Hugo Eule Was für ein unangenehmer Kerl!
Oberschwester Theresa Du halt den Schnabel. Halt lieber mal die Flügel gerade!
Berry Weckerknecht Aber wo er recht hat, hat er recht.
Oberschwester Theresa Niemand ist nur schlecht.
Hugo Eule Na ja,
Anne Hoch Der hat vorhin sogar Fannie geohrfeigt!
Fannie Vandor Mann - halt doch einfach mal die Klappe!
Olias Frech Hoppla – das ist allerdings mehr wie starker Tobak!
Oberschwester Theresa Kann man gar nicht laut genug sagen.
Berry Weckerknecht Finde ich auch.
Olias Frech Am besten an deinen Vater wenden. Der soll´s zur Anzeige bringen. Dann kann ich mich auch ganz offiziell drum kümmern.
Fannie Vandor Keine Zeit!
Anne Hoch Was soll ich dann erst sagen?
Oberschwester Theresa Ich kann mich ja drum kümmern. Wenn du willst. Und mit deinem Vater sprechen.
Fannie Vandor Nein Danke. Nicht nötig.
Berry Weckerknecht Also Kinder schlagen. Geht gar nicht.
Anne Hoch Hörst du, Fannie?
Fannie Vandor Ach!
Oberschwester Theresa Genau darum geht es. Aber was wolltest du denn jetzt von mir?
Olias Frech Wie – ach ja. Wegen dem Schafbauer Fried. Eines seiner Tiere ist gerissen worden.
Berry Weckerknecht Gibt Schlimmeres – wie ich finde.
Anne Hoch Ja, Kinder schlagen zum Beispiel.
Oberschwester Theresa Und wieso kommen Sie damit zu mir?
Olias Frech Ob Sie vielleicht was gesehen haben.
Oberschwester Theresa Wie!
Olias Frech Ja, Sie. Oder Ihre Waisenkinder.
Oberschwester Theresa Wie bitte? Meine Kinder sollen gesehen haben, wie ein Schaf zerrissen worden ist?
Hugo Eule Kann ich jetzt meinen Schnaps haben?
Oberschwester Theresa Erst wenn die Wolle fertig aufgewickelt ist.
Olias Frech Könnte doch gewesen sein.
Oberschwester Theresa Oder haben wir was anderes vereinbart?
Hugo Eule Immer so streng.
Olias Frech Ich meine, so oft, wie die im Wald spielen.
Oberschwester Theresa So etwas wüsste ich aber.
Olias Frech Wie meinen Sie das.
Oberschwester Theresa So, wie ich es sage. Meine Kleinen hätten mir so etwa schon längst erzählt.
Olias Frech Was bedeutet, Sie können nichts bezeugen.
Oberschwester Theresa Tut mir leid. Aber ich glaube nicht, dass wir Ihnen weiterhelfen können.
Olias Frech Und auch nicht Frau Fuchs?
Oberschwester Theresa Wie Frau Fuchs?
Olias Frech Ob Ihre Waisenkinder vielleicht etwas von ihr gesehen haben.
Oberschwester Theresa Wollen Sie etwa andeuten, dass Sie sie im Verdacht haben?
Olias Frech Liegt das nicht nahe?
Anne Hoch Nee - die tut doch so etwas ganz bestimmt nicht.
Fannie Vandor Kannst du doch gar nicht wissen!
Anne Hoch Doch, das weiß ich sogar haargenau.
Oberschwester Theresa Also, in dieser Hinsicht kann ich beruhigen.
Olias Frech Inwiefern?
Oberschwester Theresa Nun spitzen Sie mal Ihre Ohren: Frau Fuchs war bei mir. Zu einer Tasse Kaffee.
Olias Frech Oh!
Oberschwester Theresa Sie verstehen!
Olias Frech Ja, natürlich.
Oberschwester Theresa Nichts für ungut.
Olias Frech Trotzdem Danke, Oberschwester. Danke für die Auskunft.
Hugo Eule Krieg ich jetzt meinen Schnaps?
Oberschwester Theresa Halt endlich mal deinen Schnabel!
Libell Libell Sowohl Polizeiauto wie auch Elektrowagen waren wieder angefahren. Das Waisenhaus und das neue Stadion hinter sich gelassen, erreichten sie bald schon die Wendeschleife für unseren Linienbus, an die unmittelbar ein Waldstück grenzte, wo sich unsere Straße so sehr verengte, so dass sie nur noch einspurig war.
Der Busfahrer Quak – Quak hatte es sich auf der Bank des Haltestellenhäuschens bequem gemacht. Indem er die Beine von sich gestreckt hatte und beim Schlemmen einer Leberwurststelle war. Dazu noch Kaffee aus einer Thermoskanne.
Olias mit seinem weitaus schnelleren Auto war bereits aus dem Augenschein, als sich am Wegesrand eine männliche Stimme meldete. Haargenau am Waldeingang, wenn man so wollte.
Männliche Stimme Hilfe!
Libell Libell Anne, die ja immer noch auf dem Kübel der Ladefläche hockte, erspähte offenbar einen alten Bekannten.
Anne Hoch Flockie!
Libell Libell Den sie erspäht hatte, war allerdings ein anderer, wie den, der gerufen hatte. Aber ich denke zur Abwechslung bist du mal wieder an die Reihe, Helm Hops
Helm Hops Ah - als ob ich nicht schon dabei wäre, liebe Libell Libell. Also, der, den Anne „Flockie“ gerufen hatte, war natürlich ein Hund.
Libell Libell Was für eine Überraschung.
Helm Hops Ah – ja, haargenau. Und bei Flockie handelte es sich tatsächlich um einen, kleinen, zotteligen Hund, mit einem kurzen Stummelschwanz. Mitnichten ist er der Hund von Schafbauer Fried.
Anders sah es mit dem aus, der um „Hilfe“ gerufen hat. Hierbei handelte es sich um Johann von Zwirbelbach– Kirrlacher. Seines Zeichens ein waschechter Fliegenpilz, der sein Gesicht naturgemäß auf dem Stil hatte. Unterhalb des Hutes, dazu noch Ärmchen an den Seiten.
Libell Libell Als Berry mit den zwei Mädchen an den Beiden vorbeifuhr, hatte Flockie gerade ein Bein angehoben.
Johann von Zwirbelbach- Kirrlacher Hilfe!
Anne Hoch Flockie –was machst du denn da!
Flockie Waff, waff.
Libell Libell Ja, waff, waff. Flockie konnte nicht sprechen. Im Gegensatz zu vielen anderen Tieren von uns im Wald. Hatte sein Herrchen ihm nicht beigebracht. Einfach nicht, Anne war vom Wagen runter geklettert, und versuchte nun; das Hündchen in die Hände zu bekommen. Was ihr nicht gelang. Irgendwie. Stattdessen lief Flockie in den Wald.
Anne Hoch Flockie – warte doch!
Libell Libell Doch er war schon verschwunden.
Johann von Zwirbelbach- Kirrlacher Danke, Anne, vielen Dank. Dass war Rettung in höchster Not.
Libell Libell Anne schaute noch immer dem Hündchen nach.
Anne Hoch Schon gut.
Johann von Zwirbelbach- Kirrlacher Wenn der mich nass gepinkelt hätte! Oh - nicht auszudenken! Ich wüsste nicht, ob ich das überhaupt überlebt hätte.
Quak-Quak Hör doch einmal auf zu meckern!
Libell Libell Offenkundig hatte der Busfahrer sein Mahl beendet. Stattdessen wedelte er mit ein paar Karten zu sich.
Johann von Zwirbelbach- Kirrlacher Ich weiß nicht, ob ich dazu jetzt noch Lust habe.
Quak-Quak Für eine Partie wird es ja wohl noch reichen.
Johann von Zwirbelbach- Kirrlacher Nach all der Aufregung!
Libell Libell Mau-Mau war etwas, was der Busfahrer in seinen Pausen öfters mit dem Fliegenpilz spielte. Meistens um ein paar Pfennige. Beziehungsweise Hosenknöpfe.
Nummer 57: Der 8.und 9.Zug
Erich Tolstoi Turm b1a1
Leonid Zimmermann Springer c6b4
Oberschwester Theresa Hin und her und her und hin.
Ist das wirklich des Schachspiels Sinn?
Paschi Und schon wieder bin ich dran.
Dann hüpf ich mal los, so wie ich gerade kann.
Erich Tolstoi Springer c3b5
Leonid Zimmermann Läufer c8d7
Mischa Galoppiert man mit viel Freude und Elan.
Kommt man als Zebra sogar bis in die Mitte an.
Karmin- Jupp Doch gut Ding braucht auch mal seiner Weile.
Drum geh ich kleiner Tyrannosaurus die Sache an ohne Hektik, ohne Eile.
Nummer 58: Zahlenwolke gegen Vorstadt
Mit diesem Sieg konnten sich die Zahlen für die Niederlage im Vorstadt- Stadion revanchieren. Bereits nach neun Minuten klingelte es im Karton, als Unendlich zur Stelle war. Überhaupt war es für die Zahlen der erste Sieg, so dass man sich vom Tabellenende etwas absetzen konnte. Für die Vorstädter wiederum die erste Niederlage. Ob es allein am schaumweichen Untergrund des Wolken- Stadions lag?
Endstand: 1:0
Tor: 1:0 (9.) Unendlich
Nummer 59: Es ist wohl kaum zu glauben
Snuffie Es ist wohl kaum zu glauben
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