Roland Reitmair - Nachspiel

Здесь есть возможность читать онлайн «Roland Reitmair - Nachspiel» — ознакомительный отрывок электронной книги совершенно бесплатно, а после прочтения отрывка купить полную версию. В некоторых случаях можно слушать аудио, скачать через торрент в формате fb2 и присутствует краткое содержание. Жанр: unrecognised, на немецком языке. Описание произведения, (предисловие) а так же отзывы посетителей доступны на портале библиотеки ЛибКат.

Nachspiel: краткое содержание, описание и аннотация

Предлагаем к чтению аннотацию, описание, краткое содержание или предисловие (зависит от того, что написал сам автор книги «Nachspiel»). Если вы не нашли необходимую информацию о книге — напишите в комментариях, мы постараемся отыскать её.

"Nachspiel" erzählt die außergewöhnliche Geschichte einer Familie aus dem oberösterreichischen Mühlviertel, die aus wirtschaftlichen Gründen gezwungen ist, Anfang der 20er Jahre des vorigen Jahrhunderts nach Bad Gastein auszuwandern.
"Nachspiel" beschäftigt sich mit Zivilcourage, Widerstand gegen das Dritte Reich, sowie notwendigen Kompromissen, um zu überleben – und beleuchtet dabei die Mechanismen des Faschismus und deren Auswirkungen auf die nächste und übernächste Generation.
Als Vorlage zu diesem Roman dienten mir die Erzählungen des Michael Reisinger und seiner Schwester Frieda – zwei Namen, die wie die Namen aller anderen handelnden Personen im Buch, frei erfunden sind.

Nachspiel — читать онлайн ознакомительный отрывок

Ниже представлен текст книги, разбитый по страницам. Система сохранения места последней прочитанной страницы, позволяет с удобством читать онлайн бесплатно книгу «Nachspiel», без необходимости каждый раз заново искать на чём Вы остановились. Поставьте закладку, и сможете в любой момент перейти на страницу, на которой закончили чтение.

Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

„Jetzt beruhigen Sie sich doch August, ich hab doch damals lediglich gesagt, dass derzeit im Flächenwidmungsplan eine Einfamilienhausverbauung vorgesehen ist und zu der Zeit war das so. Jeder Mensch weiß doch, dass sich so ein Flächenwidmungsplan jederzeit per Gemeindebeschluss ändern kann.“

„Falscher Hund, falscher – aber wir hören uns noch! Pfiat di Bürgermeister“

„Ja pfiat di“

Ärgerlich stieg der Edtauer in seinen Mercedes und fuhr los. Gustl stand noch kurz unschlüssig vor dem Gemeindeamt, fluchte lautstark und schlurfte dann davon.

III

Die Marktgemeinde Thalheim bestand grob gesehen aus zwei Teilen – nördlich der ältere und historisch gewachsene Ortsteil an der Traun bis hinauf zum Schloss und der Kirche am höchsten Punkt, sowie der südliche Ortsteil dahinter am Kirchplateau und den angrenzenden Parzellen, wo sich erst seit kurzem die reichen Bürger der nahen Stadt Wels zwischen einzelnen alten Bauernhöfen ihre Villen bauen ließen.

Das Gemeindeamt befand sich im nördlichen und älteren Teil. Doch auch dieser gewachsene Ortsteil hatte eigentlich keinen Charakter. Erhaltenswerte „alte Bausubstanz“, Bürgerhäuser oder dergleichen gab es nicht. Der ganze Ort war ein bebautes Durcheinander ohne wirkliches Zentrum. Wo früher ausgedehnte Auen und Felder gewesen waren, wurde nun rigoros „umgewidmet“. Dort ein Einkaufszentrum, drüben das Dienstleistungszentrum, hier eine „Uferarkade“ zur Firmenansiedlung, und das Industriegebiet am Thalbach.

Nicht nur die Namen der Bauprojekte, sondern die ganze dahinterstehende Bebauungspolitik trieb seltsame Blüten. Wucherte wie bösartige Krebszellen. Gustl nahm den Gehweg durch den kleinen Wald oberhalb der Gemeindestraße hinauf zum Plateau. Über einige Steinstufen, die zur Umfriedung führten, erreichte man unweit der Kirche das wie eine Kapelle gestaltete Kriegerdenkmal. Meistens lagen dort Kränze. Kerzen brannten. Die Heimkehrer kümmerten sich rührend um die Gedenkstätten für ihre gefallenen Helden.

Gustl dachte an seinen Vater. Der war ein kommunistischer Widerstandskämpfer in diesem unseligen Krieg gewesen – außerdem hatte er überlebt. So gesehen schien er also sicher kein Held zu sein.

Der Vater. Mit seinen grauen, strähnigen Haaren. Als Mensch mochten ihn eigentlich alle, obwohl er mit seiner Einstellung überall aneckte.

Die eigenen Parteifreunde hatten es ihm verübelt, dass er bei einer Versammlung einmal sagte, Kommunismus und Christentum wäre nicht so verschieden, vor allem kein Gegensatz. Jeder wahre Christ wäre ihm lieber als die sogenannten Linken, die erst wieder nur den eigenen Vorteil im Auge hätten.

„Apparatschiks, die nichts Besseres im Sinn haben, als die neue Gesellschaft tot zu rüsten, um die andere Seite zu beeindrucken ...“

Die vom Vater in Schutz genommenen Christen hielten ihm dafür vor, dass er, wenn er auf Nächstenliebe vertrauen würde, ja wohl keine Revolution dazu brauche und keine Diktatur seines Proletariats. Dann könnte er doch auf die Kraft seines Glaubens bauen ... Aber den Glauben an einen lenkenden, denkend Gott hatte Gustls Vater spätestens in diesem Krieg verloren.

Ein paar Unverbesserliche wiederum – ewig Gestrige, mit denen er gelegentlich Karten spielte – schätzten ihn zwar, weil er nicht nachtragend war und darauf verzichtete „die alten Sachen wieder aufzuwärmen“, die sagten aber, dass er eben nur das andere Extrem gewählt hätte.

„Die Russen haben genauso viele Schweinereien gemacht, genau so viel Dreck am Stecken“, hielten sie ihm einmal vor. Da war der Gustl vielleicht sieben oder acht, saß neben seinem Vater auf der Wirtshausbank und kaute an einer Leberkäsesemmel herum.

„Naja, ich jedenfalls nicht“, sagte Vater. „Ja, wir auch nicht.“ Roland, einer der Kartenspieler, wurde immer leicht gereizt, wenn es um Politik ging. „– lassen wir das. Vierzig“, sagte er und spielte aus.

Das war beim Metzger, hinten im Stüberl, wo sich die Einheimischen am Samstag immer zum Kartenspielen trafen. Gespannt verfolgte der Gustl, was die Erwachsenen da plötzlich mit schneidender Stimme zu besprechen hatten. Er merkte, dem Adolf war nicht so ganz wohl in seiner Haut, „Trinkst auch noch einen?“, fragte dieser den Vater. Gustl verhielt sich still.

Erst daheim wollte er dann wissen, was mit dem Adolf in dem Moment los war, warum der so seltsam geschaut hatte.

„Ach weißt, Gustl“, sagte sein Vater, „der Adolf hat nicht nur den gleichen Namen wie der Schickelgruber, der hat sich damals viel von den angekündigten Neuerungen versprochen. Und er hat halt vieles nicht sehen wollen, was so passiert ist. Das tut ihm jetzt leid ...“

Was er denn getan hätte, wollte Gustl wissen, aber der Vater sagte nicht viel. Nur, dass Adolf im Grunde bestimmt nichts Böses wollte. Dass er halt wie so viele andere damals einfach mit den falschen Mitteln versucht hatte, die schlechte Zeit zu meistern ...

Den Adolf konnte der Gustl eigentlich immer gut leiden. Der kam früher auch oft zu ihnen nach Hause, mit seiner Frau, der Eva. Dann wurde Karten gespielt. Bauernschnapsen. Frauen gegen die Männer. Gustl saß daneben und „kiebitzte“. Während aber der Adolf noch lachen konnte, selbst wenn Gustl gar einmal seine Karten verriet, schimpften Eva und die Mutter schnell einmal.

Adolf erklärte ihm dann jedes Mal, dass die „Damen“ ohnehin schon so einen schweren Stand hätten. Und wenn die Frauen dann lautstark protestierten, lachte er noch mehr und drohte ihnen einen „Schneider“ an.

Und bevor Adolf mit der Eva heimging, steckte er Gustl meistens noch einen Fünfziger oder einen Hunderter zu. „Für die neue Angelrute“, sagte er und sagte es auch noch, als der Gustl schon längst eine neue gekauft hatte.

Das letzte was Gustl vom Adolf gehört hatte war, dass sein Sohn bei einem Autounfall ums Leben gekommen sei. Viele aus dem Ort meinten damals, er hätte das Tunnelportal extra anvisiert, aus Liebeskummer.

„Der Adolf hat sich seither nicht mehr erfangen. Pausenlos redet er vom Umbringen, weil er in seinem Leben noch „nie nichts“ richtig gemacht hätte. Nicht einmal den Sohn hätt’ er vor seinem Schicksal bewahren können ... Die Eva ist schon ganz verzweifelt, dass er sich auch noch was antut“, hatte der Vater erzählt.

Gustl tat der Adolf leid, was er auch falsch gemacht hatte in seinem Leben, er war ein netter Kerl und vor allem war er immer nett zu ihm.

Dem Adolf sollte er wieder einmal schreiben ...

Gleich hinter dem Kriegerdenkmal lag Richtung Südost der Friedhof. Gustl musste kurz stehen bleiben und verschnaufen. Das Atmen ging immer schwerer.

Über die Friedhofsmauer lugten die Flachdächer der Siebzigerjahre-Siedlung herüber, daneben kam eine Reihenhaussiedlung aus der zehn Jahre späteren „Epoche“, dann die größeren Mehrfamilienhäuser, Baustil „Neue Heimat“. Dahinter standen schon die Häuser, in denen auch Gottfried und er ihre Wohnungen hatten.

Von Gustls Balkon aus konnte man in dieser Richtung die Kalkberge östlich vom Traunstein sehen. Priel, Warscheneck und Pyhrgas zum Beispiel, oder etwas weiter östlich das Sengsen-Gebirge. Dazwischen schien es nur Felder zu geben, Wälder und Wiesen. Die Sicht auf die Berge war wichtig für ihn, er war inmitten von Bergen aufgewachsen. Jetzt in der Ebene fühlte er sich immer ein bisschen unwohl, „da zerfließt irgendwie alles, da kommt man nirgends her und geht nirgends hin, ein Hügel um den anderen ...“

Es war für ihn einer der triftigen Gründe, sich diese Wohnung hier zu mieten: die Sicht auf die Berge. Obwohl sie viel mehr kostete als die Wohnung in der Stadt drüben. Freilich, gleich in der Senke hinter den Buchen am Hügel drüben, befand sich das Industriezentrum, aber das konnte man weder sehen noch riechen. Und wenn die entfernten Kalkfelsen in der Früh im ersten Licht der Sonne ganz rot leuchteten, fing der Tag schon anders an…

Читать дальше
Тёмная тема
Сбросить

Интервал:

Закладка:

Сделать

Похожие книги на «Nachspiel»

Представляем Вашему вниманию похожие книги на «Nachspiel» списком для выбора. Мы отобрали схожую по названию и смыслу литературу в надежде предоставить читателям больше вариантов отыскать новые, интересные, ещё непрочитанные произведения.


Roland Reitmair - Servus in Bhutan
Roland Reitmair
Roland Reitmair - Virtueller Terror
Roland Reitmair
Paul Tobias Dahlmann - Das Wattenscheider Nachspiel
Paul Tobias Dahlmann
Insa Roland - Der Code Noir Eve
Insa Roland
Roland Reitmair - SplitterNacht
Roland Reitmair
Roland Reitmair - friedvoll deutsch
Roland Reitmair
Roland Reitmair - Der Medizinmann
Roland Reitmair
Roland Reitmair - Innergebirg
Roland Reitmair
Roland Walter - König Roland
Roland Walter
Отзывы о книге «Nachspiel»

Обсуждение, отзывы о книге «Nachspiel» и просто собственные мнения читателей. Оставьте ваши комментарии, напишите, что Вы думаете о произведении, его смысле или главных героях. Укажите что конкретно понравилось, а что нет, и почему Вы так считаете.

x