Diese Rechenweise in der Überlieferung sagt immer, jede Zahl enthält in sich die Folgezahl, wie der Mensch in sich alle Phasen enthält. Das Animalische ist im Menschen, keine Schlange gesondert von ihm, sondern die Schlange, die bei ihm in seinem Erlebnis, im Unbewussten da ist. Wie die anderen Tiere, die vor der Schlange noch da sind, all das ist im Menschen im Unbewussten anwesend. Und dass es die Tiere außerhalb auch gibt, will nur zeigen, schau, es hat sich getrennt von dir, die Welt ist jetzt dir gegenüber, zersplittert in einer unermesslichen Vielzahl entstanden, aber in dir ist all das auch da und du wirst erleben, dass all das in dir ist, du bist auch die ganze Welt. Im Bild Gottes bist du kein armer Sünder, sondern auch zur gleichen Zeit ein göttliches Wesen, im Bild und Gleichnis Gottes.
Deshalb sagt man in jeder Sache ist alles andere bis dorthin eingeschachtelt. Deshalb zählt man dort, wie man sagt, der Begriff 2 bedeutet die 1 ist auch enthalten . Die volle 2 ist die 2 plus der 1, welche verborgen in der 2 ist, also 3. Und die 4 hat die 3, die 2 und die 1 in sich, ist also 10 (4+3+2+1). Nun sagt man, wenn es zustande kommt, wenn es als Schöpfung erledigt ist, zustande gebracht ist, bedeutet es, dass es sich selber auch begegnet . So sagt man, der 6. Tag ist erst sich selbst begegnet, wenn jedes Steinchen der 6 seinem Gegenüber begegnet ist. Also wenn man das geometrisch zeichnet ist es 6 x 6. Das lässt sich darstellen mit 6 Striche von der horizontalen Seite und 6 von der vertikalen Seite, dann hat man 6 x 6 = 36 Felder, die alte Art des Zählens. Und so hat die 7 auch 7 x 7 = 49, dann ist die 7 voll. Die 50, das wäre dann schon das Achte. Wie 6 x 6 ist 36 – die 37 wäre schon vom Siebenten. Wenn die 36 nach dem vollen Wert gezählt wird, dass wir also sagen 36+35+34+33+32+31 …+1, das gibt dann zusammen 666, diesen 6. Tag in aller `Perfektheit´.
Jetzt ist die List und die Kraft des animalischen und auch des bewussten Denkens aus dem Erfahren getrennt vom Unbewussten. Es bedeutet, die List ist so groß, sie tut als ob sie alles enthält, alles kann – das ist die List, die Falle, die wir uns selber stellen und wir selber hineinfallen, nicht andere stellen uns diese Falle . Jeder Mensch trägt in seinem Gefühl, in seinem Wesen auch die eigene Verantwortung, dass er derjenige ist (der Verantwortliche) und er steht der Schlange gegenüber. Und diese Offenbarungen zeigen auch das Ausbrechen des Teufels am Ende (nach den 1000 Jahren). Das hebräische Wort Teufel und Schlange zählt sich praktisch gleich (im Zahlenwert ein Unterschied 358 zu 359, ist praktisch gleich). Da sehen wir, dass wir uns selber als Menschen was vormachen, nicht eine Schlange außerhalb von uns macht uns etwas vor, es ist i n u n s selber, das uns etwas vormacht, warum?
Weil wir bei uns selber die Liebe nicht erkennen und erkannt haben (1Kor 13). Diese Liebe ist das Bedürfnis zu schenken und empfangen zu können. Diese List kann nur eine vollkommen perfektionistische Art des Überlegens und Berechnens sein und da fallen wir immer wieder rein. Aber am Ende sagt man, du hast doch selber Liebesgefühle gehabt und dich nach Liebe gesehnt. Wie kannst du dort, wo es um dein ganzes Leben, deine Einsicht, deine Weltschau geht, da reinfallen, wo du anfängst zu berechnen? Das Rechnen und Zählen, das Denken in dieser Art, getrennt vom Gefühl der Liebe, ist eben dieser Fall ...
Am Ende (einer Welt der Berechnung, AdV) steht diese große Schlange, am Ende steht dieser Satan, dieses Tier und wird durchbrechen. Perfekter wie das geht es nicht, dass sie sagen, der ganze 6. Tag ist jetzt vollkommen, 666 ist vollkommen. So ist auch das hebräische Wort für Pferd ‹sus›, es schreibt sich zwar nicht 666, wie sie wissen, aber beinahe so, 60–6–60, auch eine 6-heit. Hier ist aus dem Intellektuellen eine Aggression da. Das Intellektuelle bringt Aggression, bringt Einkapselung. Um recht zu haben, z.B. mit meiner Theorie, wiederholt man es zehn oder zwanzig Mal … Das Gefühl des Rechthabens kann nur linear sein, im Entweder - Oder. Das bedeutet, dieser Schluss der Offenbarungen, dass dieses Durchbrechen der List des Denkens, dieses Tierische, deshalb auch in den vielen Geschichten zusammengefügt wird mit dem Dämonischen. Man sagt, dort wo der Mensch zustande kommt, drängt sich eine Art Supermensch auf, ein teuflischer Mensch der sagt: |›Ich bin das Ganze, werde jetzt nur denken, nur selber handeln, ich brauche jetzt nichts mehr, ich habe jetzt das Geheimnis der Schöpfung gespürt, ich kenne das, ich sehe die große Kraft des Tierischen, des Animalischen‹| (das Wissen verführt durch die Schlange, AdV), |›ich könnte die Welt beherrschen‹|.
Deshalb hat das Wort Schlange im Hebräischen die gleiche Zahl wie das Wort Gesalbter (siehe GBW, S. 86!, 225, 291), und dann sagt man: Die Dämonie kannst du nur bekämpfen, indem du offen stehst, die Liebe zu sehen (Liebe wie der Paulus gemeint hat, im Korintherbrief und wie es sonst auch gemeint wird in der Bibel). Diese Liebe, die alles beherrscht, das Ganze lenkt und führt, wenn du dich dem oft öffnest, ist die Erlösung bei dir da. Es ist gar keine Frage mehr, es sind keine Sachen, wo wir Zeit brauchen, lange, Jahre, Jahrhunderte bis wir so weit sind, das wäre eine Art pädagogische Erziehung im Sinne des Wissens, noch mehr und noch mehr Wissen, damit du dann gescheiter wirst. Nein, man sagt der Teufel ist der Gescheiteste , den übertriffst du nie !
Die List ist, er tut so, als ob er schon nackt sein kann, sich zeigen kann, als ob das schon das Ende ist (die Schlange göttlich wäre). Deshalb wird dem Menschen dort beim „Sündenfall“ die Kleidung gegeben, dass er spürt, das Animalische kann sich nicht zeigen. Aber etwas anderes kann sich zeigen, das Menschliche, das ausstrahlt, aus den Augen, als Gebärden, aus der Stimme, man weiß nicht woher und wie, aber das ist das Einzige, wo du als Mensch SEIN kannst. Dort, im Sein als Mensch gibt es das nicht, dass wir sagen: Naturgesetz, Naturwissenschaft, man muss bekleidet werden. Gott schenkt die Kleidung, sonst hättest du die Liebe nicht erfahren (das Menschliche kann sich zeigen, das Tierische kann ich verbergen, s.o.). Was wäre all der Reichtum, wenn der Seele Schaden angetan wäre? Dann wäre all der Reichtum auch sinnlos. Hier zeigt sich also etwas ganz Starkes, dass wir den Offenbarungen keine Angstgefühle gegenüberstellen müssen, sondern Gefühle: Ach, so einfach ist es. Die Offenbarung ist keine Bedrohung. Der Sinn des Ganzen hier ist diese Liebe. Liebe auch im Sinne, dass ich dem anderen schenke zu sein wie er ist, dass ich seinen Namen heil lasse, ganz lasse, dass ich nicht an seinem Namen etwas wegnehme, damit er mir mehr ähnlich ist, sondern er soll sein wie er ist, ich ändere nicht die geschaffene Identität dieses Menschen, ich will ihn nicht besser haben, so wie Gott ihn gewollt hat, so ist er. Die Beziehung kann man nur bauen, in dem Sinne, indem man den Anderen ganz lässt; auch der Bibel die Chance gibt, dass sie ganz bleibt, nicht indem ich sage, das gefällt mir besser, das weniger … – lass auch dort dieses Erschaffene, die Schöpfung Gottes sein und auf diese Art ewig sein [78B2].
Es ist wichtig den konkreten, irdischen Ausgangspunkt der Offenbarung zu besprechen, sonst wäre das Ganze in der Luft, nur allegorisch, nur symbolisch und hätte keinen konkreten Punkt hier. Inwiefern er historisch sich so abgewickelt hat, wie wir glauben, ist eine andere Sache – sehr oft sehen wir im historischen nur einen kleinen Teil und das Andere, was unsere Sinnesorgane nicht imstande sind uns zu vermitteln, sehen wir dann gar nicht. Es ist gut zu erinnern, dass Johannes im Namen von Christus spricht. Er hat sich nicht selber etwas ausgedacht oder gesehen, er hat Christus gesehen und es in seinem Namen gesagt.
Historisch soll es im Jahre 95 n. Chr. geschrieben worden sein, während des Reiches von Kaiser Domitian. Ein Kaiser der sich als erster nannte: Ich der Kaiser und der liebe Gott. Alles was zu dieser Zeit noch jüdisch war (das Christentum wurde erst institutionalisiert), wurde ganz hart und grausam verfolgt. In dieser Zeit kommt das zustande, gerade in Zeiten wo sich der Mensch sehr bedrückt fühlt, dann gerade kommen in der tiefsten Finsternis die Momente, wo man die andere Seite spürt, dort wo das Denken versagt, wo alle Planung zerschlagen wird, dort manifestiert sich im Menschen diese Art von Mitteilung. Das ist, kann man sagen das Überzeitliche von den Offenbarungen. Aber wichtig ist diese Offenbarungen an ein irdisches, zeiträumliches von unseren Sinnen wahrnehmbaren Geschehen anzuknüpfen, man darf es nicht trennen.
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