Rainer Ballnus
Endstation Föhr
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Inhaltsverzeichnis
Titel Rainer Ballnus Endstation Föhr Dieses ebook wurde erstellt bei
Tatort: Zwischen Travemünde und Föhr Tatort: Zwischen Travemünde und Föhr Dr. Felix Steinbrinck, ein Internist mit einer florierenden Arztpraxis in dem mondänen Badeort Travemünde, kommt von einem Ärztekongress in München nach Hause und freut sich auf einen erotischen Abend mit seiner Frau Nicole – doch die ist verschwunden. Die Chef-Ermittlerin der Mordkommission (MK), Rahel Fechner, tippt sehr bald auf eine Entführung, doch davon will der Mediziner nichts wissen. Er ahnt, was mit Nicole passiert sein könnte, doch er behält seine Gedanken für sich. Nur die beste Freundin seiner Frau, Gabi, weiht er in seinen Plan ein, auf eigene Faust zu ermitteln. Seine privaten Recherchen und die der Chefin der MK laufen ins Leere. Er holt sich dabei einige Blessuren, und die Mordermittlerin erhält in dem mysteriösen Fall unerwartet „Schützenhilfe“. Am Ende gibt es manch böse Überraschung, aber auch Visionen für den einen oder die andere.
Das Telefon…
Hauptkommissarin Rahel Fechner…
Felix Steinbrinck…
Rahel Fechner schaute…
Die Leiterin der Mordkommission (MK)…
Der Rechtsanwalt und Notar…
Die Tür fiel ins Schloss…
Irgendein Geräusch…
„Das wird deine Henkersmahlzeit…
Zwei Menschen standen…
Impressum neobooks
Tatort: Zwischen Travemünde und Föhr
Dr. Felix Steinbrinck, ein Internist mit einer florierenden Arztpraxis in dem mondänen Badeort Travemünde, kommt von einem Ärztekongress in München nach Hause und freut sich auf einen erotischen Abend mit seiner Frau Nicole – doch die ist verschwunden.
Die Chef-Ermittlerin der Mordkommission (MK), Rahel Fechner, tippt sehr bald auf eine Entführung, doch davon will der Mediziner nichts wissen. Er ahnt, was mit Nicole passiert sein könnte, doch er behält seine Gedanken für sich. Nur die beste Freundin seiner Frau, Gabi, weiht er in seinen Plan ein, auf eigene Faust zu ermitteln.
Seine privaten Recherchen und die der Chefin der MK laufen ins Leere. Er holt sich dabei einige Blessuren, und die Mordermittlerin erhält in dem mysteriösen Fall unerwartet „Schützenhilfe“. Am Ende gibt es manch böse Überraschung, aber auch Visionen für den einen oder die andere.
…am Bett klingelte und riss Nicole Steinbrinck aus dem Schlaf. Es war zwar schon halb zehn am Morgen, aber sie hatte erst gegen zwei Uhr ins Bett gefunden. Mit zwei guten Freundinnen, die sie seit ewigen Zeiten nicht mehr gesehen hatte, war sie bummeln gewesen. Die beiden waren auf der Durchreise und wollten mit dem Schiff von Travemünde weiter nach Skandinavien. Da war es natürlich klar, dass sie den beiden den mondänen Badeort von seiner besten Seite hatte präsentieren wollen. Und es hatte gut gepasst, denn ihr Mann Felix war auf einem Ärztekongress und wollte erst heute Abend wiederkommen.
Sie hatte sich auf den Besuch gefreut und sich ausgiebig mit ihnen amüsiert. Ja, das Ostseebad hatte schon eine gewisse Klasse. Im Sommer war viel los, und es wurde einiges geboten. Und es war ein super Sommer.
Nicole riskierte einen Blick zum Fenster und schloss die Augen gleich wieder. Die Sonne, sie verwöhnte in diesen Tagen die Urlauber, aber auch die Einheimischen sehr. Sie hatte vergessen, die Jalousien herunterzulassen, und so erreichten die schon um diese Zeit sehr warmen, fast heißen Sonnenstrahlen ungeschützt ihr Bett.
Das Telefon, es hörte einfach nicht auf zu klingeln. Unbarmherzig schrillte ihr der imitierte Ton eines Uralttelefons entgegen. Zu dumm, sie hatte den AB gestern Abend abgeschaltet, wollte nicht, dass irgendjemand etwas draufquatschte, dem sie hätte antworten müssen. Aber sie war neugierig, und so drehte sie sich stöhnend und ächzend zur Seite und langte nach dem Hörer. Die Nummer auf dem Display versöhnte sie ein wenig.
„Na, du alte Schlafmütze! Sag’ bloß, du liegst noch im Bett – bei dem herrlichen Wetter!“, schlug ihr eine fröhliche Stimme entgegen. Das war Gabi, ihre beste Freundin, die sich wahrscheinlich langweilte.
„Mensch, schrei doch nicht so!“, maulte Nicole und hielt den Hörer auf Abstand zu ihrem Ohr.
„Oha, da hast du ja wieder einmal sehr tief ins Glas geschaut“, interpretierte Gabi ihre Empfindlichkeit.
„Ja und? Neidisch?“, reagierte Nicole schnippisch. Doch dann meinte sie ein wenig versöhnlicher: „Was willst du alte Nervensäge?“
„Nichts eigentlich. Mir ist nur langweilig. Wollen wir bei dem herrlichen Wetter nicht etwas unternehmen?“
„Mhm.“
„Schlafen deine Freundinnen etwa auch noch?“
„Ne, die sind ins Hotel gegangen, die mussten schon früh raus und wollten mich nicht stören.“
„Okay. Sag mal, wann kommt Felix eigentlich zurück?“
„Keine Ahnung, am späten Nachmittag, schätze ich. Er ist mit dem Auto gefahren und du weißt ja, von München…“
„Na klar, jede Menge Stau“, unterbrach Gabi ihre Freundin. „Dann könnten wir ja tagsüber noch was unternehmen, oder?“
Nicole drehte sich stöhnend im Bett um.
„Ne, du das geht heute nicht, wirklich nicht. Ich… ich muss noch einiges besorgen. Ich habe Felix versprochen, ihm etwas Besonderes zu kochen, wenn er heute kommt. Und…“. Sie hielt kurz inne. „Sei bitte nicht böse, aber er wollte mit mir alleine sein. Du weißt ja, manchmal haben Männer solche Anfälle.“
„Verstehe.“
Gabi konnte ihre Enttäuschung nicht ganz verbergen, und es tat Nicole auch leid, aber heute ging es nun mal nicht anders. Mit Gabi verband sie eine innige Freundschaft. Sie beide hatten eine ziemlich schlimme und abgründige Vergangenheit; sie waren in ihrer Jugend aufgrund zweifelhafter männlicher Freundschaften ins Hamburger Rotlichtmilieu abgerutscht, und wenn es Felix und Bernd nicht gegeben hätte, dann wären sie kaum aus eigener Kraft diesem schmutzigen Milieu entkommen. Die beiden Männer hatten als Studenten einmal aufgrund einer Semester-Abschluss-Feier einen Abstecher auf die Reeperbahn gewagt und dabei in einer Nachtbar die beiden „Animier-Damen“ kennengelernt. Felix und Bernd hatten sehr schnell begriffen, dass die beiden da nicht hin gehörten, und da sie sich ineinander verliebt hatten, waren sie es, die die Mädels, wie sie sie immer genannt hatten, aus dem Sumpf des Rotlichtmilieus gezogen hatten, übrigens mit einigem Ärger und Drohungen übelster Art, wie man sich vorstellen kann. Und dann, ja und dann hatten die beiden sie geheiratet; Felix und sie und Bernd und Gabi hatten sich in einer Doppelhochzeit das Ja-Wort gegeben.
„Vielleicht morgen dann?“ Nicole fuhr erschrocken zusammen. Gabi hatte sie aus ihren Gedanken gerissen.
„Was, ja, natürlich, Gabi. Du weißt doch, du gehörst zu uns, auf immer und ewig, okay?“
„Okay, dann bis morgen.“
Gabi legte auf und Nicole hing noch ein wenig ihren Gedanken nach. Sie wusste, dass ihre Freundin daran zu knabbern hatte, doch heute war der Abend ganz allein für Felix reserviert. Bei diesen Gedanken spürte sie plötzlich ein Kribbeln im Bauch, und sie freute sich auf ihren Felix. Es musste auch einmal möglich sein, ohne Gabi einen Abend zu verbringen, rechtfertigte sie ihre Absage an ihre Freundin. Natürlich, sie hatten ihr versprochen, immer für sie da zu sein, nachdem ihr Mann vor einem halben Jahr im Urlaub ums Leben gekommen war. Bernd war Architekt und hatte einen Preis gewonnen, eine Reise in die Anden. Selbstverständlich hatte er darauf bestanden, seine Gabi mitzunehmen. Für Bernd war es eine Reise ohne Wiederkehr geworden. Bei einem Tagesausflug war er beim Aufstieg auf einem glatten Felsen ausgerutscht, hatte den Halt verloren und war Hunderte von Metern abgestürzt. Sein Körper war bis heute nicht gefunden worden. Gabi hatte sich immer noch nicht von dem Schock erholt und steckte mitten in der Trauer.
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