Markus Szaszka - Nirgendsmann
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Olli hatte mir mit ein paar Kartons geholfen, als ich ins Haus eingezogen war, danach hatten wir bei ihm gekifft und Super Smash Bros. auf der N64 gezockt. Ein anderes Mal hatten wir uns zufällig beim thailändischen Imbiss im Erdgeschoss unseres Hauses getroffen, gemeinsam gegessen, ein paar Biere getrunken und dann bei ihm gekifft und Musik gehört. Ein paar weitere Male hatten wir bei seinem Fenster geplauscht, über das, was wir beruflich taten und woher wir kamen, was wir zu tun gedachten und Ähnliches. Währenddessen hatten wir – natürlich – gekifft. Mit Olli ging das schwerlich anders.
Jetzt, während ich den Rosenthaler Platz überquerte, hatte ich keine Lust auf ein Kennenlern-hin-und-her-Geplänkel, das anstrengend für mich gewesen wäre, weil ich schon beinahe verlernt hatte, wie das ging. Von einem Geist war das wohl nicht anders zu erwarten, nahm ich an.
IX
Das Labyrinth war eine gemütliche Kneipe mit vielen winzigen, über enge und verästelte Flure miteinander verbundenen Räumen, gutem Bier und unanständiger Rockmusik. Drinnen sah es aus wie in Draculas feuchtesten Träumen: schwaches Licht trotz unzähliger Kerzen, gepolsterte Sitzmöbel, samtene Tischdecken, Kunst an den kahlen, unrenovierten Wänden, an denen nur mehr stellenweise Tapetenreste hingen, die Räumlichkeiten in burgunderrot und kastanienbraun gehalten. Im Labyrinth war es zu jeder Tageszeit dunkel, dafür sorgten dicke schwarze Stoffvorhänge. Viele Gäste störten sich an dieser vampirischen Atmosphäre, weil sie sich beim Sehen anstrengen mussten, andere fanden sie kultig, ich hatte einfach nur Glück, dass der Besitzer a) ähnlich lichtscheu war wie ich und b) eine ausgezeichnete Bierauswahl anbot.
Um diese Uhrzeit, kurz vor zwanzig Uhr, war der Laden blutleer und beinahe leblos, denn zur Geisterstunde kamen lediglich Gespenster, solche wie ich. Richtig voll würde es erst zwischen einundzwanzig und zweiundzwanzig Uhr werden.
Ganz hinten, in einer Ecke, am Ende des länglichen Tresens, saß ein mir unbekanntes Phantom. Es hatte ein aufgeschlagenes Buch vor sich liegen, trank wässriges Bier und unterhielt sich sporadisch mit Jens dem Barkeeper, um nicht gänzlich zu vereinsamen. Das konnte ich sehen, weil es manchmal auch meine Taktik war.
Die Giftmischer der Stadt waren diejenigen Unsichtbaren , die ich am häufigsten sah und die mich am besten kannten, abgesehen von Anastasia, natürlich. Ein bisschen armselig, oder? Vielleicht, vielleicht aber auch nicht. Wenn ich ehrlich zu mir selbst war, mochte ich mein Schattendasein gerne. Es kam vor, dass ich mich anpassen wollte, denn es war verlockend, so zu sein wie all meine alten Freunde, die über beide Ohren und aus dem Bildschirm heraus strahlten, immer so verdammt glücklich und erfolgreich. Meistens wollte ich aber ein Geist bleiben, weil ich mir bewusst war, dass die Gesellschaft krank war, ihre Mitglieder Lügner und keiner so glücklich, wie er sich gab. Mich nicht anzupassen, war besser für mich. Nur so konnte ich gesund bleiben.
Aus einem der hinteren Räume hörte ich erregtes, hyänenähnliches Lachen mehrerer hyänenähnlicher Statisten. Es waren also doch schon Menschen hier, ganz untypisch für die Geisterstunde.
»Jens«, sagte ich und nickte ihm zu.
»Herr Nirgendsmann«, grüßte er zurück und streckte mir seine Hand zum Schütteln entgegen.
»G-geht's gut?«
»Ja, wenig aufregend, und selbst?«
»Gut.« Ich sah hoch zur großen schwarzen Tafel, die über den Getränken hinter der Bar angebracht war und alle Blicke auf sich zog, als ob Moses höchstpersönlich sie angefertigt hätte. Zehn Namen waren dort zu lesen, weiße Kreidestriche, die einem das Wasser im Mund zusammenlaufen ließen. Es handelte sich um die aktuellen Fassbiere.
Ein oder zwei waren immer gleich, Plörre für das geschmackliche Gesocks, das sich in diese Bierbar verirrte, die nicht weniger wollte, als ihrer Kundschaft die besten Biere der Welt zu präsentieren. Die anderen Hähne hatten stets etwas Neues für den experimentierfreudigen Craft Beer -Gaumen zu bieten.
»Heute habe ich Lust auf e-e-etwas Fruchtiges und gleichzeitig Bit-t-teres für den Anfang. Kannst du mir da was empfehlen? Ein New England IPA oder ein T-t-tropical vielleicht?«
»Lass mal überlegen …« Er sah ebenfalls hoch zur Tafel. »Vom Fass eher nicht, sorry. Aber als Dose …«, er griff zielsicher in einen kleinen Kühlschrank mit durchsichtigen Wänden neben dem mir unbekannten Phantom an der Bar, »… haben wir ein neues Tropical von BrewDog . Ist eher mittelmäßig.«
Ich nahm die Dose in die Hand und sah sie mir kurz an, um höflich zu sein und winkte ab. Das Wort mittelmäßig passte nicht zu Bier, schon gar nicht im Labyrinth .
»Weißt du was, ich glaube, heute brauche ich etwas, d-das mich fröhlich s-s-stimmt. Welche Barley Wines habt ihr momentan?« Ich schämte mich für mein Stottern, das mich erst seit wenigen Wochen vereinzelt attackierte.
Was ist das nur?
Jens sog die Luft deutlich hörbar und demonstrativ angestrengt durch seine Zähne ein. »Uiuiui, da ist's auch dünn. Lass mich schauen.« Er begann, in einem der hüfthohen Kühlschränke unter der Ablage hinter der Theke herumzukramen, um schließlich mit zwei 0,33-Liter-Flaschen aus der Versenkung aufzutauchen.
»Immerhin, zwei habe ich gefunden. Beide sehr gut. Der Erste von De Molen , ein standardmäßiger Barley Wine , also ohnehin fantastisch und vom Preis her ganz okay. Der Zweite von Põhjala , in einem Bourbon-Fass gereift, ist ein Erlebnis. Ich habe ihn selbst noch nicht getrunken, aber nur Gutes gehört.«
»Scheiße«, bemerkte ich, »ein Barley Wine von Põhjala . Den muss ich probieren! Und b-bitte, tue mir einen Gefallen, sag mir nicht den Preis, okay?«
Jens grinste. »Wirklich?«
»Ja, ehrlich. Gib mir die Flasche, gib mir ein G-Glas, tipp den Betrag ein, lass mich die Karte drüberziehen und wir vergessen die g-g-ganze Sache.«
»Du bist der Kunde, du bist der Boss.«
Nach getaner Transaktion prostete ich Jens und dem Eck-Gespenst, das unserem Fachsimpeln aufmerksam zugehört hatte, symbolisch aus der Ferne zu. Ich bekam zwei erhobene Gläser als anerkennenden wohl-bekomms-Gruß zurück und verkrümelte mich an einen der Tische bei der Tür auf der anderen Seite des Raumes, um ebenfalls zu einem Eck-Gespenst zu werden.
Von dort aus, meinem Lieblingsplatz, überblickte ich einen großen Teil des Labyrinths , darunter die Theke und die Toiletten, was im Verlauf eines Abends sehr nützlich sein konnte. Das unscheinbare Plätzchen neben der Tür war mir auch deshalb sympathisch, weil ich mit meinem Stuhl gegen die Wand gelehnt niemanden mehr hinter mir hatte und jederzeit nach draußen spähen konnte, indem ich den Vorhang neben mir ein paar Zentimeter beiseiteschob.
In wohlig warme Vorfreude gebettet goss ich etwa 0,1 Liter aus der 0,33-Liter-Flasche in das kelchförmige Bierglas, hielt es gegen das spärliche Licht einer Kerze und begutachtete das rötliche, für Bier-Verhältnisse dickflüssige Getränk, das Nonplusultra unter den Bieren, ein sechzehnprozentiges Meisterwerk aus den Händen eines Künstlers. Um zu wissen, dass ich einen außergewöhnlichen Tropfen in der Hand hielt, musste ich ihn nicht einmal kosten. Das Aussehen und der fruchtig hopfige Geruch, den ich genussvoll auf mich einwirken ließ, bevor ich einen ersten vorsichtigen Schluck nahm, sagten alles. Der Akt des Trinkens diente, außer dem Genuss, nur mehr einer fortwährenden Bestätigung meines ersten Eindrucks.
»Ja, zufalls verdammt, ja! Fantastisch«, murmelte ich, fühlte mich schlagartig gut, nicht mehr fehl am Platz, wieder in der Spur, ähnlich, wie ich mich gefühlt hatte, als ich eine Stunde zuvor aus dem Haus getreten war.
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