Ralf Lothar Knop - Coloman

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Nachdem Coloman seinen Vater getötet hat, wird er zu einer mehrjährigen Haftstrafe verurteilt. In der Justizvollzugsanstalt besucht ihn seine ehemalige Mitschülerin Belinda, sie verlieben sich, heiraten und Belinda wird kurz darauf schwanger. Nach seiner Entlassung führen die Beiden eine glückliche Ehe, bis Coloman anfängt zu trinken und schließlich die gemeinsame Wohnung verlässt. Nachdem Coloman einen Saufkumpan in seiner eigenen Wohnung erschlagen hat, wird er erneut inhaftiert und er macht während der Haft eine Therapie, sodass Belinda ihn nach seiner Entlassung wieder in ihrer Wohnung aufnimmt. Doch trotz der Therapie erleidet Coloman einen Rückfall.

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Auch für die gelegentlichen schlechten Leistungen in der Schule hatte sein Vater einen Satz parat, den Coloman in seinem späteren Leben immer wieder von ihm zu hören bekam: „Du stinkst vor Faulheit!“ Deshalb hörte Coloman schließlich auf, seinen Vater über irgendetwas zu informieren, er liebte ihn nicht und sein Vater liebte ihn auch nicht. Aber es war Coloman gar nicht wichtig, ob sein Vater ihn liebte, er wollte von ihm nur ein einziges Wort der Anerkennung. Dafür hat er sein Leben lang gekämpft und als er seine Niederlagen nicht mehr ertragen konnte, gab es nur noch einen einzigen Ausweg.

Der Prozess

Nachdem Coloman bei der Polizei angerufen hatte, dauerte es etwa eine viertel Stunde, bis die Beamten an der Tür klingelten. In dieser Zeit saß er besinnungslos auf einem Stuhl und starrte die Leiche seines Vaters an. Manchmal kam es ihm vor, als würde sein Vater wieder atmen, doch jedes Mal hatte er sich nur getäuscht.

Allmählich überfiel ihn eine Traurigkeit, nicht etwa, weil sein Vater tot war, sondern weil sich in ihm die Erkenntnis ausbreitete, dass es nie wieder eine Chance geben würde, von seinem Vater ein Lob, eine Anerkennung zu bekommen. Coloman hatte das Gefühl, dass sein Vater selbst im Tode noch grinste, so als wollte er sagen: „Du hast es wieder mal nicht geschafft, du bist einfach zu dumm.“

Die Polizeibeamten nahmen ihn mit auf die Wache, wo sie ein Protokoll zu seinem Geständnis anfertigten. Nur sehr selten gab es einen Fall, der nicht nur klar und eindeutig war, sondern wo auch der Tatverdächtige bereitwillig ausführlich alle Einzelheiten seiner Tat darstellte.

Da Coloman es ablehnte, einen eigenen Verteidiger zu benennen, wurde er in der Untersuchungshaft von einem Pflichtverteidiger besucht, dem er aber immer wieder nur sagte, dass er der Polizei bereits alles erzählt habe. Sein Verteidiger schlug vor, ein psychologisches Gutachten anfertigen zu lassen, aber auch das lehnte Coloman ab. Bevor sein Verteidiger ihn wieder verließ, bat er Coloman nur noch, im Prozess außer zu seiner Person keine weiteren Aussagen zu machen.

Bis zum ersten Verhandlungstag seines Strafprozesses verging fast ein halbes Jahr, in dem Coloman nur zu sehr wenigen Menschen Kontakt hatte, niemand besuchte ihn in der Justizvollzugsanstalt. Wer hätte ihn auch besuchen sollen, Freunde hatte er keine und den Kontakt zu Verwandten hatte er schon vor langer Zeit abgebrochen. Die zweite Ehefrau seines Vaters, seine Mutter war schon vor vielen Jahren gestorben, hatte natürlich auch kein Interesse daran, ihren Stiefsohn, den Mörder ihres Ehemannes, zu besuchen. Die meiste Zeit lag Coloman in seiner Zelle auf der Pritsche und starrte an die Decke, sein Kopf war vollkommen leer und auch seine Gefühle hätte er nicht beschreiben können.

An einem trüben Nachmittag, es kam kaum noch Tageslicht durch das winzige Zellenfenster, hatte Coloman eine Vision:

Ich bin endlich frei, meinen Gedanken sind keinerlei Grenzen in dieser Welt gesetzt, also kann ich auch vollkommen mühelos mit meinen Gedanken durch die Wand neben meiner Pritsche dringen und in der Zelle neben meiner umhergehen.

Tatsächlich gelang ihm dies und er schaute sich in Ruhe in seiner Nachbarzelle um. Diese Zelle war genauso wie seine eigenen aufgeteilt, auf der Pritsche lag ein etwa fünfzig Jahre alter Mann, sein Gesicht war aufgedunsen, die Augen fast zugeschwollen. Überhaupt schien er körperlich in einer sehr schlechten Verfassung zu sein, was durch seine heruntergekommene Kleidung noch unterstrichen wurde, außerdem war sehr deutlich zu erkennen, dass er sich eingenässt hatte. Der Mann lag fast regungslos auf seine Pritsche, allerdings zitterte er am ganzen Körper.

Auf dem an der gegenüberliegenden Wand stehenden Tisch waren Essensreste verteilt und die Toilette, die in einer Ecke hinter einer halbhohen Mauer stand, war vollkommen mit Kot verschmiert. Voller Mitleid betrachtete Coloman seinen Zellennachbarn, bevor er wieder in seine eigene Zelle zurückkehrte.

Wenn ich in Gedanken durch eine Wand in meine Nebenzelle gehen kann, dann muss es auch möglich sein, meinen Vater in seinem Haus zu besuchen.

Tatsächlich stand Coloman nun vor dem Haus seines Vaters, er ging die steile Auffahrt hinauf zur Haustür, doch er konnte sie nicht öffnen. Deshalb ging er um das Haus herum, betrachtete eine Weile das große Grundstück mit seinen vielen Obstbäumen und ging dann zur Terrassentür, doch auch hier konnte er nicht in das Haus gelangen.

Schließlich versuchte er auch noch, mit seinen Gedanken durch die Wand des Hauses zu seinem Vater zu gelangen, doch auch dies gelang ihm nicht. Als er versuchte, wenigstens durch das große Wohnzimmerfenster einen kurzen Blick in das Haus zu werfen, musste er feststellen, dass dieses Fenster vollkommen undurchsichtig war, sodass er schließlich aufgab und in seine Zelle zurückkehrte.

Am nächsten Abend fragte Coloman sich erneut, warum er nicht in das Haus seines Vaters eindringen konnte und deshalb unternahm er einen erneuten Versuch, es doch noch zu schaffen. Als er wieder vor dem Haus seines Vaters stand, war ihm plötzlich klar, warum das Betreten dieses Hauses für ihn unmöglich war.

Sein Vater war im Osten nur knapp dem Tode entgangen, als ein russischer Soldat mit seinem ersten Schuss sein Herz nur knapp verfehlte und bevor der Soldat einen zweiten Schuss auf seinen am Boden liegenden Vater abgeben konnte, wurde der Russe von einem anderen deutschen Soldaten erschossen.

An diesem Tag hatte Colomans Vater beschlossen, sein Haus vor allen Eindringlingen zu schützen. Er ließ niemanden mehr herein und er war auch nicht länger bereit, sein eigenes Haus zu verlassen. Das war auch der Grund, warum er später im Schlaf immer mal wieder schrie: „Sie kommen!“ An diesem Tag hatte er sein Leben verloren.

Coloman hatte inzwischen kein Zeitgefühl mehr, so war er auch vollkommen überrascht, als ihm der erste Termin für seinen Strafprozess mitgeteilt wurde, er war überrascht, obwohl er nun schon fast ein halbes Jahr in Untersuchungshaft saß.

An einem Freitagmorgen wurde er von zwei Justizbeamten von der Justizvollzugsanstalt zum Landgericht in das angrenzende Gerichtsgebäude gebracht. Einer der beiden war etwa fünfzig Jahre alt, hatte eine Halbglatze und einen so prallen dicken Bauch, dass man meinen konnte, er sei schwanger. Offensichtlich verrichtete er seine Arbeit als Justizbeamter schon sehr lange, jedenfalls machte er einen sehr mürrischen Eindruck und er war Coloman gegenüber sehr aggressiv. Der jüngere Beamte, etwa fünfunddreißig Jahre alt, hatte zwar trotz seines jugendlichen Alters auch schon eine Halbglatze, machte aber einen viel frischeren Eindruck als sein Kollege. Er war nicht so schwerfällig und er behandelte Coloman sehr zuvorkommend.

Als sie in den Gerichtssaal kamen, saßen dort bereits einige Menschen, auf der einen Seite sein Anwalt und auf der anderen Seite etliche Personen, von denen er nicht wusste, welche Funktion sie hier hatten. Nachdem Coloman neben seinem Anwalt Platz genommen hatte, ging der dicke Justizbeamte vor die Tür des Gerichtssaales und brüllte einige unverständliche Worte in den Flur des Gebäudes, woraufhin mehrere Menschen den Gerichtssaal betraten und im hinteren Teil Platz nahmen.

Als sich im vorderen Teil des Saales eine Tür öffnete, standen plötzlich alle auf. Die Richterin betrat den Saal, gefolgt von einer weiteren Richterin, einem Richter und drei Schöffen. Nachdem sie Platz genommen hatten setzten sich auch alle anderen Personen im Saal. Von da an starrte Coloman nur noch in eine unbestimmte Ferne, aus der ein gedämpftes Stimmengewirr wie durch eine Wand nur sehr leise bei ihm ankam.

Er war nicht in der Lage, dem Prozess zu folgen, nur gelegentlich verstand er einzelne Wortfetzen, Wahrheit sagen, Zeuge bleibt unvereidigt, Auslagen beantragen, alles Wörter, die mit ihm gar nichts zu tun hatten. Erst nach mehreren Verhandlungstagen, die Verhandlungen fanden alle ausschließlich an Freitagen statt, sodass sich der Prozess über etliche Wochen hinzog, traf ihn das Urteil wie ein Donnerschlag: elf Jahre und drei Monate Gefängnis.

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