Moritz Ackermann - Dark Star

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In Bolivien toben kurz nach der Machtübernahme durch Evo Morales erbitterte Auseinandersetzungen um die Autonomie des Tieflands, dessen Eliten mit der Sezession liebäugeln. Robert Spreng, ein 'Deutschland-Flüchtling' und Entwicklungshelfer, gerät unfreiwillig in diesen komplexen Konflikt und wird zum einen Zeuge und Betroffener des blutigen und mörderischen Ränkespiels zwischen Geheimdiensten, Paramilitärs, Nazi-Logen und den Leuten des Staatspräsidenten Morales. Zum anderen verliert er sich im emotionalen Spannungsfeld zweier attraktiver Frauen, welche ihn jeweils auf ihre eigene, besondere Art und Weise bezaubern.
Bald jagen ihn die unterschiedlichsten Akteure erbarmungslos – wird er ihren Fängen entkommen können? Er begibt sich in seiner Flucht auf eine Reise in das Grauen der deutschen und bolivianischen Vergangenheit, wobei er von den tödlichen Ränkespielen der involvierten Machtgruppen zerrieben zu werden droht und findet sich schließlich, am Ende seiner Odyssee, im Herzen der Finsternis wieder …

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Wilson hatte ansonsten zweierlei Interessantes beobachtet. Zum einen hatte er Hermann Rhön in einem Telefonladen wild gestikulierend, schreiend offensichtlich mit dem Bürgermeister telefonierend gesehen - in Santa Rosa gab es kein Handynetz. Zum anderen, und das weckte wirklich mein Interesse, hatte er bei den Mannschaften, welche die Sperren bei seinem Eintreffen immer noch höher bauten, mehrere europäisch aussehende Gestalten gesehen. Diese passten, unter den tiefbraunen Collas, zum Geschehen, wie Schneewittchen unter afrikanische sieben Zwerge.

Sie feuerten die Collas an und legten auch beim Barrikadenbau mit Hand an. Die ganze Palette an Schimpfwörtern gegen die Cambas, gemischt mit Parolen wie ›Bolivien nur geeint!‹ oder ›Ein Volk, eine Nation!‹, beteten sie rauf und runter, peitschten die Stimmung der Collas auf, und schenkten Zuckerrohrschnaps an alle aus, die ihrem hetzerischen Treiben beiwohnten.

»Die sind Europäer. Ich habe die schon mal gesehen. Ich beobachte in letzter Zeit zusammen mit dem Leiter von Fundación Tierra Libre vom hügeligen Terrain aus die Aktivitäten zweier großer Haziendas, die der Iren und die der Brasilianer, Santa Flor. Ein Drittel der von denen gekauften Flächen ist eigentlich Indianergebiet. Die jetzigen Besitzer haben deshalb massive Probleme mit diesen Indianern, die das ihnen rechtmäßig zustehende Land zurückhaben wollen.

Wir haben extra ein Präzisionsfernrohr gekauft - das hab ich von meinen DED-Fonds bezahlt. Wir haben den Fokus jeweils auf die Höfe der Anwesen gerichtet, also dort, wo gewohnt, administriert und gegessen wird, und wo außerdem die ganzen schweren Maschinen geparkt sind.«

»Das ist ja richtig abenteuerlich, Don Wilson!« unterbrach ihn Marcela zynisch. »Weiß der DED von deinen James-Bond-Aktivitäten? Ich meine, euch ist es ja streng verboten, investigativ oder politisch aktiv zu sein.« Erst jetzt merkte ich, dass die Stimmung zwischen Marcela und Wilson unangenehm angespannt war.

Wilson wechselte übergangslos von Erregung in blanke Wut. Er hatte sich in den vergangenen Wochen sehr verändert, war introvertierter geworden, zurückgezogener aber auch reizbarer. Er hatte irgendwann angefangen, die Wände seines Zimmers mit wirren hingeschmierten Skizzen zu tapezieren. Viele schemenhafte, unidentifizierbare Landkarten, Ortsnamen und Akteure: der Bischof, die Ausländer, Erwin Mendez, die großen Hacienderos oder die Namen ihrer Anwesen, die Indianer und nicht zuletzt die ›Fremden‹. Außerdem kiffte er ununterbrochen, morgens, mittags, abends, nachts.

Er schlief irgendwie kaum noch. Zunächst fiel es mir gar nicht auf, erst als Marcela mich darauf hinwies, merkte ich, wie er nachts durchs Haus schlich und öfter auch im Garten verschwand. Er bediente sich auch heimlich an meinem Dope. Er wusste, dass ich es in meiner Schreibtischschublade aufbewahrte und er fand, dass das günstiger war, als selber welches zu kaufen. Stellen konnte ich ihn aber nie und merkte es auch selber nicht, denn das ›Grüne‹, wie es vor Ort genannt wurde, um es aus Dealer-Sicht beim Bestellen vom ›Weißen‹ zu unterscheiden, kam ja immer in tennisballgroßen Packungen - da merkte man nicht so, wenn was fehlte. Marcela hatte es aber beobachtet und mir gesteckt. Ihre rein sexuelle Beziehung zu Wilson war schon länger auf dem absteigenden Ast.

Wilson sprang auf, seine großen Augen sprangen ihm fast aus dem Gesicht. »Du verblödete Fotze hast überhaupt nichts kapiert! Ich hab dir wahrscheinlich schon das Hirn rausgefickt!«

Das war eine definitiv neue Tonart im Haus. Es war so absurd, dass Marcela und ich uns verblüfft ansahen. Sandra zog das Kinn mit Spitzmund runter und drehte ihre großen Augen zur Seite.

»Mit was denn, Wilson? Mit deinem Mini-Schwänzchen? Stimmt, jetzt, wo du's sagst, da war was.« Marcela stand auf. Wilson starrte sie völlig entgeistert an. Ich stand auch auf.

»ICH SCHNEID DIR DIE TITTEN AB, DU FOTZE!« schrie er mit violettem Gesicht und machte zwei Schritte auf Marcela zu, ich stellte mich ihm in den Weg.

»Wilson, komm ein bisschen runter, das ist jetzt nicht so angenehm, was du hier veranstaltest.«

Er schaute mich mit seinen irren Augen an, es vergingen ewige Sekunden, dann ließ er seine Schultern hängen und fing an zu lächeln. Ein ganz komisches Lächeln. Dann umarmte er mich kurz und sagte beim Wiederloslassen:

»Okay, das war's. Ihr habt keine Ahnung, was hier abläuft und es ist auch besser so.« Er tätschelte meine Schulter und ging ins Haus, fummelte noch irgendwo in seinem Zimmer herum und verließ das Haus türenknallend.

»Der spinnt!« sagte Marcela nach einer Ruhepause zitternd. Sie war noch verängstigt von Wilsons nervöser Reaktion. »Er erzählt immer wirreres Zeug. Das mit diesen Ausländern wird zur Obsession bei ihm. Er glaubt, dass das hier so wird, wie in Kolumbien. Also, dass die Tieflandeliten hier eine Art Privatarmee aufbauen, wie die Paramilitärs in seiner Heimat.

Er engagiert sich mit den linksgerichteten Indianerführern für eine Gegenmobilmachung. Das ist kompletter Wahnsinn, nicht nur, dass er es vom DED aus nicht darf, allen Ausländern ist es strikt verboten, sich in politische Dinge einzumischen.

Seit Evo Morales gemerkt hat, wie sehr USAID sich in die inneren Angelegenheiten Boliviens eingemischt hat, ist er da sehr empfindlich. Die Amerikaner mussten zum großen Teil zusammen mit dem US-Botschafter das Land verlassen. Und die haben nur in Schulen und Gemeindezentren sublim gegen seine Regierung argumentiert.

Wilsons Engagement für die Indianer wird nicht unbemerkt bleiben, eitel, wie er ist. Wenn die merken, dass der sich bei der Scharf- und Mobilmachung der Cambas untereinander einmischt, ist er dran.«

»Moment, das wäre dann ja erst mal Camba gegen Camba, also die Indios hier unten gegen die weißen Eliten?« fragte ich. Ich behielt die Informationen, die mir Anna über Wilson gegeben hatte, für mich.

»Ja, aber ich glaube nicht an eine Privatarmee der Camba-Eliten. Das ist Humbug. Wilson möchte sich gerne als Teil einer bewaffneten Linksrevolution sehen, aber das passt gar nicht zu ihm, der Typ ist der absolute Schisser. Ich denke, er redet das herbei, um sich wichtig zu machen und zu fühlen. Wie ein Junge, der Kriminalfall spielt, sich reinsteigert und überall Verbrecher vermutet.«

»Kenne ich gar nicht, das Spiel.«

»Das haben wir auch als Kinder gespielt.« meinte Sandra. »Man startet in einer Gruppe, fängt an, rumzuschnüffeln, findet seltsame Dinge, beobachtet Leute und fängt an, überall Verbrecher und Kriminelle zu sehen, der Hausmeister, der Postbote und so weiter.«

»Genau!« meinte Marcela. »Oh Gott, der Typ ist so selbstfixiert, ich kann ihn nicht mehr ertragen. Sein Ego sprengt alles.«

Ich schlug vor, was zusammen essen zu gehen, ich hatte ziemlichen Hunger. Und ich wollte das Thema von Wilsons Geheimwissen alleine ergründen. Die beiden waren einverstanden und wir gingen in das einzig annehmbare Restaurant, in dem es ganz guten Fisch und auch diesen Kaiman gab. Leider war alles immer frittiert und mit einer dicken, fettigen Panade überzogen. Aber die Qualität war einigermaßen, alles schmeckte unverdorben. Den Rest des Abends lästerten wir über alles und jeden und lachten. Dennoch war ich beunruhigt wegen Wilson. Er schien irgendwie gerade abzudrehen.

Die Vorfälle setzten sich fort. Es war ja keineswegs so, dass nur die Cambas die provozierenden Aggressoren waren, die Collas wehrten sich nicht nur, sie gingen selber auch wenig zimperlich mit den Cambas zur Sache, wo immer sich Gelegenheit bot. Wie von einer unsichtbaren Hand getrieben, entstanden aus dem Nichts Prügeleien, Brandschatzungen und Massenschlägereien. Im darauf folgenden Monat bekam die Aggression eine beunruhigende Beschleunigung und Eigendynamik. Es ging am Monatsletzten des Mai 2009 los, ich war bereits fast ein Jahr in San Ignacio. Ein klapperdürrer Franziskanerprior namens Fray Fausto wurde auf dem großen Platz von Mitgliedern des Comité Cívico und der Unión Juvenil de San Ignacio zusammengeschlagen. Eine Meisterleistung des Mobs gegenüber dem alten Mann. Es wurde kolportiert, dass der Bischof vor seinem Palast gestanden und der Szene lächelnd zugeschaut hätte.

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