Gerhard Ebert - Wie der Fünfzehnjährige den Krieg überlebte und einer Hoffnung erlag

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Wie der Fünfzehnjährige den Krieg überlebte und einer Hoffnung erlag: краткое содержание, описание и аннотация

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Uwes zunächst platonischen, dann erotischen und schließlich sexuellen Erlebnisse sind verknüpft mit den politischen Vorgängen im Nachkriegs-Deutschland, sowohl was die Spaltung des Landes betrifft als auch das Verständnis von Demokratie. Was er erlebt, geschieht aus heutiger Sicht geradezu in einem exotischen Land, zumindest in wahrhaft extraordinären Zeiten.

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„Das Volk ist eine Hure, es will verführt werden!“

Uwe musste ein sehr erstauntes Gesicht gemacht haben, denn Vater fügte sofort hinzu:

„Wenn du verstehst, was ich meine!“

Doch Uwe verstand nicht, schaute nur erstaunt.

„Lass es gut sein“, winkte Vater ab, „für heute reicht es! Die Hauptsache, du lernst ordentlich in der Schule.“

„Ja, ja“, versprach Uwe irritiert. Immerhin hatte er heute ein ernstes Gespräch mit Vater geführt, wie es zwischen ihnen aus welchen Gründen auch immer noch nie zustande gekommen war.

Lange, lange lag er an diesem Abend wach im Bett, versuchte die entsetzlichen Nachrichten irgendwie in ein menschliches Bild zu bringen. Aber es gelang ihm nicht. Und die Verbindung zwischen Volk und Hure schien ihm ganz und gar rätselhaft. Bislang hatte er gedacht, dass eine Hure Männer verführt und nicht von ihnen verführt wird oder gar verführt werden will. Aber das ganze Volk? Dennoch schien etwas dran zu sein an Vaters Meinung.

Uwe erinnerte sich an ihr Gespräch, als er Tage später im Kino in der Wochenschau entsetzliche Bilder zu sehen bekam von Konzentrationslagern, von ausgemergelten Menschen hinter Drahtzäunen, von Bergen von Leichen. Wie verführt musste das deutsche Volk gewesen sein, dass es solche Unmenschlichkeit geduldet hatte! Uwe saß gebannt auf seinem Sessel im Dunkel des Kinos. Keine Reaktion im gut gefüllten Saal, er schien völlig allein. Ein unbestimmtes Gefühl ergriff ihn, eine Welle von Solidarität mit den unschuldigen Menschen da oben auf der Leinwand. Nie wieder! schwor sich der inzwischen Fünfzehnjährige. Nie wieder!

10. Kein Feuer, keine Kohle

Sobald Gelegenheit war und Zeit dafür, streifte Uwe auf der Suche nach der großen Unbekannten durch die Straßen seiner Heimatstadt. Erfolglos. Aber: Unerwartete Überraschung, als er faulenzend zu Hause aus dem Fenster guckte.

Eigentlich war das langweilig, nur so aus dem Fenster zu schauen, aber in der Kleinstadt ein beliebter Brauch. Irgendwie war es eine Abwechslung. Man sah diese oder jene, die unten auf der Straße lang kamen und die man kannte. Wenn es Nachbarn waren, musste man artig "Guten Tag" sagen. Manche Leute kamen immer wieder zu ganz bestimmter Zeit daher. Nur selten geschah wirklich etwas Außergewöhnliches. Aber diesmal!

War doch plötzlich ein weibliches Wesen um die nahe Ecke gebogen, das ihm mit seinem wiegenden, lockeren Schritt prompt das Blut pochend durch alle Adern jagte. Das geschah unabwendbar und unfassbar, noch bevor er wirklich genau hatte sehen können, dass es sich tatsächlich um das Fräulein handelte, das ihm nun schon seit Wochen überhaupt nicht wieder aus dem Kopf ging. Von innerer Erregung erfasst, doch irgendwie instinktiv ein bisschen ins Fenster zurückgeduckt, sah er alsbald deutlich: Es war sie! Eindeutig! Ja! Ja! Es war sie! Da schritt sie hin, kam näher.

In Uwes Kopf wirbelten die Gedanken, überschlugen sich geradezu. Sollte er so ausgesprochen demonstrativ am Fenster bleiben? Sie ging drüben auf dem Fußsteig, musste ihn also nicht unbedingt gesehen haben. Sollte sie aber doch, was durchaus wahrscheinlich war, würde von ihr als eine Reaktion gewertet werden, wenn er jetzt vom Fenster wegging. Sie konnte es als Desinteresse auslegen, auch als Feigheit. Das wollte er vermeiden.

Andererseits: Gar schnell und also einigermaßen kopflos auf die Straße und zu ihr zu eilen, verbot sich. Was hätte er sagen sollen? Bestimmt wäre nur irgendetwas Blödes herausgekommen. Ja, wenn er tollkühn wäre, so ein richtiger Casanova wie im Kino! Außerdem, wurde ihm klar, hatte er verschlissene Hausschuhe an, und darin irgendwelche Annäherung zu beginnen, wäre nichts als absurd und lächerlich gewesen. Seine Gedanken überstürzten sich. Und sie lief dahin unten auf der Straße, schaute nicht einen Moment hoch zu ihm und war vorbei.

Aussichtslos an so eine Frau heranzukommen! Uwe blickte ihr verzweifelt nach, bis sie oben am Ende der Straße um die Ecke bog. Er konnte also nicht einmal feststellen, in welche Haustür sie gehen würde. Das wäre eine Chance gewesen, ihr vielleicht näher zu kommen. Er hätte ausspionieren müssen, ob sie etwa gar dort wohnt, oder wen sie besucht. Jetzt war nur die Möglichkeit zu warten für den Fall, dass sie und ob sie zurückkommt. Seine Geduld wurde auf eine harte Probe gestellt. Schon schmerzten die Ellenbogen vom Aufstützen auf dem Fensterbrett. Schließlich wurde Mutter ungeduldig. Er ahnte, was sie dachte. Statt ihr bei der Vorbereitung des Abendbrotes ein bisschen zur Hand zu gehen, trödelte er nichtsnutzig herum. Draußen dunkelte es bereits.

"Was ist?" fragte Mutter plötzlich hinter seinem Rücken.

Was sollte sein? Uwe hatte keinen Grund, seinen Kopf noch länger zum Fenster hinaus zu stecken. Jedenfalls keinen, den er Mutter hätte mitteilen können. Also schloss er schweren Herzens das Fenster und half still und in sich gekehrt, den Tisch zu decken. Dass ihm dabei ein Teller herunterfiel, der in viele Stücke zersprang, war für Mutter einmal mehr das Zeichen, dass ihr verträumter Sohn fürs Lebenspraktische offenbar nicht so recht taugte. Und Uwe empfand diese zusätzliche Demütigung vom Schicksal besonders schoflig.

Lassen sich die menschlichen Geschicke überhaupt zwingen? Uwe bezweifelte das immer heftiger. Warum musste einen ein völlig unbekanntes Mädchen so ganz und gar aus dem Gleichgewicht bringen? Und wenn, dann wäre es doch - schicksalsmäßig gesehen - nur recht und billig, wenn's bei dem Mädchen auch irgendwie einschlägt. Wozu sonst die ganze Aufregung?

Das stand für Uwe inzwischen fest: Diese kleine Hübsche hatte, als sie unbeschwert die Straße lang ging, auch nicht ein bisschen zu ihm hochgeschaut. Offen war allerdings, auch das stand fest, ob sie ihn nicht vielleicht doch gesehen, es aber bewusst vermieden hatte, es ihm zu zeigen. Und überhaupt! Wieso bildete er sich ein, dass dieses Mädchen irgendein Auge für ihn haben könnte! Schließlich war er ihr ja völlig unbekannt!

Einige Zeit später schien das Schicksal Uwe denn doch ein klein wenig mehr gewogen. Aber wirklich nur ein klein wenig! Und eigentlich machte es alles nur noch komplizierter. Im Einkaufstrubel der Hauptstraße erblickte er nämlich plötzlich seine heimlich Angebetete. Doch nicht allein! Sie lief munter plaudernd mit einem jungen Mann, den er mit Entsetzen als seinen Freund Günter erkannte. Prompt schlug ihm das Herz gnadenlos bis in den Hals. Was nun?

Erst einmal heimlich hinterher! Das war das Mindeste. Und sich nicht entdecken lassen. Auch klar. Und während Uwe erst einmal möglichst geschickt wie ein Detektiv hinterherlief, überlegte er fieberhaft, wie er sich verhalten sollte. Immerhin gab es zum Beispiel die Möglichkeit, die beiden Bummler einzuholen und Günter betont nebenbei zu begrüßen. Was vielleicht helfen könnte herauszubekommen, ob da gar eine enge Freundschaft im Gange war. Eine Freundschaft? Waren die beiden etwa fest zusammen?

Schon der Gedanke löste bei Uwe ein Gefühl aus, das er bisher nicht kannte, das ihn aber übermächtig ergriff. Eifersucht! So unmäßige Erregung konnte nur Eifersucht sein. Uwe begriff, dass er in solch unerhörter Erregung unmöglich vor die beiden treten konnte. Er hätte sich auffällig so dämlich benommen, dass Günter wahrscheinlich gefragt hätte, ob ihm etwas fehle. Und die kleine Hübsche hätte wahrscheinlich sogar irgendetwas geahnt und still und vielleicht sogar boshaft in sich hinein geschmunzelt. Nein, solch eine Niederlage durfte er sich nicht zufügen.

Uwe entschied, die beiden zunächst einmal weiter zu verfolgen. Was nicht so einfach war. Einmal, ganz plötzlich, wäre beinahe alles schief gegangen. Günter drehte sich nämlich überraschend um und kam ihm entgegen. Offenbar hatte er etwas vergessen, war an einem Geschäft vorbeigelaufen, wo er eine Besorgung hatte machen wollen. Und die Kleine lief nicht etwa weiter, sondern machte mit ihm kehrt. Zum Glück fand Uwe hinter einer Litfaßsäule Deckung.

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