Michael Blaschke - Wende auf Russisch

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Anfang der neunziger Jahre, nach dem Zusammenbruch der Ostblockstaaten, versuchten viele Menschen im westlichen Ausland ihr Glück zu machen. Mit guten und oft auch mit bösen Absichten. Einige verschlug es nach Berlin, doch mangelnde Sprachkenntnisse und fehlende Qualifikation lassen sie in Kreise der russischen Unterwelt abgleiten. Um zu überleben, werden sie kriminell, mit Korruption, Prostitution, Schwarzgeld, Erpressung und Falschgeld. Mafiöse Strukturen wollen die «Neuen» nicht in ihren Kreisen. Sie werden ausgenutzt, um im Ausland Mädchen anzuheuern, die dann in Deutschland brutal zur Prostitution gezwungen werden sollen. Das läuft nicht immer glatt. Einige bezahlen mit ihrem Leben, andere gehen enttäuscht und mit leeren Taschen wieder zurück in ihre Heimat. So zerschlägt sich der Traum vom schnellen Geld.

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„Dimitri, der alte Säufer hat es wieder mal geschafft, sich von der besten Seite zu zeigen“, sagte Rabitschew und nahm gleich zwei Stufen, um nicht in den Unrat zu treten.

„Kannst du dir vorstellen, dass diese alte Saufziege mal Direktor der städtischen Verkehrsbetriebe war?“, fragte Rabitschew und half seinem Freund, an dem Mann vorbei zu kommen.

„Er hat den Niedergang des Staates nicht überwunden. Die Seilschaften haben die Betriebe verschoben und er verlor seinen Direktionsposten, weil er mit den Machenschaften der Nomenklatura nicht einverstanden war. Er musste seine Dienstvilla räumen und wohnt seit zwei Jahren in diesem Mietshaus. Ein armer Teufel, der nicht bereit war, mit den Parasiten der Gesellschaft gemeinsame Sache zu machen. Er müsste den Leninorden bekommen, aber das vergoldete Blech ist auch nichts mehr wert.“

„Willst du den Alten in seinem Dreck liegen lassen?“, fragte Saizew.

„Ich sage seiner Frau Bescheid, sie wohnt neben mir. Es ist nicht das erste Mal, dass sie ihren Mann so vorfindet. Sie ist eine zarte, kultivierte Frau, die einen besseren Lebensabend verdient hätte“, erwiderte Rabitschew.

Er läutete an der Tür der Nachbarin. Sie machte sogleich auf. Sie trug einen geblümten Morgenmantel, den sie mit einer Hand zusammenhielt. Mit großen Augen sah sie Rabitschew fragend an.

„Ihrem Mann geht es nicht gut, er hat sich erbrochen und schafft die restliche Treppe nicht mehr.“

Die kleine, verhärmte Frau trat aus der Tür und sah ihren Mann, der noch immer auf der Treppe lag und sich am Geländer festhielt. Wasil konnte die Situation nicht mehr ertragen. Wie sollte die Frau ihren volltrunkenen Mann in die Wohnung bringen, dachte er und gab Rabitschew einen Wink. Beide schleppten sie den Mann in seine Unterkunft, legten ihn auf die Couch und verließen die Wohnung. Inzwischen waren andere Mieter neugierig geworden. Als sie sahen, wer da Hilfe brauchte, verschwanden sie schnell wieder in ihren Wohnungen.

Rabitschew wollte gerade seine Wohnung aufschließen, da wurde sie von innen geöffnet. Eine hübsche, schlanke, schwarzhaarige Frau stand in der Garderobe und begrüßte ihn stürmisch. Etwas verlegen versuchte er sich aus der Umarmung frei zu machen. Zur Freundin gewandt sagte er: „Das ist Wasil, ein alter Freund, ich habe dir schon einiges von ihm erzählt.“

„Du bist also das große Vorbild, für meinen Lew“, sagte sie und schob beide ins Wohnzimmer. Nina Gudsowski stammte aus Fatesch, einer Kleinstadt nahe Kursk. Sie hatte im Übersetzungs- und Planungsbüro gearbeitet, das dem früheren sowjetischen Aussenhandelsbüro der Stadt unterstellt war. Fremdsprachen waren ihre Stärke, Deutsch und Englisch sprach sie fließend. Seit sechs Monaten kannten sie sich, wobei jeder glaubte, die große Liebe gefunden zu haben. Nina hatte ihren Arbeitsplatz gekündigt. Rabitschew hatte ihr den Himmel auf Erden versprochen und sie war naiv genug, ihm alles zu glauben.

Die jungen Leute machten es sich gemütlich. Ein größeres Zimmer diente als Wohn- und Schlafraum, eine kleine Küche war der ganze Wohnbereich von Rabitschew. Es gab kein Bad und die Gemeinschaftstoilette befand sich auf dem Flur. Das ehemals herrschaftliche Mietshaus stammte noch aus der Zeit vor der Revolution. Die großzügigen Wohnungen waren in kleinere Wohneinheiten umgebaut worden. Das war in den zwanziger Jahren, seitdem wurde nichts mehr verändert.

Nina hatte etwas Leckeres auf den Tisch gezaubert. Wasil beobachtete sie. Es machte Spaß zu sehen, wie ihr die Arbeit von der Hand ging.

„Ich war auf einen Gast nicht eingerichtet“, sagte sie und schaute verunsichert auf den gedeckten Tisch.

„Ich habe keine besonderen Wünsche“, meinte Wasil und sah seine Gastgeberin freundlich an. Rabitschew holte eine Flasche Wodka und alle langten kräftig zu. Nina zündete eine Kerze an. Die Möblierung war mehr als bescheiden, sogar für russische Verhältnisse. Die abgenutzte, durchgelegene Couch wurde mit einer bunten Wolldecke kaschiert. Ein uralter Ledersessel, der mal hochherrschaftlichen Hinterteilen mit Bequemlichkeit gedient hatte, fristete ein trauriges Dasein. Eine weiße Decke verbarg die Altersschwäche des Tisches. Ein übergroßes Poster mit einem teuren, deutschen Sportwagen klebte über der Couch. Gegenüber ein Teppich, der ein kitschiges, russisches Landschaftsmotiv zeigte. Beim Essen schaute sich Rabitschew auffällig um und sagte: „Bald können Nina und ich im Zentrum eine tolle Wohnung beziehen. Ich habe mit Gregori Moskwin gesprochen. Er sagte, ich könnte die Schlüssel demnächst abholen. Ach ja, der Name Moskwin sagt dir natürlich nichts.“

Er sah mit kauendem Mund zu Saizew.

„Dieser Moskwin ist ein toller Hecht, Du solltest mal sehen, was der alles hat. Ich sage dir, einen nagelneuen Mercedes S Klasse, eine Wohnung in der Cherzinskistraße, einfach erste Sahne. Ich habe mit ihm gesprochen, er hat mir versichert, dass er mir einen Job verschaffen kann, bei dem ich, wenn ich clever bin, viel Geld verdienen kann.“

Rabitschew war so verzückt von der Vorstellung, ein Leben in Saus und Braus zu führen, dass er kein Ende fand. Saizew unterbrach ihn mit der Frage: „Wer ist dieser Gregori Moskwin und mit welchen Geschäften verdient er sein Geld?“

Rabitschew winkte lässig ab, so als wollte er sagen, dass der Typ nicht nur eine Geldquelle aufgetan hätte.

„Du weißt also nicht genau, wie dieser Moskwin sein Geld verdient?“

Der Wodka hatte Rabitschew geschwätzig gemacht, er schielte verärgert zu Saizew und konnte nicht verstehen, dass der Freund immer so blöde Fragen stellte.

„Naja“, lenkte er ein, „Moskwin hat nichts genaues erzählt, aber beim nächsten Treffen will er mir mehr sagen. Außerdem hat er mir den BMW für einige Tage geliehen, ist doch auch was, oder?“

Saizew wollte den Abend nicht mit weiteren Fragen stören. Dieser alte, verrostete BMW, damit konnte Lew bei ihm nicht punkten. Er kannte seinen Freund gut genug und wusste, dass er sich schnell begeistern ließ. Saizew hatte gehört, dass in gewissen Kreisen, mit unlauteren Mitteln, im Westen gute Geschäfte gemacht wurden. Es bildeten sich mafiaähnliche Strukturen, die bereits Teile der Gesellschaft unterwandert hatten. Das schnelle Geld ließ manchen seine gute Kinderstube vergessen. Der Staat, seine Institutionen, hatten in einigen Bereichen die Macht verloren. Es war leicht, dieses Vakuum mit fragwürdigen Elementen zu füllen.

Nina merkte, dass es keinen Sinn machte, weiter zu diskutieren. Sie schaltete einen alten Kassettenrecorder an. Auch Saizew trank mehr, als er vertragen konnte. Sie kramten in ihrer Erinnerungskiste und wurden leicht sentimental. Sie sangen die Lieder mit und die Lautstärke stieg ordentlich an. Gegen Mitternacht meldeten sich die Mieter durch Klopfgeräusche und Nina beendete den feuchten Abend. Sie hatte keinen Wodka getrunken und sich kaum an der Unterhaltung beteiligt. Das kannte sie alles aus ihrer eigenen Familie. Kein Familienfest, es gab Anlässe genug, ohne Wodka. Der Vater und die drei Brüder beherrschten das Geschehen, während sie und ihre Mutter im Hintergrund blieben.

Saizew und Rabitschew lagen sich weinend in den Armen und trauerten der guten alten Zeit nach. Nina stellte den Kassettenrekorder ab, ließ die fast leere Schnapsflasche verschwinden, half Saizew auf die Beine, nahm den Autoschlüssel und bugsierte ihn aus dem Haus, ins Auto. Mit Mühe hatte sie herausbekommen, wo er wohnte. Der schwere Wagen ließ sich, zu ihrer Überraschung, leicht fahren. Die Straßenbeleuchtung war in den Außenbezirken zum Teil ausgefallen und es war nicht leicht, die Plattenbausiedlung zu finden. Saizew stolperte zur Haustür, während Nina im Auto wartete, bis er im Haus verschwunden war. Die Siedlungstraßen waren eine Katastrophe, die Beleuchtung nur kümmerlich. Dreck und Unrat lag vor den Wohnblocks. Viele Wohnungen standen leer. Nina konnte sich noch gut an die feierliche Übergabe der Wohnungen erinnern. Jeder Familie wurden die Schlüssel überreicht und die zuständigen Funktionäre nutzten die Gelegenheit, sich als Wohltäter darzustellen. Nina saß damals auf den Schultern ihres Vaters, während ihre Brüder mit roten Fähnchen in der Kolonne mitliefen. Sie waren aus Fatesch, circa zwanzig Kilometer von Kursk, gekommen, um die Bratwurst und das Freibier für einen geselligen Abend zu nutzen. Sie war noch klein, aber an diesen Tag konnte sie sich noch gut erinnern. Sie sah jetzt in den Rückspiegel und merkte, wie die grauschwar-zen Fassaden in der Nacht verschwanden.

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