Busen, einen einladender Po, lange blonde gewellte Haare, helle blaue
Augen. Ein sehr nordischer Typ. Kein Wunder, dass sie ihm gefiel. Die
junge Frau lächelte ihr freundlich zu, doch Tessa hatte keine Lust
zurück zulächeln und drehte sich wieder zu ihrem Gebieter um. "Sie
gefällt dir nicht?" bei seiner Frage zuckte sie leicht zusammen. Er
reichte ihr das Glas mit der Selters. "Doch, doch, sie ist sehr hübsch,
Sir." "Gut, dann hast du sicher nichts dagegen wenn ich sie zu uns
rüber bitte und sie auf ein Getränk einladen?", forschend sah er sie
mit seinen dunklen Augen an. "Nein Sir, ich habe nichts dagegen." Eine
glatte Lüge von ihr! Natürlich hatte sie etwas dagegen! Sie wollte ihn
heute Abend nicht mit einer anderen Frau teilen, schon gar nicht mit
der blonden Tussi da. Doch sie wollte ihm keine Szene hier in der
Öffentlichkeit machen, noch sich vor ihm emotional entblößen. So etwas
war auch nicht ihre Art. "Können wir heute Abend nicht lieber alleine
bleiben? Ich habe mich so auf unser heutiges Beisammensein gefreut
Sir.", sprach sie mutig weiter. Immer noch sah er sie forschend an und
ein kleines süffisantes Lächeln umspielte seine Mundwinkel als er sie
fragte "Du bist doch nicht etwa eifersüchtig Tessa?" Sie merkte wie sie
rot anlief, denn sie fühlte sich ertappt. "Nein, nein Sir!", beeilte
sie sich zu sagen. "Gut, wenn du nicht eifersüchtig bist, dann gehe ich
mal zu ihr und lade sie zu uns ein.", überging er ihren Einwand und
ihre Bitte. Selbstsicher schlenderte er auf die Blondine zu und sprach
sie an. Tessa konnte zwar nicht verstehen was er sagte, doch sie sah,
wie die Blondine erfreut nickte. Sie kochte innerlich und sie musste
sich beherrschen als er gemeinsam mit der Blondine zurück an ihren
Platz kam. "Das ist meine Dienerin Tessa", stellte er sie der Blondine
vor. Entsetzt sah sie ihn an. Wie konnte er sie dermaßen bloßstellen
und sie dieser fremden Frau als Dienerin vorstellen? Ihr fiel fast vor
Schreck das Glas aus der Hand. Er sah wie immer völlig gelassen und
cool dabei aus. "Hallo Tessa, ich bin Sandra.", stellte sich ihr die
Blondine vor. Reichte ihr die Hand und tat, als wäre es das normalste
auf der Welt, dass er sie ihr soeben als seine Dienerin vorgestellt
hatte. Nur widerwillig reichte auch sie ihr die Hand. "Hallo Sandra"
quetschte Tessa hervor. Weiter unterhielt sie sich nicht mit ihr, das
tat schon ihr Gebieter, der sie anscheinend köstlich unterhielt, denn
immer wieder drang das helle Lachen der Blondine zu ihr. Sie beachten
sie nicht weiter und mit der Zeit fühlte sich Tessa ziemlich
überflüssig, besonders als ihr Gebieter mit der Blondine auf die
Tanzfläche ging und mit ihr Salsa tanzte. Warum hatte er sie eigentlich
hierher bestellt, wenn er so wieso nur Augen für andere Frauen hatte?
Enttäuscht über sein Verhalten hatte sie gerade beschlossen, die Bar zu
verlassen und ins Hotel zurück zugehen. Er konnte ihr mal den Buckel
runter rutschen, dieser Blödmann. Devot hin oder her! Was bildete er
sich eigentlich ein? Sie konnte auch andere Männer haben, brauchte ihn
nicht! Ein kleine mahnende Stimme flüsterte in ihr "Doch du brauchst
ihn, fang dich!" Doch sie überhörte die Stimme einfach und winkte den
Kellner herbei um ihre Getränke zu bezahlen. Sie ließ sich schließlich
nichts nach sagen. Ihrem Gebieter auf der Tanzfläche schenkte sie
keinem weiteren Blick mehr. Sollte er doch mit dieser Tussi glücklich
werden! Sie wollte gerade gehen, als sich eine Hand auf ihren Arm
legte, die sie festhielt. Abrupt drehte sie sich mit erbostem Blick um.
Wer erlaubte sich, sie einfach so festzuhalten? "Loslassen! Sofort!",
entfuhr es ihr zornig und bestimmend. Zum Glück war es nicht ihr
Gebieter, sondern ein gut aussehender junger Mann, der vor ihr stand
und der sie ganz zerknirscht und schuldbewusst ansah. "Entschuldigen
Sie bitte, aber ich habe mich vorhin als sie neben dem anderen Mann
standen, nicht getraut sie anzusprechen. Als ich eben sah, dass Sie
aufbrechen wollen, habe ich meinen ganzen Mut zusammen genommen, um sie
aufzuhalten. Bitte, seien sie mir nicht böse deshalb. Ich wollte Ihnen
wirklich nicht zu nahe treten." Sie schaute sich den jungen Mann
genauer an. Mit diesem schuldbewussten Gesichtsausdruck konnte sie ihm
gar nicht mehr böse sein und ihr Zorn verpuffte, so schnell wie er
gekommen war. "Jetzt haben Sie mich aufgehalten und wie geht's
weiter?", fragte sie ihm. "Darf ich Sie als wieder Gutmachung auf ein
Getränk an der Bar einladen? Die haben hier ganz ausgezeichnete
Cocktails." Sie überlegte einen Moment. Eigentlich war sie sauer auf
ihren Gebieter und wollte am liebsten ins Hotel und sich ihrer
Enttäuschung hinzugeben. Auf der anderen Seite, warum sollte sie
seinetwegen leiden? Ihr Gebieter amüsierte sich doch auch prächtig mit
einer anderen Frau. Was er konnte, konnte sie schon lange! "Ja, warum
nicht?", antwortete sie dem Fremden der sich mit Namen "Frank"
vorstellte. Gemeinsam gingen sie an die Bar und er suchte ihnen zwei
leckere Cocktails aus. Er erzählte ganz nett und auch sie gingen
irgendwann auf die Tanzfläche. Es spielte gerade Tangomusik. Das passte
doch und ihr Tanzpartner beherrschte diesen Tanz recht gut und auch
seine Führung war ziemlich sicher. Hin und wieder schaute sie sich um
aber von ihrem Gebieter war nichts mehr zu sehen. Wieder kroch die
Eifersucht in ihr hoch. Ob er wohl mit IHR ins Hotel gegangen war?
Nachdem sie zwei Tänze getanzt hatten, gingen sie zurück an die Bar.
Dort stand auch gutgelaunt ihr Gebieter mit seiner Blondine. Er
würdigte Tessa nur eines Blickes, der sehr dunkel war und ein Unbehagen
in ihr auslöste. Was sollte sie jetzt machen, gehen oder bleiben? Da
kam auch schon die Blondine zu ihr rüber. "So, ich muss mich jetzt
verabschieden. War nett Euch kennen gelernt zu haben. Vielleicht sehen
wir uns bald wieder?", dabei lächelte sie und reichte ihr die Hand. Na
hoffentlich nicht, muss nicht sein, dachte Tessa und reichte auch ihr
die Hand zum Abschied. "Ja, wäre nett" quetschte sie gerade so gut wie
möglich hervor. Sandra winkte ihnen noch einmal zu und dann stöckelte
sie Richtung Tür, hinter der sie verschwand. "Auch ich muss nun leider
gehen", wandte sich Frank, ihr Tanzpartner an sie. Dann verließ er
auch er die Bar. Komisch, warum ging er nun auch, dachte Tessa bei
sich. Sie spürte den Blick ihres Gebieters, doch sie sah demonstrativ
in eine andere Richtung. Immer noch war sie sauer und beleidigt, wegen
seines Verhaltens. "Komm", sagte er plötzlich, dabei packte er sie an
ihren Arm und zog sie mit sich. Sie versuchte Schritt mit ihm zu
halten, wusste nicht wohin er sie führte. Nein, er ging nicht Richtung
Ausgang, sie gingen Richtung der Toiletten. "Bleib hier stehen!"; wies
er sie mit strenger Stimme an als sie vor der Herrentoilette standen.
Was hatte er bloß vor? Er ging in die Herrentoilette, kam kurz darauf
wieder, packte sie wieder am Arm und zog sie mit rein. Tessa war
verwirrt doch zum Fragen blieb keine Zeit. Sanft aber bestimmt schubste
er sie vor sich, in einer der Toiletten und verschloss sofort die Tür.
Er stand nun hinter ihr. Sie konnte seinen warmen Atem in ihrem Nacken
spüren. Ihr Herz begann zu rasen und ihr wurden die Knie weich. Seine
Nähe brachte sie immer so durcheinander. Was würde er jetzt mit ihr
tun? Er sagte kein Wort nur die Geräusche der eintreten Männer in die
Читать дальше