen, wenn er zwar rübergekommen, aber nicht zurückgelassen worden wäre! Nachdem dann die Russen auch Thüringen besetzt hatten, war das Problem zwar aus der Welt, aber es war, wie sich alsbald zeigte, nur rund zweihundert Kilometer westwärts verlagert worden.

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