Semira Sayer - Nur ein Traum
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Plötzlich lag eine tiefe Stille im Wohnzimmer, nur die kräftigen Schritte meines Vaters verhallten. Mit meinen kleinen Fingern griff ich zitternd nach dem Türgriff und schob die Tür, die noch eine Spalte offen war, ein kleines Stückchen weiter auf. Ich sah meinen Vater, der seine Jacke vom Kleidergestell riss und sie an sich nahm.
„Ich gehe, hörst du! Ich gehe fort und komme nie mehr hierher zurück! Ich habe es satt mit dir und deinen hysterischen Anfällen!“ Mein Vater eilte zur Wohnungstür, riss sie auf, verschwand und schlug sie kräftig hinter sich zu.
Meine Mutter folgte ihm nach bis zum Eingang, sie war außer sich. Ich sah sie in das Wohnzimmer stürmen. Für einen Moment sah ich sie nicht mehr, aber gleich kehrte sie mit einem Stuhl in der Hand zurück. „Geh nur, geh nur, du elender Versager! Verstehst du nicht, dass sie unsere kleine Tochter ist?“, schrie sie hysterisch ihre Bitterkeit hinaus, während sie den Stuhl gegen die Wohnungstür schleuderte. Danach vermischte sich ihr Schluchzen mit meinem, während sie am Boden zusammenbrach.
Mein Vater kam niemals mehr zurück.
Schon am frühen Morgen führte meine Mutter ein ernstes Gespräch mit einem Mann vom Büro und erläuterte ihm, weshalb sie gestern nicht bei ihrer Arbeit erschienen war.
Von diesem Tag an erwartete uns ein noch schwieriges Leben, als wir es bis dahin schon gehabt hatten. Es traten einige Veränderungen in unser Leben, besonders für mich gab es eine gewaltige Umstellung.
Ich konnte diese Erlebnisse meinem Vater bis heute nicht verzeihen, obwohl er wohl kein schlechter Mensch war. Doch wie er an diesem Abend meine Mutter behandelt und uns verlassen hatte, konnte ich nicht verzeihen.
Nach ein paar Monaten zogen wir in eine Zweizimmerwohnung in gleicher Umgebung um. Meine Mutter führte ein langes Gespräch mit mir und erläuterte mir, dass ich in Zukunft viel allein sein würde. Sie fand eine Tagesstelle, doch ab und zu ging sie auch abends zu einer Teilzeitstelle.
„Kleines“, sagte sie nachdenklich. „Ich muss arbeiten, wir brauchen Geld, Geld zum Weiterleben, verstehst du mich, mein Schatz?“
„Ja“, antwortete ich leise, ohne Einwände und eine Gegenfrage. Ich dachte, dass ich meine Mutter mit meiner Fragerei nur noch mehr belasten würde. Ich bekam den Hausschlüssel um meinen Hals umgehängt und lernte nun das Alleinleben gründlich kennen, oder besser gesagt; lehrte mir das Alleinsein.
Tagsüber ging es noch, ich wurde abgelenkt vom Kindergarten, später dann von der Schule, aber die Abende, an denen meine Mutter zur Arbeit ging, waren schlimm für mich.
„Du kannst zu Sarah gehen, Kleines!“, schlug mir meine Mutter vor. Am Anfang folgte ich ihrem Rat, aber mit der Zeit wurde ich traurig, weil die Familie dort bei Sarah nicht meine eigene war. Deshalb blieb ich lieber alleine daheim und träumte meine kindlichen Träume vom Dorfmädchen, dem Prinzen und den echten Edelsteinen.
Als ich ungefähr zehn Jahre alt war, sagte meine Mutter: „Susan, mein Schatz, ich bin stolz auf dich! Du bist ein gutes Kind. Du bist gut in der Schule, du kannst gut mit Menschen umgehen, ja, du bist mir eine gute Tochter, und ich möchte dir eine Freude machen, etwas, was dir besonders am Herzen liegt!“
Ohne lange zu überlegen sagte ich. „Och ja, Mam, einen goldenen Ring mit einem roten, echten Stein darauf, das wünsche ich mir.“
Zwei scharfe Falten bildeten sich zwischen ihren zwei Augenbrauen. Sie sah mich einige Sekunden in großer Stille fragend an.
Plötzlich stieg ein Gefühl der Reue in mir hoch und ich dachte, dass so ein Ring wahrscheinlich ein Vermögen kostete! Somit entschloss ich mich, obwohl ich so nah daran war, meiner Mutter zu antworten: „Nein, Mam, du brauchst mir keinen Ring zu schenken!“
Meine Mutter nahm mein Gesicht zwischen ihre beiden Hände. „Du sollst deinen Ring bekommen“, sagte sie mit ihrem warmen Lächeln in ihrem wiedererhellten Gesicht und küsste mich auf meine Stirn.
Die zwei tiefen Falten meiner Mutter – nie hatte ich erfahren, ob das Kummerfalten waren oder ob sie schockiert war über meinen Wunsch. Jedenfalls bekam ich meinen Ring ein paar Tage später. Ich trug ihn nie, sondern bewahrte ihn auf wie ein Geheimnis. Ich bettete ihn in eine kleine, selbst gebastelte und glänzende Kartonschatulle und hatte große Angst, ihn zu verlieren. Meine Freude kann ich nicht beschreiben über dieses Geschenk, so groß war sie.
Jedes Mal, wenn ich allein war, nahm ich die Schatulle in die Hand, träumte einfach vor mich hin, und damit war ich nie mehr allein.
„Meinst du nicht, dass die Teigwaren weich genug sind?“ Meine Mutter holte mich aus meinen Erinnerungen zurück, die ich für immer vergessen, nie wieder hatte daran denken wollen. Erschrocken drehte ich meinen Kopf ich ihre Richtung. Unverhofft erschien meine Mutter neben mir. Unsere Augen trafen sich wie in einem Rätsel, das wir beide zu lösen hatten. Sie tastete mein Gesicht mit ihren Augen ab und versuchte darin zu lesen, worüber ich mir Gedanken machte.
Ich war gespannt, was sie über unser Heim, ja die Idee von Heim mit Familie dachte.
„Och! Mam, entschuldige, ich habe nicht bemerkt, wie du zu mir kamst!“
„Das dachte ich mir, du warst so abwesend!“
„Ja, ich ... Du hast Recht, ich war vollkommen in Gedanken“, antwortete ich mit einem gezwungenen Lächeln, damit ich nicht nur glücklich erscheinen wollte, sondern hoffte, dass ich dann auch glücklich war und meine unglücklichen Gedanken damit begraben konnte.
„Das Essen ist schon bereit“, lud ich beide ein. Thomas war schon zur Stelle und nahm seinen Platz am Tisch auf der Eckbank ein.
„Hoffentlich hast du dir meinetwegen keine allzu großen Umstände gemacht“, meinte meine Mutter sehr freundlich in dem bescheidenen Ton, in dem sie mich immer zu loben versuchte, wenn ich etwas Gutes für sie tat.
„Ach Mam, ich mach alles gern für dich, das weißt du!“ Sie half mir unaufgefordert, die Serviceteller auf den Tisch zu stellen. Wir arbeiteten kurze Zeit Seite an Seite, einen Augenblick sah sie mich mit ihren grau-grünen Augen an und schenkte mir damit Wärme, Mut und Glück, die ich darin entdeckte.
Könnte sie sie je vergessen, die bittere Vergangenheit, die ich nie vollständig erfahren hatte? Sie ... ja, das wusste ich mit Bestimmtheit, sie opferte sich voll und ganz, aber mir hatte sie vieles verschwiegen. Ich holte tief Luft, wie immer dachte ich, mein Vater sei schuld an allem Unglück gewesen.
Als ich traurig zum Himmel sah, dachte ich daran, was alles auf mich wartete. Würde sich in zehn Tagen mein Leben ändern? Welches Leben wartete wohl auf mich? Am Samstag, dem 25. März wollten wir heiraten. Thomas und ich. „Fast zwei Jahre müssten genügen für unsere Probezeit“, hatte er gemeint. „Du solltest dir keine Sorgen machen über unsere Zukunft. Aber du solltest dankbar sein, dass wir so eine schöne Wohnung und Arbeit haben und fleißig arbeiten können“, sagte Thomas in überzeugtem Ton. Ich aber erwartete noch andere Dinge von meinem Leben, nicht nur Arbeiten und eine Wohnung! Ich seufzte tief und schwer. Wenn ich jetzt nur zaubern und das schreckliche Wetter in strahlenden Sonnenschein verwandeln könnte! Aber war es nur das Wetter?
Wie von einer Hand berührt schrak ich hoch und war auf einmal hellwach, dabei hatte ich mir gestern Abend keine großen Überlegungen mehr durch den Kopf gehen lassen! Meistens weckten mich erst die Wanduhren, an denen ich auch im Schlaf erschrak, weil ich mich schon immer gespannt ins Bett legte. Kurz gesagt – ich hasste diese Uhren.
Mit einem prüfenden Blick sah ich auf Thomas, der aber ganz zufrieden weiterschlief. Ich lauschte seinem gleichmäßigen Atem eine Zeit lang, in der Hoffnung, irgendwann wieder einschlafen zu können. Es war sinnlos.
Obwohl keinerlei Schlagen der Glockenuhren und auch kein Donnerlärm der Flugzeuge zu hören war, war kein Schlaf in Sicht. Plötzlich hatte ich das Bedürfnis, auf den Balkon zu gehen, mitten in einer nassen, kalten Novembernacht.
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