Günter Laube
Das Wort Gottes: Top Secret
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Inhaltsverzeichnis
Titel Günter Laube Das Wort Gottes: Top Secret Dieses ebook wurde erstellt bei
Prolog
1. Der Tote in New York
2. Die Stadt, die niemals schläft
3. Ein Anschlag
4. Erste Hinweise
5. Ankunft in der Alten Welt
6. Internationale Begegnungen
7. Die Ewige Stadt
8. Eine Reise in die Historie
9. In der Heiligen Stadt
10. Ein Verhör
11. Die Mutter Gottes
12. Drei Religionen und ein Mord
13. Gastfreundschaft
14. Touristen und Terroristen
15. Rien ne va plus
16. Zurück in die Neue Welt
17. Treffen mit einem Weisen
18. Äquatortaufe
19. Blutsbande
20. Hochzeitspläne
Epilog
Weitere Werke
Impressum neobooks
Washington, USA
Sonntag, 7:00 a.m.
»Christina! Suchen Sie mir doch bitte unsere Agenten im Zuständigkeitsbereich Washington, New York, Ostküste heraus, und lassen Sie sich die Personalakten bringen!«
»Sofort, Sir!«
»Ach so ..., und, Christina?«
»Ja, Sir?«
»Die betreffenden Agenten dürfen momentan in keiner Operation gebunden sein. Sie müssen sofort verfügbar sein! Und wenn Sie die Akten haben, kommen Sie bitte gleich zu mir!«
»Jawohl, Sir!«
Die Sekretärin des Leiters der Abteilung V der amerikanischen Bundespolizei FBI - des Federal Bureau of Investigation - wandte sich von der Sprechanlage ab und ihrem Computer zu. Sie öffnete eine Datei und gab die entsprechenden Suchkriterien in eine Datenmaske ein. Nur Augenblicke später erschienen auf dem Bildschirm drei Namen in alphabetischer Reihenfolge.
Sie griff zum Telefonhörer und wählte die Nummer des Leiters der Personalabteilung. Dieser meldete sich umgehend; sie nannte ihm die Namen und bat ihn um kurzfristige Übersendung der Personalakten, die er ihr zusicherte. Wenige Minuten später klopfte ein junger Mann an ihrer Tür, der einen etwas schüchternen Eindruck machte und ihr die geforderten Unterlagen überreichte: »Good morning! Mit besten Empfehlungen von Mister Brandshaw.«
Christina nahm die Akten entgegen. »Danke sehr!«
»Sie sind alle vollständig«, fügte der Schüchterne noch hinzu. Man spürte, dass er auf eine bestimmte Art und Weise Respekt zu haben schien. Die Menschen, deren Personalakten er soeben überbracht hatte, mussten außergewöhnliche Leute sein - oder Außergewöhnliches geleistet haben. Alle Akten wiesen einen roten Balken auf dem Aktendeckel auf, auf dem in weißer Beschriftung stand: 'Top Secret - Eyes only'.
Christina blätterte kurz in den Papieren, um sich zu vergewissern, und entließ den Boten mit einem freundlichen Lächeln. »Danke sehr, ich melde mich, wenn Sie sie wieder abholen können.«
Der junge Mann nickte und verließ das Büro.
Christina erhob sich, schritt auf das angrenzende Büro ihres Chefs zu, klopfte und öffnete die schalldicht gedämmte Tür.
Ihr Chef hatte soeben telefoniert und hielt noch den Hörer in der Hand. Er schaute sie zunächst wie geistesabwesend an, doch dann änderte sich sein Gesichtsausdruck und wich einer gespannten Erwartungshaltung. Er legte den Telefonhörer zurück auf die Basisstation. »Ah, Christina! Kommen Sie herein!«
Sie trat ein und schloss die Tür.
Sein Blick war voller Spannung auf die Unterlagen gerichtet, er wirkte fast ein wenig ungeduldig. »Das ging ja schnell, zeigen Sie her!«
Sie trat bis an seinen Schreibtisch heran und überreichte ihm die gewünschten Akten. »Ein neuer Fall, Sir?«
»Hmm«, brummte ihr Chef, während er fast gedankenverloren in den Papieren blätterte.
Christina wunderte sich. Sie hatte ihn ihr gegenüber noch nie so wortkarg erlebt, normalerweise war er seiner Sekretärin gegenüber recht aufgeschlossen. Die in diesen Kreisen sonst durchaus übliche Geheimnistuerei war zwischen ihnen nicht vorhanden. Jedenfalls bis jetzt nicht.
Schließlich nickte er, als ob er sich etwas bestätigen wollte, und blickte auf: »Special Agent Carter, John Carter, Personalnummer CJ/362-8331-293-X1, ja, das ist er, wie zu erwarten war! Ihn setzen wir auf den Fall an!«
Christina war leicht irritiert: »Ein neuer Fall? Für Carter?«, erkundigte sie sich wiederum, doch diesmal war sie fest entschlossen, das Geheimnis zu lüften. Immerhin war nichts über ihren Schreibtisch gegangen, was auf einen neuen Fall für den Special Agent hingewiesen hätte.
Ihr Chef nickte. »Ja, so wird es wohl sein.« Und mit einem abrupten Themenwechsel nahm er ihr jede Chance für weitere Überlegungen: »Ich weiß, dass Carter nach dem in der letzten Woche gelösten Fall jetzt eigentlich Urlaub hat - ab morgen. Und ich weiß auch, dass er den wohlverdient hat.«
»Das ist richtig, Sir«, bestätigte Christina.
Ihr Chef winkte ab. »So leid es mir tut, aber wir brauchen ihn. Veranlassen Sie also bitte, dass sein Urlaub verschoben wird, und dass er sich sofort auf den Weg nach New York macht! Die Details gebe ich Ihnen gleich rüber.«
»Jawohl, Sir!«
Christina nahm die Akte Carter in die linke Hand, klemmte sich die beiden anderen unter den linken Arm und ging zurück in ihr Büro. Sie kannte diesen Tonfall und wusste, dass ihr Chef seine Linie konsequent bis zum Schluss verfolgen würde. Zumindest für den Moment würde sie aus ihm keine weiteren Informationen herausholen.
Die beiden nicht benötigten Akten händigte sie dem telefonisch herbeigerufenen Boten wieder aus. Dann setzte sie sich in eine entspannte Lesehaltung und schlug die Akte des von ihrem Chef ausgewählten Agenten auf. Obwohl sie eigentlich alle Agenten und deren Lebensläufe in- und auswendig kannte, las sie leise vor sich hin: »John Carter, Alter: fünfunddreißig, ledig, Wohnort: Los Angeles; guter College-Abschluss, Special Agent seit sieben Jahren; bekam vor drei Jahren den Vermerk 'X1', also einsetzbar für höhere und höchste Aufgaben, auch für unsere Abteilung; gehört der Gruppe Eins an, Zuständigkeitsbereich Ostküste, hier vor allem New York und Washington; gilt als Meister der Improvisation; guter Analytiker; flexibles, taktisches und zielorientiertes Denken zeichnen ihn aus. Vater Edward Carter ist EDV-Experte, arbeitet seit zwölf Jahren in einer großen Firma im Silicon Valley, davor in der Niederlassung in Chicago. Seine Mutter, Rosita Serrano Mendez ist Mexikanerin, geboren in Tula, im Norden Mexikos, lebt seit siebenunddreißig Jahren in den Staaten.«
Sie schaute sich einige Familienfotos des Agenten an: »Sein Äußeres hat er vom Vater, markantes Kinn, groß, athletisch, dunkelblonde Haare, graublaue Augen; aber er hat auch mexikanisches Blut ..., wie ich weiß, kann er recht temperamentvoll sein ...«, sinnierte sie.
»Sein Großvater väterlicherseits ist im Alter von einundzwanzig Jahren aus Deutschland nach Amerika ausgewandert, nach Boston; daher spricht Carter neben seinen Muttersprachen Spanisch und Englisch auch sehr gut Deutsch; dazu hat er während seiner Schulzeit Portugiesisch und Italienisch gelernt, später auch Französisch; Grundkenntnisse in Japanisch; Einzelkämpfer- und Scharfschützenausbildung an der FBI-Academy mit Auszeichnung absolviert, begnadeter Schwimmer und Leichtathlet, arbeitete als Judo-Trainer während seiner College-Zeit, ist Träger des Schwarzen Gürtels in Judo und Karate, praktiziert seit seinem vierzehnten Lebensjahr Aikido ...«
Sie stutzte kurz. »Was ist noch mal Aikido?«, murmelte sie, doch dann blätterte sie weiter: »Eine jüngere Schwester, Caroline, siebenundzwanzig Jahre alt, ledig, studiert Philosophie und Kunstgeschichte in San Francisco.«
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