Tarius Toxditis - Die Geschichte von Wilhelm Andere

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Wilhelm Andere wird als sechzehntes und jüngstes Kind einer Bergarbeiter – Familie geboren. Kaum laufen gelernt, wird er in die Tiefen eines Stollen gesteckt. Mit einem Kind gerechten Pickel ausgestattet, hat er tagtäglich aus einem Massiv Kohlebrocken zu hauen. Zu den Strapazen setzen ihm die brutalen Peitschenhiebe des Oberschichtführers von Friedrich zu. Im Alter von fünfzehn ist Wilhelm am ständigen Röcheln und Blut spucken, die Krankensalbung ihm bereits zuteil geworden, als ihn Reimi, sein bester Kumpel, aus dem Haus zerrt. Die Beiden schleppen sich bis nach Rotterdam durch, wo sie ein freundlicher, englischer Frachtkapitän an Bord nimmt. Von Johnny, dem Steuermann erlernt Wilhelm das ABC der Navigation. Der ewig kränkelnde Bergarbeiter – Jungen wandelt sich binnen weniger Jahre zum Bären von einem Mann, dessen Statur am Ende an einen eineinhalbfachen Gewehrschrank erinnert. Die sieben Meere werden zu seinem Zuhause, auf die er eine beachtliche Karriere einschlägt; sogar das Kapitänspatent wird erworben. Nach vielen, vielen Jahren wird von einem seiner Schiffe der Anker auch mal wieder vor Hamburg ausgeworfen. Nicht lange dauert es dagegen, bis ihm mit Marie eine seiner Lieblingsdirnen nahelegt, dass sie ein Kind von ihm erwartet. Wilhelm lässt sich daraufhin weder lumpen noch will er sich der Verantwortung entziehen. Kurzerhand beschließt er, die Seefahrt an den Nagel zu hängen. Bei einer Reederei in den Docks findet er einen stupiden Schreibjob. Doch bevor er ihn überhaupt antreten kann, kommt ihm sein kaiserlicher Namensvetter zuvor. indem er Soldaten aussendet; der Erste Weltkrieg hat begonnen. Schwer verwundet humpelt Wilhelm nach vier Jahren zurück nach Hamburg, wo er Marie im Sterbebett vorfindet. Nach ihrem Tod entscheidet sich der Dank einer üppigen Seemanns – Pension finanziell Unabhängige an den Ort seiner Wiege zurückzukehren. Mit Söhnchen Heinrich an der Hand hat er dort festzustellen, dass sein Elternhaus längst schon von seiner Schwester Isabella übernommen und bewohnt wird. Im Keller entdeckt er ein von ihm seit seiner Kindheit verstecktes Kästchen wieder. Er wird verzaubert. Daraufhin beschließt er, ein Bankhaus zu gründen. Nach anfänglichen Schwierigkeiten mutiert es sehr rasch zu einem florierenden Unternehmen, und übersteht sogar Drittes Reich und Zweiten Weltkrieg nahezu schadlos. Vom Wirtschaftswunder dann auch noch profitierend, ist der Gealterte des Lebens müßig geworden. Von einem auf den nächsten Tag taucht er unter. Zähneknirschend übernimmt der inzwischen auch nicht mehr ganz junge Heinrich die Bankgeschäfte, die ihm Zeit seines Lebens zuwider sind. Irgendwann findet man ihn zusammengesackt hinter seinem Schreibtisch. Der Führungsstab fällt nun an dessen Sohn Hansi, der wohl mit einer goldenen Nase auf die Welt geraten ist. Auf jeden Fall entwickelt unter dessen Regie das zwar erfolgsverwöhnte, aber eigentlich immer noch sehr provinzielle Bankhaus sich zu einem übermächtigen Weltkonzern der Superlative. Mit Jasmine erwartet zudem seiner Verkaufsleiterinnen ein Kind von ihm. Noch vor der Geburt wird geheiratet. Außerdem ziehen sie in ein Schloss der Superlative....

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Wichtige Akteure

Kleines Vorwort von der Geisterhand Kleines Vorwort von der Geisterhand Hallo, werter Gast, da bin ich wieder. Beziehungsweise Gästin – ach, ja. Und es ist mir ein außerordentliches Vergnügen, sie hier an diesem Ort und an dieser Stelle begrüßen zu dürfen – beziehungsweise eine außerordentliche Plaisir, Ich selbst bin die Geisterhand, bin unsichtbar und sehr gewandt – durchaus, durchaus. Normalerweise liege ich auf meiner guten, alten Lauer. Irgendwo vor oder einer Bank. Und ich werde auch gleich wieder zurückkehren – ach, was für eine Plaisir, kann ich nur sagen. Zuvor habe ich die Ehre, Ihnen die Geschichte von Wilhelm Andere zu präsentieren – von Wilhelm und seiner entzückenden Urenkelin Tissie. Ach, wirklich eine Plaisir, natürlich, selbstverständlich, ganz klar Ach, und was aus ihnen wohl geworden ist? Nach all den Jahren? Die Geschichte entstammt ist Teil des Werks „Hugo Bauklotz – Ein Zaun“. Damals nach ihrer Entdeckung ist sie dem ßilberling zu teil geworden. Will damit gesagt worden sein, er wurde mit ihrer Schilderung beauftragt. Und eine kleine Zaubermünze er ist, der kleine ßilberling, Ach, was nur aus Ihnen geworden ist. Manches liegt aber wirklich verdammt lange zurück. Ach, ja, genau - und im nun Vorliegenden haben wir die originale Erzählung aus dem Hauptwerk übernommen. So wie sie der vom ßilberling wiedergegeben hatte – ach, wie lange manches doch wirklich zurückliegt. So, das, war´s dann aber auch schon wieder von mir. Zurückziehen werde ich mich nun. Auf meine gute alte Lauer. Nicht ohne Ihnen nun viel Vergnügen zu wünschen mit Wilhelm, mit Tissie und mit dem ßilberling. Plaisir Mit freundlichen Grüßen Ihre Geisterhand

Die Geschichte von Wilhelm Andere

Die Reise nach Tinkel.

Engelein, Engelein, schwebe weiter!

Der Alte am Zaun.

Ein goldenes Herz

Die Privatlehrerin

Zwei Herren am Fluss

Lena

Fußball.

Der Alte im Flur

Nilpferdland.

Theater

Der Alte am Zaun II

BLÄTTER 497 – 500 (Hey, warum klinkst du aus)

Alle Akteure

Heute unter anderem dabei

Geisterhand unsichtbare Erscheinung (zuständig für dasVorwor t)

ßilberling Zaubermünze, Erzähler

Tissie Andere Billionärstochter

Engelin Lysiane Schweberin auf einer Wolke

Jürgen Anders Lehramtsanwärter

Emma Tisch Küchenhilfe

Wilhelm Andere Seefahrer, Bankier

Bernti Kummer Lehramtsanwärter

Hugo Bauklotz Minimonster

Tobie Muck Clauhenthaler Grundschüler

Engelin Lysiane Wetter – Azubi

Pfarrer Kühnert Stadtpfarrer

Lena Waldbewohnerin, Hexe

Jasmine Andere Schlossverwalterin, Mutter von Tissie Andere.

Heinrich Andere Bankier, Sohn von Wilhelm

Abraham Antiquitätenhändler

Charlie Bermuda Liftboy, Sänger einer Band

Franz Eule einer der vier Eulen und Uhus

Grasender Carlos Fußballspieler

Klara Meichelbeck Erzieherin, Küchenchefin

Braunbär

HansiAndere Multi - Billionär

Quak – Quak Chauffeur

Franz Uhu einer der vier Eulen und Uhus

Kleines Vorwort von der Geisterhand

Hallo, werter Gast, da bin ich wieder. Beziehungsweise Gästin – ach, ja. Und es ist mir ein außerordentliches Vergnügen, sie hier an diesem Ort und an dieser Stelle begrüßen zu dürfen – beziehungsweise eine außerordentliche Plaisir,

Ich selbst bin die Geisterhand, bin unsichtbar und sehr gewandt – durchaus, durchaus. Normalerweise liege ich auf meiner guten, alten Lauer. Irgendwo vor oder einer Bank. Und ich werde auch gleich wieder zurückkehren – ach, was für eine Plaisir, kann ich nur sagen.

Zuvor habe ich die Ehre, Ihnen die Geschichte von Wilhelm Andere zu präsentieren – von Wilhelm und seiner entzückenden Urenkelin Tissie. Ach, wirklich eine Plaisir, natürlich, selbstverständlich, ganz klar Ach, und was aus ihnen wohl geworden ist? Nach all den Jahren?

Die Geschichte entstammt ist Teil des Werks „Hugo Bauklotz – Ein Zaun“. Damals nach ihrer Entdeckung ist sie dem ßilberling zu teil geworden. Will damit gesagt worden sein, er wurde mit ihrer Schilderung beauftragt. Und eine kleine Zaubermünze er ist, der kleine ßilberling, Ach, was nur aus Ihnen geworden ist. Manches liegt aber wirklich verdammt lange zurück.

Ach, ja, genau - und im nun Vorliegenden haben wir die originale Erzählung aus dem Hauptwerk übernommen. So wie sie der vom ßilberling wiedergegeben hatte – ach, wie lange manches doch wirklich zurückliegt.

So, das, war´s dann aber auch schon wieder von mir. Zurückziehen werde ich mich nun. Auf meine gute alte Lauer. Nicht ohne Ihnen nun viel Vergnügen zu wünschen mit Wilhelm, mit Tissie und mit dem ßilberling. Plaisir

Mit freundlichen Grüßen

Ihre Geisterhand

Die Geschichte von Wilhelm Andere

ßilberlingHach, dann will ich mal anfangen. Ja, ja, der gute alte Wilhelm – zunächst nur das jüngste beziehungsweise sechzehnte Kind einer stinknormalen Bergarbeiterfamilie. Am Freitag, dem ersten April des Jahres 1881 wurde das Licht der Welt erblickt. Allzu viel hatte er davon allerdings zunächst nicht, aber auch rein gar nichts, befördert worden in die Tiefen der Kohlengruben, sobald er auch nur ansatzweise kriechen und krabbeln konnte.

Kriechen und Krabbeln war gutgesagt, Kriechen und Krabbeln, eigentlich mehr wie ein passendes Stichwort. Und das von morgens bis abends, in den engen Stollen nämlich, und zumeist hatte er mit den für die winzigen Finger viel zu großen Pickel Brocken und Gestein aus massivsten Wänden zu hauen. Blutblasen und Schürfungen, Blessuren aller Art an allen möglichen und unmöglichen Körperpartien an dem stets für sein Alter viel zu klein geratenen Kerl, zudem wurde dem völlig aus farbloser und hoffnungslos verschmutzter Haut und Knochen Bestehenden von der Arbeitspeitsche des Oberschichtführers Friedel von Friedrich zugesetzt. Dabei spielte es beileibe keine Rolle, ob es sich um ein etwaiges Nachlassen des Arbeitstempos handelte, beziehungsweise Arbeitspensums, oder um Erschöpfungserscheinungen im Allgemeinen, schlicht und ergreifend, welche hin und wieder durch ein gelegentliches Einnicken Ausdruck verliehen wurde. Nicht selten entglitt der Pickel den kaputten Kinderhänden, doch bei all den größeren und kleineren Verfehlungen war ihm das Pflichtgefühl von Friedel von Friedrich gewiss. Mehr wie das, der Schwung mit der Peitsche wurde stets mit Worten des Aufforderns begleitet. Wurde am Ende nicht schließlich vorausgegangen? Vorbildlich? Mit gutem Beispiel?

Friedel von FriedrichBeweg endlich deinen faulen Arsch – oder brauchst du mal wieder eine Extraeinladung!

ßilberlingWenn man gerade in solchen Fällen in Wilhelms hoffnungslos verdrecktem Gesicht überhaupt noch was erkennen konnte, war‘ s ein verlegenes, beinahe schon peinlich berührtes Lächeln. Die Hiebe wurden ertragen mit einem leisen, leichten Winseln, halbwegs zumindest, kurzem Schlucken, schmerzhaft war es für Ihn zu allem besonders, wenn er mit den von geplatzten Blasen übersäten Handflächen den Stil seines Pickels wieder zu umklammern hatte.

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