Moritz Ackermann - Dark Star

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In Bolivien toben kurz nach der Machtübernahme durch Evo Morales erbitterte Auseinandersetzungen um die Autonomie des Tieflands, dessen Eliten mit der Sezession liebäugeln. Robert Spreng, ein 'Deutschland-Flüchtling' und Entwicklungshelfer, gerät unfreiwillig in diesen komplexen Konflikt und wird zum einen Zeuge und Betroffener des blutigen und mörderischen Ränkespiels zwischen Geheimdiensten, Paramilitärs, Nazi-Logen und den Leuten des Staatspräsidenten Morales. Zum anderen verliert er sich im emotionalen Spannungsfeld zweier attraktiver Frauen, welche ihn jeweils auf ihre eigene, besondere Art und Weise bezaubern.
Bald jagen ihn die unterschiedlichsten Akteure erbarmungslos – wird er ihren Fängen entkommen können? Er begibt sich in seiner Flucht auf eine Reise in das Grauen der deutschen und bolivianischen Vergangenheit, wobei er von den tödlichen Ränkespielen der involvierten Machtgruppen zerrieben zu werden droht und findet sich schließlich, am Ende seiner Odyssee, im Herzen der Finsternis wieder …

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Sie hielt vor einem Haus, das völlig unverhohlen mit seinem 70er-Jahre-Stil protzte. Bungalow-artig, überzogen modern und doch schon veraltet, so etwa wie in ›Tim und Struppi bei den Picaros‹. Tomás arbeitete für den Evangelischen Friedensdienst, wie Christina mir mitteilte. Ich las das Eingangsschild am Gartentor: JECIS, es ging um Landkonflikte. Das war seine Partnerorganisation. Alle Entwicklungshelfer hatten Partnerorganisationen. Ich nahm, bis auf Weiteres, Abschied von Christina.

Die Tante an der Rezeption war erfrischend unfreundlich und zeigte mit einem Kopfschwenk in die Richtung von Tomás' Büro. Sie hatte es geschafft, kein Wort mit mir zu verlieren. Tomás hätte ich als Peruaner eingeschätzt, er war klein, untersetzt und wirkte wie ein kettenrauchender AOK-Sachbearbeiter. Der Name ließ darauf schließen, dass es sich um einen Lateinamerikaner handelte. Dies war der Fall – er eröffnete mir praktisch beim Eintreten, dass die Eltern mexikanische Ärzte waren, die in Berlin gearbeitet hatten. Sie hatten wenig Zeit für ihr Kind Tomás, das dementsprechend eher alleine aufwuchs und damit ohne Weitergabe der nativen Spanischkenntnisse. Die Eltern ließen sich dann auch recht zügig scheiden und gingen ihrer Wege; Tomás war als Siebzehnjähriger ins Berlin der frühen Achtziger gehagelt und hatte sein Spanisch erst später gelernt, auf Trips nach Spanien und Südamerika.

Das jedenfalls war die Kurzform, die er mir gleich beim Platznehmen in seinem Minibüro servierte. Es war, anders als der Rest des Gebäudes, schäbig und klein, mit zwei winzigen Schreibtischen versehen. In der Ecke stand ein kleiner Aktenschrank mit horizontal gestapelten Schnellheftern. Alles wirkte sehr ungeordnet und schlecht abgelegt, staubig obendrein. Ich setzte mich auf den Stuhl vor dem Schreibtisch und er sich hinter seinen Schreibtisch mit aufgeklapptem Laptop, auf dem er immer wieder rumklickerte, während er redete. Er sprach viel und schnell, neigte dazu, die Silben zu verschlucken und zu nuscheln - so im Carl-Lagerfeld-Style.

Es schien mir, dass er in seiner Erzählung die Bedeutung seiner Arbeit sehr hervorzuheben suchte. Ich konnte das alles in Gänze zwar noch nicht beurteilen, da ich ja gerade erst angekommen war und keine Ahnung hatte. Aber er redete eben viel von sich und der Wichtigkeit seiner Arbeit. Zwischendurch klinkte ich mich immer mal wieder aus. Ich hatte schon immer Konzentrationsprobleme, auch bei Themen, die mich eigentlich interessierten. Umso länger waren jetzt meine Abstecher in die eigene Gedankenwelt. Ich fragte Tomás, ob ich rauchen könne. Er hatte nichts dagegen, ich steckte mir eine an.

Als er anfing, die Vorteile und Nachteile der Kollegen vom DED in Santa Cruz durchzugehen, fing es wirklich an mich zu langweilen – ich kannte ja keinen und konnte somit nicht mitlästern. Tomás war im Endeffekt aber bemüht, mir einen umfassenden Überblick seiner Arbeit zu vermitteln. Ich bekam mit, dass JECIS früher eine NRO 3war, die sich auf das Beobachten und Verfolgen von Landkonflikten in Bolivien spezialisiert hatte. Am Anfang wollten sie aktiv und schlichtend auftreten, dann wurde ihnen vor kurzem, bei Straßenkämpfen, das Büro in Santa Cruz abgefackelt, seither traten sie – so Tomás – nur noch indirekt auf, beobachtend, denn: »Die haben vor kurzem Kollegen die Gasse runtergeprügelt, da war alles dran! Wir waren froh, dass die hinterher noch lebten! Jetzt wird nur noch gemonitort. Wir sind weniger Leute und fahren flexibel raus. In die Chiquitania zum Beispiel, wo du arbeiten wirst. Wir kommen da demnächst zu einem Besuch vorbei, da geht's grad ab.« Seine Oberlippe bräselte vor sich hin.

3Nichtregierungsorganisation

»Ach ja? Inwiefern denn? Mich überrascht das etwas, in Bonn hat einem davon keiner was davon erzählt.«

»Die Situation ist komplex. Verschiedene Interessengruppen streiten sich ums Land. Dabei gibt's hier noch so viel freies Land. Das Munizip San Ignacio zum Beispiel ist fast so groß wie Baden-Württemberg und hat nur 40.000 Einwohner. Dass die euch in Bonn nichts davon erzählt haben, kann ich mir vorstellen.«

»Wer streitet sich denn da?«

»Einmal die Ganaderos, die Viehbesitzer. Die machen die Hälfte der Wirtschaftsleistung von San Ignacio aus. Die Ganaderos bewirtschaften ihre riesigen Weidelandflächen extensiv und sind eigentlich ziemlich unproduktiv, die machen ihr Geschäft über die Hektarzahl. Die wachsen nicht groß und schrumpfen auch nicht. Sorgen machen die wirklich Großen: Ausländer, Brasilianer, Argentinier, sogar Iren sind dort am Investieren. Die kaufen riesige Flächen auf, weil das Land so billig ist. Bei denen kannst du pro Anwesen 50.000 Hektar rechnen, das sind fünfhundert Quadratkilometer!«

»Okay, das scheint wirklich viel, aber wem treten die auf die Füße?«

»Warte, kommt gleich. Die kaufen also wie die Verrückten Land und sind kräftig dabei, das abzuholzen. Kannst du dir vorstellen, wie lange das dauert? Fünfhundert Quadratkilometer Primärwald wegzuhauen? Da gehen Jahre ins Land, auch wenn die moderne Maschinenparks haben. Na, und die treten hier vor allem den Indianern auf die Füße, denn die meisten von denen haben keine legalen Landtitel. Die stinkendreichen Investoren lassen hingegen Kohle fließen und bekommen auf die Weise alles ›legal‹ tituliert. Wir vermuten, dass das alles Drogengeld ist, die Ausländer waschen das hier, weil hier unten im Tiefland eben die ganzen internationalen Kontrollen noch unterentwickelt sind.«

»Wieder die armen Indianer …« meinte ich. Tomás war ganz in seinem Element. Ich bemühte mich zu verstehen, was los war, doch fiel es mir weiter schwer, mich zu konzentrieren. Ich bat um einen Kaffee. Ich bekam einen aus seiner Thermoskanne.

»Ja, aber nicht ganz. Unser Präsident Evo Morales Ayma hat denen inzwischen etliches an Rechten gegeben. So werden mittlerweile Landflächen, die nicht aktiv landwirtschaftlich genutzt werden und die nicht in Hand der regionalen Indianerorganisationen sind, einfach vom Staat konfisziert.

Die Internationalen haben sich also vor ein paar Jahren ihr Land gekauft und sind nun im Rekordtempo dabei, das alles urbar zu machen, damit ihnen die neue Regierung das Land nicht wegnimmt, es könnte ja ungenutzt erscheinen. Da sie aber auf absehbare Zeit mit der Abholzung ihres gigantischen Landbesitzes nicht hinterherkommen, sorgen sie auf andere Weise vor.

Zum Zweiten betreibt die Regierung massive Ansiedlungspolitik von Hochlandindianern hier im Tiefland. Die werden hier unten Collas genannt. Kommt von ›Collasuyo‹, dem ehemaligen südlichen Inkareich. Die Cambas, so nennen sich die Tiefländer, können die Collas nicht leiden und wollen sie am liebsten wieder vertreiben. Die aber denken nicht daran, weil hier unten die Böden viel ertragreicher sind und sie wirtschaftlich viel besser dastehen, als im kargen Hochland. Außerdem sind sie fleißig, das macht denen hier unten Angst. Da wird es früher oder später krachen.«

»Das habe ich verstanden, ich verstehe aber immer noch nicht, zwischen wem genau es krachen wird. Wollen die Indianer mit Harken und Heugabeln auf die Großgrundbesitzer losgehen?«

»Die Großgrundbesitzer haben Paramilitärs engagiert. Die werden irgendwann der Armee, die präsidententreu – und damit indianertreu - ist, gegenüberstehen.«

»Tomás, ich kann das nicht glauben, ich bin hier hergekommen, um lokale Wirtschaftsförderung zu betreiben und nicht, um eine Krisenzone zu managen.«

»Halb so schlimm, Kollege, lass uns was mittagessen gehen. Ich erklär dir alles, aber du musst gut aufpassen. Viele Kollegen interessiert das nicht, aber ich versichere dir: Bolivien implodiert bald!«

Dies war die Unterhaltung mit Tomás in seinem Büro. Ich fragte mich, warum er mir das alles erzählte. Ich wusste, dass der Zweck des Treffens mit ihm war, mich über die Konfliktlage im Land im Allgemeinen und in meiner Einsatzregion im Besonderen aufzuklären. Aber er ging offensichtlich weiter und wollte mir irgendwelche Theorien vermitteln. Er schloss sein Büro ab und wir stiegen in seinen völlig abgefuckten Ford Fiesta.

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