Pats Körper gab nach, sie gab sich ganz in die sie haltenden und streichelnden Hände der Männer. Stück für Stück wurde sie entkleidet, wurde Stoff zur Seite geschoben. Ihre Haut brannte unter den nicht enden wollenden Berührungen sanfter Finger, zärtlicher Lippen, verführender Zungen. Um sie herum war pure Kraft, Energie, Hitze.
Aus dem Kapitel: Zurück
Es war spät geworden.
„Du bleibst doch hier, Triets?“ „Hmmm.“
Sie rutschten gemeinsam in die Sofaecke. Pat kuschelte sich mit dem Rücken an Doms Brust, protestierte leise „Hej“, als er ihr einfach so die Bluse auszog. Unbeirrt ließ er seine Fingerkuppen sanft über ihre Schultern gleiten, strich liebkosend über ihre Oberarme, verharrte kurz an ihren Ellbogen. Sie lehnte den Kopf an ihn, schloss die Augen und er schmiegte sich näher an ihren Po. Spürte die winzigen Härchen auf ihren Unterarmen, als er seine Finger erneut auf Erkundung schickte. Ziepte daran, bevor sich seine Hände über ihre legten. Sie seufzte leise. Seine Finger verschränkten sich mit ihren, so verharrte er einen Augenblick, lauschte ihrem Atem. Rieb seine Nase an ihrem Ohr.
Langsam, sehr langsam traten seine Hände den Rückweg an, eine Spur prickelnder Lust auf ihren Armen hinterlassend. An ihren Schultern angekommen, endete die Synchronizität seiner Bewegungen vorerst. Während seine Linke an ihrem Arm ruhte, nahm seine Rechte ihr Haar zur Seite.
Sehnsüchtig erwartete sie die Berührung seiner Lippen. Sein warmer Atem in ihrem Nacken sorgte dafür, dass sich die einmal geweckte Lust in jeden Winkel ihres Körpers ausbreitete. Endlich, endlich sein Mund. Liebkosend, zärtlich. Seine Zungenspitze, mit der er sie kaum berührte, entlockte ihr ein Schnurren, fachte ihre Lust weiter an. Seine Berührungen wurden zielstrebiger, verwandelten die Lust langsam in Verlangen.
Die Finger seiner Linken malten Spiralen auf ihr Schulterblatt, glitten tiefer und über ihre Seite nach vorne, schlossen sich sanft um ihren Busen. Sie seufzte tief auf, wand sich aus dem BH. Ihr Verlangen wuchs ‒ wie sein Glied, das, an ihr Hinterteil gepresst, größer wurde. Sie wollte sich gleichzeitig in seine Hand und an seine Erektion schmiegen, wand sich, um beides auf einmal zu erreichen. Entlockte ihm ein Stöhnen. Seine Lippen, seine Zunge erkundeten ihren Nacken, während Daumen und Zeigefinger begannen ihre Brustwarze zu stimulieren. Sie genoss stöhnend jede seiner Berührungen, gab sich hin, empfing und wollte doch mehr.
Bot ihm ihren Mund dar, den er, ohne zu zögern, in Besitz nahm. Sie hieß seine Zunge willkommen, zog mit den Zähnen sanft an seinen Lippen. So wie ihr Kuss leidenschaftlicher wurde, steigerte sich die Intensität, mit der er ihre Brustwarze drehte. Sie auf die nächste Ebene des Verlangens hebend.
Sie schob die Hände begehrend zwischen ihren Po und seine Leisten, sofort löste er sich, gewährte ihr Zugriff. Half ihr die Hose zu öffnen, den störenden Stoff beiseite zu schaffen. Ihre Hände wollten seine Haut fühlen, ihre Finger wollten tasten, wollten berühren, aber vor allem sein pralles Glied ganz umfassen, spüren, wie es in ihren Händen pulsierte, härter wurde.
Er setzte sich um, damit sie ihre Hand auch sanft massierend um seine Hoden legen konnte, die andere umfasste jetzt zielstrebig seinen Schaft. Er schloss ihren Griff fester darum und sie begann ihre Hand leicht auf und ab zu schieben. Die Antwort war ein Biss in ihren Hals und ein gestöhntes: „Hör nicht auf.“
Seine Hände tasteten sich zu ihren Brustwarzen und pressten sie im selben Rhythmus zusammen. Ihre Zungen fanden sich zu einer weiteren Vereinigung.
„Komm ins Bett.“
Konnte das tatsächlich funktionieren?
Pat neigte den Kopf zur Seite, obwohl ihr klar war, dass das beim Betrachten eines Bildes auf einem 2D-Bildschirm sinnlos war. Sie würde trotzdem nicht um die beiden herumsehen können.
Die beiden. Das waren eine Frau, von der man hauptsächlich die um einen Mann geschlungenen Beine sah. Und die Rückansicht des Mannes, der sie auf seiner Hüfte trug. Es sah so aus, als hätten die beiden Sex. Sie mit dem Rücken an der Wand, das Gesicht verzückt, hielt sich an ihm fest. Er hatte eine Hand unter ihrem Hinterteil und stützte sich mit der anderen ebenfalls an der Wand ab.
Bevor Pat auf Pause gedrückt hatte, hatte der Schauspieler seine Hose geöffnet, seine Partnerin nach oben gehoben und offensichtlich ihren Slip irgendwie zur Seite geschoben. Die entscheidende Szene war wieder einmal nicht zu erkennen gewesen. In der nächsten Einstellung hörte man vor allem ihr begeistertes Stöhnen und sah ihren geöffneten Mund. Der Mann drängte zielstrebig gegen sie, aber wie er das genau tat, konnte man nicht sehen.
Sie klickte das Standbild weg, holte sich etwas zu trinken und überlegte währenddessen, wie sie die Sex-Szene in ihrem Roman gestalten sollte.
Dass das, was sie hier eben betrachtet hatte, in Wirklichkeit funktionierte, bezweifelte sie.
Aber sie wusste es nicht.
Wenn sie nicht immer dasselbe schreiben wollte, brauchte sie Informationen. Aber woher? Und wie?
‚Neu‛, wusste Dolores sofort.
Pat sah sich in dem Raum um, den sie soeben betreten hatte. Sie versuchte gelassen zu wirken, doch Dolores nahm die latente Nervosität der Besucherin sofort wahr. Musste lächeln. Es war immer dasselbe.
Das Etablissement wirkte wie eine normale Bar. Leicht gedämpftes Licht. Einfache, aber stylische Einrichtung. Auf der einen Seite des länglichen Raumes fünf Nischen mit jeweils einem kleinen Tisch und einer halbrunden Bank.
Pat beschloss, die Nischen mit den drei dort wartenden Männern vorerst zu ignorieren. Wandte sich der Theke auf der gegenüberliegenden Seite des Raumes zu.
„Guten Abend“, wurde sie freundlich von Dolores begrüßt.
Sie erwiderte sowohl Lächeln als auch Gruß, setzte sich auf einen der Barhocker und bestellte ein Bitter Lemon. „Wenn Sie so etwas haben.“
„Sicher.“ Dolores stellte ein Glas mit Eiswürfeln vor die potenzielle Kundin, gab eine Zitronenscheibe dazu und schenkte ein.
„Sehen Sie sich in Ruhe um“, ermunterte sie Pat. „Sie können selbstverständlich direkt mit den Männern reden, oder Sie sagen mir, was Sie möchten. Ich beantworte auch alle Ihre Fragen, falls Sie welche haben. Ich heiße Dolores.“
„Ihr richtiger Name?“
Die Frage überraschte Dolores sichtlich.
„Entschuldigung, das geht mich wirklich nichts an.“ Pats Stimme wurde leiser: „Ich dachte nur …“ „Ja?“, fragte Dolores neugierig geworden.
„Weil der Name doch ‚Schmerzen‛ bedeutet …“, ließ Pat ihren Satz erneut unvollendet.
„Oh, das ist unbeabsichtigt. Die meisten Frauen wollen außer Sex auch Exotik. Sabine ist ihnen zu – gewöhnlich.“
Es war nichts los im Moment, Dolores hatte Zeit zu plaudern. Etwas Abwechslung. Die Stammkundin, die gerade eintrat, kam alleine zurecht. Verschwand mit einem Nicken durch die Tür am hinteren Ende der Theke. Pat folgte ihr mit den Augen.
„Sie suchen einen Mann“, nahm Dolores das Gespräch wieder auf. „Sex“, stellte Pat klar.
„Aber mit einem Mann?“ „Ja.“
„Sie sollten sich einige unserer Jungs näher ansehen. Die, die gerade frei sind, sind hier.“ Sie machte eine leichte Kopfbewegung in Richtung der Tische.
Pat nickte. „Ich suche nichts“, sie zögerte, „sagen wir: Ausgefallenes. Ich habe nur überhaupt keine Erfahrung mit so etwas, und ich erlebe ungerne Überraschungen. Ich bin ein bisschen nervös“, gestand sie, und leerte ihr Glas in einem Zug.
„Die Jungs bereiten Ihnen im Rahmen des Vereinbarten ausschließlich positive Überraschungen. Und alle sind sehr gut darin, Sie zu entspannen. Wenn Sie mir sagen, was Sie suchen, empfehle ich Ihnen einen der Männer. Ob Sie ihm sagen, dass Sie das zum ersten Mal machen, können Sie entscheiden, wenn es so weit ist. Aber bei neuen Kundinnen sind sie generell alle besonders einfühlsam. Wie gesagt, Sie können sich auch gerne selbst umsehen.“
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