Martin Berthold Heinrich Diebma - PUZZLE - Mord am Kanal

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Tim Schlüter lebt Ende der neunziger Jahre zurück¬gezogen auf einem alten Bauernhof in der Nähe des Nord-Ostseekanals. Bei einem Ausflug mit seinem Hund Cano stößt er auf die Überreste einer offenbar weiblichen Leiche. Doch wo sind die anderen Skelett-Teile? Tim forscht nach und kommt einem bestia¬lischen Verbrechen auf die Spur. Wie bei einem Puzzle versucht er die fehlenden Teile zu finden und in das sich langsam vervollständigende Bild einzupassen. Tims Recherchen führen weit zurück in die achtziger Jahre und lösen schon bald einen neuen Mord aus. Denn Tim ist dem Täter dichter auf den Fersen, als ihm lieb sein kann. Auch Charlotte, die zunächst so hilfs¬bereite Schwester der mutma߬lichen Toten, scheint ein doppeltes Spiel zu treiben. Am Ende wird Tim sich nur noch auf einen verlassen können: seinen treuen Hund Cano…
Eine verrückte Alte, ein Geizhals, zwei vom rechten Weg abge¬kommene Freunde und ein atembe¬raubendes Finale auf der alten Holtenauer Kanalbrücke bei Kiel, das sind die weiteren Zutaten dieses düsteren Genremixes aus abgründigem Psychodrama und raffiniertem Regiokrimi.

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Tim gehörte eigentlich nicht zu den zart Besaiteten, aber die Ereignisse des abgelau­fenen Tages hätten wahrschein­lich auch bei noch härteren Gemütern als dem seinen im seelischen Grenzbereich zwischen Bewusstem und Unter­bewusstem ein Auslass­ventil in Gestalt nächtlicher Spukge­schichten gefunden. Daran, dass ihm dieser Alp­traum einen gewaltigen Schrecken eingejagt hatte, der erst mal verdaut sein wollte, änderte diese Erkenntnis nichts. »Pfui! Pfui!«, sprach Tim noch einmal leise zu sich selbst. Er vergewisserte sich, dass weder links noch rechts von seinem Bett irgend­welche Skelett-Teile herumlagen, noch Cano, der neben seinem Bett zu nächtigen pflegte und ihn nun wegen der zusammenhanglosen Pfuis verstört aus müden Au­gen ansah, einen Kopf im Maul hatte, und machte bis zum Morgengrauen kein Auge mehr zu.

Dr. med. Freya Meisenberg musste nach Meinung ihrer männlichen Kollegen jeden Morgen ein beachtliches Maß an Zeit aufwenden, um ihr langes, mittel­blondes Haar zu je­nem Zopf von besonderer Perfektion zusammenzuflechten, der jeden von ihnen neugierig darauf machte, wie sie mit offenem Haar aussehen mochte. Nie hatte einer die begabte junge Orthopädin anders gesehen als eben mit diesem kunstvollen Ge­flecht im Nacken. Freya selbst hielt ihre Fri­sur vor allem für eine pragmatische Lö­sung. Sie hatte es auch überhaupt nicht nötig mit ihrem Aussehen zu kokettie­ren, seit sie im Anschluss an das »mit Auszeichnung« be­standene zweite Staats­examen und ihre AIP-Zeit eine nicht ganz unbedeutende Funktion in der Orthopädie der Kieler Universitätsklinik ausübte. Mit Knochen kannte sie sich aus.

Der Anruf des alten Mitstreiters aus Uni-Tagen war nach all den Jahren doch etwas überraschend gekommen. Und die Geschichte, die er ihr am Telefon kurz angedeutet hatte, kam ihr noch merkwürdiger vor. Knochen von einem Wald­spaziergang. Was mochte das sein: ein Hirsch, ein Reh? Da­für war doch wohl eher ein Förster oder Tierarzt zuständig! Wie auch immer, die Aussicht, Tim nach so langen Jahren wie­derzusehen, löste bei ihr eine kaum zu unterdrückende Vorfreude aus. Die hatte Fre­ya zwar Mühe sich einzugestehen, aber es gab sie. Warum hatte sie Tim eigentlich immer so gern gehabt? Weil er nicht übel aussah – natürlich. Und dann war er keiner von diesen unausstehlich arroganten Schürzenjägern mit Titel und Kittel, mit denen sie sich hier ständig herumzuschlagen hatte. Vor allem aber hatte er diese geheimnisv­oll tiefgründigen dunklen Augen. Auf die Augen kommt es an; das war Freyas Überzeugung schon immer gewesen. Niemals hätte sie sich in einen Typen mit diesen mattblauen bis trüb-grauen Augen verlieben können, die auch charakter­lich jeden Tiefgang vermissen ließen – die Augen als Spiegel der Seele. Inzwischen war sie zwar so gut wie verheiratet, aber Tim war ... Tim. Haben konnte man ihn so­wieso nicht. An ihn war unmöglich heranzukommen. Das Vorhaben, den Schiefen Turm von Pisa zurechtzurücken, schien entschieden aussichtsreicher. Tim umgab eine mysteriöse Mauer fast schon priesterlicher Unantastbarkeit, eine Mauer, die selbst die Posaunen von Jericho nicht zum Einsturz hätten bringen können. So jeden­falls war es ihr immer vorgekommen. Man wagte einfach nicht, ihn um eine Verabre­dung oder Derartiges zu bitten. Es kursierten ein paar sehr abschreckende Anekdo­ten über Fälle, in denen jemand versucht hatte, ihn aus der Reserve zu locken. Und die Moral dieser Geschichten lautete immer gleich: Finger weg.

Natürlich hatte Tims unorthodoxer um nicht zu sagen: ex­zentrischer Umgang mit dem anderen Geschlecht der Fan­tasie einiger (es kann sich nur um die Autorinnen besagter Anekdoten handeln) mächtige Flügel verliehen. »Du musst irgendwann mal ganz übel auf die Schnauze gefallen sein«, hatte Tim sich sagen lassen müssen oder (die verständnis­voll-feinfühlige Variante): »Dir muss jemand mal sehr weh getan ha­ben.« Gemeint war natürlich, dass Tim von seiner großen Liebe brutal enttäuscht worden war und deswegen ein Trauma mit Langzeit­wirkung erlitten hatte. Tim da­gegen leuchtete überhaupt nicht ein, warum man gleich ein Trauma-Geschädigter sein musste, wenn man nicht darauf bestand, einen unkomplizierten und unproble­matischen Lebensentwurf zu korrigieren. Und so konterte er: »Genau umgekehrt: Solche traumatischen Erfahrungen sind es gerade, die ich auf diese Weise geschickt umgehe.« Denn so viel verstand Tim auch damals schon von der Welt, wenn auch aus bloßer Theorie, dass er die mit Abstand größte Problem­quelle im Leben eines Mannes zielsicher ausmachen konnte (und damit zugleich die Quelle potentieller Traumata, denn was ist ein Trauma anderes als das traurige Ergebnis eines Problems, das scharfe Krallen ausfahren kann?). Außerdem fragte er sich, warum manche Leute einfach nicht begreifen konnten, dass ein Leben ohne Frau das Einfachste von der Welt und vor allem in jedem Fall einfacher war als eines mit, insbesondere wenn man das Wort »einfach« einfach mal wörtlich nahm. Und selbst wenn man selbiges aus irgend­einem Grunde nicht einzusehen befähigt war, gab es deswegen noch längst keinen Grund, von sich auf andere zu schließen.

Die Sachlage war also eindeutig und Tim eine geheimnis­volle, uneinnehmbare Fes­tung. Was nicht bedeutete, dass man sich mit ihm, dem Philosophen, nicht vortreff­lich un­terhalten konnte. Tim verfügte, nicht nur seines Studien­fachs wegen, über ein ausgesprochen umfangreiches litera­risches Wissen. Seine Allgemein­bildung war phänomenal. Ihm fiel zu so ziemlich jedem Fachgebiet – sei es Medizin, Recht, Che­mie oder sonst was – genug ein, um einem Ex­perten über die Dauer eines Small-talks hinaus folgen zu können, egal ob es um den Vietnam­krieg, den Zitronensäur­ezyklus oder Ethnien im Regenwald von Papua-Neu­guinea ging. Schwierig wurde es erst, wenn man auf Priva­tes zu sprechen kam, auf seine Biografie. Es schien, als hät­te er die meisten Brücken zur Vergangenheit abgebrochen. Von seinem Vater wusste man gar nichts, seine Mutter lebte in Hamburg, er aber hatte es vorgezogen, in Göttingen und Kiel zu studieren, und nur selten ließ es sich vernehmen, dass er mal für ein Wo­chenende seine Mutter besuchte; vom Vater ganz zu schweigen.

Kennen gelernt hatten sich Freya und Tim in der Evangeli­schen Studenten­gemeinde, die regelmäßig zum »Philo­sophisch-religiösen Zirkel«, kurz PRZ, lud. Einmal wö­chentlich hatten sich Studenten – oder Studierende, wie man heute an deutschen Hochschulen sagt, wenn man nicht unangenehm auffallen will – aller möglichen Fachbereiche in den Räum­lichkeiten der ESG an der Uni zum Austausch über Bibel, Gott und die Welt getroffen. Dabei konnte es auch schon mal die Mao-Bibel sein, aus der zitiert wurde. Gelegentlich unternahmen Einzelne aus der Gruppe ge­meinsam etwas am Wochenende, betätigten sich sportlich, gingen ins Kino oder Theater oder zum Italiener, und sofern nicht die Gefahr bestand, irgendwann mit einer weiblichen Studierenden allein gelassen zu werden, war Tim allem An­schein nach gerne mit von der Partie, auch wenn er nicht gerade die größte Stimmungs­kanone war. Nach ein paar ge­meinsamen Semestern in der Gruppe hatten sich die Wege von Tim und Fre­ya dann getrennt. Freya konnte sich noch gut an ihre letzte PRZ-Diskussion erinnern. Sein ständiges Gegen-den-Strom-Schwimmen und sein eigenwilliges In­fragestellen von Ansichten, die bei den meisten anderen ge­setzt waren (oder Gesetz), hatten Letztere entnervt und ihn selbst zermürbt. Sie gipfelten auf der letzten gemeinsamen Zusammenkunft damals am Semesterende in seiner stritti­gen Forderung, Gott als Gesetzgeber erst dann abzu­setzen, wenn er erwie­sener­maßen inexistent sei. Er aber habe dafür keine Beweise gefunden, nur Mehrheitsbes­chlüsse und still­schweigenden Konsens, den »Konsens des Mainstream«. Was jedoch war »Mainstream«? Tims Ant­wort: »Das, was die meisten Menschen, fehlbare, vergängli­che, in ihren Überzeugungen wechselhafte und verführbare Menschen, innerhalb eines bestimmten Zeitab­schnitts für richtig halten, zum Beispiel zum Thema Judentum in der Nazi-Zeit.« Es war um die Frage gegangen, wie ein univer­selles menschliches Ethos in der Welt verankert werden könne. Die eine Seite vertrat den Standpunkt, der gesunde Menschen­verstand oder Commonsense, das menschliche Gewissen, ein der Wissenschaft zu verdankender Wissens­stand, ethische Grundregeln und Erkenntnisse aus der Phi­losophie könnten das sittlich Gute und Richtige durch eine gemeinsame Anstrengung aller gebildeten Menschen in der Welt verankern. Die Fehler der vergangenen zweihundert Jahre seien ein letztes Aufbäumen der Dummheit und Bar­barei gewesen gegen das, was alle längst als richtig und gut begriffen hätten. Gegen diesen »aufklä­rerischen Illusionis­mus« und »blauäugigen Idealismus« hatte sich keiner so vehement zur Wehr gesetzt wie Tim. Per Mehrheitsbe­schluss, so sein Vorwurf, sei eine neue, primär von fehlba­ren Menschen komponierte Religion aus der Taufe gehoben worden. Robespierre habe dasselbe versucht und sei kläg­lich gescheitert. Als hätte es noch eines Beweises bedurft, dass Menschen als Autoren und Bürgen eines dauerhaft gül­tigen Sitten­gesetzes überfordert sind. Denn wenn ein Mensch in seiner angeborenen Fehlbar­keit irren könne, dann könnten die Menschen auch mehrheitlich irren und so­mit falsche Maßstäbe setzen, die zwar in einer bestimmten Zeit oder Epoche richtig aussehen mochten, aber ein Ver­fallsdatum besaßen. Was sich aber nur zeitweilig als wahr erweise, sei überhaupt keine Wahrheit. Als Beispiel hatte Tim in einer als niederträchtig empfundenen Parade das Dritte Reich angeführt. Damals hätte sich in fast allen Schichten eine Mehrheit für den Führerkult gefunden; das, was damals nur eine Minderheit vertreten habe, sei heute als richtig anerkannt. »Wer hat damals den gesünderen Menschen­verstand gehabt?«, hatte Tim provokativ in die Runde gefragt, in der natürlich jeder wusste, wie viele ihren Widerstand gegen die Nazis mit dem Tode bezahlt hatten. Freya erinnerte sich, als wäre es gestern gewesen. Schwei­gend hatten sie dagesessen, als Tim gleich im Anschluss die Frage stellte: »Und was ist in hundert Jahren Konsens? Vielleicht sind wir ja heute alle im Irrtum!« Eine dritte Fraktion, der Freya angehört hatte, versuchte erfolglos zu vermitteln und in Anlehnung an Kant die Religion als Stif­terin eines Sitten­gesetzes irgendwie in die Gegenwart hin­überzuretten. Aber Tim war kein Freund von Kompromis­sen. Ein Semester später hatte er seinen verlorenen Posten geräumt.

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