Moritz Ackermann - Dark Star

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In Bolivien toben kurz nach der Machtübernahme durch Evo Morales erbitterte Auseinandersetzungen um die Autonomie des Tieflands, dessen Eliten mit der Sezession liebäugeln. Robert Spreng, ein 'Deutschland-Flüchtling' und Entwicklungshelfer, gerät unfreiwillig in diesen komplexen Konflikt und wird zum einen Zeuge und Betroffener des blutigen und mörderischen Ränkespiels zwischen Geheimdiensten, Paramilitärs, Nazi-Logen und den Leuten des Staatspräsidenten Morales. Zum anderen verliert er sich im emotionalen Spannungsfeld zweier attraktiver Frauen, welche ihn jeweils auf ihre eigene, besondere Art und Weise bezaubern.
Bald jagen ihn die unterschiedlichsten Akteure erbarmungslos – wird er ihren Fängen entkommen können? Er begibt sich in seiner Flucht auf eine Reise in das Grauen der deutschen und bolivianischen Vergangenheit, wobei er von den tödlichen Ränkespielen der involvierten Machtgruppen zerrieben zu werden droht und findet sich schließlich, am Ende seiner Odyssee, im Herzen der Finsternis wieder …

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Ich schnitt noch mal das Thema der Konflikte in San Ignacio an. »Was passiert denn da in San Ignacio gerade konkret so. Muss ich mir Sorgen machen?« Ich entdeckte kleine Schaumkronen aus Spucke in seinen Mundwinkeln.

»Ähh … nein, musst du nicht. Es ist kein Fall bekannt, in dem ein Expat 5irgendwie zu Schaden gekommen oder bedroht worden wäre. Andererseits hätte es mich hier auch erwischen können - vor zwei Monaten, als der rechte Mob durch die Straßen zog und die Mitarbeiter von JECIS vermöbelt hat.

5Expatriot

Ein kleines bisschen gefährlich kann es schon sein. Aber da dein Gegenpart der Bürgermeister ist, Erwin Mendez ist Rechtsausleger, dürfte dir wenig Gefahr drohen.«

Das Essen kam. Mein Huhn war sehr gut, mit Ratatouille, einem grünen Salat mit Champignons und Kresse und einer französischen Vinaigrette. Tomás schaufelte sich seine fette Haxe mit Bratkartoffeln rein. Den Krautsalat rührte er nicht an.

»Und die anderen Entwicklungshelfer vor Ort? In welchen Bereichen arbeiten die eigentlich?«

»Also da ist erst mal Wilson Mendoza. Ein Volldepp, das Lieblingskind von Peter.«

»Was für ein Peter?« Das sollte ein Witz sein.

»Sag mal, verdrängst du den? Du wirst mit dem mindestens die kommenden zwei Jahre zu tun haben – wenn du nicht kündigst. Also: Wilson hängt den ganzen Tag rum und wichst vor sich hin, ich meine nicht nur im praktischen, sondern auch im übertragenen Sinn: Er findet sich fantastisch und genial. Er schreibt gerade ein Buch, klingt doch richtig intellektuell, oder? Das macht er mit Peter zusammen, es geht natürlich um Landkonflikte. Ansonsten macht er glaube ich nichts, außer den Wichtigen rauszuhängen.

Von dem Buch habe ich das Exposé gelesen, völliger Schrott. So ein Da-sind-die-Guten-und-dort-die-Bösen-Buch. Klar hatten es die Indianer schwer und unbestreitbar verhalten sich die Großgrundbesitzer nicht immer rechtmäßig. Aber die Sachlage ist weit komplizierter, als dass man sie auf eine so simple Gutmenschen-Formel bringen könnte. Es ist unheimlich schwer, objektiv zu bleiben. Es geht ganz schnell, das mit dem Mitleid. Aber man darf nicht vergessen, dass die Indianer hier im Tiefland nichts gebacken kriegen. Und daran ist bestimmt nicht nur die spanische Conquista schuld, die sind hier unten ja gar nicht angekommen. Eher im Gegenteil: Die Jesuiten haben hier in der Provinz Velasco im 18. Jahrhundert irrsinnige Entwicklungsarbeit geleistet, die haben damals mehr zustande gebracht als wir alle in den letzten vierzig Jahren zusammen, hier in Bolivien. Aber sie wurden von der spanischen Krone vertrieben, weil sie das ganze Tiefland kontrollierten und zu mächtig wurden. Ein paar Jahre später mussten die spanischen Eroberer sich selber verabschieden und konnten deswegen im Tiefland nie wirklich Präsenz entfalten. Für was auch – an Landwirtschaft waren die nie interessiert, mehr an Bodenschätzen und die gab's halt vor allem im Hochland.«

Das klang interessant. Ich erinnerte mich an einen Film mit Robert De Niro. »Hat das was mit dem Film zu tun, ›The Mission‹?«

»Genau, der wurde im Munizip San Ignacio gedreht. Die machen da auch Barockmusik. Aber weiter mit den Entwicklungshelfern: Rosemary Camacho ist Bolivianerin und arbeitet im Thema Gender, also schwerpunktmäßig Frauen- und Minderheitenrechte. Behinderte und Homosexuelle fallen eigentlich auch in ihr Gebiet, aber sie hat da irgendwie nicht so richtig Bock drauf, möchte nur mit Frauen arbeiten. Markus Treffer aus dem Schwarzwald arbeitet in einem Forstprojekt, das den Indianern zu regelmäßigen Einkommen aus der Forstwirtschaft verhelfen soll. Wolfgang Blatter arbeitet mit MINGA, einer Campesino-Kooperative, die organischen Kaffee vermarktet, oder besser gesagt: vermarkten sollte. Sein Spanisch ist katastrophal und dementsprechend kommt er auch mit seiner Arbeit voran. Thomas Hahn aus Frankfurt arbeitet im Wasserbereich, ein wichtiges Thema für die Region, ein guter Mann.

Das ganze östliche Tiefland liegt auf einer der ältesten Felsformationen der Erde - der brasilianischen Platte. Die kommt teilweise an die Erdoberfläche und liegt maximal zwanzig bis dreißig Meter tief. Dadurch können sich da unten keine größeren Wasserreserven aufbauen. Theoretisch schon, in irgendwelchen vertikalen Gesteinsspalten, die geben aber letztendlich auch nicht viel Speicherkapazität her und sind zudem noch schwer zu finden.

Thomas macht gute Arbeit, um Auswege aus der kommenden Krise aufzuzeigen. Denn in zehn Jahren werden dort doppelt so viele Menschen leben wie jetzt, davon kannst du sicher ausgehen, und dann wird das Wasser knapp.

Dann springt da noch so eine Nachwuchskraft rum, einer von denen, die nur ein Jahr bleiben: David van der Waahn. Er ist auf so einem Naturheilertrip und möchte, dass sein Vorname englisch ausgesprochen wird. Er isst nur rohes Zeug und offensichtlich übertreibt er es, denn, wie ich gehört habe, fallen ihm gerade die Zähne aus. Ich schätze Proteinmangel. Völlig durchgeknallt, der Typ. Aber wie das beim DED so ist: Es kümmert sich keiner drum. Er ist bei Markus Treffer angesiedelt und der ist froh, wenn der Wahnsinnsbolzen wegbleibt.«

»Wie hart! Wie alt ist der?«

»Dreißig. Kommt aber rüber wie ein Siebzehnjähriger. Bueno, alle sind Peter unterstellt und machen dort eigentlich, was sie wollen. Diese Laxheit kann funktionieren, wie im Falle von Thomas, Markus und einigermaßen bei Rosemary, definitiv nicht im Falle von Wilson und David, die das offensichtlich für sich auszunützen wissen. Aber das ist einkalkuliert beim DED – immer etwa fünfzig Prozent Leistungsschwund. Personalauswahl im DED, ein Thema für sich.« Er schnippelte an seiner Haxe rum und bestellte beim vorbeihuschenden Ober noch ein Bier. An seiner Backe klebte ein Stück Fleisch und sein Mund war fettverschmiert. Vielleicht würde er das alles in einem Aufwasch nach dem Essen wegmachen.

»Wie ist das also mit den Konflikten in San Ignacio. Oder in der Chiquitania? Was hat das für eine Auswirkung auf meine Arbeit in der lokalen Wirtschaftsentwicklung?«

»Gute Frage. Ich habe verstanden, dass du strukturell arbeiten sollst. Nicht so sehr an konkreten wirtschaftlichen Entwicklungsprojekten, sondern vielmehr am Aufbau einer Verhandlungsplattform zwischen Munizip und privaten Wirtschaftsakteuren. Die Strukturen der Beziehungen der Akteure des Munizips untereinander, der Beziehungen der privaten Akteure untereinander und der Beziehungen zwischen diesen beiden Blöcken, sind sozial sehr komplex und von den von mir vorhin beschriebenen Konflikten geprägt. Das heißt: Wenn du tatsächlich einmal so weit kommen solltest, Strukturen für das Funktionieren einer solchen Plattform zu schaffen, wirst du automatisch mit diesen Konflikten konfrontiert. Nicht als Betroffener, aber als Organisator des Ganzen darfst du dich da auf erhebliche Frustrationsmomente gefasst machen.«

Ich verstand langsam, was meine Arbeit in San Ignacio beinhalten würde. Eigentlich klang das alles recht spannend. Zumindest besser, als irgendwelchen Indianerinnen Webstühle aufzuschwatzen oder biologisch zertifizierte Gemüsebeete zu jäten. Was ich immer noch nicht verstand war, warum er mir so viel Zeit schenkte.

»Warum erzählst du mir das alles, Tomás? Du willst mich warnen vor Gefahren, die für mich nicht gefährlich sind und davor, dass ich in meinem Job auf Widerstände stoßen werde, richtig?«

»Ja, aber ich brauche auch deine Hilfe. Wilson arbeitet, wie ich auch, im Konfliktbereich. Aber ich komme mit diesem Gernegroß einfach nicht klar. Wie ich dir sagte, arbeite ich jetzt mit JECIS vor allem im Konfliktmonitoring. Schlichtungen und Ähnliches unterlassen wir seit den Vorfällen. Aber ich kann nicht dauernd in die Chiquitania reisen, du wirst ja sehen, das ist eine stressige Reise. Ich brauche kleine Berichte von dir über Konfliktatmosphärisches aus dem Munizip. Der Bürgermeister Erwin Mendez ist dein Gegenpart, und wenn du mit ihm gutstehst, wirst du Zugang zu vielen für mich interessanten Informationen aus dem Bereich der kreolischen Großgrundbesitzer haben. Das ist eine Bitte an dich, denn es ist ja nicht dein Arbeitsfeld.«

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