Ronja Erb - Mit Weite im Herzen

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Nach dem Unfalltod drei ihrer liebsten Menschen entscheidet sich Helen, einen Neuanfang zu wagen und nach Namibia auszuwandern. Unter ungewöhnlichen Umständen bringt sie dort einen Sohn zur Welt und lernt dabei den taubstummen Jungen Kormoran kennen. Ihn verliert sie zwar bald aus den Augen, jedoch nicht aus dem Sinn. Zunächst eingenommen von ihrem jungen Mutterglück, sucht sie nicht weiter nach Kormoran. Zudem kommen erste Schwierigkeiten auf: Beim Kauf ihres Hauses stellt Helen fest, dass sie alte Wunden aus der Geschichte der Namibier aufreißt. Zum Glück gibt es Heinrich, einen Wanderarbeiter, der Helen hilft, in Namibia richtig Fuß zu fassen und auch Kormoran wiederzufinden. Zwischen Heinrich und Helen entwickelt sich eine tiefe Liebe, die es Helen ermöglicht, Altes zu überwinden und Neues zu beginnen.
Dieser Roman ist eine Hommage an Namibia und seine wundervollen Menschen.

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Doch es hatte lange gedauert, bis der erste Anruf kam. Er, der sonst fast jeden Tag angerufen hatte, ließ sich auf einmal Zeit. Ich war verunsichert und auch gekränkt gewesen, und so war das erste Telefonat dann auch sehr gekünstelt gewesen. Erst hatten wir versucht, uns über Alltägliches zu unterhalten. Ich fragte ihn nach der Arbeit und erfuhr, dass er eine Stelle in Südafrika angeboten bekommen hatte und dass er bald nach Johannesburg fliegen und ein paar Wochen bleiben wolle, um mit dem dortigen Forschungsteam zu arbeiten, dessen Leitung er übernehmen sollte. Nachdem wir noch eine Weile weitergesprochen hatten, entschuldigte Lars sich für unsere gemeinsame Nacht. Ich war daraufhin wütend geworden. Wir hatten miteinander geschlafen. Was gab es sich da zu entschuldigen? Wir waren beide Singles, zumindest ging ich davon aus, dass er es auch war, wir hatten also niemanden betrogen. Ich wurde richtig zornig am Telefon. In seiner stoischen Gelassenheit, ja schon fast Unterwürfigkeit, hatte er das hingenommen, meinen Wutausbruch über sich ergehen lassen und nichts weiter dazu gesagt.

Kapitel 3

Langsam öffnete ich die Augen und guckte auf die Weltkarte, vor der ich in Rolfs Büro stand. Der Pfeil steckte in dem Wort „Rundu“. Welcher Kontinent das war, konnte ich gleich erkennen, es war Afrika. Aber was war Rundu? Eine Stadt, ein Berg, eine Region ...?

Ich trat näher an die Karte heran und sah, dass es sich um eine Stadt handelte. „Rundu“, ich ließ mir das Wort mehrere Male über die Lippen gehen, sprach es laut, leise, hart und sanft aus. Es klang schön. Aber wo lag diese Stadt? Der Pfeil steckte links unten in der Afrikakarte, doch ich kam nicht gleich auf die Namen der Staaten, die im Südwesten Afrikas lagen. Ich suchte nach den fast verblassten Buchstaben, die den Landesnamen bezeichneten: Namibia. Ich ließ meinen Blick um die Landesgrenze schweifen und zeichnete sie gleichzeitig mit den Fingern nach. Dann guckte ich nach den anderen Städtenamen. Die einzige Stadt, die mir etwas sagte, war Windhoek. Dass sie die Hauptstadt von Namibia ist, das wusste ich, aber dann hörte mein Wissen über dieses Land auch schon fast auf. Die paar Informationen, die ich hatte, versuchte ich eilig zusammenzusetzen. Sehr deutsch geprägt, weil eine ehemalige deutsche Kolonie, schoss es mir durch den Kopf. War Deutsch nicht auch für lange Zeit die Amtssprache gewesen? Ich überlegte angestrengt, wie es dort aussehen mochte. Ich hatte schon oft Berichte und Dokumentationen über Afrika im Fernsehen gesehen, aber jetzt wollte mir kein einziges Bild in den Kopf kommen, das ich mit Sicherheit Namibia zuordnen konnte. Alles, was vor mein geistiges Auge trat, waren staubige Straßen, trockene Steppe, durch die Elefanten und Giraffen zogen, dahinter gleißendes Licht und ein warmes, sattes Rot. Ich ging ins Wohnzimmer, um mich einen Moment zu setzen. Kaum, dass ich mich gesetzt hatte, überfiel mich eine bleierne Müdigkeit, so wie ich sie, seitdem ich schwanger war, oft verspürte. Ich streckte mich auf dem Sofa aus, zog eine Wolldecke über mich und schloss die Augen.

Ich schlief ein und träumte wirr. Rolf war wieder lebendig und balancierte nur wenige Meter von mir entfernt auf einer Mauer. Ich rief ihn, aber er hörte mich nicht. Ich schrie aus voller Kehle, doch er drehte sich nicht zu mir um. Ich versuchte auf ihn zuzugehen, aber wie von einem imaginären Band gehalten, konnte ich keinen Schritt vorwärts machen. Ich versuchte, nach ihm zu greifen, doch so sehr ich mich auch streckte, ich konnte ihn nicht erreichen. Auf einmal war da auch Lars, der auf mich zukam und im Vorbeigehen, ohne mich anzusehen, die Hand auf den Bauch legte, sie aber sofort wieder zurückzog und weiterging. Alles färbte sich rot, blutrot, sonnenrot. Es war nicht zu erkennen, ob es gut oder schlecht war. Alles war einfach nur rot. Ich strich meinen Körper mit diesem Rot ein, nahm ein Bad in dieser warmen, fließenden Röte. Ich versuchte Rolf durch das Rot hinweg zu sehen, aber er entfernte sich immer mehr von mir. Die Farbe wurde intensiver, und ich zerfloss in ihr, bis ich mich selbst nicht mehr sah. Ich spürte, wie es zwischen meinen Beinen feucht wurde und ich entsetzliche Krämpfe bekam. Ich griff zwischen meine Beine und fühlte einen Kopf, den Kopf meines Babys. Ich hielt ihn und zog das Kind aus mir heraus. Dann hielt ich das Kind wie eine Trophäe über mich und schrie laut.

Ich schrie noch, als ich aufwachte. Als mir Sekunden später bewusst wurde, dass ich nur geträumt hatte, hörte ich auf zu schreien. Ich war so erschöpft von dem Traum, dass ich eine ganze Weile einfach nur an die Zimmerdecke starrte.

Wie lange ich so dagelegen hatte, wusste ich nicht, doch als das Telefon klingelte, wurde ich jäh aus diesem Zustand gerissen. Ich hörte die Stimme meiner besten Freundin Marlis. Sie lebt mit ihrem Mann und ihren drei Kindern im Umland von München. Doch alles, was ich rausbrachte, auf ihre Begrüßung war: „Rundu“.

„Helen, was ist los mit dir?“, fragte Marlis.

„Ich werde nach Afrika gehen, nach Namibia“, hörte ich mich sagen.

Marlis fragte nochmals, was mit mir los sei, wartete aber gar nicht meine Antwort ab, sondern sagte gleich: „Schön, dass du verreisen möchtest, das wird dich auf andere Gedanken bringen.“

„Nein“, sagte ich, „ich werde nicht verreisen, ich werde weggehen, ganz weggehen.“

Am anderen Ende der Leitung war Stille. Dann sagte Marlis: „Helen, ich weiß, dass du im letzten Jahr eine sehr schwere Zeit durchgemacht hast, aber deshalb musst du doch nicht gleich auswandern und auch noch nach Afrika. Das ist nur eine Flucht.“

„Das stimmt nicht“, sagte ich mit Nachdruck. „Es ist keine Flucht, sondern es ist der Weg, der für mich vorhergesehen ist, mein zweites Leben.“

Durch den Telefonhörer drang Kindergeschrei und Marlis sagte schnell: „Ich muss auflegen, Hendrik und Markus reißen sich gegenseitig an den Haaren, ich rufe dich nachher noch mal an. Nimm in der Zwischenzeit eine kalte Dusche, damit du wieder einen klaren Kopf bekommst.“

Genau das tat ich dann auch, und mein Kopf wurde klar, sehr klar. Ich sah meine Abreise nach Namibia vor mir. Ich würde in den nächsten Wochen alles regeln, was nötig war, und würde mich dann so schnell wie möglich auf den Weg machen. Ich war selbst darüber erstaunt, wie fest mein Entschluss stand, wie überzeugt ich von einer Idee war, die erst wenige Stunden alt war. Etwas sagte mir, dass das der richtige Weg ist. Ich konnte es mir nicht erklären, aber ich fühlte mich auf einmal an die Hand genommen, geleitet.

Aus meinen Gedanken riss mich wiederum das Telefonklingeln. „Was willst du in Namibia?“, schallte es aus dem Hörer. Es war Marlis, die mit ihrem Unmut über diesen Plan nicht hinter dem Berg hielt.

„Leben“, antwortete ich.

„Leben?“, fragte Marlis.

„Ja“, sagte ich, „für jemanden, der seit über einem Jahr nicht mehr wirklich gelebt hat, ist das eine sehr gute Vorstellung.“

„Aber das kannst du doch auch hier, du wirst sehen, in einiger Zeit wirst du wieder neuen Lebensmut schöpfen.“

„Ich habe neuen Lebensmut geschöpft und sehe jetzt meine Zukunft vor mir.“

„Wie kommst du denn ausgerechnet auf Namibia?“

„Ich habe mich vor die Weltkarte in Rolfs Arbeitszimmer gestellt und einen Dartpfeil geworfen, der hat in Namibia, genauer gesagt in Rundu, getroffen.“

Marlis sagte zunächst nichts und beendete ihr Schweigen dann durch ein verzweifelt klingendes Gemurmel, von dem ich nur die Worte „du bist verrückt, du bist verrückt“ verstand.

„Ich bin nicht verrückt“, unterbrach ich ihren Monolog.

„Doch“, sagte Marlis mit Nachdruck. „Wie kann man nur seine Lebensplanung von einem so zufälligen Ereignis abhängig machen? Wenn der Pfeil auf Hongkong gelandet wäre, dann würdest du nach Hongkong gehen oder was?“

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