Hugo Friedländer - Pitaval des Kaiserreichs, 3. Band

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Pitaval des Kaiserreichs, 3. Band: краткое содержание, описание и аннотация

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Das breite Publikum begeistert sich für die Einblicke in das pralle Leben des Deutschen Kaiserreichs und seine Schattenseiten. Mörder und Betrüger, hochrangige Politiker und anarchistische Terroristen, einfache Arbeiter und adlige Rittergutsbesitzer – alle landen bei Hugo Friedländer irgendwann vor dem Kadi. Er zitiert wortwörtlich den verbalen Schlagabtausch vor Gericht. Da fetzt sich der Staatsanwalt mit der Verteidigung und der Richter treibt dem Angeklagten im Kreuzverhör die Schweißperlen auf die Stirn. Zwischendurch darf es auch ruhig mal menscheln und gelacht werden. Hier verwandeln sich die Kriminalfälle in «Forensische Dramen», wie es Hugo Friedländer selbst nennt. Spannung bis zur Urteilsverkündung ist garantiert. Man weiß ja nie, wie es ausgeht.

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Der Angeklagte Knitelius war mittelgroß, schlank, brünett und auffallend blaß. Er hatte einen gut gepflegten dunkeln Schnurrbart und machte einen schneidigen Eindruck. Knitelius gab auf Befragen des Vorsitzenden an: Er sei am 16. November 1884 zu Offenbach a.M. geboren, katholischer Konfession und unbestraft. Er sei vollständig unschuldig. Er sei niemals in Magdeburg gewesen. Seine Eltern hatten in Offenbach einen offenen Verkaufsladen. 1894 starb sein Vater. Seine Mutter führte das Geschäft weiter. Er habe in Offenbach die Realschule besucht; er wollte das Einjährig-Freiwilligenzeugnis erreichen, sei aber kurz vorher von der Schule gegangen, weil er von einem Lehrer geschlagen wurde. Er habe alsdann die Kunstgewerbeschule besucht und sei mit 17 Jahren in ein Handlungshaus als Lehrling eingetreten. Einige Zeit darauf sei er nach Frankfurt a.M. gegangen und habe dort mit Juwelen und Goldwaren gehandelt.

Vors. : Sie haben bereits zugegeben, daß Sie in Frankfurt sehr viel mit Damen der Halbwelt verkehrten?

Angekl. : Jawohl.

Vors. : Sie sollen in Frankfurt auch viel mit Verbrechern verkehrt haben und Mitglied einer internationalen Einbrecherbande gewesen sein?

Angekl. : Das ist unwahr.

Vors. : Es wird von Zeugen bekundet werden. Sie gingen 1906 nach Berlin und haben dort auch viel in Verbrecherkreisen verkehrt?

Angekl. : Das ist auch unwahr.

Vors. : Von was haben Sie in Berlin gelebt?

Angekl. : Ich wurde von meiner Mutter unterstützt.

Vors. : Sie haben Reisen durch ganz Deutschland unternommen?

Angekl. : Ich begleitete eine Dame.

Vors. : Wer war die Dame?

Angekl. : Ich will den Namen nicht nennen.

Vors. : Wer bestritt die Reisekosten?

Angekl. : Die Dame.

Vors. : Die Berliner Polizei hatte Sie längst beobachtet und hielt Sie für den gefährlichsten internationalen Einbrecher. Die Berliner Polizei ist der Ansicht, Sie haben die Reisen nur unternommen, um Einbrüche zu begehen?

Angekl. :

Das ist vollständig falsch.

Vors. : Sie haben sich in Berlin Turban genannt?

Angekl. : Das ist richtig, ich tat dies, weil ich viele Juwelen versetzte.

Vors. : Sie haben sich in Weißensee bei Berlin als wohnhaft angemeldet, wohnten aber in Berlin?

Angekl. : Ich tat dies, da ich auch in Weißensee Juwelen versetzen wollte, und die dortigen Pfandhäuser nur von Bewohnern Weißensees Wertsachen in Versatz nehmen.

Vors. : Wann sind Sie von Berlin fortgegangen?

Angekl. : Am 27. Oktober 1908.

Vors. : Am 25. Oktober 1908 ist der Apothekenbesitzer Rathge in Magdeburg ermordet worden. Bleiben Sie dabei, daß Sie niemals in Magdeburg waren?

Angekl. : Jawohl, ganz entschieden bleibe ich dabei.

Vors. : Wie erklären Sie es sich, daß die Berliner Kriminalpolizei, als sie von dem Verbrechen in Magdeburg hörte, sofort der Überzeugung Ausdruck gab, das kann nur Knitelius gewesen sein, denn dieser arbeitet immer mit Nitter zusammen?

Angekl. : Das ist ein Irrtum.

Der Angeklagte erzählte alsdann weiter auf Befragen des Vorsitzenden: Eines Abends sei ihm ein Herr in Berlin nachgefahren und habe ihm mehrere Stunden Fensterpromenade gemacht. Das war ein Herr von P. Dieser hatte ihm 10000 Mark geboten, wenn er ihm ein Jahr lang Fräulein Bethge überlasse.

Vors. : Es war wohl umgekehrt. Sie verlangten für die Bethge 10000 M.?

Angekl. : Jawohl.

Vors. : Sie wohnten damals mit der Bethge zusammen?

Angekl. : Jawohl.

Vors. : Sie haben Herrn von P. schließlich geschrieben, daß er sich des Bruches des Ehrenwortes schuldig gemacht habe, weil er Ihnen die 10000 Mark nicht gegeben hatte.

Angekl. : Hauptsächlich, weil er Fräulein Bethge länger behielt, als er versprochen hatte.

Vors. : Sie haben in Berlin stets Waffen bei sich geführt?

Angekl. : Das ist richtig.

Vors. : Weshalb hatten Sie die Waffen?

Angekl. : Einmal fürchtete ich die Rache des Herrn von P., und andererseits fürchtete ich, Einbrecher könnten mir meine Juwelen stehlen.

Vors. : Was hatten Sie für Waffen?

Angekl. : Eine Browningpistole.

Vors. : Eine Zeitlang hatten Sie auch einen Hammer?

Angekl. : Jawohl.

Vors. : Hatten Sie nicht auch Einbruchwerkzeuge?

Angekl. : Nein.

Vors. : Sie sind nun am 27. Oktober 1908 plötzlich aus Berlin spurlos verschwunden und erst nach länger denn zwei Jahren in Rio de Janeiro aufgetaucht. Selbst Ihre Mutter wußte Ihren Aufenthalt nicht. Wie erklären Sie das?

Angekl. : Ich hatte mich in Weißensee bei Versatzgeschäften strafbar gemacht. Deshalb verließ ich eiligst Berlin.

Vors. : Sie werden doch zugeben, daß es ungemein auffallend ist, daß Sie gerade zu der Zeit aus Berlin und aus Deutschland verschwanden, nachdem hier der Apothekenbesitzer Rathge ermordet war?

Angeklagter schwieg.

Auf ferneres Befragen äußerte der Angeklagte: Er habe, als er aus Berlin flüchtete, zunächst verschiedene Hauptstädte Europas besucht. Von Lissabon sei er nach Monte Carlo gereist, um die Dame, mit der er gereist war und die sich dort eines Lungenleidens wegen aufhielt, zu besuchen.

Vors. : Wie lange waren Sie in Monte Carlo?

Angekl. : Acht Wochen.

Vors. : Haben Sie dort deutsche Zeitungen gelesen?

Angekl. : Jawohl.

Vors. : Haben Sie alsdann von dem Mord in Magdeburg gelesen?

Angekl. : Nein, ich habe davon erst gehört, als ich in Rio de Janeiro festgenommen wurde.

Vors. : Lesen Sie denn überhaupt Zeitungen?

Angekl. : Ich lese sehr viele Zeitungen.

Vors. : Und trotzdem haben Sie, solange Sie in Europa waren, niemals gelesen, daß in Magdeburg ein Apothekenbesitzer ermordet wurde, und daß Sie des Mordes dringend verdächtig sind?

Angekl. : Ich habe niemals etwas von dem Morde gehört.

Vors. : Den gegen Sie erlassenen Steckbrief, der in zahlreichen Zeitungen erlassen wurde, haben Sie nicht gelesen?

Angekl. : Nein.

Vors. : Von wem hatten Sie das Geld zur Überfahrt nach Brasilien?

Angekl. : Die Dame in Monte Carlo gab mir 10000 Mark.

Der Angeklagte bemerkte ferner auf Befragen des Vorsitzenden: Er habe in Rio de Janeiro unter dem Namen Andreas Walter gelebt und deutschen Sprachunterricht erteilt.

Vors. : Weshalb hatten Sie einen falschen Namen angenommen?

Angekl. : Ich fürchtete, wegen der Brillantenschwindeleien in Weißensee verfolgt zu werden.

Der Angeklagte schilderte alsdann in ausführlicher Weise seine Verhaftung in Rio de Janeiro.

Vors. : Treten Sie einmal an den Richtertisch. Sie haben im Jahre 1905 eine behördliche Eingabe geschrieben und haben, als Sie hier vom Untersuchungsrichter vernommen wurden, das Protokoll unterschrieben. Es gewinnt den Anschein, als ob Sie hier Ihre Handschrift absichtlich verstellt hätten?

Angekl. : Ich schreibe jetzt nur etwas dicker als früher.

Vors. : Sie haben auch Ihr Äußeres gegen früher verändert?

Dem Angeklagten wurde eine Photographie vorgelegt und ihm alsdann vom Vorsitzenden befohlen, seinen weißen Strohhut, Reisemütze und schwarzen steifen Filzhut aufzusetzen.

Vors. : Es ist jedenfalls auffallend, daß Sie leugneten, Nitter zu kennen, daß Sie bestritten haben, Knitelius zu heißen, daß Sie Ihre Handschrift verstellten, und daß Sie sofort nach dem Morde spurlos aus Europa verschwanden. Ich bemerke Ihnen außerdem, daß Nitter Sie anfänglich nicht kennen wollte, später aber mit voller Bestimmtheit behauptet hat, daß Sie den Apothekenbesitzer Rathge erschossen haben.

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