Da das Schreiben dieses Buches länger gedauert hat als erwartet, kann ich Ihnen mitteilen, dass der Anlass, meine Geschichte(n) davor noch schnell zu Papier zu bringen, nämlich der versprochene Weltuntergang am 21. Dezember 2012, ausgeblieben ist. Die Erde trudelt immer noch durchs All und ich als „Piano Man“ mit meinem mittlerweile bezahlten „Flügel“ durch Deutschland. Aber ich will mich nicht beklagen, denn ich werde von allen meinen Kollegen stets nur gelobt. Die Pianisten sagen: „Klaus, du singst sehr schön!“ und die Sänger: „Du spielst sehr schön Klavier!“ . Ich hoffe, dass jetzt alle sagen: „Du hast ein schönes Buch darüber geschrieben.“
Wer sich die erwähnten Musiktitel anhören möchte, wird auf www.ThePianoMan.de unter „Medien“ fündig. Geben Sie dort als Benutzer „Leser“ und als Passwort „Kekse“ ein. :-)
Dieses Buch soll ein Sprachrohr für meine Kollegen und Leidensgenossen sein:
Urban Beach, Georgie Carbutler, Joshua Carson, Joe Green, Peter Groß, Thomas Kümper, Gabi Liedtke, Thomas Melzer, Frank Plagge, Georg Schroeter und all die anderen.
Ihr habt bestimmt Ähnliches erlebt!
„ Mucker sind Männer, auf die ist Verlass! Ich muss abliefern, du musst abliefern, alle müssen abliefern.
Manchmal ist das schön, manchmal ist das nicht so schön.Aber am Ende fragt man sich doch nur, ob du geil abgeliefert hast.“ aus „Fleisch ist mein Gemüse“ von Heinz Strunk
„ Ob man es nun mag oder nicht. Man muss sich irgendwann erinnern.“ Kirk Douglas im Film „Erinnerungen einer Liebe“.
„ Ein Scherz, ein lachend Wort entscheiden oft die größten Sachen treffender und besser als Ernst und Schärfe.“ Quintus Horatius Flaccus Horaz
„ Aber ich darf sie nicht ausschmücken... erzählt man zu viel, läuft man Gefahr... eine Vergangenheit zu erzählen, die man sich gewünscht hätte.“ Aus „Wahn“ von Steven King.
„ Vieles in diesem Buch ist so obskur, dass es einfach wahr sein muss!“ Einem imaginären Leser in den Mund gelegt.
„ Eines Tages, Baby, werden wir alt sein und an all die Geschichten denken, die für immer unsre sind.“ Julia Engelmann, 5. Bielefelder Hörsaal-Slam 2013.
25. Juni 1973, Zeugnisausgabe:
Versetzt nach Klasse 2.
„Klaus’ Humor und Einfallsreichtum
machen ihn in der Gemeinschaft beliebt...“
1. Juni 1976:
Versetzt nach Klasse 5.
„Klaus arbeitet meist aktiv im Unterricht mit...
Er ist eigenwillig und bevorzugt eigene Wege.“
13. August 2011:
Ich bin in Tönning, und es ist vier Uhr morgens.
Um diese Zeit ist man als Musiker nach einem Konzert hellwach. Und weil niemand da ist, dem ich etwas erzählen könnte, fange ich an, mein Buch zu schreiben.
Gestern bin ich in Husum aufgetreten und morgen werde ich in St. Peter Ording spielen. Das gibt mir einen Tag Pause und genug Muße, einmal ganz von vorne zu beginnen…
Der Maya-Kalender endet am 21.12.2012. Darum halte ich es für sinnvoll, vor dem versprochenen Weltuntergang schnell noch zum allerersten Mal der Menschheit eine bislang unerforschte Spezies, nämlich den anonymen Musiker, ans Herz zu legen. Anonym ist er im Sinne von: „Unbekannt aus Funk und Fernsehen.“ Aber auch im Sinne von: „Mein Name ist Klaus, ich habe ein Musikproblem.“ Wer weiß, vielleicht katapultiert mich dieser literarische Erguss heraus aus dem Kreise der anonymen Musiker? Billy Joel meint, man ist entweder Musiker oder man ist es nicht. Kein Mensch kann sich das selbst aussuchen. Vielleicht lindert diese Aussage die Enttäuschung meiner Eltern, dass ich nicht Arzt oder Lehrer geworden bin. Ich weiß nur, es ist nicht leicht, ein Musiker zu sein! Die allgemeine Vermutung, wir schwebten (auch ohne Drogen) ständig entrückt in höheren Sphären trifft nämlich nicht zu. Wir kennen unseren Kontostand! Sie merken, Sie haben ein ernstes Buch gekauft.
Die Rechtsanwaltskanzlei Ludewig-Busch-Gloe in Bad Schwartau hat mich bisher immer mit Erfolg vertreten. Dennoch nenne ich bis auf wenige Ausnahmen, und das war die erste, keine wahren Namen und Orte. Aber es ist nichts erfunden! So viel Phantasie besitze ich nicht.
In der Nacht, als Barack Obama zum Präsidenten der U.S.A. gewählt wurde, hatte ich ein mediales „Aha-Erlebnis“, was die Preisgabe von Details aus dem Privatleben betrifft. Auf dem Facebook-Account des mächtigsten Mannes der Welt in spe wurden uns Fotos gezeigt, auf denen er, im Kreise seiner Familie auf einem verschlissenen Sofa sitzend, gebannt den Ausgang seiner Wahl verfolgt. War dem Fotografen entgangen, dass die besten Tage dieses Sitzmöbels längst vorbei waren? Wieso werden wir Normalsterbliche ständig davor gewarnt, zum Beispiel im Internet nicht zu viel Intimes von uns preiszugeben? Die Antwort lautet: Weil man ein gutes Händchen für Öffentlichkeitsarbeit (neudeutsch PR, „Public Relations“) braucht, um in kein Fettnäpfchen zu treten! Von einer Entgleisung mit Totalschaden auf diesem Gebiet berichtet das Kapitel „Stilvolle Kommunikation mit der besseren Hälfte der Menschheit“ .
Mein Buch ist hoffentlich genauso perfekt inszeniert wie die Fotos von Barack Obama, deren geheime Botschaft lautete: „Ich bin einer von Euch, unsere Sofas könnten Brüder sein.“ „Alles richtig gemacht!“ , würde mein Freund Frank das knapp und anerkennend kommentieren. (Er ist Fußballtrainer.)
Wen möchte ich nun in diesem Buch in Szene setzen? Den Menschen hinter dem Klavier und dem Slogan:
Ein musikalisches Kraftwerk rollt durch die Lande –
Ein Sänger und sein „Flügel“ touren quer durch Norddeutschland.
Ihr Ziel: Ein Abend voller Hits und guter Laune!
Um das zu bewerkstelligen, habe ich mich für einen Dreisprung entschieden, wobei ich hoffentlich am Ende nicht auf dem Hintern landen werde. Als Anlauf dienen ein paar weitere Vorreden, in denen wir hoffentlich miteinander warm werden und Sie sich an meinen Humor gewöhnen.
Teil I ist so etwas wie eine Biographie, in der hauptsächlich die Schlüsselmomente aufblitzen, die meinen Weg als Musiker geprägt haben. Teil II ist mit den schönsten Pannen aus ca. 2.000 Auftritten als „Piano Man“ wahrscheinlich der unterhaltsamste. So werden die meisten mich kennen!
Bis dieses Buch ein Bestseller geworden ist und ich von Hamburg-Schnelsen auf die Balearen umgesiedelt bin, werden Sie mich zwangsläufig weiter so erleben. Denn ich habe keinen richtigen Beruf erlernt. Im dritten Teil, quasi der Kür, philosophiere ich ungebremst über alles, was mir wichtig erscheint. Zum Beispiel über Fußball und andere Dinge, von denen ich keine Ahnung habe.
Als ich mit dem Schreiben anfing, stieß ich sehr bald auf ein Problem:Es verlockt dazu, andere Menschen „in die Pfanne zu hauen“. Da ich ein netter Mensch bin und öffentliches „Schmutzige-Wäsche-waschen“ nicht unterhaltsam ist, löschte ich ganze Absätze schnell wieder. Das andere Extrem, also so zu tun, als wäre alles immer Friede, Freude, Eierkuchen gewesen, wäre unwahr und – langweilig! Dieses Buch wäre nie entstanden, wenn bei mir bereits die Altersmilde eingesetzt und alles vernebelt hätte. Also entschied ich mich, ein ehrliches, informatives, unterhaltsames und lustiges Buch zu schreiben. Kein vollständiges, denn erstens kann man 48 Lebensjahre nicht auf 323 Seiten komprimieren und, wie im Vorwort erwähnt, gehört auch nicht alles an die Öffentlichkeit.
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