Semira Sayer - Nur ein Traum

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Der Mensch gräbt sein ganzes Leben in sich, eines Tages blick er zurück und fragt sich; war das ein Geschehnis oder ein Geheimnis. Doch hört er nicht das ganze Leben lang mit Träumen auf. Die junge verträumte Suzan, findet ihren Mann fürs Leben, jedoch kann sich nicht von ihrem geheimen Träumen trennen.

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Ich stand auf und ging aus dem Schlafzimmer. Mein Hals fühlte sich trocken an.

Wie üblich waren die Heizungen auf höchste Stufe eingestellt, wodurch sich die Luft sehr trocken anfühlte. Ich mochte diese warme Luft und liebte es, mich in molliger Wärme zu entspannen, anstatt mich vor Kälte zu verkrampfen und allein derentwegen nicht gelöst sein zu können.

Aber in dieser Nacht hatte ich ein großes Verlangen nach Kälte. Vom großen Salon aus machte ich einen Umweg in die Küche, holte mir eine Flasche Mineralwasser und goss mir ein Glas ein. Damit stand ich hinter der Balkontür, nur mit meinem Nachthemd bekleidet. Einen Spalt zog ich die weißen Vorhänge zurück. Es musste draußen noch stockdunkel sein. Im elektrischen Licht spiegelten sich die Möbel am Fenster. „Es ist nur ein Wagnis“, murmelte ich vor mich hin. Das Glas stellte ich auf die Eckbank, ging rasch zurück zu der langen Eingangsflur, öffnete den großen Schrank und holte meinen dunkelblauen Mantel mit Kapuze heraus, der am Kragen, am Kapuzenanfang und innen mit Kunstpelz gefüttert war.

Ich zog ihn über, die Kapuze gleichfalls, die Knöpfe schloss ich sehr eng am Hals, schließlich durfte die Kälte nicht herein, genauso zog ich noch die warmen Stiefel an. Unterwegs nahm ich das Mineralwasser mit, öffnete die Balkontür und machte sie gleich wieder hinter mir zu, damit die Kälte nicht in die Wohnung eindringen konnte.

Meine Mutter wusste, dass ich schon als Kind die Wärme gern hatte. Kaum kam ein wenig Wind auf, fragte sie mich stets besorgt: „Hast du dich warm genug angezogen, Kind?“

In Gedanken über meine Mutter sank ich fast automatisch auf einen der Balkonstühle.

Seit meinem gemeinsamen Leben mit Thomas wurde mir nach und nach einiges klar über eine Familie. So fragte ich auch meine Mutter einiges, was ich bis heute nicht gewagt hatte, mit ihr zu besprechen. Bei ihrem Besuch im September war nicht zu übersehen gewesen, wie zufrieden und gelassen sie bei uns war. Sie konnte sich sogar mit uns freuen und lachen wie auf einem Foto. Es gab sehr wenige Fotos von ihr und meinem Vater. Auf einem trug sie ein weißes Kleid mit Blümchen darauf und sie strahlte ein sorgenloses, wunderschönes Lächeln in die Kamera, ohne ihre Zukunft auch nur im Geringsten zu ahnen. Als ich sie fragte, ob sie an ihrem Hochzeitstag glücklich gewesen war, antwortete sie: „Ja, ich war glücklich!“ Ein seltsames Funkeln lag in ihren Augen. „Wir haben im engsten Kreis geheiratet“, fügte sie leise hinzu.

„Mam, wie hast du Vater kennen gelernt?“, fragte ich sie. Es war eigenartig.

Waren wir, meine Mutter und ich, so mit dem Alltagsleben beschäftigt gewesen, dass ich über meine Eltern kaum etwas wusste? Weil dieses Leben jeden von uns in eine andere Ecke vertrieben hatte.

„Wir arbeiteten beide in der gleichen Fabrik. Dein Vater war umschwärmt von jungen Frauen, er sah sehr gut aus. Doch er wählte mich. Schon beim ersten Blick hatte es zwischen uns gefunkt!“ Sie lächelte ein wenig, ein weicher Blick traf meine Augen.

„Ich war damals ein naives, junges Mädchen im Alter von achtzehn Jahren, dein Vater war erfahrener in vielen Dingen, das imponierte mir sehr, auch in Sachen Liebe!“ Ihre leicht geröteten Wangen deuteten darauf hin, dass sie in Verlegenheit geraten war.

„Wir heirateten ziemlich schnell und verbrachten zwei wundervolle Jahre miteinander!“ Plötzlich lagen tiefe Schatten auf ihrem gerade noch so heiteren Gesicht. „Dann tauchten langsam unsere Probleme auf. Tag für Tag kamen mehr dazu.“ Sie hielt ihren Kopf gesenkt und erzählte fast so leise, dass sie sich kaum selbst hören konnte.

„Mal waren es Geldsorgen, mal Enttäuschungen in jeder Art und Weise. Später wurde alles noch schlimmer. Ich fühlte mich verraten und einsam mit einem Kind!“ Ihre Stimme erholte sich von der Trauer, sie ging zu Klagen über. „Er ... er teilte das Leben nicht mit mir, er versuchte es nicht einmal. Verstehst du das?“

Sie suchte meine Augen, ob sie darin Mitgefühl lesen konnte. Ja, ich fühlte mit, weil ich vieles als Kind hatte mit ansehen und miterleben müssen.

„Hat er dich jemals geschlagen, Mam?“, Damit wollte ich wissen, ob er bis zum Äußersten gegangen war. Wenn ja, hätte ich ihn noch mehr verachten können, weil er meiner Meinung nach an allem schuld war. Für einen Moment gönnte sich meine Mutter Ruhe, dann sagte sie mit einem schweren Seufzer:

„Nein, das hat er nicht. Aber es war psychischer Krieg zwischen uns, weil keiner nachgeben wollte!“

„Du sagtest, du warst naiv und glaubtest an Vater?“

„Ja, durch ihn und seinen Fehlern lernte ich mit der Zeit das Leben besser kennen. Ich sammelte schnell Erfahrungen und war mir mit einem Mal bewusst, dass er fortwährend Fehler machte.“ Nach einem kurzen Zögern erkundigte ich mich, ob mein Vater ihre einzige Liebe gewesen sei. Ob sie nicht noch einmal einen anderen Mann lieben könnte, weil sie so vieles verpasste in den gemeinsamen Jahren mit meinem Vater. Sie sah immer noch jünger aus, als ihr wirkliches Alter war. Und sie war noch jünger als ich gewesen, als sie meinen Vater getroffen hatte, mit zwanzig Jahren bekam sie mich schon.

Ihre Blicke schweiften über mein Gesicht, dann wandte sie sich weg von mir.

Ich war verlegen. Es waren ihre eigenen Gefühle, die sie bis heute für sich behalten hatte. Dennoch, sie weckten Neugier und Aufmerksamkeit in mir, was sie darauf antworten würde.

Sie nahm sich noch Zeit zum Überlegen, bevor sie antwortete. Fiel es ihr schwer, mir ihre Gefühle zu eröffnen? Sie sah mich an. „Weißt du ...“ Zwar hatte sie einen sicheren Ton, aber keine sichere Körperhaltung. Müdigkeit und Erschöpfung sah man bei ihr. Ihre Schultern hingen herunter. Verlor sie ihren Lebensgeist? Bis heute war mir das niemals aufgefallen …

In all den Jahren, seit mein Vater sie verlassen hatte, hatte sie sich kein einziges Mal beklagt. Davor hingegen war sie ihren Erzählungen nach lebhaft und voller Energie gewesen, auch die wenigen Fotos bestätigten das.

„Dein Vater war meine einzige Liebe, so sicher wie ich Annette heiße“, hörte ich sie sagen. Dann tauchten die Einzelheiten der Vergangenheit vor ihren Augen sowie vor meinen wieder auf. Ich sah sie nur streiten, immer nur …

„Nun, was hatte ich davon?“, sagte sie unsicher.

Dieses unsichere Verhalten löste in mir ein Durcheinander aus. Ja, wie schön wäre es, wenn ich sicherer wäre bezüglich meiner Beziehung zwischen Thomas und mir.

„Ich war damals naiv“, hatte meine Mutter erzählt, „und glaubte an deinen Vater“, das gestand sie ein.

Hatte sie bis heute keinen Mann gefunden, mit dem sie an ihrem Glauben festhalten konnte? Oder saß die Angst so tief, wieder enttäuscht zu werden? Aber das Freisein machte ihr auch Spaß, sie konnte machen, was sie wollte, und war von niemandem abhängig.

„Heute muss ich mich bei niemandem für irgendetwas rechtfertigen!“ So, wie ich vermutet hatte, fuhr sie nach einer Pause fort.

„Ich kann arbeiten und über mein Geld selbst bestimmen und es ausgeben, ohne jemandem Rechenschaft ablegen zu müssen!“ Ob sie tatsächlich dadurch innerliche Zufriedenheit und Selbstsicherheit hatte, fuhr es mir durch den Kopf, und – reichte das für das ganze Leben?

„Ich habe mich irgendwann dazu entschlossen, allein zu leben. Ich bin frei und selbstständig und kann über alles allein entscheiden!“

Das Alleinsein bereitete mir viele Sorgen, wenn ich nur daran dachte. Als Kind war ich zu oft allein gewesen. Ich konnte damit zwar umgehen, aber die kindliche Einsamkeit hatte schwere Spuren in mir hinterlassen. Und Sehnsüchte, die sich niemals verwirklichen würden!

Eine letzte Frage wagte ich noch an sie. Ob meine Mutter meinen Vater vermissen würde, wollte ich wissen.

Immer wenn sie an ihn dachte, so auch dieses Mal, holte sie tief Luft, und doch gestand sie, dass sie ihn immer noch gern hatte. „Was hätte es für einen Sinn, wenn wir ständig stritten und uns das Leben gegenseitig schwermachten, wenn wir je zusammenkommen würden?“ Sie näherte sich mir und hielt mich an beiden Schultern fest.

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